Hallenfußball - Das waren die Highlights beim "Bretterknaller"-Turnier in Cottbus
Union Berlin hat die zehnte Ausgabe des "Bretterknaller"-Hallenturniers in Cottbus für sich entschieden. Doch auch abseits des Platzes war viel geboten. Ein interessanter Ausblick von Cottbus-Coach Pele Wollitz inklusive.
Sportlich, sportlich
Spaß haben und gesund bleiben, so lauteten die Wünsche der Spieler zumeist vor dem ersten Anpfiff. Der Sport stand also nicht unbedingt an erster Stelle beim "Bretterknaller"-Turnier. Und trotzdem zeigten sich mit Gladbach und Union schnell zwei Favoriten. Die Erfolgsformel dabei: Ballbesitz ist nicht alles, ein Knipser ist ein Knipser und wenn eine Mannschaft wie Union im Schnitt ungefähr zehn Jahre jünger ist als die Konkurrenz, dann macht sich das ganz besonders bemerkbar.
Überraschende Unioner
Er erzielte nicht nur das erste Tor des Turniers, sondern glänzte überhaupt als einer der besten Spieler des Abends - dass Christian Stuff, einst von 2006 bis 2014 für die Union-Profis aktiv, mit seinen 1,99 Metern dermaßen in der Halle glänzt, stand wohl auf wenigen Prognose-Zetteln. Ebenso wie Unions Torhüter beim "Bretterknaller"-Turnier.
Weil die etatmäßigen Keeper mit Union-Vergangenheit allesamt absagen mussten, spielte überraschend Björn Brunnemann zwischen den Pfosten der Berliner. Und was soll man sagen? Der ehemalige Mittelfeld- und Abwehrspieler machte seine Sache herausragend und gab am rbb-Mikrofon zu Protokoll: "Macht mega Spaß! Ich hoffe, dass ich Morgen wieder im Tor stehe."
Energie Cottbus auf Familien-Ausflug
Für Cottbus war nicht nur die Traditions-Mannschaft vor Ort - auch große Teile der aktuellen Drittliga-Mannschaft gaben sich die Ehre. Dass Lucas Copado dabei zuschauen würde, wie Papa Francisco für die Bundesliga-Allstars auflaufen würde, war zu erwarten. Aber auch Elias Bethke, Phil Halbauer, Jonas Hofmann oder Erik Engelhardt waren in der Halle und hatten sichtbar Spaß. Über Winterneuzugang und Rückkehrer Engelhardt sagte Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz am rbb|24-Mikrofon: "Dass er gut ist, wusste ich, aber dass der so eine Ausstrahlung hat! Gestern hat mir ein Spieler gesagt: Diese Verpflichtung, Jackpot!"
Wollitz und die Zukunft
Apropos Wollitz. Eigentlich wollte der Erfolgstrainer am Ende der Saison ja kürzer treten, das Traineramt abgeben und als Sportdirektor bei Energie weitermachen. Doch die überragende Hinrunde, die Cottbus auf Platz zwei führt, brachte viele zum nachdenken. So sagte Wollitz im Gespräch während des rbb|24-Livestreams unter anderem, "Präsidium und Staff haben den Wunsch, dass ich Trainer bleibe".
Aber auch er selbst schließe nicht aus, "dass ich weitermache". Ende Januar, Anfang Februar werde die Entscheidung bekannt gegeben, so Wollitz, der jedoch damit schloss: "Ich kann mir das vorstellen". Der kurz darauf ans Mikrofon getretene Cottbus-Präsident Sebastian Lemke ergänzte: "Dass die Option, dass er reiner Sportdirektor wird, ein bisschen wackelt, können wir sagen."
Steh-Schiri Heynemann
Die Unparteiischen des Turniers wechselten sich von Spiel zu Spiel ab, die erste Begegnung aber blieb ihrem Bekanntesten vorbehalten, Bundesliga-Legende Bernd Heynemann, über den sich sichtbar auch die Spieler der gemeinsamen Zeiten freuten. Dass der 70-Jährige von seiner Ausstrahlung nichts verloren hat, zeigte er auch in seiner Spielleitung, die sich mit "viel Auge" umschreiben ließe. Man könnte auch sagen: Die Heatmap Heynemanns hatte die Größe eines Bierdeckels. Die Entscheidungen saßen trotzdem alle. Gelernt ist eben gelernt.
Wort zum Samstag
Wie ein Klassentreffen sei so ein Turnier, gaben die Spieler unisono zu verstehen, was auch bedeutet: Die Sprüche flogen nur so durch die Halle. Thomas Helmer, für Borussia Dortmund unterwegs, machte den Anfang und gab in Hinblick auf den ungewöhnlichen Parkett-Boden zu verstehen: "Ein guter Fußballer muss überall spielen!"
Der für Cottbus auflaufende Daniel Ziebig trumpfte mit medizinischem Fachwissen auf, als er nach dem ersten Spiel sichtlich erschöpft ins rbb-Mikrofon hauchte: "Wenn die Lunge dann warm ist, werden wir auch Spiele gewinnen." Wobei Union-Legende Torsten Mattuschka, der wegen eines Rippenbruchs nicht selbst spielen konnte, als zwischenzeitlicher Co-Kommentar des rbb|24-Livestreams staunte, dass das Gros der Spieler "für ihr Alter noch unfassbar online" sei.
Mario Basler, die Effizienz und die Sorgen
Drei Minuten Spielzeit habe er sich vorgenommen, so Ex-Nationalspieler Mario Basler am rbb|24-Mikro vor dem Turnier. Und er hielt Wort. Kam nur auf das Feld, wenn Frei- oder Strafstöße zu verwandeln war und kam auf diese Weise schnell zu drei Treffern bei einer Netto-Spielzeit von vielleicht einer Minute. Bitter jedoch: Nach seinem dritten Treffer, einem Neun-Meter, sackte Basler zu Boden, hielt sich den unteren Rücken und musste mit einer Trage aus der Halle gebracht werden. Immerhin war Basler, so verriet es Claus-Dieter Wollitz, bereits am Tag zuvor angereist und einen schönen Abend mit Wollitz und dem Ex-Herthaner Dariusz Wosz verbracht.
Die Abschluss-Tabelle
- Union Berlin (13 Punkte)
- Bundesliga-Auswahl (9 Punkte)
- Gladbach (7 Punkte)
- Cottbus (6 Punkte)
- Bundesliga-Auswahl Ost (4 Punkte)
- Borussia Dortmund (4 Punkte)
Torschützenkönig
Mike Hanke (6 Treffer)
Wahl zum besten Spieler des Turniers
Francsico Copado (Bundesliga-Auswahl)
Wahl zum besten Torhüter des Turniers
Jörg Kaessmann
Programm-Tipp: Das rbb-Fernsehen Brandenburg zeigt am Samstag, 11. Januar, von 14.05 Uhr bis 16:20 Uhr eine Zusammenfassung des Turniers.
Sendung: rbb24, 10.01.2025, 22 Uhr
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