Studienreise nach Ruanda -
Studierende der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) begeben sich in den kommenden Wochen auf die Spuren des Völkermordes an den Tutsi im ostafrikanischen Ruanda. Gemeinsam mit einer Seminargruppe der renommierten Sorbonne-Universität aus Paris reisen die Jungakademiker unter Leitung des französischen Historikers Fabien Théofilakis - derzeit Gastprofessor an der Viadrina - in dieser Woche in die Hauptstadt Kigali, heißt es in einer Mitteilung.
Vergleiche zwischen Ermodung der Tutsi und europäischen Juden
Geplant sind demnach Besuche in Museen und Gedenkstätten, die an verschiedenen Orten in Ruanda an den Genozid erinnern. Diesem fielen zwischen April und Juli 1994 bis zu eine Million Menschen zum Opfer.
Während der Reise werden die Studierenden Beiträge in einem Blog veröffentlichen [www.rwanda.de]. Sie hatten zuvor ein Semester lang in Paris und Frankfurt (Oder) ein gemeinsames Seminar besucht, in dem sie den Völkermord an den europäischen Juden im Vergleich mit dem Genozid an den Tutsi in Ruanda betrachtet haben. "Ich sehe das als Asymmetrie-Vergleich, der nichts mit Bagatellisierung zu tun hat. Wenn die Shoah-Forschung nur unter sich bleibt, steckt sie irgendwann in der Sackgasse", so Théofilakis.
Ziel des Seminars und der Studienreise ist es, den Masterstudierenden, von denen einige Wirtschaft, andere Recht und wieder andere Geisteswissenschaften studieren, verständlich zu machen, wie solche Ereignisse zu erklären sind und eine Wiederholung verhindert werden kann.
Sendung: Antenne Brandenburg, 11.07.2023, 09:30 Uhr