Halbe Stunde kürzere Fahrzeit - Ostbeauftragter: Bahnstrecke von Berlin nach Rügen soll früher ausgebaut werden

Do 05.10.23 | 20:25 Uhr
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Elektrischer Doppelstock-Regionalbahntriebzug der am 02.08.2021 von Berlin nach Stralsund fährt. (Quelle: Imago Images/Jürgen Heinrich)
Audio: rbb 88.8 | 05.10.2023 | Ricardo Westphal | Bild: Imago Images/Jürgen Heinrich

Die sogenannte Vorpommern-Magistrale soll früher ausgebaut werden, als ursprünglich geplant. Dann könnten Fahrgäste Rügen von Berlin aus schneller erreichen. Das sagte der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider (SPD), am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. "Hier gibt es eine klare Erwartungshaltung der Bundesregierung gegenüber der Bahn", sagte Schneider.

Es geht dabei um die Strecke Berlin-Angermünde-Pasewalk-Stralsund-Sassnitz-(Mukran). Zwischen Berlin und Stralsund soll sie modernisiert werden, so dass Züge mit bis zu 160 Kilometern pro Stunde fahren können. "Das wird Rügen sehr helfen, weil die Verbindung nach Berlin über Stralsund dann langfristig eine Fahrzeitverkürzung von einer knappen halben Stunde haben wird", sagte Schneider. Der Ausbau werde nach aktueller Planung 500 Millionen Euro kosten.

Ausbau soll bis Ende des Jahrzehnts erfolgen

Vorgesehen war der Ausbau ohnehin, dass er aber nun früher kommen soll, ist ein Zugeständnis des Bundes an die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern - wegen der umgebauten Energieversorgung nach dem Ende der russischen Gaslieferungen. Im Streit um ein Rügener Terminal für Flüssigerdgas (LNG) hatte die Landesregierung Forderungen gestellt. Die vom Bau des umstrittenen Terminals betroffenen Gemeinden sollen von größeren Investitionen in das Bahnnetz profitieren.

"Diese Maßnahme wird prioritär behandelt", sagte Schneider nun zur Strecke Berlin-Rügen. Wann der Ausbau losgeht, ist noch offen. Der Ausbau solle möglichst bis zum Ende des Jahrzehnts erfolgen.

Sendung: Radioeins, 05.10.2023, 21:00 Uhr

15 Kommentare

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  1. 15.

    "Wegen einer HALBEN STUNDE der Verkürzung der Fahrzeit sollen 500 Millionen Euro in den Streckenausbau investiert werden???"
    Vielleicht hilft ja manchmal lesen weiter.
    Die Strecke muss sowieso überholt werden so wie es jede technische Einrichtung irgendwann mal muss. Und dabei bringt man sie idealerweise auf einen aktuellen Stand.
    Dabei kommt dann schon mal eine halbe Stunde kürzere Fahrzeit raus.
    Nun hat man gewürfelt und die Prioritäten neu gesetzt um Ostvorpommern etwas entgegen zu kommen.
    Ob das für Rügen vorteilhaft wird, wenn die Berliner dann schneller hin kommen? Die Immobilienmakler reiben sich sicher schon die Hände.

  2. 14.

    Grundsätzlich begrüße ich jede Investition in die Infrastruktur der Bahn, in diesem Fall natürlich umso mehr, da die Strecke vor "meiner" Haustür liegt und somit die Ostsee in -hoffentlich- baldiger Zukunft schneller erreichbar ist. Ich frage mich nur, warum wurde das Vorhaben vom "Ostbeauftragten" der Bundesregierung angekündigt. Wäre das Bundesverkehrsministerium in Verbindung mit Deutscher Bahn und dem Land Mecklenburg-Vorpommern nicht naheliegender gewesen? Zeichnet sich Herr Schneider jetzt durch besondere Bahnkompetenz aus oder soll sein Amt im Jahre 33 nach der Wiedervereinigung mit einem Rest von Sinnhaftigkeit aufgeladen werden?

  3. 13.

    Dann wird wohl ab ca. 2030 niemand bzw. niefraud mehr mitter Bahn nach Rügen gelangen - egal ob für 9,- oder 49,- EUR - wenn da die Strecke ausgebaut wird. Toll, wieder alle Urlauber ab auf die Autobahn :-(

  4. 12.

    'ne halbe Stunde Fahrzeitverkürzung für 500 Mio Euro und dieses unsegliche LNG-Terminal ...
    Und damit beschäftigt sich ein Ostbeauftragter und ist sicherlich stolz darauf?!
    Ohne Worte ...

  5. 11.

    Meine Güte. Da wird mal was für die/von der Bahn was getan, und dann ist es auch wieder nicht recht, weil sich hier immer wieder irgendwelche Experten finden, die natürlich wieder rummäkeln und alles besser wissen.

  6. 9.

    Um die Zustimmung der Bürger für ein aberwitziges Projekt* an der Ostsee zu erhalten, möchte jemand mit dem Angebot, ein paar Monate früher die Geschwindigkeit auf der o.g. Strecke von 120 auf 160 Kilometern pro Stunde zu erhöhen. die Leute wohl über den Tisch ziehen.!?

    *wenn LNG nicht aus Russland importiert werden sollte, dann kommt alles über die Nordsee, vorbei an den dort bereits bestehenden Terminals und wenn dessen Kapazitäten nicht ausreichen sollten, dann stände im Hafen von Swinemünde auf der Ostseeinsel Wollin auch scchon ein Terminal zur Anlandung bereit.

  7. 8.

    Die Fahrzeit auf dem Südast des RE3 nach Lu. Wittenberg liegt an der hohen Streckenauslastung. Die Loks und Wagen können 160 km/h fahren und tun es auch auf längeren Abschnitten. Das Problem ist, dass der RE südwärts zwischen Jüterbog und Wittenberg von 1-2 ICEs überholt wird (nordwärts ebenso)Das kostet Zeit und Verspätungen vom ICE übetragen sind öfters auf den RE, zusätzlich fahren noch Güterzüge. Eigentlich braucht es zwei neue Gleise von Südkreuz bis mindestens Jüterbog.

  8. 7.

    Hoppla, einer mit ganz viel Ahnung. Aua! Leider lange her, dass der RE3 160 km/h fahren durfte. Wird höchste Eisenbahn, dass das wieder geht. Das Geschleiche, gerade auf dem Südast des RE3 von Berlin nach Wittenberg, geht mir ziemlich auf den Zeiger. Die Strecke lässt es zu, nur die Loks sind teilweise gedrosselt.

  9. 6.

    Schwedt ist eingleisig ab Angermünde, da passt nix. Und da fährt laut Regelfahrplan jede Stunde was.
    Aber Ja, Richtung Stralsund sollte es stündlich gehen, evtl ändern sie da was ab Angermünde wenn die Strecke nach Polen fertig ist .. aber die wurde gerade auf Ende 2026 verschoben. Von Angermünde aus kommt man dann in Rush-Hour-Zeiten alle 20 Minuten, das ist schon gut


    Eine Geschwindigkeitssteigerung bringt mehr Spielraum, aber ohne Überholgleise geht halt auch nichts - und deshalb bringen auch mehr Züge per se erstmal nix. Und ein Regionalexpress sollte eben auch wieder Express sein und nicht in jedem Dorf halten, das bringt dir auch nochmal deutliche Zeitersparnis. So könntest beispielsweise von Angermünde in rund 35 Minuten in Berlin sein - also auf den Teilabschnitten bringt dir das schon was.

    An den Zeitplan "Ende des Jahrzehnts" sollte aber kein Mensch glauben. Das klappt niemals, außer es gibt plötzlich 1 Milliarde statt 500 Millionen Euro. Und selbst dann .. nope^^

  10. 5.

    160 km/h? Die Chinesen lachen sich schlapp. Dauern wird's bis zum Sanktnimmerleinstag und aus 500 Mio Euro für 1/2 Stunde Fahrzeitverkürzung, von der man wegen Signalausfällen und Weichenstörungen eh nichts merken wird, werden bestimmt 1,5 Mrd. Und im Herbst fallen Bäume auf die Oberleitung und es gibt Ersatzverkehr mit Bussen.

  11. 4.

    Besser angelegtes Geld als der Ausbau der A100 in Berlin.

  12. 3.

    Der RE3 müsste diese Strecke stündlich fahren, ansonsten entsteht eine absurde Lücke zwischen Prenzlau und Pasewalk. Nach Schwedt könnte auch die RB24 verlängert werden.

  13. 2.

    Wegen einer HALBEN STUNDE der Verkürzung der Fahrzeit sollen 500 Millionen Euro in den Streckenausbau investiert werden???

    WAS FÜR EIN BLÖDSINN

    Es würde schon reichen, wenn die Deutsche Bahn die Taktzeiten durch das Einsetzen von mehr Zügen verkürzt und somit einer Überbelegung in den Zügen begegnet.
    Dann muss nicht - bestimmt einige Jahre - der Schienenverkehr unterbrochen werden.

  14. 1.

    In jedem Fall eine sinnvolle Investition. Der Verkehr nach Rügen bzw. zur Ostsee wird nicht abnehmen sondern eher zunehmen. Schon jetzt ist die Strecke überlastet und kann den Bedarf nicht aufnehmen. Betrifft auch die Autobahn, insbesondere die A11.

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