Einigung mit Vermieter - Galeria-Filiale in Potsdam schließt doch nicht

Mi 12.06.24 | 19:06 Uhr
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Archivbild: Das Warenhaus Galeria Karstadt Kaufhof in der Brandenburger Straße in der Innenstadt. (Quelle: dpa/Stache)
Video: rbb24 Radioeins | 12.06.2024 | Mario Bartsch | Bild: dpa/Stache

Die Filiale der Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof in Potsdam wird anders als geplant doch nicht Ende August schließen. Das teilte Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch mit. Aufgrund eines nachträglichen Angebotes des Vermieters sei es gelungen, eine wirtschaftlich tragfähige Lösung zu finden, sagte Denkhaus. Die Mitarbeiter seien am Mittwoch in der Filiale informiert worden. Galeria zählt in Potsdam demnach etwa 100 Beschäftigte.

Der Potsdamer Oberbürgermeister Mike Schubert sagte dazu: "Mein Dank gilt allen Beteiligten, die zu dieser Lösung im Sinne der Beschäftigten des Hauses und der Stadt Potsdam beigetragen haben. Das verantwortliche Handeln aller zeigt einmal mehr, dass Beharrlichkeit sich auszahlt. Unser Ziel war neben der Gesprächsvermittlung auch immer wieder das Signal, dass die Landeshauptstadt Potsdam den Verbleib des Karstadt-Hauses mit allen uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten unterstützt."

Schubert freue sich auch über das gute Ergebnis der Verhandlungen. Er hoffe, "dass die neuen Eigentümer den Konzern und die Warenhausstruktur in den Innenstädten langfristig sichern können".

Schubert und die Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Potsdam standen bereits vor und besonders während der Insolvenzphase in ständigem direkten Kontakt zu der Immobilienvermieterin, dem Galeria-Konzern und der Hausleitung in Potsdam vor Ort.

9 statt zunächst 16 Warenhäuser schließen bundesweit

Von den derzeit 92 Warenhaus-Standorten werden damit am 31. August lediglich 9 schließen und nicht 16. So viele Warenhäuser hatten auf der Ende April veröffentlichten Schließungsliste gestanden. Bereits in der vergangenen Woche war bekanntgeworden, dass sechs Filialen nicht dichtmachen werden. Neben Standorten in Köln, Mainz, Mannheim, Oldenburg und Würzburg gehörte auch die Filiale in Berlin-Spandau dazu. Im Zuge der Insolvenz der Kaufhauskette verlieren insgesamt 800 Beschäftigte ihren Job, 450 davon in der Verwaltung in Essen. Rund 12.000 Stellen bleiben erhalten.

Neue Eigentümer sollen zum 1. August die US-Investmentgesellschaft NRDC und eine Beteiligungsfirma des Unternehmers Bernd Beetz werden.

Der Warenhauskonzern Galeria hatte Anfang Januar erneut Insolvenz angemeldet. Ende Mai stimmten die Gläubiger dem Plan zur Sanierung des Unternehmens zu. Es wird erwartet, dass das zuständige Amtsgericht das Insolvenzverfahren in den kommenden Wochen aufhebt. Dann ist der Weg endgültig frei für die Rettung des Handelsriesen und für die Übernahme.

Sendung: Radioeis, 12.06.2024, 21:00 Uhr

8 Kommentare

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  1. 8.

    Wie wunderbar, ich freue mich sehr. Ich gehe sehr gerne in Potsdam zu Karstadt. Das ganze Haus hat so einen freundlichen Charakter, besonders die sehr netten Verkäufer. Immer hilfsbereit und kompetent. Alles ist übersichtlich , man findet alles gut , ich bin total gerne da.
    Ich freue mich natürlich in erster Linie für das Personal . Gratuliere allen und werde nun bald wieder hinfahren.

  2. 7.

    Arbeitsplätze für Verkaufspersonal ist doch nicht mehr das Problem. Jeder normale Verkäufer bei Galeria ist doch eh schon weg. Das jahrelange Theater haben doch ausgebildete Fachkräfte schon lange satt.

  3. 6.

    Und die Stadt hätte natürlich die Miete gern und in voller Höje gezahlt? Wer es glaubt. So ist eine Lösung gefunden worden, die meiner Meinung nach optimal für die Brandenburger Straße ist. Viele Menschen in und um Potsdam werden noch den Zustand der "Brandenburger" kennen als es das Kaufhaus nicht mehr gab und sich der Leerstand breit machte. Nun bleibt zu hoffen, dass es eine langfristige Lösung ist.

  4. 5.

    Als regelmäßige Kundin freue ich mich, dass das Haus erhalten bleibt. Such wegen der schönen Architektur. Die würde durch eine Umnutzung nicht mehr zur Geltung kommen. Und wenn alle nur noch online kaufen, schließen immer mehr Läden und dadurch veröden die Innenstädte.

  5. 4.

    Sie hätten sich auch einfach mal für die Mitarbeiter freuen können.......

  6. 3.

    Es hätte eine bessere Nutzung gegeben. Ikea, Stadtverwaltung, Bürgerservice, VHS und Bibliothek und co hätten den Potsdamern mehr gebracht.

  7. 2.

    Na besser, als wie nüscht. Leerstand is ooch keene Lösung.

  8. 1.

    Fristverlängerung zum Sterben um 1 Jahr verlängert? Was für eine Posse.

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