EM-Eröffnungsspiel - Zehntausende bejubeln bei Berliner Public Viewing Sieg der DFB-Auswahl
Die Fußball-EM hat mit einem Sieg der deutschen Mannschaft gegen Schottland begonnen. Rund 50.000 Fans haben auf den Berliner Fanmeilen begeistert zugesehen. Der Andrang war so groß, dass eine Fan-Zone schon vor Spielbeginn geschlossen wurde.
- DFB-Team gewinnt EM-Eröffnungsspiel gegen Schottland 5:1
- Begegnung in München wird auf Fan-Zonen am Reichstag und am Brandenburger Tor übertragen
- Fan-Bereich am Brandenburger Tor wegen großen Andrangs schon vor Spielbeginn geschlossen
- Rund 2.000 Polizisten sichern die Fan-Veranstaltungen in Berlin
- Fan-Zone am Reichstag wegen eines verdächtigen Rucksacks zeitweise teilgesperrt
Den Traumstart der deutschen Mannschaft bei der Fußball-Europameisterschaft haben in Berlin zehntausende Menschen bejubelt. Auf den beiden Fan-Zonen am Brandenburger Tor und am Reichstag sahen laut Veranstaltern rund 50.000 Menschen das Eröffungsspiel in München gegen Schottland, dass die DFB-Auswahl mit 5:1 (3:0) gewonnen hat.
Aus Sicht der Polizei verlief das Public Viewing "unproblematisch". Allerdings herrschte auf der Fan-Zone am Brandenburger Tor bereits vor dem Anpfiff des Eröffnungsspiels großer Andrang. Die Zugänge wurden deshalb geschlossen, wie die Polizei gegen 19:45 Uhr auf X mitteilte. Rund 30.000 Menschen haben dort Platz. Der S- und der U-Bahnhof Brandenburger Tor wurden ebenfalls geschlossen, waren nach Spielende aber wieder offen.
Rund 2.000 Polizisten im Einsatz
Viele Menschen kamen mit Deutschlandfahnen, Nationaltrikots und anderen Fanartikeln zur Straße des 17. Juni und jubelten lautstark bei den Toren für die deutsche Mannschaft. Auch einige Fans mit Schottlandfahnen und in Schottenröcken waren zu sehen.
Rund 2.000 Polizisten waren zum Schutz der Veranstaltungen im Einsatz. Verstärkung erhielt die Berliner Polizei von Hundertschaften aus Brandenburg und Rheinland-Pfalz. Dazu kamen auch noch 28 Bundeswehrsoldaten, von denen die Polizei-Pressestelle zunächst aber nicht sagen konnte, für welche Aufgaben sie gebraucht werden.
Verdächtiger Rucksack - eine Fan-Zone zeitweise teilgesperrt
Früher am Abend gab es einen Polizeieinsatz wegen eines verdächtigen Gegenstands an der Fan-Zone am Reichstag. Am späten Nachmittag hatte die Berliner Polizei einen Teil des Areals wegen eines herrenlosen Rucksacks vorübergehend geräumt. Nach rund anderthalb Stunden wurde die Sperrung gegen 18:30 Uhr wieder aufgehoben.
Betroffen war der Eingangsbereich an der Scheidemannstraße. Dort konnten die Fans am Abend wieder auf die Fan-Zone. Die Polizei hat nach eigenen Angaben den Besitzer des Rucksacks identifiziert, er wurde laut einer Sprecherin in Gewahrsam genommen und überprüft.
"Wenn am Ende nichts ist, war es: Lieber einmal zu viel geräumt als zu wenig", sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser am Abend in München. Die große Fanmeile vor dem Brandenburger Tor war nicht von der Sperrung betroffen.
Polizei-Bilanz zum Auftaktspiel
Insgesamt wurden nach Polizeiangaben vom Samstag durch die Einsatzkräfte Freiheitsbeschränkungen bei 36 Personen durchgeführt und 19 Strafermittlungsverfahren eingeleitet, unter anderem wegen des Verdachts der Beleidigung, des Diebstahls, der Körperverletzung, des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz sowie der Volksverhetzung.
Viele Sicherheitsvorkehrungen
Für den Einlass der Fans in die mit Zäunen abgesperrten Zonen sind die Veranstalter vom Land Berlin und dem Europäischen Fußballverband zuständig, dafür wurden Hunderte private Wachleute bereitgestellt. Taschenkontrollen waren geplant. Die Fanzone am Brandenburger Tor ist für maximal 30.000 Menschen vorgesehen, kann aber zur Not auch erweitert werden. Vor dem Reichstag können sich höchstens 10.000 Menschen versammeln.
Zum Schutz gegen terroristische Anschläge mit Fahrzeugen stellte die Polizei um die Fanmeilen 400 Kilogramm schwere Metallpoller auf. Eine neu angeschaffte technische Drohnen-Abwehr wurde installiert, die die Funkwellen von Drohnen stören und verhindern soll, dass Terroristen aus der Luft angreifen. Außerdem verhängte die Polizei während der Spiele für den Berliner Luftraum Flugverbote im Umkreis von einigen Kilometern.
Beim ersten EM-Spiel im Berliner Olympiastadion am Samstagabend kommen sogar sogenannte Gesichtserkenner zum Einsatz, um gewalttätige Hooligans zu identifizieren.
Fahnen ohne EM-Bezug verboten
Fahnen von Staaten ohne EM-Bezug sind verboten, auch um konfliktträchtige wie etwa palästinensische, israelische oder russische Fahnen zu verhindern. Über Fahnen wurde übrigens auch bezüglich der Einsatzkräfte diskutiert. So ist es der Berliner Polizei verboten, Deutschland-Fähnchen an ihren Einsatzfahrzeugen zu zeigen. Der Bundespolizei hingegen ist dies inzwischen erlaubt.
Im Internet gab sich die Berliner Polizei nichtsdestotrotz betont fußballerisch mit einer eigenen Aufstellung: "Doppelspitze: unsere Einsatz- und Alarmhundertschaften - 4er-Kette im Mittelfeld: unsere Verkehrs-, Zivil-, Abschnittskräfte und Hubschrauberbesatzung - Abwehr & im Tor: unsere Führungsstäbe.“
Sendung: rbb24, 14.06.2024, 22 Uhr