Aus im Achtelfinale - Zeefuik-Rot, Turban-Dardai - Hertha verliert Pokalspiel in Köln kurz vor Elfmeterschießen

Mi 04.12.24 | 21:23 Uhr
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Hertha-Kapitän Toni Leistner verteidigte gegen den 1. FC Köln alles weg. (Foto: IMAGO / RHR-Foto)
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Audio: ARD Sportschau | 04.12.2024 | Holger Dahl | Bild: IMAGO / RHR-Foto

Hertha BSC hat das Pokal-Achtelfinale gegen den 1. FC Köln mit 1:2 verloren. Die Berliner spielten durch eine rote Karte knapp 100 Minuten in Unterzahl, hielten sich lange im Spiel, doch ein Elfmeter in der 120. Minute entschied die Partie spätmöglichst.

  • Ibrahim Maza brachte Hertha in der 12. Minute per Elfmeter in Führung
  • Berlins Deyovaisio Zeefuik sah in der 25. Minute nach Tätlichkeit die rote Karte
  • Herthas Abwehrbollwerk hielt bis zur 119. Minute, dann verursachte Gustav Christensen den Elfmeter zum 1:2
  • Zweites Aufeinandertreffen mit Köln in der laufenden Saison verloren

Hertha BSC ist im Achtelfinale des DFB-Pokals ausgeschieden, die Berliner verloren beim 1. FC Köln mit 1:2 nach Verlängerung.

Herthas Ibrahim Maza brachte seine Mannschaft in der 12. Spielminute per Foul-Elfmeter in Führung. In der 25. Minute sah Herthas Deyovaisio Zeefuik nach einer Tätlichkeit die rote Karte, fünf Minuten später lenkte Florian Niederlechner einen Kölner Eckball unglücklich zum 1:1 in eigene Tor. Der Spielstand sollte lange halten, Köln bis sich die Zähne am Berliner Abwehrbollwerk aus - doch in der 119. Minute verursachte Berlins Gustav Christensen einen Foulelfmeter, den Kölns Dejan Ljubicic zum 2:1-Siegtreffer verwandelte.

Der Spielverlauf

Die Teams spielten von Beginn an mit offenem Visier, pressten sich gegenseitig hoch und sammelten gefährliche Offensivmomente im Sekundentakt. In der 7. Minute musste Marton Dardai einen Turban um den Kopf gewickelt bekommen, er war mit mit Kölns Julian Pauli zusammengestoßen. Beide bluteten und mussten behandelt werden, Pauli wurde wenig später ausgewechselt. Vor allem Gastgeber Köln kam überaus aggressiv und dynamisch in die Partie. Doch es war Hertha, die in Führung gehen sollte. Ibrahim Maza verwandelte in der 12. Minute einen Elfmeter, nachdem Derry Scherhant im Strafraum gelegt worden war. Vorausgegangen war ein sehenswerter Angriff, der nur noch per Foul gestoppt werden konnte.

Auch im Anschluss war es eine Partie mit dem Herzschlag eines Kolibris, es ging pausenlos hin und her. Nach 25 Minuten sah Herthas Deyovaisio Zeefuik verdient die rote Karte, er hatte Kölns Timo Hübers im Getümmel eine leichte Kopfnuss verpasst. Nur vier Minuten später musste Kevin Sessa aufgrund einer mutmaßlichen Muskelverletzung verletzt das Feld verlassen. Die Horror-Phase für Hertha endete in der 30. Minute mit dem Kölner 1:1-Ausgleichstreffer durch einem Ping-Pong-Treffer nach Eckball. Trotz Kölner Druckphase ging es mit dem Zwischenstand in die Pause.

Der zweite Durchgang wurde zum Geduldsspiel. Köln lief in Überzahl immer wieder an, Hertha stand tief und lauerte auf Umschaltmomente. Die Domstädter hatten zwar mehr Ballbesitz, aber nahezu keine greifbaren Torchancen. Mittelfeldspieler Dejan Ljubicic hätte allerdings in der 100. Minute treffen müssen, doch er rutschte Zentimeter vor dem Tor slapstickartig auf dem Ball aus. Und so ging die diese hitzige Pokalpartie in die Verlängerung. Auch die zusätzlichen 30 Minuten sollten lange nichts am 1:1 ändern, doch in 119. Minute verursachte Herthas Gustav Christensen unbeholfen einen Elfmeter, den Kölns Dejan Ljubicic verwandelte. So gewannen die Rheinländer das Spiel wenige Sekunden vor dem Elfmeterschießen. Herthas honorige Kampfleistung wurde nicht belohnt.

Herthas Marton Dardai erlitt gegen Köln eine Kopfverletzung. (Foto: IMAGO / Ulrich Hufnagel)

Spieler des Tages

Toni Leistner hatte bereits bei seinem Comeback-Spiel in Magdeburg bewiesen, wie wichtig er für Herthas Mannschaft ist. Gegen seinen Ex-Klub Köln ließ der 34-jährige Innenverteidiger endgültig keine Zweifel daran, dass er trotz seines Alters noch lange nicht fertig hat. In einem Spiel, in welchem die Berliner ab der 25. Minute in Unterzahl zum Verteidigen verdammt waren, wurde Leistner zum Fels in der rheinischen Brandung. Daran änderten auch die Unsicherheiten im Spielaufbau wenig.

Der Kühlschrank in der Abwehr behielt stets die Übersicht, für Leistner wurde wohl das (Un-)Wort "wegverteidigen" erfunden. Der Innenverteidiger gewann Duell um Duell, ob in der Luft oder am Boden. Stets brachte er seinen wuchtigen Körper noch in die Kölner Schussbahn, stets seinen nackten Schädel in die gegnerische Flanke. Er erhob Grätschen zur Kunstform und stand symbolisch für die honorige Kampfleistung der "alten Dame". Der alternde Herbergsvater, er kann es noch. Die härteste Tür Berlins.

Was war denn da los?

Es waren fünf absolute Horrorminuten für Hertha. In der 25. Minute sollte Zeefuik seiner Mannschaft einen Bärendienst erweisen, als er bei einem Getümmel in Kölns Strafraum nicht nur zunächst Tim Lemperle umschubste, sondern dann Schiedsrichter Tobias Reichel keine andere Wahl ließ, als ihm die rote Karte zu zeigen. Nach ein paar Worten von Timo Hübers ließ sich der hitzige Niederländer zu einer leichten Kopfnuss hinreißen - und sein Team somit mutwillig in Stich.

Herthas Deyovaisio Zeefuik sieht gegen Köln die rote Karte. (Foto: IMAGO / Nico Herbertz)

Vier Minuten später verließ ein weiterer Herthaner das Feld. Kevin Sessa hatte sich bei einem Defensivsprint mutmaßlich eine Muskelverletzung zugezogen, es ging für ihn nicht weiter und Diego Demme nahm seinen Platz ein. Nicht einmal eine Minute später erspielte sich Köln einen Eckball, der unter anderem von zwei Herthanern ins eigene Tor gelenkt wurde.

Eine rote Karte, ein verletzungsbedingter Wechsel und der Eigentor-Ausgleich zum 1:1 - fünf so bittere Minuten haben wohl erst wenige andere Mannschaften erlebt.

Zählbares

  • Trotz großer Anreiseschwierigkeiten (A2-Vollsperrung hinter Hannover) unterstützten beinahe 5.000 Auswärtsfans ihre Hertha-Mannschaft in Köln. Einige Anhänger mussten aufgrund der Verkehrsprobleme allerdings mitten auf der Fahrt umkehren.
  • Hertha musste nach der roten Karte für Zeefuik ganze 95 Minuten in Unterzahl aushalten.
  • Trotz der langen Überzahl gelang es Köln erst in der 112. Spielminute, den ersten Schuss direkt auf das Tor von Hertha-Keeper Tjark Ernst abzuschließen.
  • Köln hatte aufgrund der Überzahlsituation durchschnittlich 61 Prozent Ballbesitz, konnte diesen aber lange Zeit gegen leidenschaftliche Berliner nicht nutzen

Der Liveticker zum Nachlesen

Sendung: rbb24, 04.12.2024, 21.45 Uhr

Kommentar

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38 Kommentare

  1. 38.

    Antwort auf unioner sie verbreiten hier Unwahrheiten das der BSC seine Stadionmiete nicht bezahlt und der Steuerzahler das begleichen muss.Es entspricht nicht der Wahrheit.In diesem Sinne HA.HO.HE

  2. 37.

    Was ist denn mit dir los? Darf ich fragen ob du was getrunken hast. ? Wir leben hier in einer Stadt Berlin. Komm mal runter auch Union hat schon Champions League usw. Der Stand heute ist aktuell Hertha 2.Bundesliga - 1.FC Union 1.Bundesliga! Bitte etwas mehr Demut oder auch Verstand, Danke.

  3. 35.

    Doch das wird helfen.. wir steigen wieder auf in die erste Liga
    Also auf Gehts! Ha–Ho–He!!!

  4. 33.

    Ich kann jeden Fan verstehen der seine Mannschaft feiert, aber warum dann diesen Sch...gegen andere schreiben und wie kommst du auf "allgemein unbeliebt"? Hertha hat genügend echte Fans und Unterstützer!

  5. 32.

    Erstmal sachte . Auch Unioner sind Berliner. Und eine Frage? Wer hat in der jüngsten Vergangenheit besser mit seinen Finanzen gearbeitet? Wenn die Hertha nicht die ganzen Millionen sinnlos verballert hätte würden sie wahrscheinlich schon ihr eigenes Stadion haben. Union hat das wohl etwas klüger gemacht und liegt nicht dem Steuerzahler auf der Tasche. Mach deinen Frieden auch mit dem vermeintlichen Stadtrivalen , hilft auch deiner Gesundheit und merke zwei Fußballvereine in Berlin sind geil.

  6. 31.

    Ja ja... wenn's hilft.
    Aber mal im ernst:
    Wann zahlt der BCC seine Schulden für das Oly an Berlin zurück?
    Bisschen pronto wenn es geht. Wir müssen Schulen renovieren usw....

  7. 30.

    Gönn ich Dir den Stolz, wird aber nicht helfen das Hertha dieses Jahr aufsteigt. Reese und auch Mazza werden gehen und was folgt? Weiteres dümpeln in der 2. Liga oder gar Absturz in die 3. ? Abgesehen von den finanziellen Schwierigkeiten. Die Lizenz für die Bundesliga ist wieder in Gefahr

  8. 29.

    Hertha hat kämpferisch überzeugt. Mehr nicht.

  9. 28.

    Auch wenn ich als Gladbacher eine abrundtiefe Abneigung gegen diesen Müngersdorfer Verein hege, über den Sieg gegen den allgemein verhassten BCC 777 freue ich mich sehr ! ;o)))
    Wie eigentlich über jede Niederlage dieses allgemein absolut unbeliebten Witzvereins !

  10. 27.

    So weit möchte Union erst mal kommen …

  11. 25.

    Das sehr, sehr Schade, denn ich hätte gerne ein Elfmeterschießen erlebt, in dem als Einziger für die Hertha Reese auf dem Feld steht und fünfmal antritt.
    Ist schon ein Guter, der Reese.
    Nun aber ein ein gegen Reese unbedeutener Spieler einen Elfer verschuldet und somit den Weg in die Bedeutungslosigkeit geebnet.
    Ein 2:1 Sieg für Köln, obwohl Hertha zwei Tore schoß.

  12. 23.

    Na das kann ich SO aber nicht stehen lassen.
    Beide Teams haben einen guten Kampf abgeliefert (wer weiß wie die Herthaner gespielt hätten, wenn sich Zeefuik nicht diese völlig unnötige rote Karte abgeholt hätte; evtl. wäre es auch ein völlig lethargisches Spiel der Hertha geworden...).
    Auf jeden Fall gut gekämpft, dafür lieben wir den Pokal!!!

  13. 22.

    Glückwunsch Köln zum verdientem Sieg.
    Reesi war Blass.

  14. 21.

    Was für ein Blödsinn. Wie viel hat denn der VEB Köpenick für sein Grundstück bezahlt? Die Berliner liegen hier dem Steuerzahler nicht auf der Tasche. ….

  15. 20.

    Letztendlich natürlich verdient für Köln, hat aber ganz schön lange gedauert bei 100 Minuten in Überzahl.
    Aber Kompliment an Hertha, prima gekämpft. Hoffentlich hat sich keiner ernsthaft verletzt, das wäre fatal für die nächste Zeit, heute verloren und vielleicht auch noch geschwächt.

  16. 19.

    Bei ähnlich schwachen Spielen ist wohl der Münzwurf erfunden worden. Keines der Teams hat den Viertelfinaleinzug verdient.

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