Keine U-Bahn, Tram, Bus - Zweitägiger Warnstreik bei der BVG gestartet - mehrere Staus

Do 20.02.25 | 09:21 Uhr
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Busse im Depot
Video: rbb24 | 20.02.2025 | Nachrichten | Bild: Soeren Stache/dpa/

Wer mit der U-Bahn, Bus oder Tram zur Arbeit fährt, muss Donnerstag und Freitag umdisponieren. Wegen eines Warnstreiks bei der BVG stehen Busse und Bahnen erneut still. Erst am Samstag rollen sie wieder.

  • Seit 3 Uhr früh streiken Mitarbeitende der BVG - viele Busse und Bahnen fahren heute nicht
  • S-Bahn, BVG-Fähren und manche Buslinien sind davon nicht betroffen
  • die S-Bahn lässt heute streikbedingt mehr Züge fahren
  • In Marzahn, Biesdorf, Spandau und Lichtenberg kommt es zu Staus
  • Verhandlungen zwischen BVG und Gewerkschaft gehen am Mittwoch weiter

Mit Betriebsbeginn am frühen Donnerstagmorgen steht seit 3:00 Uhr der Berliner Nahverkehr erneut weitgehend still.

Für rund 48 Stunden bleiben Trams, U-Bahnen und die meisten Busse wegen eines Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) in den Depots. Es ist der dritte und bisher längste Arbeitskampf in der laufenden Tarifrunde. Erst am Samstag soll der Verkehr wieder nach dem gewohnten Fahrplan anlaufen.

Die Berliner Verkehrsinformationszentrale listet am Morgen diverse Staus auf: in Marzahn und Lichtenberg, in Spandau und Biesdorf sowie auf der Hermann- und Karl-Marx-Straße in Neukölln. Auch die Stadtautobahn ist betroffen. Zudem komme es wegen eines medizinischen Notfalls in Adlershof zu einzelnen S-Bahn-Ausfällen.

Die Berliner S-Bahn, BVG-Fähren sowie der Regional- und Fernverkehr sind vom Ausstand nicht betroffen. Busse, die von Subunternehmen im Auftrag der BVG betriebene werden, sollen heute ebenfalls fahren, teilte die BVG am Donnerstagmorgen mit.

Laut BVG-Webseite fahren noch folgende Buslinien: 106, 114, 118, 133, 161, 168, 175, 179, 204, 218, 234, 263, 275, 316, 318, 320, 326, 334, 349, 358, 363, 380, N12, N23, N35, N39, N53, N61, N63, N69, N84, N91, N95 und N97.

Die Linien 112, 124, 184, 744, 893, N68 und X36 fahren demnach zumindest mit einem eingeschränktem Angebot. Die BVG empfiehlt, vor Fahrtantritt zu prüfen, ob in den BVG-Apps oder auf www.bvg.de die Fahrt mit einer Echtzeitinformation aktuell anzeigt werde.

Teilnehmende des BVG-Streiks sammeln sich am 20.02.2025.(Quelle:rbb)
Teilnehmende des BVG-Streiks sammeln sich. | Bild: rbb

S-Bahn lässt mehr Züge fahren

Die S-Bahn verstärkt für die Dauer des Streikes ihr Angebot. Zwischen neun und 14 Uhr gibt es an beiden Streiktagen zusätzliche Fahrten auf mehreren Linien - darunter auf der S1 zwischen Zehlendorf und Potsdamer Platz, der S3 zwischen Karlshorst und Ostbahnhof und der S5 zwischen Mahlsdorf und Warschauer Straße. Für das Hertha-Spiel im Olympiastadion am Freitag fahren ab etwa 16 Uhr 30 Uhr zwischen Innenstadt und Olympiastadion 15 Züge pro Stunde und Richtung. Zur Abreise fährt die S-Bahn mit 18 Zügen pro Stunde in die Innenstadt.

BVG legt verbesserten Vorschlag vor - und kritisiert nun den Warnstreik

Verdi und die BVG wollen kommende Woche Mittwoch zur nächsten Verhandlungsrunde zusammen kommen.

Mit dem zuletzt verbesserten Angebot der BVG sei das landeseigene Unternehmen den Forderungen der Gewerkschaft zwar entgegengekommen, teilte Verdi am Montag mit. Die angebotenen 17,6 Prozent Lohnerhöhung sei Verdi aber zu wenig.

Die BVG kritisierte den erneuten Arbeitskampf der Gewerkschaft. Er zeige, dass die Gewerkschaft die Lage des Unternehmens nicht ernst nehme und die Realitäten verkenne, teilte das Unternehmen am Montag mit.

Die Gewerkschaft fordert für die rund 16.000 BVG-Beschäftigten monatlich 750 Euro mehr bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Zudem verlangt sie ein 13. Monatsgehalt, eine Fahrdienst- beziehungsweise Wechselschichtzulage in Höhe von 300 Euro sowie eine Schichtzulage von 200 Euro.

Sendung: rbb24 Abendschau, 20.02.25, 19:30 Uhr

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94 Kommentare

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  1. 94.

    Ich hatte das "Glück" das ich mich Mittwoch krank schreiben lassen musste. Fußgänger!

    Hoffe das sich Verdi und BVG endlich einigen.

  2. 93.

    Wer macht sich den hier über manche Leute Lustig.
    Ich verstehe ihre Kommentare nicht so ganz.
    Auf der einen Seite sagen sie sie hätten Verständnis für die Streikenden, auf der anderen Seite spucken sie Gift und Galle.
    Sie widersprechen sich.

  3. 91.

    Das ist genau das, was ich meine. Traurig, dabei hatte ich eigentlich Verständnis für die BVG-Mitarbeiter. Das ist jetzt (fast) vorbei. Gute Nacht.

  4. 90.

    Wie das? Bisher gab es kein Nachgeben bei Verdi.
    Immer schön die Nutzer schädigen ist das einzige Mittel was sie machen.

  5. 89.

    Ist das das Problem der BVG Mitarbeiter das sie es nicht schaffen sich Alternativen zu suchen ?
    Sollen die BVG Mitarbeiter kein Recht dazu haben für ihr Recht streiken zu dürfen nur weil sie von A nach B wollen ?
    Wir haben das Streikrecht , und das ist gut so.

  6. 88.

    Ja, offensichtlich sind die Fronten verhärtet. Mehr sage ich dazu nicht. Bringt auch nichts.

  7. 87.

    Was Sie hier betreiben ist Projektion.Ihr zuckt doch auch nur zynisch die Achseln und kommt mit selten einfältigen Sprüchen wie "Augen auf bei der Berufswahl " aus Unwillen heraus sich mal eine Minute sich ins Gegenüber und deren Arbeitsbedingungen zu versetzen.
    Am Besten mal an die eigene Nase fassen.

  8. 86.

    Der Spruch mit den Ticketpreisen wird nicht wahrer, wenn man ihn immer wiederholt:
    1. DIe meisten Dauerkarten haben einen politisch bestimmten Preis (D-Ticket, Berlin Ticket S u.a.). Der Ausgleich zum "Normal"-Abopreis wird den Verkehrsbetrieben durch eben die Politik immer schön kleingerechnet.
    2. In der Preisgestaltung der anderen Tickets ist die BVG nicht eigenverantwortlich, da sie Teil des VBB ist, der auch die Tickettarife gemeinsam bestimmt. Und auch hier spielt immer die Politik mit rein - man denke an die Wahljahre, in denen die zugesagten Tarifanhebungen einfach ausgesetzt wurden, damit die jeweils Regierenden in Berlin bzw. Brandenburg nicht so schlechte Stimmung aushalten mussten.
    Die BVG ist aus politisch gewollten Gründen immer mehr auf Zuschüsse angewiesen als dass sie selbst Gelder erwirtschaften könnte. Und darum muss der eigentliche Adressat des "Streik-Unmuts" die Berliner Politik sein! Nicht ver.di

  9. 85.

    Der Arbeitgeber ist nicht verpflichtet, den Reallohnverlust der Arbeitnehmer vollständig auszugleichen. Ich selber als Arbeitnehmer muß auch Abstriche machen, also muß bei den Verhandlungen zwingend ein Kompromiss gefunden werden. Und ein Kompromiss ist bekanntlich dann perfekt, wenn beide Seiten unzufrieden sind. Der Arbeitgeber (in diesem Fall die BVG) hat ebenfalls mit höheren Kosten zu kämpfen, z. B. für Treibstoff, Ersatzteile, neue Fahrzeuge etc. Künftig dann auch mit höheren Personalkosten. Das läuft dann darauf hinaus, daß (zu) teures Personal eingespart werden wird und dadurch Taktzeiten bei Bus, Straßen- und U-Bahn verlängert werden.

  10. 84.

    Ist nur leider für die Falschen unangenehm. Ganz ehrlich, mir geht die achselzuckende Gleichgültigkeit und teilweise Zynismus gegen Bürger, die durch den Streik in ihrem Leben massiv eingeschränkt sind, gehörig gegen den Strich. So bekommt man keine Solidarität. Ich verstehe die Beweggründe der Streikenden, aber sich dann über Leute lustig machen, die teilweise unter Strapazen von A nach B kommen, ist ganz schlechter Stil.

  11. 83.

    Wie wäre es, wenn einfach mal die Buchhaltung streikt! Nur so als Vorschlag.

  12. 82.

    Was wird hier gejammert und gemeckert,weil Beschäftigte ein verfassungsrechtlich gesichertes Recht wahrnehmen.
    Ja,es ist unangenehm und das soll es auch sein,das bedeutet Streik.Aufzuzeigen,wenn diejenigen,die die Arbeit machen sie eben nicht mehr zu jedem Preis bereit sind zu tun!
    Den meisten kommentieren hier derartig neidzersetzt,kleinlich und vor allem auch hochgradig ahnungslos."Ich bekomme ja auch nicht mehr!" hält man für ein valides Argument,weil man es nicht auf die Kette bekommt,für sein Recht aufzustehen.
    Jede Geldverschwendung der Politik wird brav hingenommen,aber wehe,der arbeitende Nachbar hat ein paar Euro mehr.

  13. 81.

    Verdi haut ganz schön auf den Putz, die haben wohl Claus Weselsky als Berater...

  14. 80.

    Immer den Streik wollen,der nicht wehtut.Na,erzähl mal von Deinen "intelligenten" Streiks.Bin ganz Ohr!

  15. 79.

    Wie kann man als Erwachsener soviel substanzloses Dünnes von sich geben?Nicht wissen können,ok.Nicht wissen wollen ist die Definition von...Na,Sie kommen von alleine drauf.
    Den Tarifvertrag können Sie online einsehen.Dann durchatmen,nachdenken und erst danach in die Tasten hauen.

  16. 78.

    Tja. Hätte das Kind mal die Busfahrer anständig bezahlt, dann müssten die jetzt nicht streiken! Selbst schuld, präsenzpflichtiges Schulkind! Jetzt musst DU die Konsequenzen tragen!

    Dieser Streik trifft einfach nur die Falschen.

  17. 77.

    Das ist halt Streik.Jetzt merkt Ihr mal,wenn diejenigen ,die als Selbstverständlichkeit angesehen werden,mal nicht mitmachen.Ach,was ist man sauer und moppert die Falschen an.Sorry ,MEIN Mitleid als Streikender ist bei solchen Neidbeiträgen auch aus.

  18. 76.

    Tun wir aber nicht.Ein Tarifvertrag mit 4 Jahren Laufzeit?Wer hier Scham empfinden sollte sind nicht die BVGer.
    Zu jeder Geldverschwendung des Berliner Senats wird geschwiegen,aber wehe die Arbeiter wollen angemessen entlohnt wird.Es geht Ihnen ,vermute ich,nur um die eigenen Befindlichkeiten .

  19. 75.

    Auch ich kann mich noch gut an den Streik damals erinnern. Der gravierende Unterschied: Damals gab es einen Notfahrplan. Und ich mußte nicht wie jetzt 1.5 km zur SBahn und von der SBahn 5km zum Arbeitsplatz laufen. Sind 13 km am Tag. Da ich 90% Schwerbehindert bin arbeite ich nur 45% und habe andere Arbeitzeiten als meine Kollegen. Zum Glück hat sich die Bahn ganz ohne Streik geeinigt und es kommt im April nicht zum Supergau.