Versorgung und Grenzwerte - Wasserverband Strausberg-Erkner einigt sich auf neuen Vertrag für Tesla

Do 05.12.24 | 15:55 Uhr
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Symbolbild: Mitarbeiter gehen über einen Parkplatz in Richtung der Tesla Gigafactory Berlin-Brandenburg vom US-Elektroautobauer Tesla. (Quelle: dpa/Pleul)
Audio: Antenne Brandenburg | 05.12.2024 | Tino Schöning | Bild: dpa/Pleul

Seit anderthalb Jahren haben der Wasserverband WSE und Tesla über einen neuen Vertrag verhandelt. Am Mittwochabend einigte sich der WSE nun auf einen Entwurf, dem der US-Elektroautobauer noch zustimmen muss.

Der Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) hat sich am Mittwochabend auf einen neuen Vertragsentwurf für Tesla geeinigt. Das bestätigte der Vorsitzende der Verbandsversammlung und Bürgermeister von Fredersdorf-Vogelsdorf, Thomas Krieger (CDU), dem rbb.

Zu den genauen Inhalten des Vertrages wollten sich die WSE-Mitglieder nach der mehr als vierstündigen Sitzung nicht äußern. Nach rbb-Informationen soll die Grundlage des beschlossenen Textes der bereits mit Tesla in den vergangenen Monaten ausgehandelte Entwurf sein. Darin waren unter anderem eine geringere Wasserliefermenge an Tesla sowie neue Regelungen beim Abwasser von Tesla vorgesehen – Tesla dürfte demnach stärker verschmutztes Sanitärabwasser abgeben.

"Tesla sollte mit dem Vertrag gut leben können"

Seit eineinhalb Jahren wurde über den neuen Wasservertrag zwischen Tesla und dem WSE verhandelt. Der Verbandsvorsteher André Bähler äußerte Bedenken und kritisierte, es seien ausschließlich die Wünsche von Tesla berücksichtigt.

Die Entscheidungen trifft jedoch die Verbandsversammlung des Wasserversorgers, dem 16 Mitgliedskommunen angehören. In nicht-öffentlicher Sitzung beriet das Gremium am Mittwochabend mehrere Stunden lang über den Tesla-Vertrag.

Der Vorsitzende Krieger sagte, es seien noch Änderungen vorgenommen worden. "Wir haben unsere Position nachgeschärft." Zu den Änderungen wollte er sich aber nicht näher äußern. "Ich denke, Tesla sollte mit dem Vertrag gut leben können", so Krieger. Es seien die Interessen beider Seiten berücksichtigt. Krieger hofft, dass von Tesla bis Weihnachten ein Signal kommt.

Tesla sieht Änderungen am Vertragsentwurf kritisch

Tesla sehe etwaige Änderungen am Vertragsentwurf sehr kritisch, "da wir weder darüber informiert wurden, dass weitere Anpassungen vorgenommen werden, noch wurden diese in unserem Beisein verhandelt", teilte eine Unternehmenssprecherin auf rbb-Anfrage mit. Tesla habe von Seiten des WSE keinerlei Informationen zum Abstimmungsergebnis und zu inhaltlichen Anpassungen am Vertrag erhalten. Das Unternehmen wolle sich erst nach einer Prüfung des neuen Vertragsentwurfs weiter äußern.

Streitpunkt Abwasserwerte

Vor allem das Thema Abwasser hatte zu einem Streit zwischen WSE und dem US-Elektroautobauer geführt, da vertraglich festgelegte Grenzwerte von Tesla in der Vergangenheit wiederholt überschritten wurden. Inwieweit Vereinbarungen dazu in dem neuen Vertragsentwurf beibehalten, verändert oder sogar gestrichen wurden, wurde bislang nicht mitgeteilt.

Der Entwurf soll nun Tesla vorgelegt werden. Sollte auf dessen Grundlage keine Einigung erzielt werden, könnten weitere Verhandlungen folgen. Dazu würde der WSE auf seiner nächsten Verbandsversammlung beraten.

Sendung: Antenne Brandenburg, 5.12.2024, 14:30 Uhr

67 Kommentare

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  1. 67.

    Vielleicht sollten Sie in Ihre umfassenden Überlegungen mal mit einbeziehen, dass spätestens 2038 mit der Kohleverstromung Schluss ist. Dann werden 120 Mil. m³ Wasser pro Jahr frei.
    Auf wieviel hat Tesla nochmal Anspruch, 1,4 Mil. m³?

  2. 66.

    'Game over' ist bei der Erde mit Verbrennern viel schneller als mit E-Autos.

    Nicht nur das, alle klassischen deutschen Hersteller haben gerade große Probleme, weil der Absatz von Verbrennern in China nicht mehr richtig läuft. Alle wollen Mitarbeiter entlassen und Arbeitsplätze streichen. VW denkt darüber nach 3 Standorte zu schießen.

    Tesla dagegen bereitet alles vor die Produktion zu verdoppeln...

  3. 65.

    Die Kläranlage über die Tesla, sein Abwasser entsorgt, braucht dazu mehr Einwohnergleichwerte als vertraglich vereinbart.
    Denn das Abwasser ist schmutziger, daher wird wohl die Kanalgebühr für Tesla steigen.

  4. 64.

    Tesla hat Anspruch auf 1,4 Mil. m², richtig. Gebraucht wird zur Zeit nur etwa die Hälfte.
    Ihre wirre Rechnung bringt niemandem etwas, oder produziert jeder Einwohner von Grünheide Autos?
    Tatsächlich ist der Wasserbedarf Teslas pro Auto deutlich geringer als bei allen anderen deutschen Herstellern.

  5. 63.

    Tesla sieht Änderungen am Vertragsentwurf kritisch. Bei solchen Aussagen des Konzerns schrillen sofort die Alarmglocken. Wie beim Durchsetzen der Überwachung der Grundwassersituation am Standort Freienbrink wird man nun wahrscheinlich von Seiten Tesla das Recht einfordern sich selbst zu kontrollieren. Der erste Versuch dazu ist das Ablehnen von fremder Untersuchungsmethodik. Tesla gibt vor welche Untersuchungsverfahren eingesetzt werden. Der Konzern will auch die Höhe der Grenzwerte im Abwasser bestimmen. Schlimm ist, dass das Umweltamt Teslas Vorgaben abnicken wird. Als Begründung dient dann die Angst, dass Tesla gerichtlich vorgehen könnte, was nicht auszuschließen ist, da die Gefahr berechtigt ist, wenn man sich in die Klauen eines unersättlichen Raubtiers begibt. Auf Grund seiner Machtfülle hält Tesla vermutlich länger durch. Notfalls kauft Musk die Brandenburger Regierung, was wahrscheinlich billiger ist wie die Plattform „X“, was er aus der Privatkasse begleichen kann.

  6. 62.

    Nein, es ist nicht falsch , aus dem Ausland kommen deutlich weniger als 25%.

    Für ganz Deutschland sieht es so aus, das etwa 5 Mil. EU Ausländer ständig hier arbeiten. Das sind 11% aller Arbeitskräfte.

  7. 61.

    >>Falsch, nicht derWSE hat dem Vertrag zugestimmt sondern einige fachlich inkompetente Bürgermeister. <<
    So ist das nun mal auf der Welt. CEOs treffen Entscheidungen, obwohl sie noch nie am Fließband des Unternehmens gearbeitet haben.
    Und genauso trifft der Wasserverband die Entscheidungen, nicht die Arbeitskräfte oder Dienstleister. Die steuern normalerweise ihre FACHLICHE Meinung zum Entscheidungsprozeß bei.

  8. 60.

    Wie soll ich denn noch mehr Wasser sparen? Ich bade nur einmal im Monat, ansonsten nur Katzenwäsche! Und das Brauchwasser, fange ich in Schüsseln auf, um es für die Klospülung zu nutzen. Was soll ich denn noch alles machen, verdammt nochmal, ich krieg Grundsicherung! Was nun?

  9. 59.

    Laut aktueller Steuerschätzung hat sich die Gewerbesteuer in Grünheide dank Tesla auf 17,5 Mio Euro erhöht und wird in den nächsten Jahren weiter steigen. Quelle YouTube.

  10. 58.

    Die Frage des Josti-Teslafan beantworte ich gerne, wenn jeder so sparsam mit Wasser umgehen würde wie Tesla. Musk beansprucht 1,4 Mio. m³ Wasser pro Jahr. Wenn alle Grünheider diese Rate verbrauchen würden, dann wären das 1.400.000 x .9500 = 13.300.000.000 m³/a. Wenn sie allen Kunden des WSE diese Rate zugestehen, dann ergibt das sogar 1.400.000 x 170.000 = 238.000.000.000 m³/a. In Worten ausgedrückt sind das zweihundertachtunddreizigmilliarden Kubikmeter Wasser pro Jahr. Sie sehen wenn die WSE-Kunden genauso unvernünftig wie Musk mit dem Wasser umgehen würden, dann wäre Brandenburg bereits eine Wüste. Tesla hat anscheinend vor, das Land genau so umzugestalten. Musk hat Sehnsucht nach den großen amerikanischen Wüsten. Die Menschen hier haben aber ein bisschen mehr Grips in der Birne.

  11. 57.

    Mit ihrer Mitteilung belegen sie nur wie intrigant manche Bürgermeister vorgehen. Schon während des öffentlichen Teils der Verbandssitzung wurde dem Herrn Hornauf Sprechverbot erteilt. Als Begründung wurde sein politisches Interesse genannt. Von daher müsste auch allen Bürgermeistern Sprechverbot erteilt werden, denn die haben alle nur politisches Interesse. Fachlich sind die meisten eher schwach beseitigt. So verstehe ich nicht, dass die ihre Sprechblasen entleeren durften.

  12. 56.

    Wenn kein Teslaeffekt in den harten Kennzahlen, von den Marketingstrategen der Landesregierung, ausgewiesen wird, hat es einen Grund. Die Kennzahlen müssen auf Landesebene eintreten. Da sind die Kosten für Infrastruktur angefallen. Mehrere 100 Millionen €. Sonst könnte man dies, nach Ihrer Methode, für die Teslastraße machen. Da ist alles um 100% gestiegen. Also, bitte bleiben Sie solide

  13. 55.

    Wenn der Herr Klink einen Kommentar mit Verballhornung des Diskussionspartners beginnt, kann man sich sicher sein, dass eine wilde Geschichte folgt, so auch hier. Sachargumente sucht man bei ihm wie Gewöhnlich vergebens.

  14. 54.

    Guten Morgen!
    Danke für Ihr Bekenntnis, ich glaub Ihnen doch und verzeih Ihnen auch! Es ist nicht alles rechtens, was gegen diese Demonstranten unternommen wurde. Wir müssen abrüsten und mehr Demut zeigen, sonst werden wir alle wie Musk, Milei, Trump oder Lindner.

  15. 53.

    Neumännchen, was sie sich alles merken. Im Laufe der letzten 5 Jahre stand ich bestimmt mit ca. 100 Polizisten und -innen im Gedankenaustausch. In den meisten Fällen konnte man sich mit denen ganz vernünftig unterhalten. Ich konnte leider niemanden überzeugen, dass sie statt den Bewegungsraum der aufrichtigen harmlosen Demonstranten einzuengen, gegen die zerstörerischen Aktivitäten im Namen von Tesla vorgehen. Sie beriefen sich immer nur darauf sie Befehle ihrer Vorgesetzten zu befolgen haben. Unter den Polizisten gab es aber auch vereinzelte übereifrige Figuren. Einmal wurde ich unvermittelt völlig unbeteiligt durch einen kräftigen Stoß gegen die Schulter getroffen. Ein anderes Mal war ich zufälliger Beobachter, als eine ca. 10-köpfige Polizeitruppe sich grundlos schlagend und stoßend in eine friedliche Demonstrantengruppe stürzte. Normal wäre, wenn die Leute Gegenwehr geleistet hätten. Sie waren im Recht. Die Provokation ging gesteuert von einem Kommandeur der Polizei aus.

  16. 52.

    Klasse! Jetzt kann es richtig losgehen. Am besten Richtung Berlin. Wir brauchen Musk und somit auch Trump in Berlin, dann klappt auch alles.

  17. 51.

    Ein Industrieinvestor der Produziert eine verkäufliche Ware und bringt Arbeitsplätze, beides steigert das Bruttoinlandsprodukt.
    Warum ist Deutschlend ein Land mit einem hohen BIP, doch nur, weil es viel erkäufliche Güter produziert, die auf den internationalen Märkten gefragt sind, und endlich produziert hierzulande eine Firma E-Autos im großen Stiel, die die Mobilität der Zukunft sein sollen.

  18. 50.

    Wie wäre es wenn jeder so sparsam mit Wasser umgehen würde wie Tesla!
    Warum kümmert sich niemand um die Hauptwasserverschwender der Region!
    Warum arbeitet der WSE nicht mit anderen Wasserverbänden zusammen? Da gibt es Angebote.
    Was macht die Erschließung in Hangelsberg und Braunsdorf, an der sich auch Tesla beteiligt?

    Seit 5 Jahren wird dieser Wasserpopanz durch die Medien getrieben. Ich kann es nicht mehr hören!

  19. 49.

    Die meisten Teslaner kommen aus Berlin. Die wohnen auch dort und bezahlen auch hier Steuern und Sozialabgaben. Tesla ist ein Weltkonzern mit Firmensprache Englisch. Die Frage ob jemand aus Deutschland kommt ist somit irrelevant!

  20. 48.

    Kommen Sie, das ist falsch! Die meisten Arbeiter kommen aus dem Ausland! Aus Deutschland nur ein geringer Prozentsatz!

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