Acht tote Tiere in wenigen Wochen - Pinguinsterben beschäftigt Lübbenauer "Spreewelten"

Mi 14.02.24 | 14:32 Uhr
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Pinguine schwimmen im Außenbereich des Spreeweltenbades, Bild:dpa/Patrick Pleul
Pinguine schwimmen im Außenbereich des Spreeweltenbades | Bild: dpa/Patrick Pleul

Innerhalb weniger Wochen sind im Freizeitbad "Spreewelten" acht Pinguine verstorben. Einer nach einem Revierkampf, sieben an einer seltenen Erkrankung. Die "Spreewelten" suchen nach der Ursache und schließen weitere Todesfälle nicht aus.

Innerhalb weniger Wochen sind im Freizeitbad "Spreewelten" in Lübbenau (Oberspreewald-Lausitz) mehrere Humboldt-Pinguine verstorben. Das erklärte das Bad in einer Mitteilung. Sieben Pinguine sind demnach an einer viszeralen Gichterkrankung verstorben, ein weiterer an den Folgen eines Revierkampfes.

Laut "Spreewelten" ist die viszerale Gicht eine seltene Erkrankung, die bei Vögeln auftreten kann und bei der sich Harnsäurekristalle in den inneren Organen ablagern. Nach Angaben des Freizeitbades ist es das erste Mal, dass Tiere in der dortigen Haltung an einer Krankheit verstorben sind. Pinguine werden in den "Spreewelten" seit 2008 gehalten.

Krankheitsursache bislang unklar

In der Mitteilung erklärt das Bad, dass die Gesundheit der Pinguine regelmäßig und präventiv überwacht werde. Die viszerale Gicht könne aber meist erst im stark fortgeschrittenen Stadium festgestellt werden. Symptome einer Erkrankung seien erst ein bis zwei Tage vor dem Tod der Tiere festgestellt worden, so Betriebsleiter Axel Kopsch am Mittwoch gegenüber dem rbb. "Sie konnten dann nicht mehr fressen, haben gehumpelt", so Kopsch. "Trotz sofortiger medizinischer Maßnahmen und Untersuchungen, welche auch Konsultationen mit weiteren Tierärzten und Experten weltweit einschlossen, verstarben die erkrankten Pinguine leider innerhalb kurzer Abstände nacheinander", heißt es in der Mitteilung.

Warum die viszerale Gicht so plötzlich bei den Pinguinen auftrat, werde nun von drei unabhängigen Untersuchungsanstalten mit veterinärmedizinischem Schwerpunkt untersucht.

Zudem würden die verbliebenen Pinguine, 26 weitere leben noch in Lübbenau, nun gründlich untersucht. Das Futter sei umgestellt, Blut und Kot der übrigen Tiere seien untersucht worden. Auch die Pinguinanlage und technische Kreisläufe seien überprüft worden. Es habe dabei keine Auffälligkeiten gegeben.

Restliche Pinguine bislang unauffällig

Die Pinguinanlage sei aufgrund der Vorkommnisse unter Quarantäne gesetzt worden. Erlebnisführungen oder die Teilnahme an der Pinguinfütterung seien daher nicht mehr möglich. Die Betroffenheit bei den Tierpflegern sei groß. "Sie haben zu den Pinguinen wirklich so eine persönliche Beziehung aufgebaut, in den letzten Jahren" sagt Betriebsleiter Kopsch.

Den verbliebenen Pinguinen gehe es derzeit gut, so die "Spreewelten". "Sie sind in ihrem Verhalten derzeit unauffällig, fressen normal und zeigen keinerlei Krankheitssymptome", heißt es in der Mitteilung. Weitere Todesfälle seien allerdings nicht ausgeschlossen. Die Kolonie werde deshalb medizinisch streng beobachtet.

Der achte Pinguin sei an den Folgen eines Revierkampfes mit einem anderen Männchen verstorben. Solche Auseinandersetzungen seien in der Tierwelt Teil des natürlichen Verhaltens, kämen in Lübbenau aber nur sehr selten vor. Solche Ereignisse könnten dennoch nicht vollständig verhindert werden. Der Grund für den Revierkampf: nach den krankheitsbedingten Todesfällen war ein Nistplatz frei geworden.

Sendung: Antenne Brandenburg, 14.02.2024, 15:30 Uhr

14 Kommentare

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  1. 14.

    Revierkämpfe enden in freier Natur sehr häufig tödlich, schon allein, weil Wunden nicht behandelt werden können und sich entzünden.
    Der Stress ist kein Faktor und was artgerechte Haltung angeht, sind die Spreewelten kann Vorreiter in Deutschland.
    Diese Meinung zu der Haltung kann man zwar haben, ist aber unqualifiziert. Vielleicht sollte man sich mit dem Thema mal auseinander setzen, bevor man seine Meinung kundtut.

  2. 13.

    Vielleicht sind Humboldtpinguine auch einfach subtropische Pinguine, die an der Westküste Südamerikas vor Nordchile und Peru leben... Einfach mal googeln...

  3. 11.

    Sehr lustig wie viele Tiermediziner sich unter den Lesern befinden. Das Bad läuft seit zig Jahren einwandfrei. Na klar, alles verbieten ihr Spassbremsen. Wer von euch war vor Ort?

  4. 10.

    Meine liebe Jenny. Die Arktis befindet auf der Nordhalbkugel, quasi rund um den Nordpol. Dort wirst du keinen einzigen Pingu finden. Die leben nämlich auf der Südhalbkugel des Planeten. In der Region der Antarktis. Also dem Südpol. Wo du dein Wissen geklaut hast kann keiner sagen, aber mit solchen Aussagen bist du disqualifiziert. Aber den Mund aufreissen. Psst!

  5. 9.

    Ich glaube nicht, dass es den Pinguinen dort gut geht. Vielleicht ist das der Grund für den Tod der Pinguine. Ein Revierkampf in natürlicher Umgebung würde wahrscheinlich nicht tödlich ausgehen, weil es dort genug Raum zum Ausweichen gibt. Bei so einer eingeengten Tierhaltung braucht man sich nicht wundern, wenn Revierkämpfe oder andere Auseinandersetzungen tödlich verlaufen. Deshalb bin ich der Meinung, dass die Pinguine, die noch dort sind, in eine artgerechte Tierhaltung gebracht werden sollten. Es ist eigentlich logisch, dass die Pinguine in dem Spaßbad einem enormen Stress durch die lauten Menschen in ihrer Nähe haben. Warum macht man sowas?

  6. 8.

    Hm, vielleicht sind die Spreewelten nicht die Antarktis, aber psst.

  7. 7.

    Da kann ich nur Zustimmen. In einem Spaßbad haben Tiere nichts verloren . Der Zoo reicht ja wohl.

  8. 6.

    Ich glaube, viele, die sich hier abfällig äußern, haben die Spreewelten noch nie besucht und haben auch sonst kein sonderlich großes Herz für Tiere.

  9. 5.

    Ich finde die Haltung der Tiere in diesem „Spaßbad“ schlimm. Sie sind so viel Stress ausgesetzt. Genauso schlimm wie alle anderen Tierhaltungen rein zum Amüsement und zur finanziellen Bereicherung der Menschen. Erstaunlich, dass sich die Tiere dort überhaupt so erfolgreich fortpflanzen und vermehrte Todesfälle erst nach so vielen Jahren auftreten.

  10. 4.

    Super. Einfach mal Einen raushauen. Schön pauschalisieren. Mein Gott ist die Welt schlimm. Mein Tip: hinfahren und sich vor Ort ein Bild machen. Dann kannste immer noch schlaumeiern.

  11. 3.

    Grauenvoll und kein bisschen besser als Zoos. Ein Spaßbad sollte reichen.

  12. 1.

    "veterinärisch"? Ernsthaft? Wohl eher "veterinärmedizinisch".

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