Berliner Musiker vor Gericht -
Der Berliner Rapper Fler ist erneut verurteilt worden. Das Amtsgericht Tiergarten sprach den Musiker am Mittwoch der Körperverletzung sowie der Beleidigung, Bedrohung, Sachbeschädigung und der öffentlichen Aufforderung zu Straftaten schuldig.
Es verurteilte den 40-Jährigen zu einem Jahr und vier Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung. Außerdem muss der Musiker 10.000 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung zahlen. In die Strafe einbezogen wurde eine inzwischen rechtskräftige Verurteilung zu zehn Monaten Haft auf Bewährung, die im März 2021 unter anderem wegen Beleidigung gegen den Rapper verhängt worden war.
Flers Geständnis sollte Strafe mildern
Fler erschien am Mittwoch nicht, weshalb in seiner Abwesenheit verhandelt wurde. Am ersten Prozesstag vor einer Woche hatte er allerdings bereits die erhobenen Vorwürfe eingeräumt. Damit habe er seinen Teil der Vereinbarung eingehalten, sagte die Vorsitzende Richterin Franziska Bauersfeld in der Urteilsbegründung.
Fler, die Staatsanwaltschaft und das Gericht hatten demnach eine Verständigung getroffen, wonach ihm für ein Geständnis eine Bewährungsstrafe zwischen 14 und 18 Monaten zugesagt war. Der Rapper ist bereits mehrfach vorbestraft.
Das erweiterte Schöffengericht blieb mit seinem Urteil knapp unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die 18 Monate auf Bewährung beantragt hatte. Der Verteidiger des Musikers stellte keinen konkreten Antrag.
Vorwürfe zum Prozessauftakt zugegeben
Im März 2020 sei es zu Beleidigungen über soziale Medien gekommen, erklärte der 40-Jährige Mitte November zum Prozessauftakt vor dem Amtsgericht Berlin-Tiergarten.
Hintergrund sei eine Kampagne gewesen, in der ihm Frauenfeindlichkeit vorgeworfen worden sei. Fler, mit bürgerlichem Namen Patrick Losensky, wurde vorgeworfen, im März 2020 ein Fernsehteam, das ihn beim Verlassen eines Geschäfts interviewen wollte, angegriffen, bedroht und beleidigt zu haben.
Sendung: Fritz, 23.11.2022, 12:12 Uhr