Frequenzdurchlässige Scheiben - Fenster für besseren Handyempfang auch in Regio-Zügen

Fr 08.11.24 | 12:00 Uhr
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Nachträgliches Lasern der Scheibe eines Nahverkehrszuges von DB Regio zur Verbesserung des Mobilfunkempfang. (Quelle: MediaPortal der Deutschen Bahn)
MediaPortal der Deutschen Bahn
Audio: rbb 88.8 | 08.11.2024 | Michael Ernst | Bild: MediaPortal der Deutschen Bahn

Fahrgäste in Berlin und Brandenburg können künftig in einigen Regionalzügen auf besseren Handyempfang hoffen. Die Deutsche Bahn setzt erstmals auch im Regionalverkehr sogenannte frequenzdurchlässige Scheiben im Regelbetrieb ein, wie der Konzern mitteilte. Über die Fenster gelangen Mobilfunksignale besser ins Zuginnere.

Laser brennt Muster in Metallschicht von Fenstern

Insgesamt 21 Züge auf den Linien RE7 zwischen Dessau und Senftenberg, RB20 zwischen Oranienburg und Potsdam sowie RB23 zwischen Golm und dem Flughafen BER werden nun entsprechend umgerüstet. Die Linien würden von vielen Pendlern und Studierenden genutzt, für die ein guter Empfang besonders wichtig sei, teilte der Bahn-Leiter für den Nahverkehr in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, Carsten Moll, mit.

In Auftrag gegeben haben die neuen Scheiben der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) sowie der Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt (NASA). Zum Schutz vor UV-Strahlen sind Bahnscheiben in der Regel mit einer dünnen Metallschicht versehen. Diese lässt aber auch Handysignale schlecht durch. Per Laser brennt die Bahn deshalb ein Muster in die Metallschicht, die damit durchlässiger werden. Ob sich der Mobilfunkempfang im Zug dadurch verbessert, hängt indes auch von der Netzinfrastruktur entlang der Bahnstrecken ab.

Im Fernverkehr kommen die auf diese Art präparierten Scheiben schon länger zum Einsatz. Im neuesten ICE 3 Neo sind sie standardmäßig verbaut.

Sendung: rbb 88.8, 08.11.2024, 13 Uhr

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5 Kommentare

  1. 5.

    Die DB kooperiert in diesem Sinne bereits mit den 3 großen Netzbetreibern, stellt Flächen zur Verfügung und bietet Glasfaser an.
    Die kleinen GSMR Masten werden mMn aber keine ausreichenden Windlastreserven für moderne Mehrband-Antennen haben (plus Richtfunkanbindung, wenn kein Glasfaser vorhanden ist), wie sie von den Netzbetreibern verwendet werden.
    Dazu kämen Technikflächen, Zugangsmöglichkeiten etc., deshalb wird eher der Mastneubau präferiert werden.

  2. 4.

    Die ODEG hat auf ihren Zügen auf der Strecke RE1 schon seit 2022 solche Fenster. Aber da berichtet ihr nicht.

  3. 3.

    ist das Handys Empfang haben, unwichtig ist wie diese Strahlung mit der man ja in der Sekunde hundertfach beschossen wird Auswirkungen auf den Menschen hat...ich spüre zB wenn die Nachbard daheim sind weil das Ohr rauscht...

  4. 2.

    Und was ist dann mit dem UV-Schutz? Erinnert mich ein bisschen an Atemmaske mit zusätzlicher Perforation.

  5. 1.

    Es ist und bleibt ein Trauerspiel und ein eigending Deutschland.
    Da werden Hersteller gezwungen, für besseren Handy Empfang in Öffis zu sorgen, weil das Staatsministerium es nie auf die Reihe bekommt, für vollumfängliche mobilnetz Abdeckung zu sorgen.
    Bei Autobahnen ist deutlich besseres Netz als an Bahnstrecken. Warum das so gewollt ist? Die Bahn könnte ebenso ihre GSMR Masten teilvermieten für andere mobilnetzbetreiber. Warum geschieht das nicht?

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