Folgen der Bundestagswahl - Diese Politiker könnten im Berliner Abgeordnetenhaus nachrücken

Di 25.02.25 | 16:13 Uhr
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Tobias Schulze (Die Linke), Mitglied im Abgeordnetenhaus von Berlin, spricht während der 60. Plenarsitzung im Berliner Abgeordnetenhaus. (Quelle: dpa-Bildfunk/Sebastian Gollnow)
Audio: Fritz | 25.02.2025 | Marie Boll | Bild: dpa-Bildfunk/Sebastian Gollnow

Der neue Bundestag ist gewählt - und auch das Berliner Abgeordnetenhaus wird das personell zu spüren bekommen. Für neue Bundestagsmitglieder muss im regionalen Parlament neues Personal her. Eine Partei ist besonders betroffen.

Die Bundestagswahl hat auch Folgen für die Fraktionen im Berliner Abgeordnetenhaus. Einige Politiker werden ihr Mandat niederlegen, um in die Bundespolitik zu wechseln. Dafür rücken andere nach.

Insgesamt werden fünf Berliner Mandatsträgerinnen und Mandatsträger das Berliner Abgeordnetenhaus verlassen. Die jeweils Nachrückenden werden nach der Landesliste ausgewählt.

Linke

Bei der Linksfraktion gibt es die größten Veränderungen. Sie muss zwei Abgeordnete nachbesetzen. Ferat Koçak, seit 2021 Mitglied des Abgeordnetenhauses, wird mit seinem Direktmandat für Neukölln in den Bundestag einziehen. Katalin Gennburg sitzt seit 2016 im Abgeordnetenhaus. Die stellvertretende Vorsitzende der Landespartei gelangt über ihren Listenplatz in den Bundestag. Mit Koçak und Gennburg verliert die Linksfraktion in Berlin zwei bekannte Gesichter.

Ferat Koçak steht für den Kampf gegen Rechtsextremismus und pflegt engen Kontakt zu aktivistischen Gruppen. Katalin Gennburg war bisher Sprecherin für Stadtentwicklung und Bauen innerhalb der Fraktion und legte sich in dieser Funktion immer wieder mit dem Berliner Bausenator Christian Gaebler an. Wer für die beiden nachfolgt, ist noch unklar. Laut Landesliste kämen Franziska Leschewitz und Imke Elliesen-Kliefoth in Frage.

Leschewitz ist ausgebildete Apothekerin und saß bereits zweimal für die Linke im Abgeordnetenhaus. Sie schied allerdings nach der Wiederholungswahl 2023 aus. Imke Elliesen-Kliefoth war Referentin für Kulturpolitik im Abgeordnetenhaus und arbeitet aktuell als Persönliche Referentin für Sozialpolitik bei der Diakonie Deutschland.

Bei beiden ist nach rbb-Informationen noch unklar, ob sie ihre aktuellen Jobs für einen Wechsel ins Abgeordnetenhaus aufgeben würden, da die aktuelle Legislaturperiode nur noch bis Herbst 2026 andauert. Verzichtet eine, könnte noch der ehemalige Linken-Abgeordnete Michael Efler in Frage kommen.

Grüne

Bei den Grünen scheidet Julia Schneider aus. Sie holte bei der Bundestagswahl das Direktmandat für Pankow. Im Abgeordnetenhaus ist sie bisher stellvertretende Fraktionsvorsitzende. Ihren Platz dort hat sie noch nicht verlassen. Allerdings ist schon bekannt, dass Monika Herrmann, ehemalige Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, nachrücken könnte.

Herrmann kandidierte bereits zweimal für das Abgeordnetenhaus, allerdings ohne Erfolg. Sie ist aktuell Sprecherin für Mobilität in der Landesarbeitsgemeinschaft der Berliner Grünen. Bestätigt ist die Nachfolge noch nicht.

CDU

Die CDU-Fraktion wird in Berlin zukünftig auf Adrian Grasse verzichten müssen. Er zieht für Steglitz-Zehlendorf in den Bundestag. Er war Sprecher im Ausschuss für Wissenschaft und Pflege und auch Mitglied im Gesundheitsausschuss. Für ihn könnte nun ein Wirtschaftsexperte einziehen.

Marco Hahnfeld, bisher Landesgeschäftsführer des Wirtschaftsrats, soll nachrücken. In der CDU-Fraktion geht man nach rbb-Informationen davon aus, dass er das Mandat annehmen wird.

AfD

Für die AfD zieht der Berliner Abgeordnete Ronald Gläser über seinen Listenplatz in den Bundestag ein. Dafür kann laut Landesliste Frank Scheermesser ins Abgeordnetenhaus zurückkehren.

Scheermesser war bereits von 2016 bis 2021 Abgeordneter. Er forderte damals unter anderem Videoüberwachung im Görlitzer Park sowie mehr Polizeipräsenz in der Hauptstadt.

SPD

Für die SPD gehen zwar insgesamt vier Politikerinnen und Politiker aus Berlin in den Bundestag. Allerdings saß niemand von Ihnen während der aktuellen Legislaturperiode im Berliner Abgeordnetenhaus. Daher wird es dort bei der SPD-Fraktion auch keine Änderungen geben.

Der Bundestag soll sich spätestens am 25. März 2025 konstituieren. Erst danach können die möglichen Nachrückerinnen und Nachrücker offiziell ihre neue Aufgabe als Abgeordnete für Berlin antreten.

Sendung: Fritz, 25.02.2025, 16:30 Uhr

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5 Kommentare

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  1. 5.

    Was für eine epochale Diskussion. Sein oder Nichtsein, das hier nicht die Frage sondern das Mandat und Nachrücker.

  2. 4.

    Alle haben die Intention des Beitrages verstanden bis auf den obligatorischen Hobby-Germanisten.

  3. 3.

    Genau, sie ist PTA. Da hat der rbb nicht gut recherchiert. Und laut Tagesspiegel wird sie das Mandat annehmen.

  4. 2.

    Es gibt auch Leute die einen Bachelor oder Master in Pharmazeutischen Wissenschaften machen oder das 3. Staatexamen nicht machen. Apothekerin wird man nur nach 1 Jahr Praktikum und anschließender Approbation.

  5. 1.

    Was bitte ist eine "ausgebildete Apothekerin"? Unter einer Apothekerin verstehe ich eine Frau mit abgeschlossenem Pharmaziestudium. Wer mit einer Berufsausbildung in einer Apotheke arbeitet, könnte pharmazeutisch-technische Assistentin sein. Beides nicht schlecht, aber ein wenig mehr sprachliche Präzision wäre schön.