Bundesverkehrsministerium - Kosten für Verlängerung der A14 steigen auf mehr als zwei Milliarden Euro
Die Nordverlängerung der A14, die in Teilen auch durch Brandenburg führt, ist das teuerste Autobahnprojekt Deutschlands - und die Kosten steigen immer noch. Im Vergleich zur letzten Schätzung kommen nochmal rund 400 Millionen oben drauf.
Die veranschlagten Kosten für die Verlängerung der Autobahn A14 von Magdeburg nach Schwerin haben die Marke von zwei Milliarden Euro überschritten. Die Gesamtkosten des Lückenschlusses einschließlich der bereits fertiggestellten Abschnitte belaufen sich laut Bundesministerium für Digitales und Verkehr nach aktuellem Stand auf rund 2,3 Milliarden Euro.
Zuletzt war von 1,9 Milliarden Euro die Rede gewesen. Kostensteigerungen basierten im Wesentlichen auf der allgemeinen Baupreisentwicklung, hieß es vom Ministerium.
Bau im Jahr 2004 beschlossen
Die Verlängerung der A14 war vom Deutschen Bundestag am 1. Juli 2004 beschlossen worden. Durch das Projekt werden Altmark und Prignitz an das bundesweite Fernstraßennetz angebunden. Dadurch sollen die Regionen als Wohn- und Unternehmensstandorte an Attraktivität gewinnen, bisherige Ortsdurchfahrten vom Durchgangsverkehr und somit von Lärmemissionen entlastet werden. Nach "aktueller Planung und bei bedarfsgerechter Finanzierung" rechnet die Deges mit der Fertigstellung aller Abschnitte bis 2030. Dann dürfte die A14-Nordverlängerung durchgehend befahrbar sein.
155 Kilometer durch drei Bundesländer
Der A14-Lückenschluss zwischen den Autobahnkreuzen Magdeburg und Schwerin ist das derzeit größte Autobahn-Neubauprojekt Deutschlands. Nach langen Verzögerungen kommen die Bauarbeiten inzwischen voran, einige Abschnitte sind bereits befahrbar.
Die Neubau-Trasse verläuft über eine Länge von insgesamt rund 155 Kilometern durch die Bundesländer Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Im Zuge des A14-Lückenschlusses entstehen 96,9 Kilometer in Sachsen-Anhalt, 32,1 Kilometer im Land Brandenburg und 25,8 Kilometer in Mecklenburg-Vorpommern. Insgesamt sind zehn Anschlussstellen an Bundes- und Landesstraßen, eine einseitige Tank- und Rastanlage bei Dolle sowie vier Parkplätze mit WC-Anlagen vorgesehen.
In Brandenburg wird aktuell der Bau des Autobahn-Abschnitts zwischen Wittenberge und Karstädt (beide Prignitz) vorbereitet. Eine Klage gegen den Ausbau zog der Verein Naturfreunde Deutschland Ende August zurück. Im nächsten Jahr soll der Bau in Wittenberge beginnen.
Ampel-Aus hat Auswirkungen auf Autobahn-Projekte
Dass es wegen des Scheiterns der Ampel-Koalition vorerst keinen Bundeshaushalt für 2025 gibt, hat auch Auswirkungen auf den A14-Bau. Die jeweiligen Verkehrseinheiten werden als Einzelprojekte betrachtet. Über die Mittelvergabe entscheidet der Bundestag. Die Autobahn GmbH wartet die parlamentarischen Entscheidungen nach eigener Aussage ab. Die Vorbereitungen und Planungen liefen grundsätzlich weiter, um nach einer Entscheidung mit Projekten beginnen zu können, hieß es.
Aufgrund der vorläufigen Haushaltsführung seien derzeit keine Aussagen zur weiteren Ausgestaltung der Projektfinanzierung möglich, heißt es auch von der Deges, der Deutschen Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH, die mit der Umsetzung der sogenannten Verkehrsprojekte Deutsche Einheit betraut ist.
Sendung: Antenne Brandenburg, 20.12.2024