Berlin-Charlottenburg - Kaiserdamm für Radfahrer ab Oktober stadtauswärts wieder befahrbar

Do 28.09.23 | 12:43 Uhr
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Radfahrer fahren auf dem Kaiserdamm in Berlin (Quelle: dpa/Jochen Eckel)
Bild: Jochen Eckel

Nach dem Wasserrohrbruch am Kaiserdamm in Berlin-Charlottenburg ist ab Montag (2. Oktober) eine Seite des Radwegs wieder frei. Das teilten die Berliner Wasserbetriebe am Donnerstag mit. An der Kreuzung Suarez-/Schloßstraße seien die Trinkwasserleitungen erneuert worden. Radfahrer könnten den stadtauswärts führenden Radweg und die daneben liegende Fahrspur jetzt wieder nutzen.

Ende Oktober: erneute Sperrung

Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) sagte, damit falle der Umweg über die Umleitungsstrecken weg. Zugleich werde weiter mit Hochdruck an der Beseitigung der Kanal-Schäden gearbeitet.

Laut Wasserbetrieben muss die Kreuzung Ende Oktober noch einmal für den Einbau weiterer Ersatzteile gesperrt werden. Die Sanierung der insgesamt sechs Leitungen unterhalb des U-Bahn-Tunnels werde etwa vier Wochen dauern. Ende November soll die stadtauswärts führende Fahrbahn dann mit jeweils zwei Spuren pro Richtung für den Fahrzeugverkehr freigegeben werden.

Mit dem Ende der Bauarbeiten wird Ende April 2024 gerechnet.Die wichtige Ost-West Verbindung ist seit Mai zwischen Suarez - und Sophie-Charlottenstraße gesperrt.

Sendung: rbb24 Inforadio, 28.09.2023, 13 Uhr

10 Kommentare

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  1. 10.

    "Wenn wir weiter sechsspurige Straßen in der Stadt dulden ist wohl wirklich nicht mit einer Reduktion des Verkehrs zu rechnen. Muss man aber so nicht hinnehmen."

    Sie haben sicher nicht unrecht.
    Obwohl - so viele sechsspurige Straßen gibt es wohl gar nicht in der Stadt, abgesehen von der Stadtautobahn.
    Das Hauptproblem ist ja wohl immer noch, dass solche Straßen die Lebensader einer Stadt sind.
    Die Stadt und die Fahrzeuge und vor allem die Menschen sind wohl noch lange nicht soweit, dass sie auf diese Lebensadern verzichten können. Und wahrscheinlich vor allem: wollen.

  2. 9.

    Wenn wir weiter sechsspurige Straßen in der Stadt dulden ist wohl wirklich nicht mit einer Reduktion des Verkehrs zu rechnen. Muss man aber so nicht hinnehmen.

  3. 8.

    "...da bleibt die Urbanität auf der Strecke."

    Kann man auf der innerstädtischen Bundesstraße 2, einer der wichtigsten Ost-West-Achsen, Urbanität erwarten oder herstellen? Eine diesbezügliche Umwandlung bzw. Realisierung dürfte etwas kompliziert werden.
    Die Wohngebiete ringsum sollen ja wohl nicht noch mehr Verkehr aufnehmen. Und in absehbarer Zukunft ist wohl auch nicht mit einer entscheidenden Verminderung des wie auch immer motorisierten Verkehrs zu rechnen.

  4. 7.

    Kaiserdamm in Fußgängerzone umwandeln ,so ähnlich wie die FriedrichStraße?
    Wollen wir das,Noch gibt es ein paar nette Läden.Die Wilmersdorfer ist doch eigentlich auch nur noch abschreckend öde.
    Nein danke!!

  5. 6.

    Die Radfahrer fahren doch die ganze Zeit schon über die Bürgersteige, trotz Fahrverbot. Die halten sich doch an keine Verkehrsregeln bzw. dort aufgestellte Schilder.... Radfahrer absteigen und schieben. Ha,ha, ha....

  6. 5.

    "Und heutzutage hat die Breite für mich nix mehr mit totalitär zu tun. Haben wir eben, müssen wir eben mit leben und das Beste draus machen."

    Da sind unsere Empfindungen eben völlig unterschiedlich: Schnurgeraden, überbreiten Straßenachsen als Idealbild - sei es zu Römerzeiten, sei es zu Zeiten von Ceauscescu in Bukarest, sei es zu Zeiten der Nazis, sei es im Namen von "freie Fahrt für freie Bürger" verkauft oder als "Sozialistische Magistralen" wohnt ein totalitäres Denken inne, selbst auch in Demokratien: die Stadt als optimaler verkehrstechnischer Ablauf, das glatte Gegenteil von Urbanität.

    Die seinerzeit so benannte Hamburger Ost-West-Straße, 1959 - 63 brachial durch die Innenstadt gebrochen und sie seitdem in einen größeren nördlichen und kleineren südlichen Teil zerschneidend: Standbild vor der "Tagesschau" in den 1960er u.70er Jahren, 19.58 - 20.00 Uhr. Ein täuschend ruhiges Bild.

    Da bleibt die Urbanität auf der Strecke.

  7. 4.

    Ein Blick auf die Karte könnte Ihnen helfen. Der Kaiserdamm ist Teil der wichtigsten Ost-West Tangente in der Stadt (Straße des 17. Juni bis hin zur Heerstraße) und gehört zur B2. Nicht umsonst ist er dreispurig pro Seite ausgebaut. Nur weil man jetzt - notgedrungen - ohne ihn auskommen musste, bedeutet das nicht, dass er für den Verkehr nicht gebraucht würde. Die jetzt genutzten Umfahrungen sorgen für extreme Staus zu den Rush-Hours und belasten statt dessen die umliegenden Wohnkieze.

  8. 3.

    "Es ist bezeichnend, dass sich die heutige Zeit an überbreiten Asphaltschneisen regelrecht ergötzt. Für
    mich beinhaltet dies einen totalitären Gedanken; da kann ich mir nicht helfen."

    Ach nö, Herr Krüger, da geh ich mal nicht ganz mit Ihnen mit. Diese "überbreiten Asphaltschneisen" sind ja auch wichtige Licht- und vor allem Luftschneisen. Und heutzutage hat die Breite für mich nix mehr mit totalitär zu tun. Haben wir eben, müssen wir eben mit leben und das Beste draus machen.

    Mich fasziniert immer, wenn man, von der Autobahn kommend, die Straße in Richtung Osten runterfährt, der Blick auf die Stadt. Ich weiß nicht, ob man das "ergötzen" nennen soll.

    Sie erwähnen Pferdestraßenbahnen. Richtig: einen grünen Mittelstreifen mit einer Straßenbahntrasse kann ich mir dort durchaus vorstellen. Und: Straßengrün ist zwar vorhanden, aber es könnte ruhig auch wieder mehr werden.

  9. 2.

    Zu Zeit seiner Anlage war der Kaiserdamm eine Prachtstraße europäischen Zuschnitts und europäischer Komposition. Vgl. der Avenida de Republica und Avenida de Libertade in Lissabon oder auch zahlreichen Straßen in Paris:

    In der Mitte eine vierspurige Auto-, damals Pferdefuhrwerks-Fahrbahn, links und rechts davon jeweils zwei Baumreihen, inmitten in ihnen ein Flanierweg; daneben, zu den Häusern hin, jeweils eine Anliegerstraße, d. h. eine pro Richtung, einspurig mit Abstellflächen an den Seiten. Vor den Häusern breite Bürgersteige.

    Es waren die Nazis 1938, die daraus eine Aufmarsch-Schneise machten: Jegliche Komposition ausgeräumt, eine zwölfspurige, im Innern baumlose Panzerbahn, die Bäume an den Fahrbahnrand angeordnet.

    Es ist bezeichnend, dass sich die heutige Zeit an überbreiten Asphaltschneisen regelrecht ergötzt. Für mich beinhaltet dies einen totalitären Gedanken; da kann ich mir nicht helfen.

  10. 1.

    Wenn wir seit Mai ohne auskommen sollte man vielleicht überlegen ob das wirklich so eine wichtige Verbindung ist und ob man sie nicht dauerhaft in eine Fußgängerzone umwandeln möchte. Wahrscheinlich ist das Ding sogar breit genug um in die Mitte noch ein paar Häuser zu bauen.

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