Psychiatrie für Straftäter - Chefarzt des Berliner Maßregelvollzugs reicht Kündigung ein

Fr 19.04.24 | 19:11 Uhr
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Symbolbild: Maßregelvollzug in der Oranienburger Straße. (Quelle: dpa/Schoening)
Video: rbb|24 | 20.04.2024 | Material: rbb24 Abendschau | Bild: dpa/Schoening

Seit Jahren berichten Mitarbeitende von einer Zunahme der Gewalt in der überfüllten Klinik für psychisch kranke Straftäter. Nun bittet der Chefarzt des Maßregelvollzugs die Senatsverwaltung für Gesundheit um die Aufhebung seines Arbeitsvertrags.

  • Ärztlicher Leiter des Maßregelvollzugs, Sven Reiners, kritisiert mit Blick auf die Klinik "katastrophalen Zustand ohne konkrete Perspektive"
  • Durch Überbelegung und Personalmangel seien Ausbruchversuche zu befürchten
  • Chefarzt Reiners und der Präsident der Berliner Ärztekammer, Peter Bobbert, kritisieren fehlende Initiative der Senatsverwaltung für Gesundheit

Der Ärztliche Leiter des Berliner Maßregelvollzugs, Sven Reiners, hat die Kündigung eingereicht. In seinem Schreiben an die Geschäftsleitung und die Gesundheitssenatorin, das dem rbb aus Verwaltungskreisen zugespielt wurde, begründet er das mit einem "katastrophalen Zustand ohne konkrete Perspektive" in der von Überbelegung und Personalmangel betroffenen Einrichtung für psychisch kranke Straftäter.

"Die Entwicklungen der letzten Jahre, insbesondere aber die letzten zwölf Monate, haben zu Zuständen geführt, die ich in keinerlei Hinsicht mehr mit meinem Gewissen vereinbaren kann", begründet Reiners seine Entscheidung. Die Unterbringung einzelner Patienten sei menschenunwürdig. Junge Ärzte in Ausbildung unter diesen Umständen dort arbeiten zu lassen, sei nicht zu verantworten.

Reiners hatte seit 2011 im Krankenhaus des Maßregelvollzugs in Reinickendorf gearbeitet und die ärztliche Leitung vor drei Jahren übernommen.

Psychisch kranke Straftäter in normaler JVA

Derzeit würden Straftäter abgewiesen, die eigentlich im Maßregelvollzug untergebracht und therapiert werden müssten, sagte Reiners dem rbb. Die abgewiesenen Straftäter würden stattdessen im Regelvollzug untergebracht, also in einem normalen Gefängnis. Zu befürchten seien Ausbruchversuche von psychisch kranken, gefährlichen Straftätern aus dem überfüllten Maßregelvollzug, so Reiners weiter.

Reiners, der möglichst nach einem geordneten Übergang spätestens Ende Juni aufhören will, kritisierte die Rolle der Gesundheitsverwaltung. Seiner Überzeugung nach sei eine kurzfristige Entlastung auf dem Gelände der Anstalt möglich gewesen. Er habe den Eindruck, die Politik wolle aber lieber bis zur nächsten Wahl warten. Die zwischenzeitlich getroffene Kompromisslösung, bei der psychisch kranke Straftäter nicht im Maßregelvollzug, sondern in Haft untergebracht werden, sei rechtswidrig. Er könne nicht mehr Teil dieses schweren Organisationsversagens sein, sagte Reiners dem rbb.

Der Präsident der Berliner Ärztekammer, Peter Bobbert, schloss sich der harten Kritik an. "Seit Monaten warnen wir davor, vor unseren Augen kollabiert ein Krankenhaus", sagte Bobbert dem rbb. Die Verantwortung dafür trage die Politik, weil sie seit Jahren nichts unternehme. "An der Spitze der Verantwortlichkeit steht der Regierende Bürgermeister Kai Wegner - er ist jetzt in der Pflicht." Die Beschäftigten müssten tagtäglich eine Gefahr für ihre Gesundheit eingehen, weil die Sicherheit im Maßregelvollzug nicht gewährleistet sei. Betroffen sei aber auch die Sicherheit der Stadt. Funktioniere die Sicherheit des Krankenhauses nicht, "dann ist die Sicherheit für jede Bürgerin und für jeden Bürger in Gefahr". Die Gesundheitsverwaltung war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Brandbriefe von Ärzten und Pflegekräften

In der Vergangenheit hatte das Personal Brandbriefe an die Politik geschrieben und die Zustände angeprangert. Ärzte nannten die Zustände in der Vergangenheit menschenunwürdig. Der rbb hatte darüber tagesaktuell und in längeren Reportagen ausführlich berichtet.

Der Personalrat der Klinik und andere Beschäftigte hatten rbb|24 bereits im vergangenen Sommer berichtet, dass die Situation in der überfüllten Klinik außer Kontrolle geraten sei. Nach internen Zahlen sollen Meldungen körperlicher Gewalt mit psychischen Folgen für Beschäftigte massiv zugenommen haben.

Gleichzeitig kritisierte der Personalrat eine lückenhafte interne Dokumentation "besonderer Ereignisse", zu denen auch Übergriffe auf das Personal zählten. Aufgrund fehlender Meldungen sei die Senatsverwaltung für Gesundheit als zuständige Dienstaufsicht zeitweise nicht über das wahre Ausmaß der Missstände im Bilde gewesen.

Zudem hatten externe Psychologen, die Ex-Patienten des Maßregelvollzugs betreuen, gegenüber rbb|24 angeprangert, dass zunehmend instabile Patienten aus der überfüllten Klinik in offenere Wohngruppen verlegt worden sein sollen.

Im Krankenhaus des Maßregelvollzugs sitzen psychisch kranke, verurteilte Straftäter ein. Die Häuser auf dem Gelände der Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik in Reinickendorf und in der Außenstation in Berlin-Buch sind besonders gesichert. Reiners war rund drei Jahre Chefarzt und Vollzugsleiter des Krankenhauses des Berliner Maßregelvollzugs.

Sendung: rbb24 Abendschau, 19.04.2024, 19:30 Uhr

65 Kommentare

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  1. 65.

    Ich gebe Dir Recht, dass der Maßregelvollzug in Berlin schon sehr lange rückständig ist, zunehmend leidet. Aber in der Reihenfolge war zu allererst Frau Katrin Lompscher, Die Linke, von 2006 bis 2011 ignorant gegenüber den Bedürfnissen des KMV. Den Gipfel der Ignoranz, ja man kann sagen der kompletten Verleugnung eigener Verantwortung für den Maßregelvollzug, stellte aber Frau Dilek Kajaici, SPD, (2016 - 21) auf. Schon unter ihrer Verantwortung warf die Vorgängerin des jetzt wiederum resgnierten ärztl. Leiters das Handtuch. Der einzig engagierte Politiker der sich in den letzten 40 Jahren mit seiner ganzen Autorität der Verantwortung seines Amtes gestellt hat, war und bleibt der 2020 verstorbene Herr Detlef Orwath, CDU. 1991 - 98, trotz seiner eigentlich subalternen Funktion als Staatssekretär im Gesundheitssenat. Ihm ist es noch heute zu verdanken, dass das KMV damals mit den erforderlichen Mitteln ausgestattet wurde und basale Strukturen geschaffen wurden, die Therapie ermöglichten.

  2. 64.

    Haben Sie das Interview mit dem ärztlichen Leiter gesehen /gehört?

    Ich für meinen Teil habe keinerlei Zweifel an der Betroffenheit, Redlichkeit und Begründung von Sven Reiners.
    Also auch keinen Grund an seiner Begründung zu Zweifeln: "Ich kann und will nicht mehr die Verantwortung für dieses organisierte Versagen übernehmen"

    Zudem sollte Ihnen die Zustimmung des Präsidenten der Ärztekammer Berlins, die Brandbriefe von Pflegekräften und Ärzten - seit Monaten(!) - verbieten, derart denunziatorische, ehrabschneidende und die katastrophalen Verhältnisse relativierenden Vermutungen anzustellen.

  3. 63.

    Richtig. Weshalb die Zustände nach der Wahl 2016 AUCH RRG anzulasten sind. Obwohl RRG viel zu kurz im Amt war, um auch diese Baustelle der Totsparpolitik ausreichend zu bearbeiten.

    Aber "Michi" findet diese Zustände ja richtig, weil ihm die Einhaltung von Grundgesetz, Strafvollzugs- und Maßregelsvollzugsgesetz zu teuer ist. Bzw. dahinter "Sozialromantik" "Kuscheljustiz" und "Hotelvollzug vermutet.
    Er befindet sich also im vollem Einklang mit denen, die mit ihrer faktischen, praktischen Politik die Verantwortung anzulasten ist. Egal welcher Partei, oder welchem Senat sie angehörten.
    Weshalb sein Argument also reine Demagogie ist. Am SACHverhalt vorbei.

  4. 62.

    Es gibt da nichts "durchzurechnen":

    Menschen, die straffällig geworden sind, gleich erstmal, was sie taten, sind nach wie vor Menschen mit Menschenrechten, wobei der notwendige Teil davon ihnen eingeschränkt ist. Wer sie aufgrund ihrer Taten hingegen aus dem Menschsein entlässt, handelt aus Rache, aus Vergeltung und aus dem Gedanken einer Aburteilung heraus.

    Damit stellt sich eine Gemeinschaft - die doch eigentlich klüger sein sollte - unterhalb des Fehlverhaltens eines Einzelnen.

    Ohne Ihnen dabei zu nahe treten zu wollen: Diejenigen, die am Lautesten nach Aburteilung rufen, sind zumeist Diejenigen, die am Nächsten an der Tat dran sind.

  5. 61.

    Ich gebe Dir Recht, dass der Maßregelvollzug in Berlin schon sehr lange rückständig ist, zunehmend leidet. Aber in der Reihenfolge war zu allererst Frau Katrin Lompscher, Die Linke, von 2006 bis 2011 ignorant gegenüber den Bedürfnissen des KMV. Den Gipfel der Ignoranz, ja man kann sagen der kompletten Verleugnung eigener Verantwortung für den Maßregelvollzug, stellte aber Frau Dilek Kajaici, SPD, (2016 - 21) auf. Schon unter ihrer Verantwortung warf die Vorgängerin des jetzt wiederum resgnierten ärztl. Leiters das Handtuch. Der einzig engagierte Politiker der sich in den letzten 40 Jahren mit seiner ganzen Autorität der Verantwortung seines Amtes gestellt hat, war und bleibt der 2020 verstorbene Herr Detlef Orwath, CDU. 1991 - 98, trotz seiner eigentlich subalternen Funktion als Staatssekretär im Gesundheitssenat. Ihm ist es noch heute zu verdanken, dass das KMV damals mit den erforderlichen Mitteln ausgestattet wurde und basale Strukturen geschaffen wurden, die Therapie ermöglichten.

  6. 60.

    Die Zustände sind sehr wohl seit langem bekannt und wurden durch die Arbeitsebene immer wieder geschildert. Die Hausleitungen der vergangenen Perioden haben nicht reagiert, egal ob rot oder grün. Ist ja auch kein Thema mit Glamour.

  7. 59.

    "Berlin wurde bis Anfang 2023 von Rot-Grün-Rot regiert.
    Und da waren die Zustände im Maßregelvollzug schon prekär."

    So weit, so dumm. Die Zustände sind nicht RRG anzulasten, im Gegenteil. Die Zustände waren schon unter Heilmann und Czaja prekär. Das sind die Verantwortlichen die gespart haben "bis es quietscht".

  8. 58.

    Mit den ersten Teil des Komentares gehe ich durchaus mit. Hilfe und Härte trifft es aber nicht wirklich , es geht hier hauptsächlich um zwei Paragraphen 64 und 63.Die 64 könnten durchaus im Strafvollzug behandelt werden wofür sich sehr viele Maßregelvollzüge in Deutschland aussprechen. Die Straftäter /Patienten mit Paragraph 63 möchte ich unbehandelt in keiner WG haben , das ist auch nicht die Hilfe die gebraucht wird.

  9. 57.

    Ich werde Ihnen doch nicht die Arbeit abnehmen einmal Ihre reaktionären Vorstellungen von Strafvollzug, die Folgekosten und Kollateralschäden reaktionärer Zuchthaus-Romantik durchzurechnen und darzulegen.
    Ist Ihr Job, schicken Sie sich an Grundgesetz, Strafvollzugs-, Maßregvollzugsgesetz, die gesetzliche Verpflichtung zur Resozialisierung als Vollzugsziel ausser Kraft setzen zu wollen. Dafür müssen SIE eine Gesetzesinitiative gegen geltendes Gesetz einbringen. Die Strafrechts- und Strafvollzugsreform von 1977 ist eine der wesentlichen konstituierenden Errungenschaften des Rechtsstaates BRD. Bewusster Bruch mit der Zuchthausgeschichte Deutschlands. Dabei auch Bruch mit der Vollzugspraxis der DDR.
    Zudem oh Wunder oh Überraschung, reduziert die gesetzliche Resozialisierungspflicht die Folgekosten und Rückfallquote.
    Falls man sich nicht rechtswidrig und rechtsstaatsfeindlich vorstellt, Straftäter der Tendenz nach lebenslang in Straflager und Zuchthaus zu begraben

  10. 54.

    Geht es den Opfern besser wenn es den Tätern schlecht geht? Sollte den Opfern nicht mehr geholfen werden? Was wäre die Lösung wenn die Allgemeinheit nicht für die Kosten aufkommt? Todesstrafe ? Fakt ist das der Maßregelvollzug wie auch viele andere Einrichtungen des Öffentlichendienstes in Berlin seit Jahrzehnten vernachlässigt wurden egal welche Regierung gerade an der Macht war. Hier geht es aber um unhaltbare Zustände die für ALLE gefährlich sind !!!

  11. 53.

    Ob Parteienbashing was bringt? Wer in der Gesellschaft hat denn wirklich ernsthaft Interesse an guter professioneller pflegerischer und medizinischer Versorgung? Wir Tätigen im Gesundheitssystem können (in Notwehr und Eigenschutz) gehen. Was ist die unmittelbare Konsequenz? Wie sieht Krankenversorgung ohne Personal aus? Insbesondere im Maßregelvollzug? Oder auf einer Onkologie? Wer geht mit uns auf die Straße, wenn wir für bessere Bedingungen kämpfen? Kaum jemand, betrifft ja immer die anderen…

  12. 52.

    Was hier nicht ganz klar ist: Will er einen für ihn möglichst vorteilhaften Aufhebungsvertrag verhandeln (warum sollte sich die Senatsverwaltung darauf einlassen?), oder hat er tatsächlich schon seine Kündigung ausgesprochen?

  13. 51.

    Wenn es um ein Weltbild simpler ABurteilung geht, die erfolgen müsste, kann der Kreis der tatsächlich psychisch Erkrankten eben nur relativ klein sein, damit diese "Rechnung" stimmt.

  14. 49.

    Die Grünen mit ihrer Klientelpolitik die Verwaltung machen lassen was sie will. Personalkosten, wie in Charlottenburg gehen durch die Decke. Leistung bekommt der Senat dafür aber nicht. Unsichtbare Schlüsselelemente wie der Maßregelvollzug bekommen einfach kein Geld. Risko/Nutzen Abwägung nur in Bezug der öffentlichen Wahrnehmung(Pressstellen).
    Die berliner Verwaltung kümmert sich in der Hauptsache um die berliner Verwaltung(Zuständigkeitsspiel). Der Bürger hat dafür Fahradstrassen, Parklets und Genderrichtlinien bekommen. Schuld für offensichtliches Versagen ist dann immer der Personalmangel,.... und den gibt es gar nicht, die einen können nicht , die anderen wollen nicht.

  15. 48.

    Natürlich haben die Grünen mit ihrer Klientelpolitik die Verwaltung machen lassen was sie will. Personalkosten, wie in Charlottenburg gehen durch die Decke. Leistung bekommt der Senat dafür aber nicht. Unsichtbare Schlüsselelemente wie der Maßregelvollzug bekommen einfach kein Geld. Risko/Nutzen Abwägung nur in Bezug der öffentlichen Wahrnehmung(Pressstellen).
    Die berliner Verwaltung kümmert sich in der Hauptsache um die berliner Verwaltung. HPR und die örtlichen PRs sind die eigentliche Macht im Lande. Der Bürger hat dafür Fahradstrassen, Parklets und Genderrichtlinien bekommen. Schuld für offensichtliches (jahrzehntelanges) Versagen ist dann immer der Personalmangel,.... und den gibt es gar nicht, die einen können nicht , die anderen wollen nicht.

  16. 47.

    Zumal insbesondere seit die vielen Jahren im linksgrünen Milieu des Westens erdachten Politikkonzepte ihre Wirkung gerade so richtig entfalten, sehen wir, dass sich da Massen an Experten und Vordenkern GEWALTIG GEIRRT zu haben scheinen.

  17. 46.

    So pauschal nicht korrekt.
    Die psychische Erkrankung als Ursache für die Straftat zu sehen, widerspricht jeglichen Inklusionsansätzen.
    Eine Straftat kann NEBEN einer psychischen Erkrankung unabhängig von dieser begangen werden.
    Psychisch Kranke sind zudem meist friedlicher als der Bevölkerungsdurchschnitt.
    Psychische Erkrankungen können zudem auch erst NACH begabgenen Straftaten entstehen.
    Schuld, zu milde Bestrafung, Erosion des eigenen Gerechtigkeitsempfindens.
    Gut wäre ein Behandlungsmix aus Hilfe und Härte.
    Und auch die Leute zu trennen - also individuelle Behandlung.
    Der eine wäre besser im Normalknast gut aufgehoben - der andere im betreuten Wohnen.

  18. 45.

    Rote Karte hin oder her, der Senat und dessen Protagonisten haben andere Prioritäten gesetzt.
    Was wurde alles zur Wahl versprochen, was wurde eingelöst?
    Ich bin auch enttäuscht, hatte ich doch die CDU gewählt, um den links-grünen Filz zu verhindern, der die Stadt mit ihrer Selbstherrlichkeit, ihrer Unfähigkeit, ihrer Selbstsucht, zum Gespött in der BRD machten. Alimentiert von den Geberländern, auf großen Fuß agierend. Schulen verrotten weiter, Infrastruktur, wie Straßen, verkommt, Wohnungsbau (Asylantenheime ausgenommen) findet nicht mehr statt, von Digitalem ganz zu schweigen.
    Das der medizinische Sektor zusammen bricht, nur eine Folge.
    Die Stadt verkommt und wieder einen unwählbare Partei kommt hinzu.

  19. 44.

    Hallo Morena!
    Könnten Sie bitte einmal Ihr Konzept vorstellen?
    Ich möchte es verstehen und durchrechnen.
    Und den Praxistest liefere ich Ihnen auch noch.
    Ich glaube nämlich der linksgrünen Sozialromantik nicht, die Geld und Verständnis für jedermann entwickelt - nur für eben diejenigen Leute nicht, die den ganzen Laden noch finanzieren.

  20. 43.

    ""Die Entwicklungen der letzten Jahre, insbesondere aber die letzten zwölf Monate, haben zu Zuständen geführt, die ich in keinerlei Hinsicht mehr mit meinem Gewissen vereinbaren kann", begründet Reiners seine Entscheidung. Die Unterbringung einzelner Patienten sei menschenunwürdig. Junge Ärzte in Ausbildung unter diesen Umständen dort arbeiten zu lassen, sei nicht zu verantworten."

    Mehr brauche ich nicht zu wissen, das sagt alles. Hoffentlich bewirkt diese Kündigung irgendetwas. Meine rote Karte geht an alle Politiker, die über diese Missstände informiert sind und nicht reagieren. Muss erst wieder irgendetwas außergewöhnliches passieren, bevor reagiert und dann Betroffenheit geheuchelt wird? Das ist unverantwortlich.

  21. 42.

    Warum denken hier eigentlich einige, dass sie es besser beurteilen und wissen könnten, in welcher Form diese Menschen psychisch erkrankt sind als die Ärzte, die diese beurteilen? Und ja, es wird auch mal ein Fehlgutachten geben, aber die Ärzte stellen die Gutachten nach bestem Wissen und Gewissen aus. Was also sollen diese Unterstellungen, dass da viele Menschen sitzen würden, die eigentlich gar nicht (so) psychisch erkrankt sind?

  22. 41.

    "Und ich glaube, dass diese Täter welche dort auch untergebracht sind, gar nicht so "Kopfkrank" sind wie unsere Gutachter und Ärzte denken."

    "Glaube" ist nicht "wissen", zum Glück. Woher kommt denn Ihr "Glaube"? Können Sie das auch mit Fakten belegen oder ist das nur so ein dumpfes Gefühl von Ihnen?

  23. 39.

    richtig so. bin jetzt gespannt wie die zuständige senatorin diesen zustand "schön schwafelt"...und natürlich haben andere schuld.

  24. 38.

    Ich möchte darauf hinweisen, das es sich beim Krankenhaus des Maßregelvollzugs um eine Einrichtung handelt in der Menschen aufgrund einer Erkrankung eine Straftat begangen haben . Ohne vernünftige Therapie, die dort so nicht stattfindet, kann auch keine Genesung und somit Sicherheit für die Bevölkerung erreicht werden.

  25. 37.

    Noch einer der keine Ahnung hat!

    Mal was anderes zu @Thomas H. Das kann ich mir gut vorstellen dass es auch an einer inkompetent toxischen Führung liegt,weil diese dafür verantwortlich ist bei den PolitkerInnen bzw Senatorinnn die Missstände nahezulegen und Personal und entsprechende Räumlichkeiten durchzusetzen. Aber wen die KL seine Mitarbeiter nicht Wertschätzung entgenbringt eher bekämpft und unterdrückt,kommt sowas dabei heraus.

  26. 36.

    "Ich schätze mal bei einem detailierten Bericht über die Opfer dieser Menschen würden hier einige Kommentare anders ausfallen."

    Die Verrechnung, die Sie hier quasi empfehlen, die atmet einen gewaltigen Hauch von Zynismus. - Es ginge nie um diese Verrechnung, sondern um die Verhinderung weiterer Taten.

  27. 35.

    endlich mal jemand, der es ausspricht.
    DANKE
    das ist auch meine meinung, dass schuldunfähigkeit nur in sehr seltenen ausnahmefällen vorhanden ist.

  28. 34.

    Gerade weil der Beitrag u. a. sehr! empathisch ist, sollten die Verantwortlichen schnellstens reagieren! Eine Klinikleitung, die aus Gewissensgründen kündigt, das müssten sich einige politisch Verantwortliche mal überlegen.
    Mit keinem Wort wird gesagt, das die dort Arbeitenden maulen oder mürrisch sind. Gerade weil sie helfen wollen und jeder psychisch erkranken kann, sind die Zustände untragbar!

  29. 33.

    Siemhaben vollkommen recht. Ein befreundeter JVA-Mitarbeiter berichtet mit von relativer Happiness mancher Insassen, die dort mehr als zufrieden sind. Es geht den Insassen schon relativ gut, es fehlt Ihnen an wenig. Freigang, klar. Ansonsten viel vorhanden, was ein Sozialhilfeempfänger auch erhält.

  30. 32.

    Das ist alles nicht Neu , die Zustände sind seit ewigen Zeiten bekannt und nichts ist bisher passiert! Ich schließe mich der Meinung an dort sitzen Straftäter und Strafvollzug ist kein Bullerbü! Mir tut nur das Personal leid , das von der Leitung nicht ernst genommen wird und nicht geschützt wird ( denken wir an den 24.12. 23)
    Ansonsten : > die Ratten verlassen das sinkende Schiff <
    Somit muss man auch keine Verantwortung mehr übernehmen

  31. 31.

    Und ich glaube, dass diese Täter welche dort auch untergebracht sind, gar nicht so "Kopfkrank" sind wie unsere Gutachter und Ärzte denken. Viele werden auch vor ihrem kulturellen Hintergrund und ihrer Sozialisation, einfach für unser Verständnis krankhaft erscheinen.

  32. 30.

    Ich finde es großartig wieviel Mitgefühl hier Menschen entgegen gebracht wird die schwere Verbrechen u a an Kindern begangen haben, auch das Mitgefühl für psych kranke Menschen, die geflüchtet sind und zu Gewaltverbrechern hier in Deutschland wurden,. Ich schätze mal bei einem detailierten Bericht über die Opfer dieser Menschen würden hier einige Kommentare anders ausfallen. Mein Dank geht an diejenigen, die sich dieser Täter annehmen und hoffentlich bald wieder gute Arbeitsbedingungen bek.

  33. 29.

    Schön ,Morena, Sie sind wieder sehr direkt! "Wir in der BRD"...Sie, Morena hätte ich,Aufgrund Ihrer Kommentare mehr "Ostwärts" vermutet. Aber, Ihr hattet ja auch die DKP und SEW usw. Bitte, nochmal,was habt Ihr in den 70er Jahren "durchgekaut", was ich nicht verstanden habe.

  34. 28.

    Vor nunmehr 3 Jahren griff die gesamte Spitze der seinerzeitigen CDU Fraktion die damalige Gesundheitssenatorin, mithin den rot rot grünen Senat scharf und zugleich konstruktiv an, indem sie am 12. Mai 2021 einen ausführlichen schriftlich vorgelegten Beschlussantrag ins Abgeordnetenhaus von Berlin einbrachte. Sie beschrieb darin die unhaltbaren Zustände im KVM (Krankenhaus des Maßregelvollzugs)und forderte entsprechend - unter anderem - die Einrichtung einer Taskforce unter Mitwirkung der Charité. Das Anliegen war, die jahrelange Fehlentwicklung des KMV zum Schutze der Berliner Bevölkerung, der im KMV zur Therapie untergebrachten Patienten und der therapeutischen Teams ernst zu nehmen, gegen zu wirken.
    Die CDU muss nun gefragt werden, wie sie heute zu ihrem Antrag steht und was sie - nun in Regierungsverantwortung - dafür getan hat, ihre eigenen Forderungen in konkretes Handeln umzusetzen?
    Sehen Sie sich den ausführlich formulierten und begründeten Antrag (Drucksache 18/3713) an.

  35. 27.

    Die Politische Frage ist unbequem ! Wer möchte gern ein Bösen Nachbarn ?
    Das kostet Stimmen ! Warum die Öffentliche Sicherheit nicht unter einem Dach, im Senat der Justiz und Gesundheit..? Die Verbeamtung vom Personal mit Staatsexamen sollte Intresse generieren und die Personalfrage schnell lösen.... Die Menschen bei der Polizei, Feuerwehr und Justiz finden so ebenfalls ein
    Anreiz !. Befugnisse und ein Maßregelvollzugsgesetz für alle Bundesländer. Keine Landes sondern Bundesebene!!!

  36. 26.

    Ja dann pflichten Sie doch reaktionärem, irrationalem, unsachlichem Unsinn bei. Ist doch Ihr Ding.

    Mancher der im Maßregelvollzug landete hat es genauso gemacht.

  37. 25.

    Und zuvor wurde Berlin von CDU und SPD regiert, und auch da waren die Zustände im Maßregelvollzug unangemessen.

  38. 24.

    Ich finde es schon sehr interessant, dass einem Ahnungslosigkeit und Empathielosigkeit vorgeworfen wird, nur weil man nicht der gleichen Meinung ist. Ich zolle den Beschäftigten in den Anstalten höchsten Respekt für die komplexe Arbeit, jedoch bin ich der Meinung, die Allgemeinheit nicht die Kosten einer solchen Behandlung tragen sollten.Noch einmal:die Opfer der Straftäter haben sich auch nicht freiwillig gemeldet und ich denke, dass muss man in einer Haftanstalt auch durch die Umstände lernen

  39. 22.

    Diese Straftäter sind krank und oft selber Opfer gewesen und jeder Mensch kann an einer Psychischen Erkrankung erkranken und in einer " Ausnahme " Situation Straffällig werden. Keiner der Patienten hat hier gerufen als Psychische Krankheit verteilt wurden. Dein Beitrag ist leider durch viel Unwissenheit und Empathielosigkeit geprägt. Jeder der dort arbeitet will neue Opfer verhindern und den kranken Tätern helfen das Leben ohne Straftaten wieder zu meistern.

  40. 20.

    Das Schuldprinzip hat Verfassungsrang, so zumindest das BVerfG.

  41. 18.

    Böse gesagt: Jeder verantwortliche Politiker/in sollte 5 Tage in diesem Krankenhaus arbeiten. Die Entscheidungsfindung zu einer Veränderung wäre durch die Selbsterfahrung sicher kürzer.

  42. 17.

    Ich "verteufele" Sie nicht. Ich sage Ihnen nur: Sie haben keine Ahnung. Und deshalb kann Sie eine Politik abholen, die ähnlichen irrationalen, dysfunktionelen und gesetzwidrigen Kram daherredet. Oder eben die Gefangenen und das Personal in den Knästen mit totsparen verrotten lässt.

    Maßregelvollzug ist kein "Luxus". Sowenig wie der Regelvollzug. Die Erzählung vom "Hotelvollzug" ist so alt, wie das Arbeitshaus, das Zuchthaus, die Justizvollzugsanstalten selbst.

    Weder Maßregelvollzug, noch Regelstrafvollzug dient der Befriedigung Ihrer Bestrafungsfantasien. Das haben wir in der BRD bereits alles mit der nie vollendeten Justizvollzugsreform mitte der 70er Jahre des vorherigen Jahrhunderts(!) durchgekaut.
    Das Ziel und die Verpflichtung auf die Resozialisierung von Straftätern hat dann auch zur signifikanten Verringerung der Rückfallquoten geführt. DAS ist ein rationales Interesse: SO werden Straftaten verhindert.

  43. 16.

    Überforderung, wo man hinschaut.
    Wer kann, hat das Land schon verlassen.

  44. 15.

    Wird langsam Zeit das seitens der Politik mal gehandelt wird. Es ist zum Mäusemelken.

  45. 14.

    Die jetzige Situation im KMV ist nicht nur durch Pflegenotstand und dem politisches Versagen zurückzuführen.
    Die Klinik wird leider seit Jahren von einer komplett inkompetenten , dem Personal gegenüber äußerst negativ eingestellten Klinikleitung „geführt „
    Die hohen Krankenstände des Personals resultieren hauptsächlich aus diesen oft willkürlichen Verhalten der betreffenden Personen in der KL gegenüber den Mitarbeitern

  46. 13.

    Hallo Angela, schließe mich ihren Worten an. Bin entsetzt über die Schilderungen.

  47. 12.

    Gibt es nicht die Möglichkeit - für eine SOFORTIGE Entlastung - Gefangene in andere Bundesländer zu verlegen?
    50 Mio für Anbau zur Verfügung zu stellen - gut und schön, aber dies dauert doch ewig.

  48. 11.

    Lieber RBB und Abendschau, bitte machen Sie diesen Bericht weiterhin im TV öffentlich und holen Sie die aus dem Senat, die dafür verantwortlich sind in Ihre Sendungen.
    Man müsste eigentlich den Knast dort schließen und die Insassen eben verlegen. Bevor was schlimmeres passiert.

  49. 10.

    Bei einer Denkhaltung, dass "Straftäter nicht mit Samthandschuhen angefasst" werden sollten, die sich nach und nach Bahn zu brechen scheint, nimmt es m. E. kein Wunder, dass psychisch kranke Straftäter dabei hinten runterfallen. Schon allein die Diagnose scheint Etlichen als Verharmlosung daherzukommen.

    Es sind Menschen.
    Es sind Menschen, die aus einer psychischen Notlage heraus Vergehen begangen haben, auch gravierende Vergehen.
    Diese Notlage kann und sollte behoben werden, dazu braucht es Personal.
    Das ist nicht nur humanitär, sondern auch klug i. S. dessen, dass potenzielle Gewalt abgewendet wird.

  50. 9.

    Auch wenn mich jetzt viele für meine Aussage verteufeln werden : Wir sprechen hier von Haftanstalten, in denen die Leute zu meist nicht ohne Grund sitzen und als Bürger möchte ich, dass diese Personen ihre Haftstrafe verbüßen und nicht irgendwelchen Luxus ö.Ä. bekommen. Es sind Steuergelder der arbeitenden Bevölkerung, die dort hinein fließen und man sollte langsam mal mit dem Quatsch der Schuldunfähigkeit, ganz gleich aus welchem Grund, aufhören..die Opfer hat auch keiner gefragt.

  51. 8.

    Unfassbar… egal wo man hinschaut.

  52. 7.

    Ein harter Schlag, doch eine verständliche Entscheidung. Die extremen Missstände im Maßregelvollzug sind ausschließlich auf ein Organisationsversagen von Politik und Justiz zurückzuführen. Und nein, nicht dies ist nicht Schuld des bösen RRG-Senats, diese katastrophale Entwicklung ist bereits seit Jahrzehnten zu beobachten.

  53. 6.

    OB Wegner sollte statt noch mehr MUF Flächen über den Köpfen von allen Bezirksbürgermeistern zu entscheiden, sich um dieses Problem kümmern. Schließlich kommen ja auch psychisch Kranke Menschen aus den Kriegsländern zu uns, die dann noch mehr Aufmerksamkeit und Hilfe brauchen.
    In Berlin gibt es aber genauso wenig Hilfe, weil Berlins OB lieber Prestige Projekte durchwinkt.
    Ebenso die die Gesundheitssenatorin, die dafür ja bezahlt wird eine Lösung zu finden, anstatt die Gesundheit der Berliner damit aufs Spiel zu setzen.
    Da fragt man sich als Autonormalverbraucher schon, was tun die Verantwortlichen denn den ganzen Tag?

  54. 5.

    Ich kann dem ersten Kommentar nur zustimmen. Seit Jahren, wenn nicht sogar Jahrzehnten, ducken sich Verantwortliche in der Politik weg, wenn es darum geht, wichtige, und vor allen sinnvolle, Entscheidungen für das Wohl der Bevölkerung zu treffen. Damit sind auch psychisch kranke Straftäter gemeint. Manche Straftaten werden ja oft nur deshalb begangen, weil der Mensch psychisch krank ist und eine ambulante Versorgung zeitnah schon lange nicht mehr gewährleistet werden kann. Nicht nur Menschen, deren Leiden während der Corona-Pandemie verstärkt wurden, sondern auch insbesondere aus Kriegsgebieten kommende, traumatisierte Asylsuchende, die hier weder richtig behandelt noch integriert werden. Ich bin auch der Meinung, dass das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht ist und die Spirale sich weiterdrehen wird. Es ist gut und richtig, dass verantwortliche Ärzte laut Alarm schlagen und dies solange tun, bis der letzte Bürokrat in der Politik Verantwortung übernimmt.

  55. 4.

    Geld ist genug da. Es ist aber in den falschen Händen und wird für die Dinge ausgegeben, die die herrschenden Politiker*innen für wichtiger bestimmen, z. B. Rüstungsindustrie, Militär, „Kriegstauglichkeit“

  56. 3.

    Lieber n Zaun um Görlitzer Park und Polizeiwache am Kotti, dafür is Geld da, da suhlen sich Wegner, Giffey und Spranger gerne im Rampenlicht.
    Aber hier ist keine Dringlichkeit, kein Geld und kein Rampenlicht.
    Eine Schande.

  57. 2.

    Dass ist der einzige Vollzug, der mieserabel aussieht - plötzensee und heiligensee nicht besser - Fenster undicht, die sanitären Anlagen- ebenfalls, auch die Küchen marode und die decken auch kaputt

  58. 1.

    Wo man hinguckt, nur noch Untergangsstimmung. Der endgültige Zusammenbruch unverzichtbarer Strukturen ist nicht mehr allzu weit weg.

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