"Zeig doch mal" im Hamburger Bahnhof - Dabei sein, wenn ein Kunstwerk live restauriert wird

Im Hamburger Bahnhof ist am vergangenen Wochenende das Projekt "Zeig doch mal/Show me" gestartet. Das Publikum kann in Berlin live miterleben, wie Werke aus der Sammlung restauriert werden. Von Andrea Handels
Vier schwarze Gänge, kreuzförmig aufeinander zulaufend, schwach beleuchtet von gelblichem Licht füllen den letzten Raum der Rieckhallen und laden zum Hineingehen ein - um Teilzuhaben an einem ungewöhnlichen Projekt, das über eine einfache Ausstellung hinausgeht. In "Zeig doch mal/Show me" können Besucherinnen und Besucher dabei sein, wie Werke aus dem Hamburger Bahnhof restauriert werden.
Ein Raum der Ruhe, in dem man mit sich selbst konfrontiert wird, soll diese Skulptur des US-amerikanischen Konzeptkünstlers Bruce Nauman in den Rieckhallen sein: "Room with my soul left out /room that doesn't care" hat er sie genannt. Eine Arbeit aus dem Jahr 1984, 2010 als ortsspezifische Installation unter Mitwirkung des Künstlers in diese ehemalige Industriehalle hineingebaut, und Teil der Berliner Denkmalliste. Das Werk hatte seinen Anteil daran, dass die Rieckhallen jetzt unter Denkmalschutz stehen und als Kunststandort erhalten bleiben.
Abnutzungserscheinungen an den Wänden
Aber es ist in die Jahre gekommen. Deutlich sind schadhafte Stellen an der schwarzen, matten Oberfläche zu erkennen, meistens in Fußhöhe. Das heißt, jemand ist dagegengetreten, ob mit oder ohne Absicht, wer weiß. Nun würde man denken, man könne da einfach mal rüber streichen. Aber nein - eine komplizierte mehrmonatige Restaurierung steht an. Dafür wurden zwei freie Restauratorinnen engagiert: Christiane von Pannwitz und Catherina Blohm. Mit Staubsauger, Lupen, Lampen, Pinseln und Airbrush bewaffnet, gehen sie ans Werk.
Die Lüftung stört mehr als die Kratzer
Erstmal geht es darum, den Ist-Zustand zu erhalten, die Oberflächen der schwarz gefärbten Dämmstoffplatten zu reinigen und zu festigen. Später wollen sie einen Faserbrei aus dem gleichen Material herstellen und versuchen, die Oberflächenstruktur zu imitieren. Dann folgt die farbliche Reintegration der Fehlstellen. Nicht so einfach, denn dieselbe Farbe werden die Restauratorinnen nicht mehr finden, und auch Glanzstellen müssen vermieden werden.

Außerdem soll die extrem laute Lüftung, die außerhalb des Kunstwerks in der Halle angebracht ist, leiser gemacht werden - genauso auch die quietschenden Fußgitter über einer Auslassung im Boden der Skulptur. Denn diese beiden Faktoren stehen der Wirkung des Werks als Raum, in dem man mit sich selbst konfrontiert ist, weitaus stärker im Weg als die Kratzer und Fußspuren an den Wänden.
Den Restauratorinnen über die Schulter gucken
Während der Restaurierungsphasen können Museumsbesucher den beiden Restauratorinnen immer mal wieder bei ihrer Arbeit zusehen. Und im Januar startet die zweite Restaurierung im Hamburger Bahnhof: dann geht es an die in Gummi gegossene Matratze der englischen Bildhauerin Rachel Whiteread im Westflügel des Museums.
Sendung: Radio3, 05.11.2024, 16 Uhr
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