Hitzeschutz-Maßnahmen in Potsdam - Mit einer Karte und dem Telefon gegen die sengende Hitze
Die Stadt Potsdam hat am Dienstag ihre neuen Hitzeschutz-Maßnahmen vorgestellt. Durch den Klimawandel werden immer mehr Hitzetage erwartet. Potsdam möchte dem nun mit Trinkwasser, einer Karte und dem Telefonhörer trotzen. Von Yasser Speck
Vor dem Potsdamer Rathaus sind am Dienstag die neuen Hitzeschutz-Pläne vorgestellt worden. Potsdam möchte sich mit mehreren Maßnahmen vor kommenden Hitzetagen wappnen. Eine Klimakarte für die Stadt Potsdam zeigt, dass sich vor allem die Innenstadt an heißen Tagen besonders aufheizt. Zu den vorgestellten Maßnahmen gehören mehr Trinkwasserstellen, eine Online-Karte mit "kühlen Orten" in Potsdam und ein Hitzetelefon für alte Menschen.
Maßnahme 1: Das Hitzetelefon
Das neue Hitzetelefon richtet sich explizit an die älteren Potsdamerinnen und Potsdamer. An alle, die über 75 Jahre alt sind. Denn: Gerade sie sind besonders durch die Hitze gefährdet.
Das Hitzetelefon funktioniert so: Man muss sich erst registrieren lassen. Wenn dann die Temperaturen in Potsdam auf über 32 Grad steigen, gibt der Deutsche Wetterdienst eine Hitzewarnung heraus. Das ist dann das Signal für jemanden wie Silvana Bothe-Mittag. Sie ruft die Registrierten an und gibt Tipps, wie sie sich verhalten sollen.
"Drinnen bleiben, die Fenster geschlossen halten, leichte Kleidung anziehen und versuchen, sich mit Tüchern zu kühlen", erklärt Bothe-Mittag. Außerdem rate sie den Senioren am Telefon, ihren Hausarzt zu kontaktieren. Mit ihm oder ihr sollen die Senioren dann abklären, ob der Medikamentenplan angepasst werden muss.
Maßnahme 2: Die Trinkwasserversorgung
Für diejenigen, die nicht zu Hause Zuflucht vor den heißen Temperaturen suchen können, möchte die Stadt die Trinkwasserversorgung ausbauen. Kristina Böhm ist die Leiterin des Potsdamer Gesundheitsamtes und hat die Maßnahmen mit ausgearbeitet. "Wir wollen, dass im Stadtgebiet öffentlich zugängliche Trinkwasserhähne da sind und man sich seine Flasche oder Becher dort auffüllen kann."
In Potsdam gebe es bereits drei Trinkbrunnen, so Böhm. Die müssten aber teilweise noch reaktiviert werden. Außerdem sollen in allen öffentlichen Gebäuden Trinkwasserstellen eingerichtet werden. Die Stadt Potsdam wird die Trinkwasserbrunnen bezahlen, sagt Böhm. Die Finanzierung für die anderen Trinkwasserstellen sei aber noch nicht geklärt.
Maßnahme 3: Die Online-Karte
Auf der Homepage der Stadt Potsdam gibt es eine Karte [externer Link], die kühle Orte im Stadtgebiet zeigt. An diesen Orten sollen Menschen an Hitzetagen Zuflucht finden. "Das sind Orte, die aufgrund ihrer Vegetation und Lage kühler als der Rest des Stadtgebietes sind", so Böhm.
Einer dieser ausgewiesenen Orte ist der Friedhof in der Heinrich-Mann-Allee. Die großen und alten Bäume werfen genügend Schatten, um sich etwas abzukühlen. Außerdem weist Kerstin Böhm auf alle Orte hin, die in Wassernähe sind und an denen Bäume wachsen. Dort spenden Wasser und Bäume etwas kühlere Luft.
Sendung: rbb|24 Brandenburg Aktuell, 06.06.2023, 19:30 Uhr.