Werk in Grünheide - Tesla-Antragsunterlagen stoßen auf großes Interesse

Fr 21.07.23 | 18:54 Uhr
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Grünheide, die Baustelle für die Erweiterung der Tesla Gigafactory im märkischen Grünheide in Brandenburg mit einem Schild als Wegweiser für die LKW-Zufahrt. (Quelle: dpa/Vladimir Menck)
Audio: Antenne Brandenburg | 22.07.2023 | Martin Krauss | Bild: dpa/Vladimir Menck

Die Antragsunterlagen zur geplanten Erweiterung des Tesla-Werks in Grünheide (Oder-Spree) stoßen auf großes Interesse. Das teilte das Landesamt für Umwelt (LFU) am Freitag auf rbb-Anfrage mit. Seit Mittwoch sind die Unterlagen öffentlich ausgelegt und unter anderem online einsehbar.

Bis Freitag hätten laut den Zahlen des Landesumweltamts rund 1.600 Personen die Internetseite mit den Unterlagen aufgerufen, so das Umweltamt. Demnach seien die rund 19.500 Seiten bereits rund 3.000 Mal heruntergeladen worden.

Antragsunterlagen bis 18. August vor Ort einsehbar

Diese Zahlen, gesetzt in Relation zu 2020, würden ein überregionales Interesse bekunden, hieß es von der Genehmigungsbehörde. Dabei sei jedoch nicht ersichtlich, wer die Dokumente eingesehen hat. So könnten neben interessierten Anwohnern und Bürgern auch Journalisten, Verbände sowie die nationale und internale Automobil-Konkurenz die Antragsunterlagen nachgefragt haben.

Die Dokumente sind zudem noch im Landesumweltamt, in der Kreisverwaltung Oder-Spree und in Grünheide, Erkner und im Amt Spreenhagen bis zum 18. August ausgelegt. Bürger, Verbände und Bürgeriniative haben in dieser Zeit auch die Möglichkeit, Einwände gegen die Unterlagen einzureichen.

Bei der Offenlegung für das Tesla-Werk im Jahr 2020 waren dazu 414 Einwendungen eingegangen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 22.07.2023, 07:30 Uhr

Korrekturhinweis: In einer früheren Version dieses Beitrags hieß es, dass die Nutzerzahlen zum Abruf der Genehmigungsunterlagen mit einem Plus von rund 1.555 Prozent im Vergleich zu den Downloadzahlen der veröffentlichten Tesla-Dokumente im Jahr 2020 zu setzen sind. Dies ist nicht der Fall, die entsprechende Aussage des Landesamtes für Umwelt hat sich auf die Relation im Hinblick auf die damaligen Einwendungen bezogen. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.

8 Kommentare

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  1. 8.

    Warum wird die AFD immer stärker? Warum sind die jungen Menschen so verzweifelt und kleben sich auf Straßen fest? Sehr viele Menschen haben begriffen, dass wir die Umwelt dringend viel mehr schützen müssen, sonst haben unsere Kinder und Enkel keine lebenswerte Zukunft. Die Wissenschaft warnt seit Jahren! Weniger Autos, viel mehr Bäume, konsequenter Umbau der Wälder, der Landwirtschaft, unseres Lebens! Die Politiker hören seit Jahren nicht auf die Wissenschaft. Die Landesregierung Brandenburg hat mehrfach Entscheidungen getroffen, die unsere Zukunft gefährden. Die aktuell Schlimmste war die Anbetung von Elon Musk. Es geht um unser aller Zukunft, wir müssen endlich umdenken. Und ja, wir müssen unseren Alltag, unser Leben, unsere Wirtschaft verändern, bevor es zu spät ist. Tesla muss zurück gebaut und unsere Natur muss deutlich mehr geschützt werden, auch von den Politikern im Land Brandenburg.

  2. 7.

    "Tesla-Antragsunterlagen stoßen auf großes Interesse..."

    ...weil durch Bebauung des Grundstücks dem Transport der Güter über den Schienenweg offenkundig keine Möglichkeit eingeräumt wurde.
    Hier entsteht schnell der Eindruck, dass es zum Plan der Tesla Manufacturing Brandenburg SE gehören muss, die vorhandene Fläche zunächst zuzubauen, um dann die Grundstücks-Erweiterung mit weiteren 170ha Waldfläche für den Ausbau der eigenen Infrastruktur als unbedingt notwendig zu erklären.

  3. 6.

    Bei Kipper-Alf steht anscheinend die grundsätzliche Frage, ob Tesla in Schutzgebieten bauen darf, ebenso wie die Waldumwandlung bekanntlich nicht mehr zur Debatte.“

    Es gibt aber viele Menschen, die sich damit nicht zufrieden geben. Das Verbrennen von Hexen und Hexern, war einst auch legitim, weil die Gesetze von den Herrschenden so ausgelegt wurden.

    Das Tesla-Zulassungsverfahren ist genauso wenig legitim, da in der Vergangenheit gegen viele Gesetze und Verordnungen verstoßen wurde. Das System funktioniert so, dass Mächtige auf Kosten der Masse Recht bekommen. Kipper-Alf ihr plumper Verweis auf Klagemöglichkeiten ist der Stil von Bauernfänger, da in der Praxis nicht realisierbar.
    So wie man die Scheiterhaufen des Mittelalters heute als inhumanen Machtmissbrauch der damals Herrschenden einstuft werden, werden unsere Enkel den heutigen Regierungsmachenschaften dafür, dass sie Landschaft und Umwelt in Brandenburg zerstört haben als Mahnung ein Schandmal errichten.

  4. 5.

    Ich hab auch schon reingeschaut.

    Um alles zu studieren und eventuell einen Einwand oder mehrere Einwände zu schreiben, muss ich ja Urlaub beantragen und diesen dafür opfern.
    Wer hat als " Otto-Normal-Verbraucher" soviel Zeit? Echt mal, einfach Wahnsinn!

    Da sowieso schon alles festgeschrieben ist, dass Tesla ungebremst weiter wachsen darf, mach ich lieber Urlaub auf Balkonien und lass die Seele baumeln.

  5. 4.

    Früher hätte es gehießen, das LfU will uns einen Bären aufbinden, indem die Behörde die Öffentlichkeit mit einem ausufernden Sammelsurium an Schriftstücken zuschmeißt. Seit dieser Woche muss es jedoch richtigerweise heißen, dass sie uns einen Löwen aufbindet. Es ist jedenfalls davon auszugehen, dass die gesamte Beamtenschaft Teslas Papierwust überhaupt nicht gelesen hat. Die Leute sind nicht einmal in der Lage die richtige Seitenzahl des Machwerks anzugeben. Rbb24 nennen sie 19.000 Seiten. Auf eine direkte Anfrage beim LfU erhält man als Antwort 10800 Seiten. Ohne weiter auf den Inhalt einzugehen, stellt man beim Runterladen der Dateien fest, dass viele Dateien nur vervielfacht wurden, anscheinend um das Machwerk aufzublähen und unverständlich zu machen. Was noch viel schlimmer wäre, wenn die Beamtenschaft ihr Postfach ungeprüft und ohne Kenntnis des Inhalts ihr Postfach vollgestopft hat. Wie kann man bei solch wurstiger Arbeitsweise erwarten, dass eine fachliche Prüfung erfolgt ist.

  6. 3.

    "Tesla-Antragsunterlagen stoßen auf großes Interesse..."

    ...weil durch Bebauung des Grundstücks dem Transport der Güter über den Schienenweg offenkundig keine Möglichkeit eingeräumt wurde.
    Hier entsteht schnell der Eindruck, dass es zum perfiden Plan der Tesla Manufacturing Brandenburg SE gehören muss, die vorhandene Fläche zunächst zuzubauen, um dann die Grundstücks-Erweiterung mit weiteren 170ha Waldfläche für den Ausbau der eigenen Infrastruktur als unbedingt notwendig zu erklären.

  7. 2.

    Die grundsätzliche Frage, ob Tesla in den Industriegebiet bauen darf, steht ebenso wie die Waldumwandlung bekanntlich nicht mehr zur Debatte. Wie man auch den ausgelegten Unterlagen entnehmen könnte, ist das bereits im B-Plan-Verfahren abschließend unter Beteiligung der Öffentlichkeit klaglos rechtskräftig in einem demokratischen Verfahren geklärt worden.

  8. 1.

    Es ist einfach falsch zu zu berichten, dass die Öffentlichkeit die Möglichkeit hatte, im Genehmigungsverfahren, angehört zu werden, geschweige denn in irgendeiner Weise darauf Einfluss zu nehmen. Was als Öffentlichkeitsbeteiligung propagiert wird und wurde, war und ist die reinste Farce. Skandalös noch vor Ablauf der Einspruchsfrist war Baubeginn und erst ein ½ a nach Baubeginn fand in Erkner eine sogenannte Erörterung statt. Tesla bestimmt und Behörden und Politik stimmen blind und widerstandslos zu. Die Bevölkerung wird nach Strich und Faden hinters Licht geführt. Tesla baut und baut, zerstört und zerstört mit und ohne behördliche Zustimmung und die Verantwortlichen schauen weg. Gesetzesverstöße werden nachträglich genehmigt.

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