Zwei Personen festgeklebt - "Letzte Generation"-Mitglieder dringen in BER-Gelände ein
Erneut sind Mitglieder der Gruppe "Letzte Generation" in den BER eingedrungen - zwei Personen klebten sich am Donnerstagmorgen auf einem Vorfeld fest. Der Flugverkehr war entgegen ersten Meldungen nicht eingeschränkt.
- Mitglieder der "Letzten Generation" drangen am Donnerstagmorgen durch Zaun in Gelände des Flughafens BER ein
- zwei Personen klebten sich fest, wurden aber kurze Zeit später gelöst und in Gewahrsam genommen
- zunächst hieß es, Flugverkehr sei zeitweise "auf Null gesetzt" gewesen - er lief aber ganz normal, korrigierte sich die Bundespolizei
Mitglieder der Gruppe "Letzte Generation" sind am Donnerstagmorgen in das Außengelände des Flughafen BER in Berlin eingedrungen. Zwei Menschen im Alter von 21 und 22 Jahren klebten sich auf dem Vorfeld fest.
Bundespolizei: "Keine Auswirkungen auf den Flugverkehr"
Zwei Airlines entschieden daraufhin, zwei Flugzeuge umzuleiten. Eine Maschine der United Airlines von New York zum BER landete in Frankfurt/Main, ein Icelandair-Flug wurde zum Flughafen Halle/Leipzig umgeleitet. "Das sind Entscheidungen der Airlines gewesen", so Sabine Deckwerth, Sprecherin des Flughafens. "Die Fluggesellschaften haben sich vermutlich dazu entschieden, weil die Lage am Morgen noch sehr dynamisch war."
Weitere konkrete Auswirkungen auf Starts und Landungen habe es nicht gegeben. "In der kurzen Zeit, wo der Flugverkehr theoretisch nicht hätte stattfinden können, gab es keine Auswirkungen auf den Flugverkehr", betonte sie. "Die Sicherheit des Flugverkehrs war zu jeder Zeit gewährleistet", ergänzte die Sprecherin
Die Bundespolizei hatte zunächst mitgeteilt, dass durch die Aktion Starts und Landungen zwischenzeitlich "auf null" gesetzt wurden, zog diese Äußerung aber später zurück, nachdem die Flughafengesellschaft dem widersprochen hatte. Es liefe alles ganz normal.
"Letzte Generation"-Aktivisten schneiden Loch in BER-Zaun
Gegen 5:10 Uhr hatte die Polizei Brandenburg ein Loch im Flughafenzaun festgestellt, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei. Wenig später habe sie zwei festgeklebte Personen im Umfeld der nördlichen und südlichen Start- und Landebahn bemerkt. Gegen 6:30 Uhr wurden beide zusammen von der Bahn gelöst - mithilfe der Flughafenfeuerwehr. Die Personen wurden kurz nach dem Start ihrer Aktion vom Boden gelöst und in Gewahrsam genommen. Beide sind der Polizei "durch gleichgelagerte Delikte" bekannt. Die ersten Maschinen seien planmäßig um 6 Uhr abgehoben, erklärte die Sprecherin des Flughafens.
Betrieb am Flughafen Köln-Bonn läuft wieder an
Die "Letzte Generation" teilte in einer Mitteilung mit, die Demonstrierenden hätten "friedlich ihren Widerstand ausgedrückt, indem sie Banner mit der Aufschrift "Oil kills" und "Sign the treaty" zur Schau stellten. "Die Start- und Landebahnen wurden dabei nicht betreten.
Ihnen droht eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung und Verstoß gegen das Luftsicherheitsgesetz. Nach Angaben der Gruppe "Letzte Generation" wurden gleichzeitig auch die Flughäfen in Köln-Bonn, Stuttgart und Nürnberg blockiert.
An den Flughäfen Köln-Bonn und Nürnberg war daher am frühen Donnerstagmorgen der Betrieb vorübergehend eingestellt worden. Ab dem Morgen lief er wieder an. Die Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) bezeichnete die Aktionen auf X als "gefährlich und dumm". Der Flughafenverband ADV und die Klimaaktivisten hatten am Dienstag angekündigt, sich zum Gespräch treffen zu wollen. Eine Verbandssprecherin sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Donnerstag, einen Termin gebe es bislang nicht.
SPD-Parteizentrale in Berlin mit Farbe besprüht
Eine dpa-Meldung, wonach die Gruppe auch die SPD-Parteizentrale beschmiert haben soll, wollte die Polizeipressestelle später nicht bestätigen. Auf Fotos ist zu sehen, dass das Willy-Brandt-Haus mit roter Farbe und roten Dreiecken besprüht wurde.
Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 15.08.2024, 19:30 Uhr
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