Acht tote Tiere in wenigen Wochen - Pinguinsterben beschäftigt Lübbenauer "Spreewelten"
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Innerhalb weniger Wochen sind im Freizeitbad "Spreewelten" acht Pinguine verstorben. Einer nach einem Revierkampf, sieben an einer seltenen Erkrankung. Die "Spreewelten" suchen nach der Ursache und schließen weitere Todesfälle nicht aus.
Innerhalb weniger Wochen sind im Freizeitbad "Spreewelten" in Lübbenau (Oberspreewald-Lausitz) mehrere Humboldt-Pinguine verstorben. Das erklärte das Bad in einer Mitteilung. Sieben Pinguine sind demnach an einer viszeralen Gichterkrankung verstorben, ein weiterer an den Folgen eines Revierkampfes.
Laut "Spreewelten" ist die viszerale Gicht eine seltene Erkrankung, die bei Vögeln auftreten kann und bei der sich Harnsäurekristalle in den inneren Organen ablagern. Nach Angaben des Freizeitbades ist es das erste Mal, dass Tiere in der dortigen Haltung an einer Krankheit verstorben sind. Pinguine werden in den "Spreewelten" seit 2008 gehalten.
Krankheitsursache bislang unklar
In der Mitteilung erklärt das Bad, dass die Gesundheit der Pinguine regelmäßig und präventiv überwacht werde. Die viszerale Gicht könne aber meist erst im stark fortgeschrittenen Stadium festgestellt werden. Symptome einer Erkrankung seien erst ein bis zwei Tage vor dem Tod der Tiere festgestellt worden, so Betriebsleiter Axel Kopsch am Mittwoch gegenüber dem rbb. "Sie konnten dann nicht mehr fressen, haben gehumpelt", so Kopsch. "Trotz sofortiger medizinischer Maßnahmen und Untersuchungen, welche auch Konsultationen mit weiteren Tierärzten und Experten weltweit einschlossen, verstarben die erkrankten Pinguine leider innerhalb kurzer Abstände nacheinander", heißt es in der Mitteilung.
Warum die viszerale Gicht so plötzlich bei den Pinguinen auftrat, werde nun von drei unabhängigen Untersuchungsanstalten mit veterinärmedizinischem Schwerpunkt untersucht.
Zudem würden die verbliebenen Pinguine, 26 weitere leben noch in Lübbenau, nun gründlich untersucht. Das Futter sei umgestellt, Blut und Kot der übrigen Tiere seien untersucht worden. Auch die Pinguinanlage und technische Kreisläufe seien überprüft worden. Es habe dabei keine Auffälligkeiten gegeben.
Restliche Pinguine bislang unauffällig
Die Pinguinanlage sei aufgrund der Vorkommnisse unter Quarantäne gesetzt worden. Erlebnisführungen oder die Teilnahme an der Pinguinfütterung seien daher nicht mehr möglich. Die Betroffenheit bei den Tierpflegern sei groß. "Sie haben zu den Pinguinen wirklich so eine persönliche Beziehung aufgebaut, in den letzten Jahren" sagt Betriebsleiter Kopsch.
Den verbliebenen Pinguinen gehe es derzeit gut, so die "Spreewelten". "Sie sind in ihrem Verhalten derzeit unauffällig, fressen normal und zeigen keinerlei Krankheitssymptome", heißt es in der Mitteilung. Weitere Todesfälle seien allerdings nicht ausgeschlossen. Die Kolonie werde deshalb medizinisch streng beobachtet.
Der achte Pinguin sei an den Folgen eines Revierkampfes mit einem anderen Männchen verstorben. Solche Auseinandersetzungen seien in der Tierwelt Teil des natürlichen Verhaltens, kämen in Lübbenau aber nur sehr selten vor. Solche Ereignisse könnten dennoch nicht vollständig verhindert werden. Der Grund für den Revierkampf: nach den krankheitsbedingten Todesfällen war ein Nistplatz frei geworden.
Sendung: Antenne Brandenburg, 14.02.2024, 15:30 Uhr