Vor VBL-Halbfinale - Nur Dauerrivale Düren trennt Volleys vom Finaltraum
Die Volleys wollen Sportgeschichte schreiben - doch dafür müssten die Berliner erstmal Düren in der Halbfinalserie schlagen. Für den Auftakt der heißen Saisonphase sieht Ruben Schott seine Mannschaft gut gewappnet.
Es wird ernst: Am Mittwoch (19:45 Uhr) starten die BR Volleys nach zwölf Tagen Pause in die Playoff-Halbfinal-Serie gegen die Powervolleys Düren. "Wir kennen Düren in- und auswendig", sagt Ruben Schott. "Wir wissen, dass es immer ein heißer Tanz ist. Deswegen sind wir hochmotiviert."
Die bisherigen fünf Begegnungen in dieser Spielzeit konnten die Berliner allesamt für sich entscheiden, unter anderem das Endspiel des DVV-Pokals. Eine Statistik, die für den Außenannahme-Spieler der Volleys jedoch wenig Aussagekraft habe. "Wir müssen jetzt dreimal gegen Düren gewinnen, sonst hat uns alles vorher nichts gebracht", sagt der 28-Jährige mit Blick auf die anstehende Best-of-Five-Serie. "Düren ist zum Ende der Hauptrunde und in der Zwischenrunde noch mal viel stärker geworden. Das wird keine leichte Angelegenheit für uns."
Ruhepol für hitzige Momente
Im Playoff-Viertelfinale hatten sich die Rheinländer mit 2:0 gegen die Volleys Herrsching durchgesetzt (3:1, 3:0). Die Berliner hatten ihrerseits mit dem TSV Haching den leichtgewichtigsten aller Endrunden-Gegner erwischt, gewannen locker und ohne Satzverlust. Geschäftsführer Kaweh Niroomand hatte vor zwei Wochen gewarnt, dass das einfache Auftaktprogramm kein Vorteil gegenüber den Meisterschaftskonkurrenten sei, weil diese sich durch härtere Prüfungen besser auf die heiße Saisonphase einstellen könnten.
"Ja, das Niveaugefälle zwischen unserem Viertelfinale und den anderen Viertelfinals war schon relativ groß", bestätigt Schott. Aber man habe im Saisonverlauf immer wieder bewiesen, dass man den Schalter umlegen könne, etwa vor den herausfordernden Partien der Champions League, wo die Berliner bis ins Viertelfinale vorgedrungen waren. "Da war der Niveauunterschied auch recht groß teilweise."
Als persönliche Aufgaben für das Halbfinale erachtet der gebürtige Berliner seine klassischen Tugenden: "Die Annahme stabilisieren, immer wieder Bälle in der Abwehr einsammeln und Druck mit meinem Aufschlagspiel ausüben", sagt Schott. Zusätzlich sieht sich der Routinier als Ruhepol, sobald es auf dem Feld hitzig wird. "Weil ich schon ein paarmal in Halbfinal- und Finalserien stand." Fünfmal konnte er mit den Volleys bereits den Titelgewinn feiern.
BR Volleys könnten neuer Rekordmeister werden
Auch in diesem Jahr gilt die Mannschaft von Trainer Cedric Enard als Topfavorit. Allerdings habe man sich diesen Rang erst wieder erarbeiten müssen, glaubt Schott: Nach den Abgängen der beiden Leistungsträger Sergej Grankin und Benjamin Patch sei der Eindruck entstanden, das Team müsse sich erst wieder finden. Doch die Mannschaft als ganze sei dadurch mehr in den Vordergrund gerückt. Und in die Fußstapfen der einstigen Anführer seien nun andere getreten: "Marek (Anm.: Sotola, Diagonalspieler wie Benjamin Patch) macht es super, vertritt Ben richtig gut. Aber auch Johannes (Tille, Zuspieler wie Grankin) macht es auf seine Weise hervorragend."
Als Zusatzmotivation für die vierten Titel in Folge gelte für die Volleys nun der Sturz des amtierenden Rekordmeisters Friedrichshafen. Dieser sammelte bislang 13 Titel. Die Berliner zählen aktuell 12 Meisterschaften und könnten nun aufschließen. "Das ist eine Extramotivation", sagt Schott. Doch dafür muss zunächst Düren im Halbfinale bezwungen werden.
Sendung: rbb24, 12.04.2023, 18 Uhr