Fußball-Bundesliga - Kemlein und Rothe köpfen Union in Kiel zum ersten Auswärtssieg der Saison

So 20.10.24 | 18:06 Uhr
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Aljoscha Kemlein (li.) jubelt nach seinem ersten Bundesliga-Tor für den 1. FC Union Berlin im Spiel bei der KSV Holstein (Quelle: IMAGO / Matthias Koch)
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Audio: rbb24 Inforadio | 20.10.2024 | Holger Gerska | Bild: IMAGO / Matthias Koch

Der 1. FC Union hat nach mehr als acht Monaten wieder mal ein Auswärtsspiel in der Bundesliga gewonnen. Am Sonntag setzte sich das Team von Trainer Bo Svensson mit 2:0 bei Holstein Kiel durch - einem Tor-Debütanten und Tom Rothe sei Dank.

  • Der 1. FC Union feiert seinen ersten Bundesliga-Auswärtssieg seit dem 17. Februar
  • Die Köpenicker springen auf den fünften Tabellenplatz
  • Aljoscha Kemlein erzielt sein erstes Bundesliga-Tor überhaupt
  • Aufsteiger Holstein Kiel ist indes weiter sieglos

Nach ganzen 246 Tagen hat das Köpenicker Warten ein Ende: Am Sonntagnachmittag hat der 1. FC Union Berlin wieder ein Auswärtsspiel in der Bundesliga gewonnen. Die Eisernen siegten bei der KSV Holstein mit 2:0 (1:0) und klettern auf den fünften Tabellenplatz.

Der Spielverlauf

Nach Pyro-Shows in beiden Fanblöcken sahen die Zuschauer im Kieler Holstein-Stadion einen munteren Beginn beider Mannschaften. Nicolai Remberg versuchte es nach einer Ecke artistisch, zielte aber etwas zu hoch und verfehlte das Tor der Berliner (9. Minute). In der Folge wurden die Eisernen immer stärker: Nach einer guten Viertelstunde fand Tom Rothe mit seiner Hereingabe von links - an alter Wirkungsstätte - Aljoscha Kemlein, der sich im Sechzehner hochschraubte und die 1:0-Führung für den 1. FC Union erzielte (18.). Die Köpenicker zeigten in der ersten Hälfte einen reifen Auswärtsauftritt, blieben auch nach dem ersten Erfolgserlebnis das aktivere und insgesamt bessere Team. Kapitän Christopher Trimmel setzte einen satten Schuss ans Außennetz (34.), zur Pause blieb es beim Stand von 1:0 für die Hauptstädter.

Aljoscha Kemlein (li.) jubelt mit Tom Rothe über den 1:0-Führungstreffer des 1. FC Union Berlin bei der KSV Holstein (Quelle: IMAGO / Matthias Koch)Aljoscha Kemlein (li.) und Tom Rothe bejubeln den ersten Treffer des 1. FC Union.

Die Kieler kamen mit frischem Schwung aus der Kabine - und Union durfte sich bei Schlussmann Frederik Rönnow bedanken, der mit zwei Flugeinlagen den Ausgleich verhinderte: Erst parierte der Däne gegen Remberg (47.), dann einen Schlenzer von Finn Porath (53.). Die Berliner überstanden diese Drangphase der Hausherren unbeschadet. Die Eisernen tauchten erst in der Schlussphase wieder gefährlich vor dem Kieler Kasten auf - dann aber so richtig: Danilho Doekhi scheiterte mit seinem Kopfball am rechten Pfosten (88.), ehe Rothe nach einem Eckball zum 2:0-Endstand einnickte (89.). Der 1. FC Union feierte somit erstmals seit mehr als acht Monaten wieder einen Auswärtssieg in der Bundesliga.

Spieler des Tages

Tom Rothe kam, sah und stahl Unions Tor-Debütant letztlich die Show: Bei seiner Rückkehr an die Kieler Förde, wo Rothe in der Vorsaison auf Leihbasis gespielt hatte, überzeugte der linke Schienenspieler auf ganzer Linie. Erst flankte er butterweich auf Aljoscha Kemlein, der sein erstes Bundesliga-Tor überhaupt erzielte und für die Vorentscheidung sorgte. Dann war es Rothe selbst, der einen Eckball von Laszlo Benes zum 2:0-Endstand in die Maschen köpfte und seinen Sahne-Tag krönte.

Zählbares

Eiserne Minimalisten: Der 1. FC Union erzielte an den ersten sieben Spieltagen gerade einmal acht Tore - geschossen von sieben verschiedenen Spielern. Genug, um mit 14 Punkten auf Platz fünf zu stehen.

Die Jungspunde regeln: Für das vorentscheidende Tor zum 1:0 waren die beiden jüngsten Spieler auf dem Platz verantwortlich: Der 19-jährige Tom Rothe flankte, der 20-jährige Aljoscha Kemlein nickte ein und erzielte seinen ersten Treffer im Profi-Bereich.

Statistisch überlegen: In Kiel liefen die Berliner nicht nur mehr als ihr Gegner (120,39 km vs. 117,60 km), sondern sie schossen auch häufiger auf das Tor (14:12 Schüsse). Mit Erfolg: Bei einem xGoals-Wert von 1,46 zu 0,91 ließen die Eisernen nach 90 Minuten das Ergebnis von 2:0 auf der Anzeigetafel aufleuchten.

Die Stimmen zum Spiel

Tom Rothe (1. FC Union Berlin): "Es ist ein sehr gelungener Tag - nicht nur für mich, sondern für die ganze Mannschaft. Wir haben endlich auswärts mal wieder gewonnen, vom Anfang bis zum Ende ein gutes Spiel gemacht und als Mannschaft verteidigt. Es macht momentan einfach Lust. […] Ich freue mich natürlich, dass ich ein Tor machen konnte - aber klar: Gegen einen Ex-Verein tut es einem auch ein bisschen Leid. Ich wünsche Kiel nur das Beste."

Timo Becker (Holstein Kiel): "Man hat wieder gesehen, dass man keinen Gegner unterschätzen darf. Von außen sagen viele: Union ist ein Gegner, den man knacken kann. Das Gegenteil haben wir gesehen: Union ist eine super Mannschaft, die gut verteidigt und uns kaum Chancen gelassen hat."

Nicolai Remberg (Holstein Kiel): "Wir zahlen ein bisschen zu viel Lehrgeld dafür, dass wir in der ersten Hälfte immer relativ früh ein Gegentor bekommen. Das müssen wir abstellen. Unsere Spielweise ist gut, wir haben aber vielleicht in der ersten Hälfte zu viel Respekt und sind nicht richtig wach."

Der Liveticker zum Nachlesen

Sendung: rbb24, 20.10.2024, 21:45 Uhr

Kommentar

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23 Kommentare

  1. 22.

    Aha Regina gibt’s garnicht okay dann freuen wir uns 6 Punkte für Berlin wichtig für mich eine Mannschaft in der 1. Liga eine in der 2.Liga beide halten die Klasse alles gut

  2. 18.

    Hertha spielt doch immer mit. Zu Hertha wird auch mehr kommentiert. Selbst zu Spielen des FCU taucht immer ziemlich schnell etwas zu Hertha auf. Warum das so ist, wissen nur die Kommentatoren. Es ist nunmal so.

  3. 16.

    In der letzten Saison ist der FCU nach den ersten beiden Spieltagen krachend eingebrochen und hat sich zunehmend verschlechtert. Die weitgehend bekannten Gründe dafür will ich hier nicht nochmal aufdröseln. Aber aktuell liegt doch eine völlig andere Situation vor, denn der FCU konzentriert sich nun wieder ganz aufs 'Alltagsgeschäft', nämlich, die strategisch angelegte Etablierung in der Bundesliga.

    Gruß nach Neu-Westend, Falk. ;)

  4. 14.

    Ach, lassen Sie mal stecken, Luka. ; ) Von "Regina" bzw. den zahlreichen anderen weiblichen Fake-Nicknames dieses Kommentators kommen sonst immer Beiträge à la "Der FCU wird Meister und spielt Champion League . . . "; womit er offenbar versucht, FCU Fans Großkotzigkeit anzudichten. Diesmal hat seine Enttäuschung über den Sieg der Mannschaft nur zu einer reichlich d*mlichen 'Kurzanfrage' gereicht.

    Aber mal zum Spiel: Der FCU hat unter Bo Svenssons (plus Team-) Regie offenbar wieder zu seinen aus den besten Urs Fischer Zeiten bekannten Tugenden zurückgefunden: sehr stabile Abwehr, recht "ekliges Spiel" und nach vorne hin eine immer besser werdende Effektivität. Das zeugt nat. von einem großen Teamspirit, den unser Dänischer Übungsleiter, neben seinen erkennbar Fußball-taktischen Verbesserungen, erneut entfacht zu haben scheint und der mir sehr gut gefällt.

  5. 13.

    Wahrscheinlich eine Replik auf Kommentare wie den
    >> Wer ist Hertha? <<
    von @Frei
    >> Hertha go Home. Ihr seit das letzte was es in Berlin gibt. <<
    von @Hannes/Klaus, wie man sie sinngemaäß unter j e d e m Hetha-Artikel lesen muss.
    Hier muss ich's aber mit Union halten:
    @Regina: Das braucht wirklick niemand!

  6. 12.

    Ohne Frage ein guter Saisonstart! Es wird hoffentlich nicht erneut so eine Seuchensaison. Gruß aus Neu-Westend!

  7. 10.

    Eine abgebrühte Leistung. Alle Puzzelteile passen zusammen. Eine "unbezwingbare" Harmonie . Von Startelf bis Einwechsler. Und taktisch von Spiel zu Spiel besser. Macht Spaß im Moment.
    EISERN

  8. 9.

    Nicht provozieren lassen!
    Das ist wahrscheinlich nur eine provokative Frage, wieso Tante Hertha in diesem Beitrag nicht genannt wird...

  9. 8.

    Erfreuliches Fußball-WE: Union gewonnen, Hertha gewonnen: Ich bin zufrieden!

  10. 6.

    Gut gemacht,Jung's.

  11. 5.

    Komische Frage auf der Sportseite. Aber ich versuche es mal zu erklären.
    Union ist der Name eines der beiden "großen " Fussballvereine Berlins. Während Hertha BSC der Traditionsverein der Westberliner ist, wurde der 1. FC Union in zu DDR-Zeiten in Ostberlin gegründet. Hertha spielt derzeit in der 2. Liga, Union in der 1.
    Ich persönlich freue mich, dass Union offensichtlich die Tiefen der vergangenen Saison hinter sich hat und freu mich über jedes gelungene Tor.

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