Nach Gewittern und Starkregen - Feuerwehr ruft in Südostbrandenburg Ausnahmezustand aus

Fr 12.07.24 | 20:49 Uhr
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Heftige Regenfälle behindern der Verkehr auf einer Allee in Brandenburg. (Quelle: dpa/Pleul)
Audio: rbb Antenne Brandenburg | 12.07.2024 | Sabine Löbrig & Jürgen Hänig | Bild: dpa/Pleul

Der Freitagnachmittag in Berlin und Brandenburg sollte stürmisch und nass werden. Vielerorts blieben die großen Unwetter und Schäden jedoch aus. Im Südosten Brandenburgs allerdings bekam die Feuerwehr einiges zu tun.

Am Freitagnachmittag sind Unwetter mit Starkregen und Sturmböen über Berlin und Brandenburg hinweggezogen. Für weite Teile Brandenburgs galten bis zum frühen Abend auch Unwetterwarnungen. Um 18 Uhr waren diese dann in allen Landkreisen Brandenburgs und auch in Berlin wieder aufgehoben.

Im Süden Brandenburgs rückte die Feuerwehr zu Hunderten wetterbedingten Einsätzen aus. Am
Abend teilte die Stadt Cottbus mit, dass die Leitstelle Lausitz vom Nachmittag an 390 Einsätze verzeichnet habe. Den Angaben zufolge rückte die Feuerwehr allein in Cottbus zwischen 16 Uhr und 18:45 Uhr nwetterbedingt zu 40 Einsätzen aus. Um 16 Uhr wurde im Bereich der Leitstelle Lausitz der Ausnahmezustand ausgerufen, wie ein Sprecher sagte.

Schwerpunkte waren den Angaben zufolge die Stadt Cottbus und der Landkreis Spree-Neiße, hieß es. Meist waren hier Bäume auf die Straßen gekippt und Keller vollgelaufen. Berichte über Verletzte gab es bislang nicht.

In Luckau, Vetschau, Peitz und Teilen von Cottbus gab es außerdem Stromausfälle. Das bestätigte der zuständige Netzbetreiber Mitnetz-Strom auf rbb-Nachfrage. Allein in Spree-Neiße seien etwa 1.100 Haushalte ohne Strom. Techniker seien bereits bei der Arbeit, die Reparaturen können sich aber bis in den Abend ziehen, wie eine Sprecherin erklärte.

Auch im Osten Brandenburgs - vor allem im Landkreis Oder-Spree - gab es ebenfalls mehrere Einsätze. Laut Leitstelle Oderland in Frankfurt rückten dort die Wehren wegen starken Regens, umgefallener Bäume und abgebrochener Äste aus. Die Feuerwehr musste unter anderem Wasser aus Häusern in Mixdorf und Briesen pumpen. In Fürstenwalde war die Lange Straße durch Starkregen zeitweilig überschwemmt. In Eisenhüttenstadt stand die Lindenallee unter Wasser. Umgestürzte Bäume gab es unter anderem im Schlaubetal. In Fredersdorf-Vogelsdorf in Märkisch-Oderland ist ein Baum auf eine Telefonleitung gefallen

Die Leitstelle Nord-Ost in Eberswalde, zuständig für Oberhavel, Uckermark und Barnim, meldete gegen 17:30 Uhr keine wetterbedingten Einsätze.

Von der Berliner Feuerwehr hieß es gegen 16 Uhr, es gebe einige Wasserschäden im Süden Berlins, die aber aus dem normalen Tagesgeschäft heraus hätten bearbeitet werden können. Der Regen sei nicht so stark gewesen, dass die Kanalisation überfordert gewesen wäre. Seit dem Morgen seien rund 20 wetterbedingte Einsätze gemeldet worden. Dabei habe es sich um kleine Wasserschäden gehandelt, zum Beispiel Wasser im Keller.

Der Deutsche Wetterdienst hatte zunächst gewarnt, die Unwetter hätten ein Potenzial von Regenmengen bis zu 40 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit. Vorhergesagt waren auch mögliche Sturmböen bis zur Stärke 9 (80 km/h). Für den Südosten Brandenburgs rechneten die Meteorologen mit noch heftigeren Unwettern: Hier waren laut DWD extreme Unwetter mit Regenmengen über 50 Liter pro Quadratmeter in einer Stunde und schweren Sturmböen um 100 km/h möglich.

Erst am Samstag ziehen Gewitter und Schauer ab

Die Unwetter können sich laut Vorhersage bis in die Nacht zum Samstag erstrecken. Vor allem in Ostbrandenburg kann es weiter stark regnen - mit Mengen bis zu 60 Liter pro Quadratmeter innerhalb weniger Stunden. Der ARD-Wetterdienst Meteogroup sieht Überflutungsgefahr vor allem im Nordosten.

Nach einem eher schwülheißen Freitag mit Temperaturen bis knapp unter 30 Grad kühlt es in der Nacht dann ab. Örtlich können sie bis auf 15 Grad runtergehen.

Bis Samstagvormittag soll es dann eher weniger regnerisch werden. Am Sonntag lockert es weiter auf und die Sonne kämpft sich ihren Weg durch die Wolken. Bei ähnlichen Tagestemperaturen wie am Vortag klingt die Woche nach DWD-Angaben freundlich aus.

Zuletzt Bibliothek in Berlin geflutet

Erst am Mittwoch war ein starkes Unwetter über die Region hinweggezogen. In Berlin gab es dabei rund 60 wetterbedingte Feuerwehreinsätze. In den U-Bahnhof Friedrichstraße drang Wasser ein. Besonders schlimm erwischte es die Berliner Stadtbibliothek in Mitte, dort lief der Keller voll.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 12.7.2024, 19:30 Uhr

6 Kommentare

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  1. 5.

    Drücke Ihnen die Daumen dass alles rausgeht und Schaden nicht so heftig. Familie in NRW bei Münster ganz schlimm Wasser. Sturzbäche in kürzester Zeit, 6 Liter.

  2. 4.

    Ich bin zu Besuch bei der Familie Nähe Elsterwerda, und heute müssten wir 2 mal den Keller Leerpumpen.Gegen 1 Uhr kam es wie Eimer vom Himmel.Das ist Rekord.An Schlaf ist jetzt nicht mehr zu denken.

  3. 3.

    So schwer ist es nun auch wieder nicht, eine Wetter-App zu öffnen. Auf jedem Handy oder Tablet ist eine einfache aber funktionale schon vorinstalliert.

    Weitere kann man dann zusätzlich installieren. So erhält man beispielsweise mit der DWD-App „Warn-Wetter“ detaillierte Karten mit den prognostizierten Wetterabläufen oder kann bei Bedarf auch gleich Vor-Warnungen aktivieren. Es gibt neben DWD auch andere Vorhersagen, die ggf. mit anderen Modellen arbeiten - möglicherweise deswegen kein Link.

  4. 2.

    @ Björn, und Sie können ohne diesen Fortschritt nicht mehr? Sehen Sie, und das ist der Nachteil.

  5. 1.

    "Die Unwetter können sich laut Vorhersage ..." Wo ist der Link zur Vorhersage? Links sind der wesentliche Fortschritt im WWW gegenüber einem Printmedium.

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