IG Metall -
In den separat geführten Tarifverhandlungen für die nordwestdeutsche und die ostdeutsche Stahlindustrie ist nach Angaben der Gewerkschaft IG Metall auch die dritte Gesprächsrunde gescheitert.
Wie die Gewerkschaft am Donnerstagabend mitteilte, hätten sich die Parteien aber auf eine Fortsetzung der Gespräche in der kommenden Woche geeinigt. Dirk Schulze, IG Metall-Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen und Verhandlungsführer für die ostdeutsche Stahlindustrie, kündigte weitere Warnstreiks an.
Die Arbeitergeber hielten ihre Beschäftigten weiter hin, weder bei der Arbeitszeit noch bei den Entgelten seien sie zu "substanziellen Fortschritten" bereit, erklärte Schulze zur Begründung.
IG Metall: Kein verbessertes Lohnangebot
Knut Giesler, Bezirksleiter IG Metall NRW und Verhandlungsführer für die nordwestdeutsche Stahlindustrie, bescheinigte den Arbeitgebern hingegen, sich in den Verhandlungen dort bewegt zu haben. Die Unternehmerseite habe "ein erstes inhaltliches Gespräch geführt", es habe immerhin "Trippelschritte" gegeben. Allerdings habe es kein verbessertes Lohnangebot gegeben, die Positionen der Verhandlungspartner seien noch "meilenweit" voneinander entfernt. Sollte auch die vierte Tarifrunde scheitern, sei eine "deutliche Eskalation" unausweichlich.
Die IG Metall Nordrhein-Westfalen führt Flächentarifverhandlungen für die Stahl- und Eisenindustrie in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Bremen und Niedersachsen. Die Tarifverträge gelten nach Angaben der Gewerkschaft für rund 68.000 Beschäftigte. Für die ostdeutsche Stahlindustrie wird separat verhandelt.
IG Metall fordert unter anderem die Einführung der 32-Stunden-Woche
Die IG Metall fordert neben Lohnerhöhungen eine 32-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich, das lehnen die Arbeitgeber aber als nicht umsetzbar ab. Anfang Dezember war es vor dem Hintergrund der stockenden Tarifverhandlungen zu ersten Warnstreiks in der nordwestdeutschen Stahlindustrie gekommen, an denen sich laut IG Metall fast 1700 Arbeiter beteiligten.
Die Gewerkschaft fordert 8,5 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie eine 32-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Die Arbeitgeber boten in der ersten Verhandlung 3,1 Prozent mehr Lohn bei 15 Monaten Laufzeit. Die Arbeitgeber hatten bei der ersten Tarifverhandlung Mitte November erklärt, die Forderung der 32-Stunden-Woche sei "weder organisierbar noch finanzierbar".