Stream-Veranstaltung an FU - Kritik an Umgang mit Auftritten von umstrittener UN-Berichterstatterin in Berlin

Mi 19.02.25 | 16:26 Uhr
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Eyal Weizman (l-r), Gründer des Projekts Forensic Architecture, und Francesca Albanese, Sonderberichterstatterin des UN-Menschenrechtsrates für die besetzten palästinensischen Gebiete, sitzen am 19.02.2025 zusammen mit Robin Celikates und Refqa Abu-Remaileh von der Freien Universität (FU) Berlin bei der verlegten Veranstaltung im "bUm - Raum für solidarisches Miteinander" in Kreuzberg mit dem Titel "Bedingungen eines Lebens, das zerstört werden soll." (Quelle: Picture Alliance/Bernd von Jutrczenka)
Bild: Picture Alliance/Bernd von Jutrczenka

Die UN-Sonderberichterstatterin für Gaza, Francesca Albanese, sprach am Mittwoch in einem Stream zu FU-Studentinnen und Studenten. Vorausgegangen war eine Diskussion um die Veranstaltung.

Mehrere geplante Auftritte der UN-Sonderberichterstatterin für Gaza, Francesca Albanese, in Berlin haben zu Kritik am Umgang Berlins mit der umstrittenen Expertin geführt.

Am Mittwoch wurde eine Diskussionsveranstaltung mit Albanese und Eyal Weizman vom Projekt Forensic Architecture, die eigentlich an der Freien Universität hatte stattfinden sollen, im Internet in einen Hörsaal und andere Räume der Universität gestreamt. Statt persönlich sprach Albanese aus dem Umspannwerk in Kreuzberg zu den Studentinnen und Studenten.

Die Diskussionsveranstaltung war auch auf Druck des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner (CDU) hin als Präsenzveranstaltung abgesagt worden.

Polizei spricht von "störungsfreier" Veranstaltung

Die Polizei begleitete nach Angaben der Deutschen Presse Agentur am Mittwoch die Veranstaltung im Umspannwerk. Auch an der FU seien Polizeikräfte vor Ort gewesen. Dort wurde der Stream in den Räumen des Allgemeinen Studierenden Ausschusses und im Hörsaal 1a, dem eigentlichen Veranstaltungsort gezeigt.

Wie die dpa unter Bezug auf einen Universitätssprecher berichtet, habe die FU die Polizei hinzugerufen, weil sie die Sicherheitslage als "nicht kontrollierbar" einstufte. Etwa 40 Personen sollen sich Zugang zu einem Hörsaal verschafft haben, gegen 12 Uhr hätten sie diesen aber wieder verlassen. Von einer Besetzung wollte die Universität allerdings nicht sprechen. Die Polizei gab an, beide Veranstaltungen - sowohl in der FU als auch im Umspannwerk seien "störungsfrei" beendet worden.

Zweiter Albanese-Auftritt in Berlin in dieser Woche

Albanese warnte bei der Veranstaltung davor, die Freiheit der Wissenschaft einzuschränken. Es sei besorgniserregend, dass Universitäten Vorträge absagten, sagte sie. Universitäten seien Orte, an denen man sich auch darauf einigen könne, sich nicht einig zu sein.

Bereits am Dienstagabend hatte Albanese einen Auftritt in Berlin gehabt - auch diesem war ein kurzfristiger Ortswechsel vorausgegangen. Statt im Umspannwerk sprach sie in den Räumen der Tageszeitung "Junge Welt" in Mitte. Nach Angaben eines Polizeisprechers wurde auch dieser Auftritt von der Berliner Polizei begleitet, sogar der Staatsschutz sei vor Ort gewesen, um mögliche strafbare Aussagen Albaneses zu unterbinden. Der Geschäftsführer der Jungen Welt, Dietmar Koschmieder erklärte dazu, die Polizei sei gegen seinen Willen in den Veranstaltungsraum "eingedrungen". Gegenüber der "taz" hatte er im Vorfeld sogar ein mögliches juristisches Vorgehen gegen das Verhalten der Polizei angekündigt.

UN-Sonderberichterstatterin ist höchst umstritten

Die italienische Rechtswissenschaftlerin Francesca Albanese ist seit 2022 "UN-Sonderberichterstatterin für die besetzten Gebiete Palästinas". Sie fiel in der Vergangenheit bereits mehrfach durch Aussagen und Posts in sozialen Netzwerken auf, die weithin als eindeutig antisemitisch eingestuft werden.

So befürwortete sie beispielsweise im vergangenen Sommer auf "X" einen Post, der den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und Adolf Hitler verglich [spiegel.de]. Bereits früh in ihrer Amtszeit verwendete sie im Zusammenhang mit der Siedlungspolitik der israelischen Regierung auch den Begriff "Apartheids-Regime", sie musste sich auch schon für frühere Aussagen entschuldigen, die suggerierten, vermeintliche jüdische Eliten würden in den USA im Hintergrund herrschen.

Senat machte Druck auf FU

Der gestreamten Veranstaltung am Dienstag war eine längere Diskussion vorausgegangen. Nachdem die FU die Diskussion mit Albanese angekündigt hatte, äußerten sich bereits vor mehr als einer Woche Berliner Regierungspolitiker und forderten eine Absage. So übte die Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra (SPD) Druck auf die Universität aus und bat öffentlich, den Vortrag zu überdenken. Auch Bürgermeister Kai Wegner schaltete sich einmal mehr persönlich ein.

Die jüdisch-deutsche Werteinitiative hatte mitgeteilt, man sei "höchst irritiert", dass Albanese und Weizmann eine Bühne an der FU geboten werden sollte. Letzteren bezeichnete die Deutsch-Israelische Gesellschaft, die den geplanten Termin ebenfalls kritisiert hatte, als "Hamasverharmloser". Zuvor war eine Veranstaltung mit Albanese in München, die an der Ludwig-Maximilians-Universität am vergangenen Wochenende geplant gewesen wäre, abgesagt worden. Die FU hatte die Veranstaltung letztlich aus Sicherheitsgründen nicht mehr in Präsenz abgehalten und sich stattdessen für die Zwischenlösung mit einem Stream entschieden.

Linke kritisiert Absage der Veranstaltung

Die Partei Die Linke kritisierte die Absage der Veranstaltung als "verstörend". Es müsse möglich sein, öffentlich über Menschenrechtsverletzungen im Gazastreifen zu sprechen. Auch den Vorwurf des "Genozids" wolle die Linke nicht pauschal verbieten. Dieser werde immerhin derzeit vom internationalen Strafgerichtshof in Den Haag geprüft.

Der IGH beschäftigt sich mit einer von Südafrika erhobenen Klage gegen die israelische Regierung wegen des Vorwurfs des Völkermordes. Die Art der Kriegsführung im Gazastreifen wurde auf internationaler Ebene mehrfach kritisiert. Nach Schätzungen sollen fast 50.000 Menschen in Gaza durch Angriffe des israelischen Militärs ums Leben gekommen sein. Die Zahlen beruhen auf Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörde im von der Hamas kontrollierten Gaza, werden allerdings von vielen westlichen Regierungen und der UN als zuverlässige Quelle anerkannt.

Auslöser für den Ausbruch des Krieges war der Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023, bei dem fast 1.200 Menschen starben. Derzeit haben sich Israel und die Hamas auf eine vorübergehende Waffenruhe geeinigt. Noch immer sind schätzungsweise etwa 70 Geiseln in der Hand der Hamas, einige sollen bereits tot sein. Im Rahmen des Deals kommen derzeit immer wieder vereinzelt israelische Geiseln frei [tagesschau.de] - im Gegenzug für palästinensische Gefangene aus israelischen Gefängnissen.

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44 Kommentare

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  1. 44.

    Mit Verlaub, aber das ist nun kompletter Unsinn. Weder hat Israel jemals die Vernichtung Palästinas oder irgendeines Staates, irgendeiner Ethnie gefordert, einen Weltkrieg angezettelt noch sind die Verbrechen Nazi-Deutschlands mit der Politik Israels zu irgendeinem Zeitraum im Ansatz vergleichbar. Und schon garnicht können hier einfach alle israelischen Regierungen über einen Kamm geschoren werden.

    Wenn man mal die Flamme mal auf ein vernünftiges Maß herunternimmt, könnte man sich vielleicht mal sachliche mit der Politik Israels auseinandersetzen.

  2. 42.

    "Sie fiel in der Vergangenheit bereits mehrfach durch Aussagen und Posts in sozialen Netzwerken auf, die weithin als eindeutig antisemitisch eingestuft werden."

    Das ist falsch. Und zwar deshalb, weil diese Behauptung von den Unterstützenden derjenigen aufgestellt wird, die in der Sache und Kompetenz der UN-Berichterstatterin Beschuldigte sind.

    Und das nicht ohne Sachbbeweise.

    Ich bin wirklich bestürzt über das Ausmass, mit dem die einfachsten rechtsstaatlichen, demokratischen, zivilisatorischen Prinzipien inzwischen ausgehebelt sind. Mit einer Selbstverständlichkeit und Normalität, dass einem Angst und Bange wird.

    Selbstverständlich beschuldigen die Beschuldigten den Ankläger des Schlimmsten.
    Das führte einmal zur Einordnung der Beschuldigungen durch die Beschuldigten gegen den Ankläger.

    Grundschule: Zivilisation. Demokratie. Rechtsstaat.

  3. 41.

    Ich kann Ihnen in soweit zustimmen,das zu Zeiten Arafat Rabin noch Gesprächsfäden möglich waren,die den Ansatz zu einem Frieden hatten.
    Ich behaupte aber,dass die Radikalisierung der Palestinenser von der Fatah zur Hamas,weitgehend parallel zur Radikalisierung des jüdischen Regierungen nach dem Attentat ging,und man absolut nicht behaupten kann,die heutige rechtsradikale Situation in Israel ist ein Ergebnis der Existenz der Hamas.Die immer weiter erfolgende Radikalisierung beruht auf einer Wechselwirkung.Und leider ist das sinnentlehrte vor sich her plappern"2 Staatenlösung" westlicher Regierungen für eine wirkliche Lösung des Nahostproblems nicht hilfreich,zumal wenn man Israel dabei dauernd moralisch stärkt und weiter aufrüstet und sich dann über die Reaktion der potentiellen Bürger des " 2.(palestinensischen)Staates" wundert.

  4. 40.

    Amir ist Smotrich ist Ben Gvir. Sie haben sicher etwas gegen Herrn Höcker richtig? Aber in Israel darf es schon mal schön rechtsextrem sein? Ich möchte keine Stasi, keine Polizei die im Auftrag des mäßig intelligenten Herrn Wegner Meinungen kontrollieren, hatten wir alles schon und hat nicht funktioniert. Auch Trump wird daran nichts ändern.

  5. 38.

    Ja das ist Richtig.
    Falls man schon vollkommen internalisiert hat, dass alles "freier Markt", Challenge, Wettbewerb, Konkurrenz , Rangliste, Siegertreppchen und am Ende also letztlich Sportberichterstattung und man selbst in der Rolle des Zuschauers von Sportveranstaltungen ist.

    Nur muss die völkerrechtswidrige Politik-Praxis einer ganzen Kette fanatischer Regierungen Israels nicht wie Hitler, Hamas nicht schlimmer als Dies-Das sein, nicht alles was unter dem Level von Hitler ist - der Wahl einer Mehrheit gutbravbürgerlicher Mitte - ist deshalb schon halb, oder nur viertels oder 6,5 von 3,7 schlimm.

    Ein Dieb ist nicht deshalb keiner, weil es schlimmere gibt.

    Das alles ist brutaler, antizivilisatorischer Unsinn mit grösster Wirkmacht. Kostet nämlich tausende, hunderttausende Menschenleben.
    Aber klar, stimmt. Ist halt "freier Markt" Die eine sagen so, die anderen so. Kommt nur drauf an wer wen wie und an welchem Ort niederbrüllt. Und dann stimmen die Zuschauer ab.

  6. 37.

    Das ist für mich kein Widerspruch. Der Einfluss der ultraorthodoxen Rechten war 1995 noch nicht dominant (Zusammensetzung der Knesset) und Jigal Amir eine tragische wenn auch verhängnisvolle Singularität.
    Hauptausschlag war die Machtergreifung der Hamas, die damit einhergingende Verdrängung des politischen Einfluss der gemäßigten Fatah und gepaart mit dem Ziel der totalen Vernichtung Israels.

  7. 36.

    1967 kämpfte Israel um sein pures Überleben. Zur Erinnerung, 1967 hatte noch kein arabischer Staat Israel und damit das Existenzrechts des jüdischen Staats anerkannt; ein Friedensvertrag zwischen einem der arabischen Staaten und Israel war überhaupt nicht denkbar.

    Das ist für mich der klassische Verteidigungsfall und mitnichten völkerrechtswidrig; im ganzen Gegenteil. Die Araber hielten ja den Schlüssel für eine Zweistaatenlösung in der Hand. Entschieden sich aber stattdessen für die totale Auslöschung Israels.

  8. 35.

    Sie widersprechen sich in ihrer Stellungnahme selbst.
    Der Mord an Rabbin,der gemeinsam mit Atafat,Frieden wollte,durch einen Ultrarechten,hat eben nur insoweit mir den Arabern zu tun,als die Ultrarechten Israeli eben alles andere als Frieden im Land wollen.Das zeigt sich ja jetzt wieder,wo sie im Gazaszreifen,Teil des angeblich z.B. von der UN geplanten Palestinenserstaates gemeinsam mit dem Immobilienmakler Trump eine israelische Riviera einrichten wollen.Israel hat bereits 1948 Palestinenser aus ihrer Heimat vertrieben,die damals nichts dafür konnten,dass ihnen die selbsternannte Mandatsmacht Großbritannien einen fremden Staat in ihr Land einpflanzte.
    Die Juden der Exodus wollten etwas anderes,wie eben auch Herr Rabin.Und eine Distanzierung von den Radikalen Juden findet heutzutage nicht mehr statt,weder in Israel noch z.B.in der EU.Und das führt natürlich auch zu einer Radikalisierung der Palestinenser.Wo bleibt hier die "Brandmauer" der Deutschen und Europäischen Politik.

  9. 34.

    Ich bin so dankbar, dass der Berliner Senat und der RBB so voller Nahost-Expertise sind und alles besser einschätzen können als der IGH und der ISTGH, Amnesty und Medico und Ärzte ohne Grenzen, Spanien und Norwegen und unzählige andere Staaten und sogar wichtige israelische Leitmedien wie Haaretz. Also keine Apartheid und keine Kriegsverbrechen, keine völkerrechtswidrige Besatzung seit 1967, und die UN-Sonderberichterstatterin ist natürlich ganz böse. Alles so bitter.

  10. 33.

    Nach Druck aus der Politik hat die Freie Universität Berlin die für den 19. Februar 2025 als öffentliche Präsenzveranstaltung geplanten Vorträge der Völkerrechtswissenschaftlerin und UN-Sonderberichterstatterin für die besetzten palästinensischen Gebiete, Francesca Albanese, und des israelischen Architekten Prof. Eyal Weizman abgesagt. Eine Woche zuvor hatte schon die Ludwig-Maximilians-Universität München einen Vortrag von Francesca Albanese untersagt. Das Vorgehen bestätigt einen besorgniserregenden Trend: Politische Einflussnahme untergräbt die Hochschulautonomie und gefährdet die Wissenschaftsfreiheit.

    Diese Absagen reihen sich ein in eine Serie von Maßnahmen gegen Personen, die dokumentierte Gewalt und völkerrechtswidrige Kriegsführung in Palästina seitens der israelischen Regierung und deren Unterstützung durch Deutschland benennen und kritisieren.

  11. 32.

    Da haben Sie aber gerade noch die Kurve bekommen - für einen Moment dachte ich, Sie wollten uns erzählen, die Hamas habe Rabin ermordet, und nicht etwa ein Parteifreund von Itamar Ben-Gvir, der kurz vor der Ermordung Rabins eigenhändig dessen Auto mit Drohungen beschmierte, und der bis vor einem Monat "Sicherheitsminister" Netanyahus war.

  12. 31.

    »Auslöser dieses Krieges mag die Hamas gewesen sein,aber was war überhaupt der Auslöser für die Gründung der Hamas«

    „mag“? Es ist doch vielmehr der Genozid, der in der „Charta“, der in Gaza „gewählten“ und regierenden Hamas angekündigt war und am 7. Oktober durchgeführt wurde. Die Gründung der Hamas ist auch dokumentiert. Ob Israel mit einen Genozid reagiert hat, wird mit Sicherheit ebenso dokumentiert. Was Sie über die Krim und Putin schreiben, ist nicht nur unvollständig, sondern geschichtlich falsch, wenn Sie sich der Geschichte der Krim ganzheitlich nähern wollen würden. Da Sie aber nicht die Terror-Geschichte der Hamas beleuchten wollen, indem Sie weder die Muslimbruderschaft, noch das schiitische Mulah-Regime des Irans erwähnen wollen, vermute ich, die Nennung der AfD in diesem Zusammenhang, als das Einnehmen der eigenen Opferrolle. Lernen hilft.

  13. 30.

    Aussagen der UN-Offiziellen Albanese seien "weithin als eindeutig antisemitisch eingestuft", aha. Muss man solche Behauptungen eigentlich auch belegen, als Medienanstalt mit Millionenpublikum? Sonst könne man noch auf den Gedanken einer politisch motivierten Rufmordkampagne sprechen.

  14. 29.

    Der Terror der Hammas als Nachfolger und Verdränger der Fatah ist einer der Gründe, warum Rabin mit der Zweistaatenlösung schließlich mit seinem Leben bezahlen musste und Peres von der weiteren Umsetzung Abstand nahm. Auch wenn der feige Mord an Rabin aus den Reihen der israelischen Rechten (Ultraorthodoxen)verübt wurde, war deren politischer Einfluss zu diesem Zeitpunkt noch überschaubar.

  15. 28.

    Man muss in diesem Zusammenhang ganz sicher über das Völkerrecht debattieren und Netanjahu kritisieren.
    Aber es besteht ein riesiger Unterschied zwischen der Antwort Israels auf den Terror von Hamas, Hisbollah etc. und der völkerrechtswidrigen Siedlungspolitik und dem Dritten Reich in Verbindung des angezettelten Weltkriegs und der industriellen Vernichtung von 6 Mill. Juden und anderen „minderwertigen“ Rassen in Konzentrationslagern.

  16. 27.

    Schön dass der RBB auch mal die staatliche Repression gegen die UN-Sonderberichterstatterin für die besetzten palästinensischen Gebiete, Francesca Albanese, thematisiert.
    Sie zeigte sich "zutiefst schockiert" über die deutschen Reaktionen auf ihren Besuch. Sie hob auch die besondere
    Verantwortung Deutschlands für das internationae Recht hervor, da Deutschland mehrmals an Völkermorden beteiligt war.
    In diesem Zusammenhang frage ich mich wo die Proteste derjenigen bleiben, die doch sonst immer so tun als lebten sie im Musterland der Bürgerrechte.

  17. 26.

    Es war natürlich richtig, die einzig vernünftige Antwort nach der Shoa und der gemeinsame Beschluss der Vereinten Nationen genauso wie ein eigenständiger Staat der Palästinenser. Heute bekannt als Zweistaatenlösung.
    Nur wurden die Interessen der Palästinser von ihren eigenen arabischen Brüdern für ihre eigenen Interessen missbraucht, indem man die Souveränität Palästinas ablehnte und Israel vernichten wollte.
    Aber das ist Geschichte. Geblieben ist die Hoffnung auf eine Zweistaatenlösung, ganz im Sinne von Jitzchak Rabin und Shimon Peres.

  18. 25.

    1.300 Hamas Opfern, mehr als 40.000 tote Palestineser (hauptsätzlich Zivilisten). Das muss man auch erwähenen. Francesca Albanese (Berühmte Anwältin, spezialisiert in International Recht und UN Sonderberichtetstatterin)st sehr deutlich gewesen: es geht hier um Volkermord und internationale Gesetzt. Was Israel in Palestina gerade macht ist illegal. Kritik an der Israel Regierung hat Nichts zu tun mit Antisemitismus ("judische Stimme für gerechten Frieden in Nah Ost" war auch einer der Organizatoren), sondern mit Politik und Menschenrechte die verletzt werden. Dass so eine Diskussion nicht stattfinden kann, wegen Bedröhungen und Einschüchterungen, ist sehr schlimm und macht wirklich Angst. Ich bin "Junge Welt" sehr dankbar, dass die Diskussion am Ende stattgefunden hat.