Berlin-Friedenau -

An der Bergius-Schule in Berlin-Friedenau hat ein 15-Jähriger am Donnerstag einem Gleichaltrigen Reizgas ins Gesicht gesprüht. Wie die Polizei mitteilte, ereignete sich der Vofall gegen 11:45 Uhr. Zuvor soll es zu einem Streit zwischen dem Angegriffenen und der 14-jährigen Schwester des Angreifers gekommen sein. Bei dem Streit soll der 15-Jährige seine Mitschülerin beleidigt und geschubst haben.
Den Angaben zufolge suchte der Bruder der Schülerin nach den Handgreiflichkeiten den Mitschüler in einer Unterrichtpause auf einem Flur der Schule auf und sprühte ihm unvermittelt Reizgas ins Gesicht. Anschließend habe der Angreifer sofort das Schulgelände verlassen.
Neben dem Angegriffenen erlitten elf weitere Schüler Augen- und Atemwegsreizungen. Sie wurden vor Ort behandelt. Laut Feuerwehr wurde ein Schüler zur weiteren Behandlung in eine Klinik gebracht, weil seine Augen und Atemwege stärker gereizt waren.
Die Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung hat ein Jugendkommissariat übernommen. Gegen den 15-Jährigen wird wegen Körperverletzung und Beleidigung ermittelt.
Im November 2024 hatten die Lehrer der Sekundarschule, die von der 7. bis zur 10. Klasse reicht, in einem Brandbrief von Problemen mit aggressiven, gewaltbereiten und bildungsfernen Schülern berichtet.
Mitte Januar gab es dann einen Vorfall mit gewaltbereiten Schülern im Umfeld. Nach einer "Jagd" auf einen Schüler der Friedrich-Bergius-Schule durch Jugendliche anderer Schulen musste die Polizei zu einem größeren Einsatz anrücken. Die Schulleitung berichtete von einem eingegangenen Drohbrief auf Arabisch. Anschließend stand tagelang die Polizei vor dem Eingang.
Neue Schulleitung eingesetzt
Vor einigen Tagen wurde bekannt, dass die Schule einen neuen Direktor bekommt. Die bisherige Schulleiterin wurde "aufgrund von fachlichen Entscheidungen freigestellt", so die zuständige Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU). "Das Ziel ist es jetzt ganz klar, die Schule zu stabilisieren. Und das passiert."
Günther-Wünsch verwies darauf, dass die Schule zu 100 Prozent mit Personal ausgestattet sei und keine andere Schülerzusammensetzung habe als umliegende Schulen. "Ich möchte noch einmal deutlich machen, dass die Bergius-Schule nicht eine besondere Brennpunktschule ist."
Sendung: rbb 88.8, 30.01.2025. 15:00 Uhr