Eiserne vor Duell gegen Freiburg - Gelingt Union ein entscheidender Schritt Richtung Champions League?
In der heißen Phase der Saion geht es für die Eisernen gegen einen direkten Konkurrenten um die Champions League. Vor dem Duell mit dem SC Freiburg zeigt sich Union-Trainer Fischer jedoch gut gelaunt, denn die Berliner haben ein Ass im Ärmel: ihr Wohnzimmer. Von Miriam Sinno
Unions Thema der Woche
Der vergangene Bundesliga-Spieltag hatte tabellarische Auswirkungen für den 1. FC Union: Platz vier statt Platz drei, weiterhin 56 Punkte statt – den vielleicht erwarteten – 59 Zählern. Und auch, wenn die erste Champions-League-Teilnahme der Vereinsgeschichte mit der jetzigen Platzierung sicher wäre: Die Niederlage gegen den FC Augsburg hinterlässt einen faden Beigeschmack. "Wir waren nicht zufrieden mit dem Spiel", sagt Trainer Urs Fischer. Der "Fuggerstädter Fluch" konnte erneut nicht beendet werden: Seit sechs Spielen wartet Union in der Liga nun schon auf einen Dreier gegen den FCA. Dabei hat der Coach seine Mannschaft doch extra früher in den Süden geholt und ein Kurzzeit-Trainingslager anberaumt.
Doch es ist das kleine, aber feine Problem aufgetreten, an dem Union schon in der Vergangenheit zu knabbern hatte: Mit Mannschaften, die sich hinten reinstellen, können die Eisernen nichts anfangen. "Wir haben diese Woche auch deshalb an Standards gearbeitet. Wir hätten gerne etwas aus Augsburg mitgenommen", so Fischer.
Punktesammeln ist also erst wieder am kommenden Sonnabend (15:30 Uhr) möglich. Und dann übernimmt der SC Freiburg auch wieder die Gastrolle. Dass es in der Alten Försterei schwer ist zu siegen, wissen eigentlich alle Bundesligisten. Dortmund musste eine bittere Niederlage einstecken, den Bayern haben die Eisernen einen Punkt abgezwackt. Union ist seit 21 Liga-Heimspielen ungeschlagen, doch Fischer sieht das Ganze realistisch: "Irgendwann wird die Serie brechen, ist doch logisch." Sollte es ausgerechnet gegen den Konkurrenten um die Champions-League-Plätze geschehen, wäre das aber mehr als ärgerlich.
Zum Angeben
In der Bundesliga sind die Eisernen gegen die Gäste aus dem Breisgau noch ungeschlagen. In drei Heimduellen gab es einen Sieg und zwei Remis zu feiern. Und selbst ein Pünktchen am Sonnabend würde bei Union wieder Grund zur Freude auslösen. Die Bestmarke von 57 Punkten aus der Vorsaison wäre eingestellt. Und die Spieltage 33 und 34 stehen nach der Begegnung mit dem SCF ja ohnehin noch aus.
Der Gegner
Der SC Freiburg wird nach den vergangenen anderthalb Wochen wahrscheinlich froh sein, am Samstag mal wieder einen anderen Gegner auf dem Spielfeld zu sehen. Zwei Mal hintereinander musste das Team von Christian Streich jüngst gegen RB Leipzig ran, zwei Mal gingen die Breisgauer als Verlierer vom Feld.
Undankbar ist die Aufgabe trotzdem, geht es doch zur Heimmacht nach Köpenick. Streich zeigt sich davon allerdings unbeeindruckt: "Wir haben schon viele Serien gebrochen", sagt er. Und auch bei den Breisgauern geht es ja um das Ziel Königsklasse - sie sind aktuell punktgleich mit Union und nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz auf Rang fünf. Personell hat Streich jedenfalls alle Optionen, um dieses Ziel zu erreichen. Offensivspieler Roland Sallai ist nach einer vom Coach verordneten 'Denkpause' zurück im Kader und auch Ritsu Doan, der mit Knieproblemen zu kämpfen hatte, steht wieder bereit.
Die Aufstellung
Urs Fischer stehen alle Mann zur Verfügung. "Alle sind fit", freute sich der Schweizer. Auch Kapitän Christopher Trimmel, der vor seinem 300. Pflichtspieleinsatz für die Köpenicker steht. Dieses besondere Jubiläum habe Fischer im Kopf, "aber es hat keinen Einfluss auf meine Entscheidung."
So könnte Union beginnen: Rönnow - Doekhi, Knoche, Leite – Juranovic, Khedira, Roussillon – Haberer, Laidouni – Behrens, Becker
Es fehlt: niemand
Die Prognose
Im Stadion An der Alten Försterei hat Union durch die Unterstützung der Fans den längeren Atem und entscheidet das Duell um die Champions-League-Plätze für sich.
Der rbb|24-Tipp: Union macht einen weiteren Schritt in Richtung Königsklasse und gewinnt mit 2:0 gegen Freiburg. So klettern die Eisernen zumindest für eine Nacht auf den dritten Platz der Bundesliga-Tabelle.
Sendung: rbb24, 11.05.2023, 18 Uhr