"Spülanalyse" der Wasserbetriebe - Wasserverbrauch der Berliner zeigt an, wie spannend ein EM-Spiel ist

So 23.06.24 | 16:40 Uhr
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Symbolbild: Toilettenspülung. (Quelle: MAGO/YAY Images)
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Audio: rbb 88.8 | 20.06.2024 | Tim Koschwitz und Lydia Mikiforow | Bild: MAGO/YAY Images

Fußball und Bier gehören bekanntlich zusammen - und irgendwann darf dann die Pinkelpause nicht fehlen. Besonders bei Deutschland-Spielen ist in den Halbzeitpausen viel los auf den Örtchen der Hauptstadt.

Am Wasserverbrauch der Berliner lässt sich derzeit gut ablesen, ob bei der Fußball-Europameisterschaft spannende Spiele laufen. Bei der Partie der deutschen Mannschaft gegen Ungarn schoss der Wasserverbrauch am Mittwochabend sprunghaft mit dem Halbzeitpfiff nach oben, wie eine "Spülanalyse" der Berliner Wasserbetriebe zeigt. Ähnlich sah es kurz nach Spielende aus. In beiden Fällen lag der Wasserverbrauch mehr als 40 Prozent höher als während der Partie.

Grafik: Wasserverbrauchs-Analyse EM-Spiel Deutschland-Schottland 14. Juni 2024 (Bild: rbb)
Grafik: Wasserverbrauchs-Analyse EM-Spiel Deutschland-Schottland 14. Juni | Bild: rbb

Wassersystem wird bei TV-Großereignissen professionell überwacht

Und offenbar blieben nach dem Deutschland-Spiel viele Berlinerinnen und Berliner vor dem Fernseher - denn auch beim Spiel Schottland gegen die Schweiz wurde kurz nach dem Halbzeitpfiff deutlich mehr Wasser durch die Rohre gespült als während der ersten Halbzeit.

Grafik: Wasserverbrauchs-Analyse EM-Spiel Deutschland-Ungarn 19. Juni 2024 (Bild: rbb)
Grafik: Wasserverbrauchs-Analyse EM-Spiel Deutschland-Ungarn 19. Juni | Bild: rbb

Die Wasserbetriebe veröffentlichen seit 2012 bei wichtigen Fußballspielen oder Turnieren die "Spülanalyse". "Kurven wie diese sieht man mittlerweile tatsächlich fast nur noch beim Fußball, in früheren Jahrzehnten galt das auch noch für den Tatort oder die Lindenstraße, aber das ist vorbei", teilten die Wasserbetriebe mit. "Dennoch gilt: Bei Großereignissen schauen unsere Kolleg:innen in den Leitwarten dienstlich verordnet Fernsehen, um bei Bedarf schnell reagieren zu können und ihre Pumpen und deren Leistungen im Blick zu haben."

Klospül-Spitzenwerte beim WM-Finale Deutschland-Argentinien 2014

Die Datenreihe der Wasserbetriebe zeigt aber auch, dass bei der Fußballbegeisterung in der Hauptstadt wohl noch Luft nach oben ist. Beim WM-Finale 2014 zwischen Deutschland und Argentinien lag der Wasserverbrauch in der Halbzeit fast dreimal so hoch wie der bisherige Höchstwert an diesem Tag.

Sendung: rbb 88.8, 24.06.2024, 07:40 Uhr

18 Kommentare

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  1. 18.

    "Dennoch gilt: Bei Großereignissen schauen unsere Kolleg:innen in den Leitwarten dienstlich verordnet Fernsehen, um bei Bedarf schnell reagieren zu können und ihre Pumpen und deren Leistungen im Blick zu haben."
    Cool! Evtl. Spielverlängerungen immer im Blick, damit die Trinkwasserleitungen nicht trocken fallen und die Kläranlage überläuft…
    Und vielen Dank an alle, die während unserer Amüsierzeiten arbeiten müssen oder wollen und im Hintergrund die Städte und das Land am Laufen halten.

  2. 16.

    Hört sich etwas nach Sommerloch an. Aber gar nicht so unwichtig, weil es aufzeigt, was hinter manchen Selbstverständlichkeiten wirklich für Arbeit steckt.
    Und die Menschen, die sich hier aufregen und sowas "Unwichtiges" beschimpfen, sind es auch, die bei Pannen (z. B. verstopfte Kanäle, überlastete Abwasserpumpen) sofort wieder über die "Inkompetenz" schimpfen. Wenn ihr es für unwichtig haltet, dann macht eure Geschäfte ruhig in eure Flurecke und freut euch, dass sich niemand mehr darum kümmert

  3. 15.

    Durchlauferhitzer,

    kalt rein, warm raus.

  4. 14.

    " Wasserverbrauch der Berliner "

    als ob das in anderen Großstädten anders wäre........

  5. 13.

    Früher hat man den Eimer unterm Stuhl genommen und auf der Straße entleert. Das hat sicher keiner gezählt.
    Dann gab es mal Zeiten wo die Flüsse als Kloake herhalten mussten. In Berlin besteht diese Gefahr leider immer noch auf Grund der historisch gewachsenen Mischkanalisation. Daher ist man gerade in Berlin sehr sorgfältig in der Überwachung der Zahlen. Zumal Berlin führend im indirekten "Recycling" von Abwasser ist.
    Jede vermeidbare Überlastung der Kanalisation ist also zu vermeiden, um das eigene Trinkwasser nicht zu gefährden.
    Und schließlich ist das ein Leistungstest fürs gesamte Ver- und Entsorgungssystem den man ansonsten nur theoretisch simulieren kann.

  6. 11.

    Lesen hilft

    „ Die Wasserbetriebe veröffentlichen seit 2012 bei wichtigen Fußballspielen oder Turnieren die "Spülanalyse". “

  7. 9.

    Na das ist wichtig - so ein Blödsinn. Was hat man bloß früher gemacht. Oder man sollte konsequent sein und den Verbrauch/Nutzung bei jeder Werbepause (also unabhängig vom Fußball) analysieren und ständig für persönliche Analysen veröffentlichen (satirisch gemeint). Oder hat das was (vorrangig) auch noch was mit Klimawandel zu tun? Achtung gegen 21.45 Uhr alle Schieber auf ...,,

  8. 8.

    Ist das nicht ein alter Hut? Bevor es eine Stimmabgabe per Telefon bei großen Anbendshows gab hat man das per Wasser- oder Stromverbrauch ermittelt. Also lange vor TED.

  9. 7.

    Na da möchte ich doch garnicht daran denken, was auf den Fanmeilen passiert …

  10. 6.

    Wahnsinnig interessant , habe die Meldung auf der Toilette gelesen.

  11. 5.

    Die Analyse ist für denn Arsch
    Sind auch alle Gästeklo einbrechnet frag nur für ein Freund.

  12. 4.

    Genau! Ich erinnere mich an einen Freund meiner Tochter, der als Jugendlicher eine wunderbare Kurzgeschichte zu diesem Thema schrieb, in der er sehr anschaulich beschrieb, wie in der Halbzeitpause Gullydeckel durch die Luft fliegen und Fäkalien über den gerade noch vor Hitze glühenden Asphalt durch die Straßen wabern. Vielen Dank an die Wasserwerke, die uns davor bewahren.

  13. 3.

    So ein Quatsch. Es ist wichtig, dass die Wasserbetriebe den Wasserverbrauch analysieren. Oder willst Du, dass es am Ende zur Halbzeitpause aus Deinem Wasserhahn nur noch tröpfelt oder die Straßen überschwemmen, weil in dem Augenblick nicht der richtige Kanal geöffnet ist?

  14. 2.

    Ja logisch, denn die Personen die diese Auswertung erstellen, sind ja die selben, die sonst die Baustellen fertigstellen würden.

  15. 1.

    Hakt's bei den Wasserbetrieben, haben die nichts zu tun? Allein 16 Großbaustellen auf deren Website und nichts passiert, wie beispielsweise auf der Nord-Süd-Hauptachse in Treskowallee in Karlshorst - man kann inzwischen schon sagen, jahrelang gar keine Leute auf der Baustelle. In Anbetracht dessen sind solche Analysen zynisch und gehen pr-technisch nach hinten los.

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