Stillstand im Nahverkehr - Diese Alternativen haben Fahrgäste beim BVG-Warnstreik

Di 18.02.25 | 11:42 Uhr
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Blick vom Hotel Park Inn in Richtung Hackischer Markt mit S-Bahn Station, Berlin. (Quelle: Picture Alliance/PIC ONE/Peter Engelke)
Audio: Radio Fritz | 19.02.2025 | Moritz Dege | Bild: Picture Alliance/PIC ONE/Peter Engelke

48 Stunden ohne U-Bahn, Straßenbahn und Bus - der neue Warnstreik der BVG legt große Teile Berlins lahm. Welche Alternativen gibt es und welche Buslinien sind nicht betroffen? Ein Überblick.

Am Donnerstag und Freitag steht der öffentliche Nahverkehr in Berlin still. Schon zum zweiten Mal in diesem Monat hat die Gewerkschaft Verdi angekündigt, die BVG zu bestreiken. U-Bahnen, Straßenbahnen und fast alle Busse fallen aus.

Hintergrund sind die laufenden Tarifverhandlungen für die rund 16.000 BVG-Beschäftigten. Verdi fordert unter anderem eine monatliche Gehaltserhöhung von 750 Euro sowie verschiedene Zulagen. Die Arbeitgeberseite hält die Forderungen für nicht umsetzbar. Weil die bisherigen Gespräche ohne Ergebnis blieben, legt Verdi den Verkehr nun für 48 Stunden lahm.

BVG-Streik legt große Teile des Nahverkehrs lahm

Die S-Bahn bleibt die wichtigste Alternative. Sie fährt planmäßig, ebenso die Regionalzüge der Deutschen Bahn und anderer Anbieter. Besonders für längere Strecken und Fahrten durch die Innenstadt bleibt die S-Bahn die beste Option.

Einige Buslinien sind nicht vom Warnstreik betroffen und verkehren weiterhin. Dazu gehören unter anderem die Linien 106, 114, 118, 133, 161, 168, 175, 179, 204, 218, 234, 263, 275, 316, 318, 320, 326, 334, 349, 358, 363, 380 sowie die Nachtlinien N12, N23, N35, N39, N53, N61, N63, N69, N84, N91, N95 und N97.

Auch einige Fährlinien bleiben in Betrieb, darunter die F10 (Wannsee–Alt-Kladow), F11 (Baumschulenweg–Wilhelmstrand) und F12 (Grünau–Wendenschloss).

Sharing-Angebote und Fahrräder als flexible Lösungen

Mieträder und E-Scooter sind schnell weg. Wer eins will, muss früh dran sein. Die BVG vermittelt über die Jelbi-App verschiedene Anbieter. Doch erfahrungsgemäß sind diese Fahrzeuge während eines Streiks besonders gefragt.

Autofahren bleibt eine Möglichkeit – mit Stau-Risiko. Besonders auf den großen Ausfallstraßen ist mit mehr Verkehr zu rechnen. Wer es sich leisten kann, könnte sich mit Kollegen oder Nachbarn zu Fahrgemeinschaften zusammenschließen.

Besser früh planen – und Geduld mitbringen

Zwei Tage lang werden Bahnhöfe voller sein als sonst, die Straßen verstopfter. Wer kann, sollte auf frühere oder spätere Uhrzeiten ausweichen. Echtzeitdaten zu den noch fahrenden Bussen gibt es in den Apps der BVG oder auf ihrer Website. Und wer das Homeoffice nutzen kann, sollte das auch nutzen.

Rechte und Pflichten von Arbeitnehmern während des Streiks

Der BVG-Streik gilt als sogenanntes Wegerisiko. Arbeitnehmer sind selbst dafür verantwortlich, rechtzeitig zur Arbeit zu erscheinen. Wer aufgrund des Streiks zu spät kommt oder ganz ausfällt, muss mit Konsequenzen rechnen. Arbeitgeber sind nicht verpflichtet, Verspätungen durch Streiks zu akzeptieren.

Allerdings können zumutbare Alternativen wie Homeoffice oder Fahrgemeinschaften helfen, Probleme zu vermeiden. Wer absehen kann, dass er den Arbeitsweg nicht rechtzeitig schafft, sollte sich frühzeitig mit dem Arbeitgeber abstimmen.

Sendung: rbb Antenne Brandenburg, 20.02.2025

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50 Kommentare

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  1. 50.

    So ist es !! Nur erstaunlich, dass der Linker Sender rrb24, Ihr Beitrag veröffentlicht hat.

  2. 49.

    Das mit Ihrem Termin tut mir wirklich sehr leid, Sie sind jedoch nicht der einzige der diese Probleme hat.
    Die BVG hat ein riesiges Problem. Es werden für die Imagepflege so viele Gelder verpulvert....Musical, Kevin Costner, CSD im Winter und im Sommer...aber für das Personal, das dafür sorgt das Bus und Bahn rollen sowie bei den Mitarbeitern der Werkstätten bleibt leider nicht viel übrig.
    Ich könnte hier noch ewig weiter schreiben....

  3. 48.

    Ich hätte morgen einen sehr wichtigen Arzt Termin. Zu dem ich sowieso schon über eine Stunde mit dem Bus brauche (weil das jetzt in berlin so schlecht ist). Dank dem tollen Streik kann ich nicht hin. Ein hoch auf das Streikrecht! Ja, es müssen sich Dinge in diesem Land ändern und viele verdienen zu wenig, aber lasst es nicht immer bei denen aus die sowieso nichts dafür können !

  4. 47.

    Ja leider ist das Qualitätsbewusstsein der BVG sehr gering und das macht es mir sehr schwer den Streik zu tolerieren. In Köpenick mit der BVG unterwegs zu sein bedeutet im Alltag vor allem eins: warten und laufen. So auch heute. Aktuell eine Straßenbahn alle 20 oder wie heute morgen alle 30 Minuten ist wirklich in einer Großstadt keine große Leistung. Unzuverlässigkeit ist hier Alltag. Der Öffentliche Nahverkehr kostet nicht viel (Deutschlandticket), aber er ist halt auch nicht viel wert und ich finde es fair das mein Eigenanteil (Warten und Laufen) sich im niedrigen Preis widerspiegelt.
    Eine Alternativen bei Eis und Schnee ist nur das eigene Fahrzeug da auch das Car Sharing hier weit und breit nicht zur Verfügung steht. Es wäre wünschenswert wenn die BVG ihren Anteil an der Klimarettung zuverlässig leisten würde und wir als Nutzer nicht gezwungen werden uns ein eigenes Fahrzeug vorzuhalten.

  5. 46.

    Egal welchen Nick er oder sie hat......es ist immer das gleiche was er oder sie schreibt. Und was ihm oder ihr nicht passt wird in die rechte Ecke gedrängt.
    Dazu kommt das er/sie vom ÖPNV gar keine Ahnung hat.

  6. 44.

    Der Kommentar von " Kausaler " ist keineswegs rechtsextrem ! Wie kommen Sie denn darauf ? Natürlich gibt es einen linken Libertarismus. Dafür das es sich nicht lohnt, sind Sie aber trotzdem sehr fix mit Vorwürfen und Unterstellungen.

  7. 43.

    Seit wann diskreditieren denn Fakten? So? Dann nennen sie mir doch bitte ihre "neutralen" Stellen. Die Fakten stammen von der eigenen Webseite des "Herrn".

    Warum sollte ich sie "herabwürdigen"? Das machen sie ganz von allein.

  8. 42.

    Die Einwendungen des von Ihnen diskreditierten Autors, auch der Quelle, können sie auch an anderen Stellen, sogar neutralen, verifizieren - wenn sie denn wollten. Es liegt aber vermutlich in Ihrer Natur, zu versuchen, Personen mit abweichenden Meinungen herabzuwürdigen, sobald ihnen mögliche Argumente nicht in den Kram passen. Selbst meine Blödelei zu Schluß hat einen wahren Kern - bezogen auf mein wirtschaftliches Umfeld.

  9. 41.

    Es lohnt nicht auf ihre rechtsextremen Narrative einzugehen, die an den Haaren herbeigezogen sind.

    P.S. Ich würde mich an ihrer Stelle erkundigen was "libertär" ist.

  10. 40.

    Die libertären Ausplünderer sind ausnahmslos linke Gruppierungen, die sich den Staat zur Beute gemacht haben. Gleichzeitig sichern sie die errungenen Pfründe mit allen Tricks und Machenschaften gegen missliebige Fressfeinde ab. Besonders gern von Rechts ! Dazu bedienen sie sich z.B. diverser staatlicher Institutionen, die wiederum weitere Unterorganisationen finanziell unterstützen um das Erreichte möglich nachhaltig und langlebig zu Zementieren. Alles zusammen wird dann nonchalant als alternativloses Politik-Modell verkauft.

  11. 39.

    Alternativen im Warnstreik: keine (für Behinderte, kranke Menschen mit Erkrankungen des Bewegungsapparates, Einkommensschwache ohne eigenes Auto, ältere Bürger und Kinder mit nicht zumutbaren Wegen zur nächsten S-Bahn)

  12. 38.

    Teil 3

    Der Verfasser dieses Pamphlets, Artikel wäre geprahlt, ist rein zufällig natürlich, selbst Unternehmer in direkter Konkurrenz zum kommunalen ÖPNV.

    Genau so großspurig wie er über den kommunalen ÖPNV herzieht, so spricht er auch von sich "Aus kleinen Anfängen größter privater Anbieter im Öffentlichen Nahverkehr in Deutschland".

    Wie ich schon in Teil 2 angesprochen habe besteht dieser wirtschaftliberale Lobbyverband aus einer illustren Gesellschaft.

    Mitglieder in anderen Lobbyverbänden, insbesondere Lobbyarbeit für Uber, nicht ganz freiwillige Rücktritte, Steuerhinterziehung, „Mallorca-Affäre“, Staatssubventionsbetrug, INSM, Falschaussagen, Klimaskeptiker (eigene Aussage), Friedrich-August-von-Hayek-Stiftung und... und...und.

    Achja und immer wieder die Drehtür zwischen Politik und anschließender Profit durch die so gewonnenen Netzwerke.

    Das Who is Who der libertären Ausplünderer die sich den Staat zur Beute machen. Ein Sumpf.

  13. 37.

    Ja, das ist mir noch in Erinnerung. Man hört aber weiterhin überall Beschwerden über die schlechten Arbeitsbedingungen. Ist sicherlich sehr abhängig von der gefahrenen Linie.

  14. 36.

    @Lasofin
    Wenn es Ihmen reicht, mit dem Streik, dann beschweren Sie sich bitte bei den Arbeitgebern, welche sich quer stellen und NICHT bei den Arbeitnehmern, welche von ihrem Recht gebrauch machen! Streik ist immer die letzte Lösung!

  15. 35.

    Richtig so! Streik ist legitimes Mittel im Arbeitskampf!
    Wenn sich alle, die ihre Energie hier in die Kommentare meckern, für bessere Arbeitsbedingungen einsetzen würden, das wäre was, dann gäbs diesen Streik nicht. Die CDU in Berlin spart an den Öffis und hier wird sich gegenseitig die Butter vom Brot genommen.
    Einfach mal mehr für Arbeitnehmerrechte tun, auch die für die eigenen...

  16. 34.

    Teil 2

    Also wenn schon stramm rechtsauslegende Politiker austreten und Auszeichnungen ablehnen sagt das eine Menge aus.

    Koch als geschmierter Politiker der seinen Auftraggebern fette Aufträge auf Steuerzahlerkosten vergeben hatte. Aber so unfähig dass Bilfinger ihn später feuerte und Schadenersatz von Koch forderte.

    Der Rest des Vorstands ist von ähnlicher Qualität und die Mitglieder alles reine Lobbyisten.

    Bleiben sie doch bei ihren Leisten, beim Blödeln wie sie im letzten Absatz beweisen, von Politik haben sie keine Ahnung.

    Selbstverständlich muß der ÖPNV gefördert werden, er entlastet Städte und Kommunen, das Geld kommt also wieder rein. Beim MIV nicht.

    Aber wenn sie Gewäsch eines wirtschaftsliberalen Lobbyverbandes für lesenswert betrachten, na dann.

  17. 33.

    Die Ludwig-Erhard-Stiftung, na klar. Mit Tichy als ehemaligen Vorsitzenden. Mit Roland Koch als aktuellen.

    Das ist eine reine wirtschaftsliberale FDP/cDU/cSU Lobbyorganisation.

    "Im Jahre 2018 lehnte Friedrich Merz den von der Stiftung verliehenen Ludwig-Erhard-Preis ab. Er begründete dies mit den publizistischen Aktivitäten des Vorstandsvorsitzenden der Stiftung, Roland Tichy. Kritiker werfen Tichys Onlinemagazin Tichys Einblick vor, es schreibe rechtspopulistisch. Vier Mitglieder der Jury, Rainer Hank, Ulric Papendick, Nikolaus Piper und Ursula Weidenfeld, nahmen den Vorfall zum Anlass, zurückzutreten. Sie warfen Tichy vor, er mache die Stiftung zu einer „Reputationsmaschine“ für seine publizistischen Tätigkeiten. [...]

    Am 23. September 2020 verließ Dorothee Bär die Stiftung aus Protest gegen den Vorsitzenden Roland Tichy, dessen Zeitschrift Tichys Einblick einen sexistischen Text über die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli veröffentlicht hatte."

  18. 32.

    Wenn Sie der Streik nicht stört, weil sie nicht morgens um halb 6 zusehen müssen, wie sie zur Arbeit kommen, dann ist das schön für Sie. Ich bin darauf angewiesen und mein Arbeitgeber interessiert es Null, ob und wie ich zur Arbeit komme. Und auch sämtliche Berufsgruppen, die unsere Stadt am Laufen halten, geht es sicher auch so.

  19. 31.

    Tatsächlich sind es zwei goldene Kälber. Eines nannten sie bereits - den MIV.
    Die Ludwig-Erhard-Stiftung hat zu Subventionen was lesenswertes online, den Artikel "Subventionsjunkies im öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV)". Das wäre dann die Nummer zwei.
    Bei Wegfall von offenen oder versteckten Subventionen für beide Verkehrsarten, wäre beides nicht, oder nur für eine überschaubare Masse, nutzbar. Bei beiden Formen würde die Kosten erheblich steigen.
    Dann wären wir für breite Teile der Bevölkerung wieder beim Ponyexpress und einem "Sammeltaxi mit Peitschenknallzündung" - mir solls nur Recht sein, aber die Haferpreise auf 100km ... das wird hart.