Fußball-Bundesliga - Union Berlin rettet sich zum Punktgewinn in Frankfurt

Sa 30.03.24 | 18:26 Uhr
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Union Berlins Danilho Doekhi (re.) im Zweikampf mit Eintracht Frankfurts Hugo Ekitike (li.) und Mario Götze (Quelle: IMAGO / Jan Huebner)
Audio: rbb24 Inforadio | 30.03.2024 | Daniel Höhr | Bild: IMAGO / Jan Huebner

Union Berlin hat sich mit 0:0 von Eintracht Frankfurt getrennt. Die Eisernen mussten vor allem in der zweiten Halbzeit lange zittern und hatten Glück, dass die Frankfurter ihre Überlegenheit nicht in Tore ummünzen konnten.

  • Das 0:0 in Frankfurt ist das fünfte Zu-Null-Spiel der laufenden Bundesliga-Saison
  • Union Berlin am Ende des Spieltags mindestens acht Punkte vom Relegationsplatz entfernt
  • 2.500 mitgereiste Fans unterstützten die Union-Spieler
  • Trainer Nenad Bjelica schickte dieselbe Elf wie beim Sieg gegen Bremen auf den Platz
  • Union vergab mehrere gute Chancen, musste aber auch Torhüter Frederik Rönnow für das 0:0 danken

Union Berlin bleibt das zweite Spiel in Folge ungeschlagen – am Samstagnachmittag erarbeiteten sich die Köpenicker ein 0:0 bei Eintracht Frankfurt. In der ersten Halbzeit präsentierte sich Union trotz weniger Ballbesitz, aber durch eine sehr stabile Abwehr und stetige Nadelstiche, ebenbürtig. Im zweiten Durchgang aber münzten die hessischen Hausherren ihren vielen Ballbesitz in Torchancen um, Union stand unter Dauerbeschuss. Torhüter Frederik Rönnow und viele blockende Union-Beine verhinderten aber einen Rückstand, sodass die Begegnung mit 0:0 endete. Ein Ergebnis, mit dem die Eisernen zufrieden sein werden.

Nach 27 Ligaspielen schiebt sich Union dank dem Punktgewinn auf den zwölften Tabellenplatz – der Anschluss an das Tabellenmittelfeld bleibt somit bestehen.

Union defensiv diszipliniert, offensiv zu harmlos

Der 1. FC Union Berlin begann im Vergleich zum 2:1-Sieg gegen Werder Bremen personell unverändert und ging in der 4. Spielminute beinahe in Führung. Union-Torhüter Frederik Rönnow fing einen zu weit geschlagenen Eckball der Hausherren ab und schlug die Kugel in die andere Hälfte perfekt in den Lauf zu Yorbe Vertessen. Der Unioner sprintete von der linken Seite in den Sechzehner und zog aus 13 Metern ab. Sein Schuss aus etwas spitzem Winkel flog jedoch knapp über den Kasten.

Ein Angriff als Spiegelbild der Anfangsphase: Frankfurt hatte die Spielkontrolle, aber Union wirkte gegen den Ball griffig und nach vorne zielstrebiger. So konnte sich kein Team ein deutliches Übergewicht erspielen, nach 15 Minuten hatten die kompakt verteidigenden Berliner zumindest die Torschuss-Statistik angeführt.

Yorbe Vertessen (mi.) von Union Berlin schießt im Spiel bei Eintracht Frankfurt über das Tor (Quelle: IMAGO / Jan Huebner)Ließ in der ersten Hälfte eine große Chance ungenutzt: Union Berlins Yorbe Vertessen (mi.).

In einem Spiel, in dem beide Mannschaften versuchten, das Mittelfeld möglichst schnell zu überbrücken, ergaben sich wenig klare Torchancen. Zum einen, weil Frankfurt zwar immer wieder spielerisch gute Ansätze zeigte, aber zu verschnörkelt den Abschluss verpasste. Zum anderen, weil die Unioner diszipliniert gegen den Ball arbeiteten, defensiv tiefstehend wenig anboten, aber mit zunehmender Dauer der ersten Halbzeit immer weniger Nadelstiche setzen konnten, weil die Bälle zu schnell verloren gingen.

Erst in der 27. Minute gelang den Köpenickern der nächste gefährliche Offensivmoment, Brenden Aaronson aber schlenzte den Ball nach einem sehr sehenswert ausgespielten Konter aus rund 15 Metern unbedrängt über das Eintracht-Gehäuse. Das Tor hätte aufgrund einer Abseitsstellung jedoch ohnehin nicht gezählt.

In den Minuten danach veränderte sich nichts am Kräfteverhältnis: Frankfurt kontrollierte den Ballbesitz des Spiels, wurde aber offensiv kaum gefährlich. Union machte es defensiv gut, gab dafür aber viel Ballbesitz und Präsenz im letzten Angriffsdrittel auf. So ging eine insgesamt eher ereignislose Halbzeit mit 0:0 in die Pause.

Union übersteht Frankfurter Chancenwucher unbeschadet

Auch die zweite Halbzeit begann mit einer vergebenen Berliner Großchance. Aus dem Zentrum wollte der Frankfurts Skhiri die Kugel zurück zu Trapp bringen, übersah allerdings Union-Stürmer Kaufmann komplett. Der Angreifer nahm die Kugel perfekt in den Lauf mit und zog von Rechts in den Strafraum. Aus 13 Metern suchte er den Abschluss in die kurze Ecke, traf aber nur das Außennetz.

In der 50. Minute eine Schrecksekunde: Frankfurts Torhüter Trapp und Kaufmann gingen im Strafraum jeweils zum Ball und rauschten heftig ineinander, beide mussten im Anschluss minutenlang behandelt werden, konnten aber weiterspielen. Es war ein schwungvoller Beginn in die zweite Halbzeit.

In der 57. Minute zeichnete sich Unions Schlussmann Rönnow ein weiteres Mal aus. Ansgar Knauff nahm Hugo Ekitike im Sechzehner mit, der aus rund sieben Metern abschloss, aber der Winkel wurde etwas zu spitz. Rönnow fuhr rechtzeitig das Bein aus und konnte den Abschluss in die lange Ecke somit stark parieren. Drei Minuten später rauschte eine Hereingabe von Omar Marmoush durch den Unioner Sechszehner, verpasste aber mehrere Frankfurter Füße nur knapp – Glück für die Berliner.

Es war eine Phase, in der die hessischen Hausherren stärker und in ihren Abschlüssen gefährlicher wurden. Union wurde am eigenen Strafraum eingeschnürt und konnte sich kaum befreien. Es rollte nun ein Frankfurter Angriff nach dem nächsten an, Union schwamm.

Rönnow lässt die Frankfurter verzweifeln

Union-Trainer Bjelica reagierte und wechselte in der 65. Minute gleich drei Mal. Kevin Volland, Benedict Hollerbach und Aissa Laidouni kamen für Kaufmann, Vertessen und Aaronson in die Partie. Am Momentum änderte sich jedoch nichts, Frankfurt blieb am Drücker und erzielte in der 66. Minute erneut beinahe das mittlerweile verdiente 1:0. Marmoush brachte Ebimbe in aussichtsreiche Position, doch den Flachschuss des Mittelfeldspielers entschärfe Rönnow stark, der Ball rollte durch die Beine, aber trotzdem in Richtung Torlinie. Doekhi war zur Stelle und klärte die Kugel in höchster Not.

So ging es bis zum Schlusspfiff: Frankfurt setzte sich an Unions Strafraum fest, biss sich aber an FCU-Keeper Rönnow und den vielen blockenden Union-Gliedmaßen die Zähne aus. So endete die Begegnung trotz des langen Zitterns seitens der Köpenicker mit 0:0.

Die Reaktionen zum Spiel

Christopher Trimmel (1. FC Union Berlin): "Wir sind zufrieden. Auswärts in Frankfurt ist ein Punkt sehr gut. [...] Wir haben uns die letzten Wochen und Monate ordentlich entwickelt und wollen es unseren Gegnern nicht leicht machen."

Nenad Bjelica (1. FC Union Berlin): "Natürlich hätten es auch drei, aber auch null, Punkte sein können. Eintracht Frankfurt hat in der zweiten Hälfte sehr gedrückt und einige gefährliche Schüsse abgegeben. Wir hätten, vor allem in der ersten Hälfte, ein paar Konter-Situationen besser ausspielen können, dann hätten wir vielleicht drei Punkte geholt."

Ansgar Knauff (Eintracht Frankfurt): "Wir sind enttäuscht, wir wollten drei Punkte mitnehmen. In der ersten Hälfte haben wir uns zu wenige Chancen erarbeitet, in der zweiten haben wir es dann gut gemacht, hatten aber einfach nicht das nötige Quäntchen Glück."

Das Spiel im Liveticker

Sendung: rbb24, 30.03.2024, 21:45 Uhr

25 Kommentare

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  1. 25.

    Zitat: "Wegen des Unterschieds in der Spielklasse ist Union nominell natürlich die Nummer 1 in Berlin. Aber sonst?"

    Nichts für ungut, mein lieber Stefan, aber der FCU hat aktuell mehr als 66 Tsd. Mitglieder. Auf der Hertha Seite werden die Zahlen ja nicht genannt, aber es dürften doch einige Tausies weniger sein. ;)

  2. 24.

    Ja eben, kein Frankfurter, weder Trainer noch Spieler, hat davon gesprochen, dass man den FCU deutlich hätte besiegen müssen, sondern haderten eher mit eigenen Fehlern und haben die starke Abwehrleistung des Gegners anerkannt. Der FCU hatte bei den vor allem z. H. kampfstarken Frankfurtern die bessere Zweikampfquote; kann also gar nicht so schwach sein, wie hier von einigen "Experten" immer wieder behauptet wird. Und dem FCU vorzuwerfen, dass er im Abstiegskampf bei der Eintracht auf eine Defensiv- statt Offensivtaktik gesetzt hat, grenzt schon an Lächerlichkeit.

  3. 23.

    Man sollte sich durchaus mal die PK nach dem Spiel ansehen. Und genau auf das hören, was Dino Toppmüller über Union sagt. Und sich dann mal kritisch prüfen, was es mit der angeblich schwachen Union-Elf auf sich hat.

  4. 22.

    Tja, genauso, wie Unioner gern bei Hertha kommentieren!
    Es wäre schön, wenn beiderseits zumindest die Hetzenden sich aus den Kommentaren des anderen Vereins raushalten!
    Zum Spiel sage ich nur, verdient ein Punkt geholt! Und das in Frankfurt. Mit Dortmund und Bayern werden die Heimspiele keine Selbstläufer, und gegen den Abstieg hilft jeder Punkt.
    Eisernes HaHoHe

  5. 21.

    Ist schon interessant wie sich wieder die Hertha Fans hier einklinken,und die Deutungshoheit erlangen wollen.Kümmert euch um eure Mannschaft, da habt ihr genug zu tun.

  6. 20.

    Sie haben es m.M.n. nicht verstanden.

    Aber belassen wir es dabei. Heute ist Ostern.

    Frohe Ostern an Alle!

  7. 19.

    Wer sagt, die Spieler sollen ihre Trikots ausziehen???

    Wieder eine polemische Behauptung abseits des eigentlichen Themas.

  8. 16.

    Dafür um Ihr Leben fürchten.
    Gestern im aktuellen Sportstudio, wo Goosens berichtete, dass ein Union Fan ihn mit dem Tod bedrohte.
    Erschreckend
    Darum sollten sie lieber Zurückhaltung mit solch einem Kommentar walten lassen, sehr geehrter brademann

    Ein Union Mitglied

  9. 15.

    Wegen des Unterschieds in der Spielklasse ist Union nominell natürlich die Nummer 1 in Berlin. Aber sonst? Ich habe von der aktuellen Nullnummer der Unioner nur die Zusammenfassung im Fernsehen gesehen, und die war eigentlich schon zu lang. Man mag sicher von einer intakten Berliner Mauer sprechen können, denn die Eintracht hätte bei ihrem Sturmlauf ein Tor erzielen müssen. Nun, sie hat es nicht, und ein Punkt ist ein Punkt. Ein Punktgewinn von der Sorte, die man bei Union schon oft gesehen hat. Diese Spielweise wird zum Klassenerhalt reichen. Wer aber Tore, Spektakel und Emotionen sehen will, geht besser zu Hertha, wie es fast 50.000 Menschen im Schnitt der Heimspiele von Hertha tun. Ich jedenfalls genieße es Fan der Nummer 2 zu sein.

  10. 14.

    Ach schade, ich habe gedacht, die arrogant selbstgefälligen Unionäre würden mit einer Klatsche nach Hause geschickt.

  11. 13.

    Wirklich ein gutes Ergebnis. Der ach so schwache Kader ist übrigens die klare Nr. 1 in der Hauptstadt und es sieht so aus, als ob das auch nächste Saison so bleibt. Ich werde nie vergessen, wo Union herkommt. Der Traum lebt weiter. U.N.V.E.U.

  12. 12.

    Zitat: "Interessant, wie abermals mit Kritik umgegangen wird."

    Wo genau erkennen Sie auch nur irgendeine Art von "Kritik" im ersten Beitrag? Dort wird lediglich behauptet, dass der FCU mit dem "alten Kader", was auch immer das bedeuten soll, in Frankfurt hätte gewinnen können. Denn wie ich bereits in #4 schrieb, hat der FCU bisher nur einmal in FFM gewonnen - und zwar im Feb. 2020, was nun auch schon ein Weilchen her ist.

  13. 11.

    Na da sind wir uns ja einig.
    1 Punkt immerhinund auf den 12. Platz geklettert.

    Ich wünsche mir eben mehr Optimismus als Unkenrufe.
    Und die Gegner bewerten die Eisernen trotz der schwachen Hinrunde nicht als schwache Mannschaft.
    Darauf kommt es mir an.

  14. 10.

    Mit viel Glück ein Unentschieden, wo war denn da Ihre „Ahnung“? Immerhin haben die Eisernen einen Punkt geholt, sehr erfreulich und wichtig im Abstiegskampf.

  15. 9.

    Ach Gottchen,würde uns auch nicht umhauen.Auch bei einer Leverkusen Niederlage dürfen unsere Jungs ihre Trikots anbehalten.

  16. 8.

    Alte Weisheit: ein Sieg fängt in der Verteidigung an. Und die hat sehr gut gestanden! Nach vorne nicht ganz so gut, aber die Chancen waren durchaus vorhanden. Das unentschieden bei der eintracht ist gegen eine so heimstarke Mannschaft nicht hoch genug einzuschätzen. 6 Punkte noch bis zum klassenerhalt, dann sind wir durch.
    EISERN!

  17. 7.

    Interessant, wie abermals mit Kritik umgegangen wird.

    Also gewonnen hat Union nicht und dass der Kader schlechter ist als letzte Saison liegt wohl auf der Hand. Zur Not mal auf die Tabelle schauen (;

    Auf geht's zur nächsten Niederlage am kommenden Samstag gegen Leverkusen. (Der Gruss geht raus an 'Brademann'.)

  18. 6.

    Mit Jimmy Hoge und Co,wäre bestimmt ein Sieg drin gewesen. Nee,nee,alles gut.Gut gemacht Jung's.Immer demütig bleiben und wissen wo wir herkommen.

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