Analyse Teil 2 | Klimawandel und intensive Wassernutzung - Warum Seen in Brandenburg das Wasser ausgeht

Fr 16.04.21 | 07:21 Uhr | Von Friederike Steinberg, Grafiken: Götz Grungmuth-Dallmer, Erklärgrafik: Sophia Bernert
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Boote am Ufer des Großen Seddiner See, an dessen Ufer sich wegen niedrigen Wasserstands Sandbänke bilden (Quelle: dpa/Gregor Fischer)
Audio: Antenne Brandenburg | 16.04.2021 | Michel Nowak | Bild: dpa/Gregor Fischer

In weiten Teilen Brandenburgs ist der Grundwasserspiegel in den vergangenen Jahrzehnten gesunken und damit auch der Wasserstand von Seen. Ein wesentlicher Grund für den Wassermangel ist die Klimaerwärmung - aber nicht nur. Von Friederike Steinberg und Götz Gringmuth-Dallmer

Ob Parsteiner See in Barnim oder Peetschsee in Oberhavel - an zahlreichen Seen in Brandenburg ist in den vergangenen Jahrzehnten der Wasserstand stark gesunken. Das zeigen Daten des Landesamtes für Umwelt (LfU), die rbb|24 in Teil 1 dieser Analyse ausgewertet hat.

Demnach sank beispielweise der durchschnittliche Wasserstand des Parsteiner Sees seit Beginn von Messungen 1968 gemittelt um etwa 20 Zentimeter. Der Wasserstand des Peetschsees ging seit 1958 sogar um rund 90 Zentimeter zurück. Dieser sinkende Trend spiegelt sich in Daten für das Grundwasser wieder, aus dem diese Seen gespeist werden.

Niedrigwassersituation "sehr angespannt und nachhaltig"

Wichtigste Ursache für den Wassermangel - hier sind sich die betroffenen Landkreise Barnim und Oberhavel einig - sind Klimaveränderungen.

Wasserdefizite seien "vor allem klimatisch bedingt", teilt die Pressesprecherin des Kreis Oberhavel, Ivonne Pelz, für den Peetschsee mit. "Durch die Trockenheit und unzureichende Niederschläge der letzten Jahre besitzen die grundwassergespeisten Seen in Oberhavel verhältnismäßig niedrige Wasserstände." Grundwasserdefizite aus den Jahren 2018 und 2019 seien immer noch nicht ausgeglichen und die Niedrigwassersituation "sehr angespannt und nachhaltig". Auch der Barnimer Umweltamtsleiter Ronny Baaske sagt mit Blick auf den Parsteiner See: "Das Hauptproblem - und das ist wirklich an Daten nachvollziehbar - ist: fehlender Niederschlag und hohe Verdunstungsraten."

Wärmer und weniger Niederschlag

Klimastudien zeigen, dass die Durchschnittstemperaturen in den vergangenen Jahren gestiegen sind und sich die Vegetationsperiode ausdehnt. Bei höheren Temperaturen verdunstet Wasser aber schneller. Bei einer längeren Wachstumszeit zweigen zudem die Pflanzen mehr Wasser ab.

Dem Brandenburger Umweltministerium zufolge fiel zudem in den letzten neun Winterhalbjahren rund 14 Prozent weniger Niederschlag als zuvor üblich. [mluk.brandenburg.de]. Grundwasser bildet sich aber vor allem im kühlen Herbst und Winter, wenn wenig verdunstet und die Pflanzen ruhen - und besonders viel, wenn Schnee ganz langsam taut und versickert. Wird es im Frühling allerdings früher warm, fließt das Schmelzwasser über noch gefrorene Böden oberirdisch weg, Richtung Fluss und Meer, und ist für das Grundwasser weitgehend verloren.

Zwar wird nach Klimaberechnungen eine Zunahme der Niederschläge im Winter erwartet - gleichzeitig aber auch, dass er häufiger "kompakt" fällt: Und ausgetrockneter Boden kann das Wasser nicht so schnell aufnehmen.

Erklärgrafik Grundwasserspeisung eines Sees (Quelle: rbb/Sophia Bernert)Erklärgrafik: Wie Grundwasser entsteht

Privatleute, Industrie, Landwirtschaft - jeder will seinen Teil

"Die klimatische Erwärmung hat ganz klar den Löwenanteil an dieser Tendenz“, erklärt Wissenschaftler Knut Kaiser vom Deutschen Geoforschungszentrum des Helmholtz-Zentrums (GfZ) in Potsdam. Das sei für das Grundwasser der "Stressor an sich". Doch der Mensch senke den Grundwasserstand auch ganz direkt ab - durch Abpumpen und Entwässern.

95 Prozent des Wassers, das in Brandenburger Haushalten aus dem Hahn kommt, ist Grundwasser - im Bundesvergleich ein hoher Wert. Wasserversorger anderer Länder nutzen deutlich mehr Oberflächenwasser [destastis.de]. Beim Verbrauch macht sich gleichzeitig wieder der Klimawandel bemerkbar: Jeder Brandenburger Einwohner nutzte 2016 zum Trinken, Waschen oder Gartenbewässern im Schnitt 111 Liter am Tag - in heißen, trockenen Jahren stieg der Verbrauch teils um das Doppelte. Oberhavel mahnte seine Bürger daher schon in den vergangenen Jahren, "auf eine sparsame Verwendung des Wassers zu achten".

Landwirte nutzen Grundwasser – und leiten es zugleich ab

Auch die Landwirtschaft hat ihren Anteil. Durch Entwässerungsgräben oder die Trockenlegung von Mooren wird Wasser gezielt weggeleitet. Zum anderen pumpen Landwirte Grundwasser zum Bewässern ab - und teils nicht zu knapp. "Da können Größenordnungen zusammenkommen“, stellt der Barnimer Umweltamtsleiter Baaske fest.

Tagebaue pumpen besonders viel ab

Auch Unternehmen hängen am Grundwasser, um in der Produktion zu spülen oder zu kühlen - ein Streitpunkt derzeit auch beim Bau der Tesla-Fabrik in Grünheide. Eine besondere Rolle spielt in Brandenburg die Braunkohleförderung: Damit in tiefen Gruben gefördert werden kann, wird laufend Grundwasser bis in Tiefen von 150 Meter weggepumpt, was in den angrenzenden Gegenden den Spiegel sinken lässt.

Als die größten Nutzer von Grundwasser nannte 2017 das Brandenburger Umweltministerium Wasserversorger, die chemische Industrie, landwirtschaftliche Unternehmen, die Getränkeverarbeitung und Bauwirtschaft [landtag.brandenburg.de].

Genauere Zahlen legte 2013 das Statistikamt vor: Danach gaben die Wasserversorger etwa 128 Millionen Kubikmeter ab, in weiten Teilen Grundwasser, das überwiegend an Privathaushalte ging. Industrie, Landwirtschaft und Tagebau versorgten sich vor allem über eigene Pumpen. Sie förderten demnach zusammen 292 Millionen Kubikmeter Grund- und Quellwasser: rund zehn Millionen gingen auf die Land-/Forst-/Fischereiwirtschaft, 37 Millionen auf Industrie und Energieerzeuger - und 245 Millionen Kubikmeter auf Berg-/Tagebau. [statistik-berlin-brandenburg.de]

Wenig Grundwasserneubildung im Kiefernwald

Neben den gezielten Entnahmen kann auch eine Veränderung der Landschaft das Grundwasser beeinflussen, wie zum Beispiel die Versiegelung. Auf bebauten Flächen kann kein Wasser versickern, Niederschläge werden durch Drainagerohre oder Regenrinnen kanalisiert und direkt in den Fluss geschickt. Für das Grundwasser sind sie damit weitgehend verloren. In Brandenburg liegt der Anteil der "Verkehrs- und Siedlungsfläche", also Fläche mit vielen Straßen und Häusern, bei rund zehn Prozent. In den letzten Jahrzehnten stieg dieser Wert stetig an [statistikportal.de].

Doch auch dort, wo Wald stehe, könne es Probleme geben, erklärt Wissenschaftler Kaiser: Denn in Brandenburg stehen dort in zwei Drittel der Fälle Kiefern. Anders als Laubwälder speichern die sandigen und vergrasten Böden der Kiefernwälder schlecht Feuchtigkeit. Dazu legen die immergrünen Kiefern auch im Winter kaum Verdunstungspause ein. Viele Seen lägen in Waldgebieten, betont Kaiser, daher hätten diese über das Grundwasser "wahrscheinlich eine große Prägewirkung auf diese Seen". Er ist überzeugt: "Ohne dass sie an den Wald gehen, werden sie die Seen nicht retten können."

Jeder See ist ein Unikum

Verliere ein See Wasser, müsse immer im Detail nach den Gründen gesucht werden, betont Kaiser. Jeder See reagiere anders auf Änderungen - je nach Einzugsgebiet und Vegetation, nach Wassernutzern oder Topografie.

Für den Parsteiner See ist Umweltamtschef Baaske ist die möglichen Problemquellen bereits durchgegangen. Kiefernforste, Industrie und versiegelte Fläche gebe es vergleichsweise wenig, sagt er. Bei tieferen Brunnen und größeren Grundwasserentnahmen sei man "tatsächlich ein bisschen beim Umsteuern", denn hier könnten die Wasserbehörden regulierend eingreifen. Derzeit werde der Wasserverbrauch einer Agrargenossenschaft am Parsteiner See genauer untersucht.

Auch den Abfluss des Sees habe man sich angeschaut, ob zu viel raus läuft, sagt Baaske. In den vergangenen Jahren sei der Abfluss bereits gedrosselt worden. "Man könnte jetzt sagen: Schnell hin, komplett zumachen! Wir stauen den See, dass nichts mehr abfließt!" Im Trockenjahr 2020 sei aber auch das keine Option mehr gewesen: Der Abfluss selbst habe nur noch so wenig Wasser geführt, "dass er mehr ein Zufluss war, dass also aus dem benachbarten See, wohin das Wasser des Parsteiner See sonst fließt, das Wasser eher zurückgeflossen ist".

Land setzt auf "Niedrigwasserkonzept"

Auch die Brandenburger Regierung untersucht zurzeit, an welchen Stellschrauben gedreht werden kann. Kürzlich legte sie angesichts von Hitze und Niederschlagsmangel "in bisher nicht gekanntem Ausmaß" ein Maßnahmenpaket vor - das "Niedrigwasserkonzept" [mluk.brandenburg.de]. Eine separate Studie zum "Grundwasserdargebot" ist in Arbeit. Der Plan: Niederschläge sollen so lange wie möglich in Feuchtgebieten oder Talsperren zurückgehalten, Entwässerungsanlagen rückgebaut werden. Zudem sollen mehr Daten erhoben werden: Wieviel Wasser steht zur Verfügung? Wer nutzt wieviel? Und: Wer sollte künftig wieviel nutzen dürfen?

Dass das Land das Thema Wassermangel angeht, findet Baaske richtig. "Es wird sich drastisch verändern - so viel ist sicher", ist er überzeugt. Man werde zwar die klimatische Entwicklung, für die, wie er sagt, die Weichen schon vor vielen Jahren gestellt wurden, nicht stoppen können. Aber: "Wir können dafür sorgen, dass es nicht noch schlimmer wird." Die Idee, mehr Regenwasser von versiegelten Flächen zu versickern, sei durchaus sinnvoll. Allheilmittel sei es aber nicht: "Grad beim Parsteiner See, der in einer äußerst dünn besiedelten Ecke liegt, hätte all das zunächst keine Auswirkungen."

Auch Wissenschaftler Kaiser begrüßt die Pläne des Landes, hat aber auch Zweifel an der Durchschlagkraft: "Konzepte, die gab es hierzulande in den vergangenen 30 Jahren schon zuhauf", sagt er, signifikant passiert sei aber wenig. Und das trotz der Bedeutsamkeit der Ressource Wasser für Mensch und Natur: "Es geht hier nicht um ein Luxusproblem, um das Baden im Stechlinsee oder Peetschsee", stellt Kaiser fest. "Es geht hier um die Grundlagen unserer Existenz."

Beitrag von Friederike Steinberg, Grafiken: Götz Grungmuth-Dallmer, Erklärgrafik: Sophia Bernert

48 Kommentare

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  1. 48.

    Bitte Mal die Ausführungen vom Landesumweltminister Vogel bei der letzten öffentlichen Ausschusssitzung zur Gigafactory studieren und dann schlussfolgern, einfach Mal tun!

  2. 47.

    Täglich ca. 60 ha Flächenverbrauch, besser "Landfrass", in Deutschland gehen immer mit zusätzlichen Wasserverbrauch einher. Danke den RBB für diesen Beitrag! Vielleicht öffnet es manche Augen! Zusätzliche Autos lösen nicht unsere Verkehrs- und Wasserprobleme. Der MIV muss revolutioniert werden. Eine herausfordernde Aufgabe z. B. für unseren Wirtschaftsminister. Schaun ma Mal!

  3. 45.

    Aber die verdienen mit Inkaufnahme von Umweltzerstörung und Klima-Schädigung nicht Hunderte von Millionen Euro, gell? Ende Gelände! Finden Sie sich doch einfach mal damit ab. Ihre Braunkohle braucht kein Mensch.

  4. 44.

    Es wird Zeit das B und BRB ihre Systeme für das Wassermanagement weiterentwickeln bzw. anpassen. Die verschiedenen Technologien existieren, müssen nur eingesetzt werden und wir müssen bereit sein die Mehrkosten zu tragen.
    Mit 10ct/qm Wassernutzungsentgelt werden wir im Land gerade mal die Verwaltungskosten, Messkosten und hin und wieder mal ein Gutachten des LfU bezahlen können, aber kein aktives notwendiges System zur Grundwassersteuerung.
    Die 4te Reinigungsstufe dürfte allein einige ct/qm Abwasserkosten nach sich ziehen, aber sicher sehr hilfreich wenn nicht sogar notwendig für Grauwassernutzung sein. Einige 3stufige Kläranlagen dürften es sogar nur mit Überwachung hinbekommen. Kleinkläranlagen schaffen es auch ohne Einleitung.
    Diese Kosten und die Notwendigkeit müssen offen kommuniziert werden.
    Situationen wie in Australien wo Wasser zum marktgesteuerten Produkt für Reiche wurde, möchte ich nicht haben.

  5. 43.

    Ganz richtig, es wird Zeit, die Tagebaukonzerne endlich für deren Handeln gegen Natur- und Klimaschutz finanziell robust zur Verantwortung zu ziehen und den Abbau der Braunkohle sofort zu zu stoppen. Aber das scheint ja eine heilige Kuh zu sein, gegen absolut jede Vernunft. Aber die haben ja genug Lobbyisten am Start... Nur müssen die ja nun bald umschulen, wenn die Braunkohlenbutzen mit einem goldenen Milliardengeschenk aus dem Steuersäckel abgewickelt werden!

  6. 42.

    Die Rieselfelder gingen schon im19 Jhd. in Betrieb. Es worden dort nicht nur Haushaltsabwässer verrieselt, sondern auch die von Gewerbe und Industrie. Anders als vielfach heute üblich mussten die deren Abwässer nicht vorbehandeln. Das führte zu erhöhten Schwermetallkonzentrationen, die meist noch an den organischen Bestandsteilen des Abwassers gebunden sind. Grundsätzlich stellen die aber eine Gefahr auch für das Grundwasser dar. Auf die erheblichen Bodenveränderungen hatte ich ja bereits hingewiesen. Nähere Informationen gibt es dazu z.B. auf berliner-rieselfelder.de

    Bezüglich der modwrnen Medikamentebrückstände etc. soll Schönerlinde eine Ozonbehandlungstufe bekommen und zusätzlich Rückhaltebecken gebaut werden, da hier aus historischen Gründen das Oberflächenwasser oft in die Kanalisation geleitet wird. Die BWB sprechen hier von einem kleinen lokalem Kreislauf, da dass in einem WW ein Stück stromabwärts die Medikamentenkonzentration im Trinkwasser schon zunimmt.

  7. 41.

    Wie viel Wasser verbraucht Ihr Haushalt im Jahr. Auch Berlin liegt so ca. bei über 100 Liter pro Einwohner und Jahr. Und ob ein Wasserwerk für 50000 Einwohner Wasser fördert oder für eine Großindustrie Anlage Millionen Kubikmeter pro Jahr? Erkennen Sie den Unterschied? Grundwasser ist eben nicht unermesslich vorhanden. Und bis heute hat Tesla keine Genehmigung für das gesamte Vorhaben. Also lassen Sie bitte diese "Vergleiche", denn die sind so unterschiedlich. Nichts gegen die Tesla Ansiedlung, aber es sollten alle Voraussetzungen auch stimmen. Und bisher haben sich die Berliner auch in den Brandenburger Kiefer Monokulturen ganz wohl gefühlt, oder warum fallen sie jedes Wochenende in das Brandenburger Umland ein?

  8. 40.

    Genauso mache ich das auf unserem Grundstück auch. Die Menschen merken nicht, dass das Wasser, was in die Kanalisation läuft, nach dem Klärwerk in den Flüssen verschwindet. Somit fehlt uns allen das Wasser, was besser nach dem Klärwerk verrieseln sollte, damit unser Grundwasser wieder aufgefüllt wird bzw. auch den Bäumen/Natur zugute kommt. Versiegelte Vorgärten sind jedenfalls keine Lösung und pflegeleicht sind sie auch nicht. Meine lieben Nachbarn verplempern gerade jede Menge Wasser mit ihren Kärchern. Da kann man sich nur noch an den Kopf fassen!

  9. 39.

    Wohne in Frankreich, hier wird auf dem Land das Regenwasser versickern lassen. Nicht in Kanal geleitet. Mal darüber nachdenken. Funktioniert.

  10. 38.

    Ach ja, der Hausbrunnen ist nur anzeige- aber nicht gebehmigungsspflichtig. Ein Wasserpfennig ist erst ab 3.000 m³/a fällig. Trotzdem wird von einer hohen Dunkelziffer nicht angezeigten Hausbrunnen ausgegangen wie auch der Brunnenbauer aus Grünheide sich über mangelnde Aufträge nicht beklagen kann.

    Die Zahlen zur Wasserförderung haben Sie im zweiten Teil der Analyse sicherlich zur Kenntnis gelesen wie auch die Bemerkungen zur grundwasserschädlichen Kiefer, oder?

    Sie müssten Ihr Vorhaben nur so groß gestalten, dass es nicht mehr unter die LBO, sondern das BImSchG fällt. Dann dauert das Genehmigungverfahren zwar bedeutend länger als die drei Monate für den Bauantrag. Dafür könnten Sie dann aber auch vorläufige Zulassungen beantragen. Und vielleicht können Sie dann auch Ex-Schlagersängerin und Anwältin Julia Neigel vom VLAB näher kennen lernen.

  11. 37.

    Auch grosse Firmen benötigen eine Genehmigung für eine Waldumwandlung (die Zulassung der Rodung der grundwasserschädlichen Kiefernmonokultur im Industiegebiet Freienbrink wurde jeweils höchstrichterlich bestätigt) und versuchen möglichst sparsam mit dem Wasser umzugehen. Die Privatanschließer in Grünheide (172 l/d, Neu-Zittau 101 l/d)) sind dagegen Wasserverschwender. Kein Wunder, dass die sich Sorgen um das *Trink*wasser für den Rasen machen.

  12. 36.

    Es ist nicht neu , dass Brandenburg zu den trockenen Regionen Deutschland zählt und einige vernünftige Bewohner machen sich Gedanken um ihren Rasen oder um Trinkwasser zu sparen. Im Gegensatz zu der Landespolitik wird einem größenwahnsingen
    amerikanische Milliarden Wald fast verschenkt und eines unserer Wichtigsten Güter, WASSER gleich noch dazu geopfert. Nicht zu vergessen mit Milliarden Steuergelder, ohne abschließende Baugenehmigung und alles im angrenzenden Natur-und Wasserschutzgebiet. Noch eine Anmerkung der kleine Brandenburger darf seine Bäume nich zu nahe treten, kein Bauvorhaben ohne Genehmigung beginnen und auch nicht ohne entsprechende Genehmigung einen Brunnen betreiben.
    Es hat langsam den politischen Beigeschmack einer neuen Diktatur in diesem Land

  13. 35.

    Im Jahr 1906 ging das Klärwerk Stahnsdorf mit Tropfkörpern in die Abwasserreinigung für Berliner Abwässer. Im gleichen Jahr wurde auch der Teltowkanal in Betrieb genommen. Ein Teil des gereinigten Abwassers wurde in den Teltowkanal geleitet und der andere Teil wurde verrieselt. Die Belastung durch Chemikalien war zu der Zeit noch gering und das Abwasser wurde vor der Reinigung durch Absetzbecken geleitet. Der dort anfallende Schlamm wurde m.E. für die Landwirtschaft genutzt. Und saniert wurde nach der Stilllegung der Rieselfelder Mitte der 90er Jahre noch nicht ein einziges Rieselfeld.

  14. 34.

    Hallo Alfred, es ist doch gut, wenn der RBB auf dieses Problem aufmerksam gemacht hat. Aus diesem Grund habe ich die Bewässerung des Rasens auch ausgeschlossen. Und es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis das Bewässern des Rasens in Trockenperioden eingeschränkt wird. Dafür gibt es schon genug Beispiele. Und Menschen, die einen intakten Garten nach der Bebauung mit einem EFH in eine Rasenwüste mit ein bisschen Hecke verwandeln, sollten lieber in einer Wohnung bleiben. Davon haben wir hier nämlich schon genug. Die Neubewohner beschweren sich sogar schon über das Zwitschern der Vögel im Frühjahr?

  15. 33.

    1. Sind die Flächen der Rieselfelder immer noch vorhanden, siehe Nordberlin oder Gemarkung Stahnsdorf, Teltow usw.
    2. Interpretieren Sie den Begriff Uferfiltration komplett falsch.
    3. Ist das komplette Aufreinigen des Abwassers technisch möglich, aber teuer.
    4. Wenn Sie das Verklappen von Rückständen (Medikamente) in dir Meere gut finden, sehen das immer mehr Menschen ganz anders.
    5. Es gibt eben immer weniger Niederschlagswasser in unseren Gegenden. Also welches Wasser wollen Sie zirkulieren lassen?
    6. Und ab welcher Tiefe X wollen Sie die Grundwasser Entnahme unterbinden? Informieren Sie sich bitte über die Fördertiefe des Grundwassers bei den Wasserversorgern.

  16. 32.

    Nicht Rasen? Im RBB gab es vor Monaten dazu eine interessante Reportage über den Wasserverbrauch auch in EFH-Privathaushalten. Blumen machen nur einen kleinen Teil der unversiegelten Grundstücksfläche aus. Gesprengt werden andere Pflanzen - eben der Zierrasen.

  17. 31.

    Erstens sind die Flächen heute nicht mehr dafür vorhanden.
    2. Haben wir nach dem Klärwerk zu viele Fremdstoffe im Wasser. Das wird zu Teil durch Uferfiltration gereinigt. Vieles geht letztlich in die Meere, was gut ist.

    Medikamentenrückstände, Hormone, Drogen et cetera...
    Da hätten sie sehr schnell ein konterminiertes Rieselfeld. Das wäre ein Fall für die Giftmülldeponie.

    Wir müssen das Wasser welches in Brandenburg landet, zirkulieren lassen. Wir müssen mehr Rückhaltebecken bauen und Wasserflächen allgemein schützen.

    Und wir benötigen ein Grundwasserschutzgesetz. Ab einer Tiefe X ist das Entnehmen verboten.
    Wenn Wald und Steppe sterben, kommt auch kein Wasser mehr. Dann haben wir Wüstenbildungsprozesse.

  18. 30.

    Bei den Berliner Rieselfelder ist die Situation deutlich komplizierter. Als die in Betrieb gegangen sind, gab es noch keine Kläranlagen im heutigen Sinne. Das kaum vorbehandelte Abwasser führte zu einer erheblichen Schadstoffansammlung wie es auch in tieferen Bodenschichten zu Veränderungen gekommen ist. Die wurden deshalb ausser Betrieb genommen und sind ein Sanierungsfall.

    Man müsste sich neue geeignete Flächen grundwasserstromaufwärts suchen, die nicht vorbelastet sind. Dabei muss aber auch beachtet werden, dass die Grundwasserstände nicht zu stark steigen. Durch den seit der Wende halbierten Trinkwasserbedarf in B. gibt heute erhöhten Bedarf an dauerhafter aktiver Grundwasserhaltung. Auch das dafür geförderte Wasser wird oft einfach abgeleitet. Siemens hatte damit z.B. die BWB beauftragt. In Johannisthal startete gerade erst ein Pilotprojekt mit dezentralen Pumpen.

    Das zeigt die Krux auf, dass Trinkwasser hier bisher das Hoheitsgebiet von Regionalfürsten ist.

  19. 29.

    Bei den Berliner Rieselfelder ist die Situation deutlich komplizierter. Als die in Betrieb gegangen sind, gab es noch keine Kläranlagen im heutigen Sinne. Das kaum vorbehandelte Abwasser führte zu einer erheblichen Schadstoffansammlung wie es auch in tieferen Bodenschichten zu Veränderungen gekommen ist. Die wurden deshalb ausser Betrieb genommen und sind ein Sanierungsfall.

    Man müsste sich neue geeignete Flächen grundwasserstromaufwärts suchen, die nicht vorbelastet sind. Dabei muss aber auch beachtet werden, dass die Grundwasserstände nicht zu stark steigen. Durch den seit der Wende halbierten Trinkwasserbedarf in B. gibt heute erhöhten Bedarf an dauerhafter aktiver Grundwasserhaltung. Auch das dafür geförderte Wasser wird oft einfach abgeleitet. Siemens hatte damit z.B. die BWB beauftragt. In Johannisthal startete gerade erst ein Pilotprojekt mit dezentralen Pumpen.

    Das zeigt die Krux auf, dass Trinkwasser hier bisher das Hoheitsgebiet von Regionalfürsten ist.

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