Vor den Tarifverhandlungen - Verdi droht mit Warnstreiks bei der BVG

Fr 10.01.25 | 14:52 Uhr
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Archivbild: Eine Kundgebung während des Streik der BVG (Quelle: dpa/Rainer Keuenhof)
dpa/Rainer Keuenhof
Video: rbb24 Abendschau | 10.01.2025 | Laurence Thio | Bild: dpa/Rainer Keuenhof

Vor dem Beginn der Tarifverhandlungen bei der BVG schließt die Gewerkschaft Verdi auch Warnstreiks als Mittel im Arbeitskampf nicht aus. Verdi fordert mehr Gehalt für die Beschäftigten - das trifft die BVG in einer ohnehin schwierigen Lage.

Vor einer ersten Tarifverhandlungsrunde am kommenden Mittwoch droht die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi mit Warnstreiks bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG). Sollte die Arbeitgeberseite sich nicht bewegen, wird es zu Arbeitskampfmaßnahmen kommen", kündigte Verdi-Verhandlungsführer Jeremy Arndt an.

Am Mittwoch kommender Woche starten Tarifverhandlungen bei der BVG. "Prinzipiell" seien ab diesem Datum Arbeitskampfmaßnahmen möglich, sagte Arndt. Letztlich hänge das vom Angebot der Arbeitgeberseite ab. "Wir sind auf alles eingestellt", so Arndt.

Verdi fordert 750 Euro mehr im Monat. Beschäftigte im Fahrdienst sollen nach den Vorstellungen der Gewerkschaft eine Zulage von 300 Euro bekommen. Weitere Forderungen sind eine Schichtzulage von 200 Euro und ein 13. Monatsgehalt.

Die BVG würde dieses Gesamtpaket rund 250 Millionen Euro kosten. Das Unternehmen wird von diesen Forderungen in einer ohnehin schwierigen Situation getroffen. Die Verkehrsbetriebe kämpfen mit einem Mangel an Fahrpersonal. Ambitionierte Pläne zum Ausbau des ÖPNV wurden zurückgenommen. Gleichzeitig kürzt das Land Berlin als Eigentümer aufgrund der schwierigen Haushaltslage in allen Bereichen so rigoros wie seit Jahren nicht.

Der letzte, sehr hart geführte Arbeitskampf bei der BVG liegt Jahre zurück. 2008 wurde das Unternehmen in mehreren Wellen insgesamt sechs Wochen lang bestreikt. Aber auch danach kam es immer wieder bei Tarifverhandlungen zu Streiks bei der BVG.

Sendung: rbb24 Abendschau, 10.01.2025, 19:30 Uhr

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71 Kommentare

  1. 70.

    Ist das nicht fast überall so, wo ge- oder verhandelt wird. Jeder bringt seine Forderung ein, beide sind aus Sicht des Anderen realitätsfern und man triftt sich in der Mitte +/- ein Wenig, je nach Geschick oder Notwendigkeit. Dazu ganz salomonisch, ich wünsche den Beteiligten guten Erfolg - und streitet euch nicht zu lange.

  2. 69.

    Es ist eine Frechheit und Dreistigkeit was sich Verdi hier erlaubt.
    Eine Lohnsteigerung von 25 - 30% ist völlig realitätsfremd und krank.
    Das größte Problem ist wohl, das die BVG hier ein Monopol hat und dadurch solch dreiste Forderungen stellen kann.
    Es wird Zeit das dass gesamte Nahverkehrsnetz, genau wie in anderen Bereichen auch ausgeschrieben wird, aber so ist das Erpressung !!!

    Ich hoffe sehr das Verdi und die BVG Mitarbeiter mit ihren Forderungen sang und klanglos scheitern !!!

  3. 68.

    Gegen Streiks motzen, aber die nächste Pensions-/Rentenerhöhung einsacken passt zur deutschen Unlogik.

  4. 67.

    Verhältnismäßigkeit ist das Zauberwort. Bei einem 4.000 € mtl. Bruttogehalt entspricht eine Steigerung um 750 € mtl + 13. Monatsgehalt einem Zuwachs von über 20 % Steigerung. Etwas maßlos übertrieben, auch als Ausgangsbasis unrealistisch. Warum muss Verdi sich so profilieren, auf dem Rücken der Fahrgäste?

  5. 65.

    Ehy Keule, Weihnachsgeld (Bewilligung) ist ein kann, kein muss im Arbeitsvertrag.
    Weiß zwar gegenwärtig nicht wie momentan die Regel ist,
    aber ich habe in Erinnerung, wenn drei Jahre nacheinander (freiwillig) gezahlt,
    hat man Anspruch darauf in den Folgejahren.
    Und 13. Monatsgehalt, ist auch kein muss, meist ein Zugeständnis!
    Bist Arbeitnehmer oder -geber?
    Egal, wohl eher überbezahlt.

  6. 64.

    Ich finde es auch nicht toll, wenn die BVG streikt, aber gleiches Recht für alle.
    Warum hier immer von den Fahrern die Rede ist, ist mir auch ein Rätsel. Wer repariert denn die Fahrzeuge, damit diese wieder eingesetzt werden können und trägt dafür Verantwortung und das auch an den Wochenenden und an den Feiertagen. Wir wissen alle nicht, wie es wirklich zugeht. Vieles wird schön geredet. Und na klar klopfen sich die im Anzug auf die Schultern. Die Zeit ist gekommen, um zu geben!!!

  7. 63.

    @Ronny
    Zu versuchen, die Leute gegenseitig aufzustacheln ist genau das, was unsere Herrscher wollen.
    Mal darüber nachdenken.
    Über 6% Diätenerhöhung nur für 2025 bei unseren Politikern hat sich auch kaum jemand beschwert. (Inkl. unserer Medienlandschaft), das sollte einem zu Denken geben.

  8. 62.

    Mit Verlaub, aber in vielen Belangen kann ich nur sagen - fck Verdi!!!
    Alles Ausgehandelte wird für Ärmere noch teurer.
    Und bitte nich so n Hinweis wie "dann trett doch bei!".

  9. 61.

    Okay und was mit den Leuten im Pflegebereich? Die haben teilweise auch ein 3 Schichtsystem oder sogar ein 4 Schichtsystem. Und was bekommen die? Gerade mal 2200 bis 2500 Netto? Wo ist da die Fairness? Klar sie meckern auch was das Gehalt betrifft, machen aber trotzdem noch ihren Job um den Menschen zu helfen. Und bei der BVG fallen Bahnen und Busse aus. Hier wissen die Leute auch worauf die sich einlassen. Sie hätten ja nicht bei der BVG anfangen müssen.

  10. 60.

    Die Busse, die ich häufig nutze, fahren schon lange im 20-Minuten-Takt. Z. B. der 147er (meine Abfahrt Hauptbahnhof oder Friedrichstraße je nach Anfahrt) und das heißt dann bei Ihrem Beispiel deutlich mehr als 35 Minuten warten! Tagsüber!
    Der X54 verlangt dieses Geduldsspiel regelmäßig (obwohl er an meinem Zustieg gerade 2 bzw. 3 Stationen angefahren hat. Und auf dem U-Bahnhof scheint eine Ansage inzwischen "Standard" zu sein: "...wegen Zugstörungen kommt es zu Verspätungen..."
    Zu meinem letzten Termin in der Charité bin ich EINE Stunde zu spät gekommen, obwohl in der Routenplanung immer ein großer Puffer drin ist... Ich brauche mir also nichts vorzustellen, weil ich es regelmäßig erlebe, auch wenn ich kein "glühender BVG-Fan" bin, sondern einfach nur drauf angewiesen.

  11. 59.

    ErstNachdenken
    Ist ihr Name wirklich ernst gemeint?
    Es gab 2000 Einstellungen.
    In welchen Bereichen?
    Wie viele Abgänge gab es zur gleichen Zeit?
    Es gab auch viele (Alibi / Blind)-Bewerbungen. (Arbeitsamt lässt grüßen)
    Wie viele Bewerber sind tatsächlich zum Bewerbungsgespräch eingeladen worden bzw. erschienen?

  12. 58.

    Lohnforderungen denken sich Gewerkschaften nicht aus sondern stellen diese entsprechend der Forderungen der Mitglieder auf. Und das bei Verhandlungen nie 1:1 der geforderte Betrag raus kommt, sollte klar sein. ;)

  13. 57.

    Ich erlebe jeden Tag, dass s-Bahnen ( S 25/S 26 und auch S 2) jeden Tag Ausfälle und Verspätungen auch auf der Stadtlinie ( zo
    Garten usw.) und stehen oft im Tunnel, was nicht angenehm ist. Durchsagen wie „wir bitten um Entschuldigung „ sind für mich Reizwörter.

  14. 56.

    An zu geringem Gehalt bei der BVG kann's nicht liegen. Letztes Jahr über 2.000 Einstellungen und ein Vielfaches an Bewerbungen. Verdi sollte einfach mal auf dem Teppich bleiben, dann klappt das auch mit einer adäquaten Lohnerhöhung.

  15. 55.

    Ich arbeite in der Pflege bekomme auch kein Weihnachts oder Urlaubsgeld nicht mal den Inflationsausgleich haben wir bekommen aber wir arbeiten trotzdem für die Menschen die auf uns angewiesen sind

  16. 54.

    Man merkt schnell, Wiselsky hat Paten- und Stiefkinder!
    War die Ticketpreiserhöhung nicht auch mit erhöten Personalkosten begründet?
    Sind denn die Beschäftigten echt weniger geworden = nein!
    Es sind Fahrerer, Werksarbeiter die weniger geworden sind.
    Das was sich aufgeblasen hat ist, wie überall, die Verwaltung, das digital Administrative, die Bürokratieabwicklung.
    Ich empfehle mal einen intensiv umgesetzten Nutzerboykott!

  17. 53.

    Ehy Keule, Weihnachsgeld (Bewilligung) ist ein kann, kein muss im Arbeitsvertrag.
    Weiß zwar gegenwärtig nicht wie momentan die Regel ist,
    aber ich habe in Erinnerung, wenn drei Jahre nacheinander (freiwillig) gezahlt,
    hat man Anspruch darauf in den Folgejahren.
    Und 13. Monatsgehalt, ist auch kein muss, meist ein Zugeständnis!
    Bist Arbeitnehmer oder -geber?
    Egal, wohl eher überbezahlt.

  18. 52.

    Es ist mal wieder erstaunlich, es wird noch nicht einmal Verhandelt und Verdi droht schon vorab mit Streik. Das lässt hoffen auf vertrauensvolle Zusammenarbeit. Kann Verdi auch was anderes außer
    Streiken?

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