Erneuerbare Energien - Tourismusbranche in der Uckermark beklagt "Goldgräberstimmung" bei Solarausbau

Do 13.04.23 | 13:47 Uhr
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Symbolbild: Das Luftbild einer Drohne zeigt eine große Photovoltaikanlage in Brandenburg.(Quelle:dpa/P.Pleul)
Audio: Antenne Brandenburg | 13.04.2023 | Riccardo Wittig | Bild: dpa/P.Pleul

Der Ausbau der Solarenergie auf großen Flächen stößt in der Uckermark auf Widerstand: Nachdem mehrere Gemeinden den Weg für große Solarparks frei gemacht hatten, gibt es nun Kritik aus der Tourismusbranche und von Umweltschützern. "Die Gefahr ist, dass dieser idyllische ländliche Raum durch großflächige Energieanlagen doch weitestgehend gestört wird", sagte Anet Hoppe, Geschäftsführerin der Tourismus Marketing Uckermark, dem rbb. "Das ist auch, was uns die Gäste widerspiegeln, die Einmaligkeit der Region droht zu bröckeln."

Mehrmals hat die Uckermark als Reiseregion Bundeswettbewerbe für "Nachhaltiges Reisen" gewonnen. Investoren in großen Solarparks könnten den mühsamen Weg der Uckermark zur nachhaltigen Urlaubsregion in Gefahr bringen, so die Tourismus-Chefin. Jahrelang habe sie mit der unverbauten Landschaft der Uckermark geworben.

Großer Solarpark mit einer Leistung von 180 MW

Doch nun sollen wie sonst überall in Brandenburg auch in der Uckermark große Solaranlagen entstehen. Das Geschäft boomt vor allem auf Ackerflächen wie in der Gemeinde Boitzenburger Land, in der ein großer Solarpark geplant ist. Die Nachbargemeinde Gerswalde hat vor Kurzem 100 Hektar für den Bau von Photovoltaikanlagen ausgewiesen.

Laut dem Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur sind in der Uckermark Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 438 Megawatt geplant oder bereits in Betrieb. Allein der geplante Solarpark Boitzenburger Land soll eine Bruttoleistung von 180 MW erreichen.

BUND schlägt kleinere Solarparks vor

Betroffene aus der Tourismusbranche sind auch skeptisch. "Man kann sagen, das ist eine Goldgräberstimmung, die da momentan erzeugt wird, sicherlich emotional und ideologisch angeheizt", sagt Ralf Ruhnau, der in Potzlow einen Pferdehof für Reit- und Fahrradtouristen betreibt. Nachhaltigkeit sei im wichtig, doch die geplanten Anlagen seien zu groß.

Thomas Volpers vom Brandenburger Bund für Umwelt und Naturschütz (BUND) schlägt einen Kompromiss vor: Man könnte Solarparks mit einer maximalen Größe von 20 Hektar und genug Platz zwischen den Parks lassen. "Damit kann man leben", sagt Volpers.

Sendung: Antenne Brandenburg, 13.04.2023, 14:10 Uhr

Mit Material von Riccardo Wittig

26 Kommentare

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  1. 26.

    Die Kohle und Atom Fans wären ganz schnell still würden die tatsächlichen Kosten auf den Strompreis aufgeschlagen.
    Hier zur Zeit starke Bewölkung und Dauerregen. Die PV Anlage versorgt das Haus und es reicht noch nebenbei den Akku zu laden.....

  2. 25.

    Wenn man den Städtern etwas verkaufen kann was diese dringend brauchen, so wäre es klug genau das auch zu machen. Die brandenburger Politiker sind die letzten 30 Jahre nicht damit aufgefallen geschäftstüchtig zu sein. Die Gelegenheit das zu ändern ergibt sich jetzt:
    Netzentgeld ist so zu verteilen, dass diejenigen die die Lasten tragen profitieren können. Ab sofort.
    Und das Allerwichtigste: Stromzähler dürfen rückwärts drehen. Jeder Private darf Strom so verkaufen. Das wären Anreize mit Kräftefreisetzung. (Für die Nutzung des Netzes beim Stromverkauf lassen sich Gebühren automatisiert berechnen)

  3. 24.

    Wenn Leute PV-Anlagen dahin haben wollen, wo es nur andere stört und gleichzeitig dem Spargelbauern aus Unkenntnis die Folien verbieten wollen, wie nennt man diese Moral?
    Oder aber man „klebt“ nicht fest und arbeitet mit und/oder an.....
    Solarspargelfolien ;-)

  4. 23.

    Wenn Leute PV-Anlagen dahin haben wollen, wo es nur andere stört und gleichzeitig dem Spargelbauern aus Unkenntnis die Folien verbieten wollen, wie nennt man diese Moral?
    Oder aber man „klebt“ nicht fest und arbeitet mit und/oder an.....
    Solarspargelfolien ;-)

  5. 22.

    Brandenburg dürfte mittlerweile eine der größten Energiemenge erneuerbar herstellen. Vor allem für den Berliner Bedarf, weil ausgerechnet Berlin wenig produziert an erneuerbarer Energie. Darüberhinaus wird natürlich auch Kohlestrom produziert, den Brandenburg gar nicht bräuchte, weil es mit seinem selbstproduzierten Ökostrom auskommen könnte. Wir verschandeln unsere Natur vor allem für andere, insbesondere für Berlin.

  6. 21.

    Ich freue mich auf die klimaneutral zerstörte Natur, schöne Spaziergänge um eingezäunte Solarparks und Wanderwege durch den Windradwald. Am Ende geht es wieder nur um Profit für wenige, skrupellose Menschen unter dem Deckmantel des Klimaschutzes. Stichworte und Möglichkeiten bieten die Politiker. Ich wünsche mir sehnlichst das Ende "grüner" Regierungsbeteiligung, um unsere Natur vor diesen Ideologen zu retten. Ja, leider muss die Natur mittlerweile vor den Grünen geschützt werden. Die Grünen sind eine Gefahr für unsere Umwelt.

  7. 20.

    Das Schlimme ist, dass mit dem Argument der Nachhaltigkeit unversiegelte Flächen ohne Sinn und Verstand aufgekauft werden, weil diese die schnellste Rendite versprechen, etwas mühsamer ist es Potentiale von Dächern oder versiegelten Flächen zu nutzen....

  8. 19.

    Ich finde es zunehmend dreist wie Berlin die Lösung der städtischen Probleme Wohnungsnot oder Energieversorgung immer stärker auf das benachbarte Umland abwälzt und sich einige Berliner dann noch darüber beschweren, wenn es dort langsam immer mehr Gegenwind gibt.
    Seit 15 Jahren leistet sich diese Stadt eine gigantische Brache mitten in der Stadt, die null Beitrag zur Lösung der eigenen Energie- bzw. Wohnungsversorgung leistet. Nutzungsplan bislang Freizeit, Tourismus etc.
    Und nun meldet jemand in BRB, im speziellen Uckermark Vorreiter in Sachen EE, Zweifel an und Berliner erlauben sich das als Bremse darzustellen, wo man sich dort mit Volksabstimmung eine wirtschaftliche Nutzung der genannten Brache verboten hat.
    Ja wir brauchen noch sehr viele PV Anlagen aber primär dort wo auch der Strom verbraucht wird.
    Nicht zuletzt bezahlen die Brandenburger überproportional auch den Netzausbau für die zukünftige Versorgung der Hauptstadt.

  9. 18.

    Fahren sie doch mal hin. Da gibt es tolle Ecken. Zum verstecken ... zum versteckt werden ... nur zu.

  10. 17.

    „ "Die Gefahr ist, dass dieser idyllische ländliche Raum durch großflächige Energieanlagen doch weitestgehend gestört wird", sagte Anet Hoppe, Geschäftsführerin der Tourismus Marketing Uckermark, dem rbb.“
    Dann sollte man doch mal bitte prüfen, ob man da nicht ein hübsches Atomkraftwerk hinbauen kann …

  11. 16.

    Das Problem sind nicht die Solarparks sondern die mitunter typisch deutsche schwarz/weiße Einseitigkeit. Die Größen und Anzahl sind nicht zu begründen und entziehen Äcker. Auch strategisch ist es ein Problem. Bei Geldanlagen ist die Mischung der Königsweg. Beim Energiemix auch.

  12. 15.

    Was stören den Tourismus denn nun schon wieder die Solarparks? Mittelalter für immer, oder wie? Die Welt dreht sich weiter, Mittelalter war mal. Und überhaupt, der Strom kommt ja aus der Steckdose, was? Windräder? Wollen sie nicht. Solar offenbar auch nicht. Was solls denn bitte stattdessen sein? Ein hübsches stinkendes Kohlekraftwerk? Ja, sorry, Kohle haben wir hier nicht. Nur Salz in 1,3km Tiefe. Aber wie wäre es mit ein paar hübschen Öl- oder Gaskraftwerken? Von den Abgasen kann man den schönsten Krebs bekommen. Und ganz nebenbei geht da auch das Klima kaputt. Mit dem Öl gehts eh zu Ende und beim Gas siehts nicht besser aus. Einen schönen Atommeiler, wie wäre es damit? Wir haben zwar niemanden, der in den nächsten 100000 Jahren auf den Müll aufpasst aber wenn mal wieder was schief geht, ist die Uckermark erledigt. Dann werden die Uckermärker wohl nachts wieder mit dem Kienspan aufs Töpfchen gehen müssen... Tja...

  13. 14.

    Sagt jemand aus Berlin, der stärksten Bremse im bundesweiten EE Ranking, wo man ein paar MW PV als großes Ereignis und technischen Fortschritt bis zur regierenden Bürgermeisterin feiert.

  14. 13.

    Hab ich gesehen, Frau Baerbock lässt sich zeigen wie erneuerbare Energien geht.
    Ein weiteres Feld wie wir von den Chinesen abgehangen werden.
    Wir jammern lieber rum faseln von Deindustrialisierung, schimpfen auf die Regierung und ignorieren Fakten. Beim Ausbau der EE sind wir weltweit inzwischen ziemlich weit hinten.

  15. 12.

    Typisch Brandenburg. Energiewende, ja wenn es sein muss, aber bitte nicht bei uns. Wir waren letzte Woche im hohen Norden. Da sind überall Solarpaneele, ob auf Boden oder sehr vielen Dächern. Da geht es auch ohne Scheindebatten. Und die Landschaft ist immer noch schön.

  16. 11.

    Der Deutsche.....kleinkariert und jammernd.
    https://www.morgenpost.de/wirtschaft/article238134173/china-deutschland-energie-windenergie-ernergiewende.html

  17. 9.

    Uckermark und einmalig? Ein verarmter Landstrich im Osten. So einmalig ist das aber nicht.

  18. 8.

    Natürlich ist Habeck, dass Merkel das Pariser Klimaabkommen unterzeichnet hat. Für wie doof halten Sie die Menschen?

  19. 7.

    Du hast es doch erkannt, mit WKAs wurde es schon übertrieben ! Und nun brauchen wir eben keine mega großen Solarfelder.
    Sollen Betriebsdächer und sonstiges vollgepackt werden, am besten das Kanzleramt von allen Seiten.
    Frag mal den Robert, wo er die dann noch fehlenden WKAs (ca. 30000 werden zusätzlich benötigt)aufstellen will.



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