Bundestagswahl 2025 - Auslandsdeutscher scheitert mit Klage wegen knapper Briefwahl

Fr 10.01.25 | 15:31 Uhr
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Wahlschein und Briefwahl zur Bundestagswahl am 23. Februar 2025 (Quelle: dpa/Wolfgang Filser)
dpa/Wolfgang Filser
Video: rbb|24 | 07.01.2025 | Material: rbb24 Abendschau | Bild: dpa/Wolfgang Filser

Ein in Südafrika lebender Deutscher wollte mit einer Klage seine Teilnahme an der Bundestagswahl gerichtlich ermöglichen. Der Grund: Die kurze Frist bei der Briefwahl. Das Gericht wies die Klage zurück - zuständig sei der Bundestag.

Ein im Ausland lebender Deutscher ist mit dem Versuch gescheitert, gerichtlich seine Teilnahme an der vorgezogenen Bundestagswahl am 23. Februar zu erzwingen. Das Verwaltungsgericht Berlin hat den entsprechenden Eilantrag zurückgewiesen. Das bestätigte eine Sprecherin des Gerichts am Freitag.

Der Kläger, der in Südafrika lebt, hatte gefordert, dass das Land Berlin und die Bundesrepublik Deutschland Maßnahmen ergreifen, um ihm trotz der kurzen Briefwahlfrist eine rechtzeitige Stimmabgabe zu ermöglichen. Wegen langer Postlaufzeiten befürchtet er, dass seine Briefwahlunterlagen nicht rechtzeitig die zuständige Briefwahlstelle in Berlin erreichen.

Gericht: Bundestag ist zuständig für Wahlprüfung

Das Gericht erklärte den Eilantrag für unzulässig. Die Überprüfung des Wahlverfahrens - einschließlich der Vorbereitung - falle in die Zuständigkeit des Bundestages und könne erst nach der Wahl im Rahmen des sogenannten Wahlprüfungsverfahrens erfolgen.

Besondere Umstände von staatspolitischer Bedeutung, die ein Abweichen von dieser Regel rechtfertigen könnten, lägen in diesem Fall nicht vor.

Verkürzter Zeitraum für Briefwahl

Hintergrund ist die kurze Briefwahlfrist bei der anstehenden Wahl. Üblicherweise beträgt der Zeitraum für die Beantragung und Rücksendung von Briefwahlunterlagen sechs Wochen. Bei der vorgezogenen Wahl sind es jedoch nur zwei Wochen. In Berlin werden die Unterlagen frühestens ab dem 10. Februar verschickt, in anderen Bundesländern frühestens ab dem 4. Februar.

Für eine rechtzeitige Rücksendung bieten deutsche Auslandsvertretungen teilweise Unterstützung an. Alternativ können kostenpflichtige Expressdienste genutzt werden.

Bis zu vier Millionen Deutsche im Ausland

Nach Angaben des Auswärtigen Amtes leben schätzungsweise drei bis vier Millionen Deutsche im Ausland. Nicht alle davon sind wahlberechtigt. Gegen den Beschluss des Verwaltungsgerichts kann Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg eingelegt werden.

Sendung: rbb24 Abendschau, 06.01.2025, 19:30 Uhr

Kommentar

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24 Kommentare

  1. 24.

    Ggf. fragen Sie das einschlägige Parteien, die nach der FDP-Entlassung und nach dem Bruch der Ampel-Koalition Neuwahlen am Liebsten schon binnen von 14 Tagen gehabt hätten.

  2. 23.

    Für Etliche scheint es merklich schwierig zu sein, in den "eigenen Spiegel" zu schauen - deshalb auch alle Versuche, quasi Blitzableiter zu finden, Menschen, die anders aussehen, auf die "nichtgehörige Weise" unverständlich für die eigenen Ohren sprechen. Eine Art Kontrollzwang gegenüber allem, was nicht in den eigenen Händen liegt.

  3. 22.

    Versuchen Sie doch einfach mal aus dieser rechten Blase auszusteigen. Jeder weiß, welchen Quatsch Sie hier schreiben. Ich gebe Ihnen gerne Nachhilfeunterricht, ich erkläre Ihnen auch sachlich, wie man sich Fachwissen aneignet, aber hören Sie mit dem, meine Ohren beleidigenden, Unsinn auf. Das wissen schon 10 jährige Kinder besser.

    Einfach mal nach Fakten suchen, seriöse Quellen finden,

  4. 21.

    Oh Detlef, furchtbar, es klingt so verschwörend. Sie machen mir aber keine Angst, weil nämlich Sie nicht die Wahrheit, die faktisch erwiesen ist, wissen wollen, obwohl Sie diese kennen. Und das Gute an der Demokratie ist nämlich, dass da niemand Schwurbelkram für Wahrheit verkaufen kann, weil Gesetze eindeutiger sind, als Unsinn.
    Geben Sie sich keine Mühe, Fakten haben ein festes Fundament und Ihr Unsinn ist peinlich.

  5. 20.

    Ne, meine Meinung ist, dass das wie in einer Ehe ist. Wenn Probleme auftreten gleich Personen auszuwechseln wird ja nichts an den Problemen ändern können. Wenn Jene sich nicht ändern, die nur kritisieren ohne zu hinterfragen, wird sich tatsächlich nichts ändern können.

    Es gibt viele, die der Demokratie und dem Sozialstaat an die Wäsche wollen.

  6. 19.

    Ich kenne da Leute, Frührentner, die in der Türkei ein zweites Domizil haben, natürlich in der deutschen Community, in Alanya und selbst eingewandert sind und dann auf die weit entfernte Einwanderung nach Deutschland negativ reagieren und dann frage ich mich immer, warum reflektiert ihr nicht mal, dass das genau das Verhalten ist, das auch ihr an den Tag legt. Ihr wollt doch eure deutsche Rente dort ausgeben, wo das Wetter schön warm ist und ihr am Wasser lebt, ihr seid doch gegangen, warum sollen dann nicht andere auch gehen und woanders Heimat finden?

  7. 18.

    "Warum finden die Wahlen dann nicht später statt,"

    Weil die Ampel muss weg; so schnell wie möglich. So die Meinung des "Volkes".

  8. 17.

    Wird doch sowieso, die 150 beobachtenden EU-Beamte waren nicht umsonst gestern am Start.

    In Rumänien wurde die Wahl wegen "TiKTok-Beeinflussung" annuliert. Es hatte nicht der "richtige" Kandidat gewonnen!

  9. 16.

    Deshalb ist mein Architekt auch aus China und mein Arzt aus Syrien und ich vergaß meine Haushaltshilfe aus Polen, meine Pflegerin aus Ungarn und meinen Gärtner aus Portugal.

    Vielen Dank an alle Menschen, meist aus dem Ausland eingewandert, die hier für den Mindestlohn malochen. Danke.

  10. 14.

    Die Staatsbürger anderer Länder dürfen z.T. direkt in ihren Botschaften bzw. Konsulaten wählen. Meine Frau ist türkische Staatsbürgerin und geht zum Wählen in das türkische Konsulat.

  11. 12.

    Warum finden die Wahlen dann nicht später statt, damit die üblichen Standarts eingehalten werden. Es werden auf diese Weise deutsche Staatsbürger ausgeschlossen. Da reiben sich die Rechtsanwälte schon wieder die Hände.

  12. 10.

    Erst wenn die Listen fertig sind, können die Unterlagen gedruckt werden. Davor müssen diese von den Parteien abgestimmt werden. Diese Abstimmung erfolgt zu unterschiedlichen Terminen. Die Grünen in Pankow haben z. B. dieser Tage ihre Kanditatin gewählt. Sie konnte aus diesem Grund noch auf keiner Liste stehen ...

  13. 9.

    Wieso werden die Briefwahlunterlagen in Berlin voraussichtlich später verschickt, als in anderen Ländern? Ich dachte eigentlich das bei bei Bundes- oder Europawahlen, die Unterlagen überall ab dem gleichen Datum verschickt werden.

  14. 8.

    Hat der Auswanderer Langeweile dort?

  15. 7.

    Zur Demokratie gehört, daß man das spürt was man wählt. Im Ausland leben, aber bei uns mitbestimmen wollen. Das geht nicht!

  16. 6.

    Wie es auch hierzulande Vertreter von international tätigen Firmen und international tätigen Institutionen gibt, so ist es auch umgekehrt, dass es deutsche Staatsangehörige gibt, die aus beruflichen oder auch aus privaten Gründen eine zeitlang im Ausland leben. Dauerhaft Ausgewanderte, die nach wie vor die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen, sind (nur) ein Teil davon - so, wie es umgekehrt bei Ausgewanderten aus anderen Ländern und bei Flüchtenden auch ist.

    Merkwürdig ist in der Tat die Ungleichbehandlung, auf die Beitrag Nr. 1 zu Recht hinweist. Würde über im Ausland lebende Deutsche genauso viel Tohuwabohu gemacht wie über aus dem Ausland kommenden Menschen bei uns, sähe die ganze Diskussion anders aus. Das Spektrum der jeweils im Ausland Lebenden ist also recht breit. Überall.

  17. 5.

    Jedes Jahr wandern rund 250.000 DEUTSCHE! aus. Das sind Facharbeiter, Ärzte, Ingenieure.....die arbeiten für ihre Existenz in diesen Ländern. Die Leute wandern übrigens hauptsächlich in Länder aus, die sehr rigide Einwanderungsvorschriften haben.

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