Fakten und Zahlen - Wie funktioniert die Wohnungsplattform Airbnb?

Seit Jahren ringt die Politik darum, wie sie mit den Anbietern von Ferienwohnungen umgehen soll - vor allem mit der Plattform Airbnb. Doch was macht Airbnb eigentlich genau - und warum ist das Unternehmen so erfolgreich? Sieben Fakten von Dominik Wurnig und Götz Gringmuth-Dallmer
1. In zehn Jahren zum Global Player
Alles beginnt mit Luftmatratzen in einer Wohngemeinschaft und der Idee, schnelles Geld mit Touristen in San Francisco zu verdienen - so zumindest geht die Firmenlegende von Airbnb, das zu Beginn "Airbedandbreakfast" (also "Luftmatratze und Frühstück") heißt. Gegründet wird das Unternehmen 2008 in Kalifornien - heute wird der Wert auf 31 Milliarden Euro geschätzt.
Bei der Online-Vermittlungsplattform kann quasi jeder zum Hotelier werden und beispielsweise ein Zimmer seiner Wohnung an Touristen vermieten. Innerhalb von zehn Jahren ist das ehemalige Start-up zu einem der wichtigsten Player der Tourismusindustrie geworden: Airbnb vermittelt mehr Übernachtungen als die fünf größten Hotelketten weltweit zusammen.
Im Jahr 2017 haben Berliner Airbnb-Gastgeber 700.000 Touristen beherbergt. Doch Airbnb steht heftig in der Kritik. Durch Ferienwohnungen gehe Wohnraum verloren, so ein Vorwurf. Zudem würden Dauerbewohner durch die Touristen belästigt, außerdem würden sich Gastgeber nicht an Gesetze halten.
2. In den beliebtesten Wohnvierteln ist auch Airbnb groß
Zentral, hip und akutes Gentrifizierungsgebiet: So könnte man mit drei Worten die typische Lage einer Airbnb-Unterkunft beschreiben. Die meisten Inserate in Berlin gibt es im November 2018 mit 3.212 im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, davon haben nur 290 eine Registriernummer (9 Prozent). Eine vierstellige Zahl an Unterkünften gibt es auch in den Bezirken Mitte, Pankow, Neukölln und Charlottenburg-Wilmersdorf.
Die wenigsten Inserate gibt es in Spandau. Hier wurden 87 Unterkünfte angeboten, dafür hat Spandau mit 17 Prozent verhältnismäßig den höchsten Wert an registrierten Unterkünften (15).
Sollten Ihnen die Daten nicht korrekt angezeigt werden, klicken Sie bitte hier.
3. Fast jeder zweite vermietet häufig
Der rbb hat Daten untersucht, wie regelmäßig Gastgeber Bewertungen erhalten - daraus lässt sich darauf schließen, wie oft sie vermieten. Ein kleiner Teil - 10,6 Prozent der Inserate - bekommt weniger als 0,2 Bewertungen pro Monat. Oder in einfacheren Worten ausgedrückt: Seltener als alle fünf Monate wird das Inserat bewertet. Diese rund elf Prozent sind demnach also absolute Gelegenheitsvermieter.
43,7 Prozent werden 0,2 bis 1 Mal pro Monat bewertet - sie beherbergen also vermutlich bis zu elf Mal im Jahr Airbnb-Gäste. Hier könnte man von gelegentlichen bis häufigen Vermietungen sprechen.
45,7 Prozent - also, fast jedes zweite Inserat - bekommt mindestens eine Bewertung pro Monat. Diese Inserate sind sehr wahrscheinlich stark ausgelastet und kommen einem Gewerbe nahe.
4. Airbnb ist in Schnitt billiger als ein Hotelzimmer
Im Durchschnitt kostet eine Übernachtung bei inserierten Airbnb-Angeboten in Berlin 56 Euro. Wer ein ganze Wohnung für sich haben will, muss rund 75 Euro bezahlen. Das ist weit weniger als die durchschnittlich 91 Euro, die eine Berliner Hotelübernachtung laut dem Buchungsportal HRS [externer Link] kostet.
5. In Neukölln gibt es vor allem Zimmer, in Pankow eher ganze Wohnungen
Berlinweit hält sich das Angebot an Zimmern im Vergleich zu ganzen Unterkünften (in Berlin sind das in der Regel Wohnungen und keine Häuser) ungefähr die Waage. Es werden nur wenig mehr Zimmer als ganze Unterkünfte angeboten.
In einzelnen Bezirken sieht es anders aus: In Neukölln sind 61 Prozent aller Inserate Zimmer - vermutlich viele in Studenten-WGs. In Pankow überwiegen dagegen die ganzen Unterkünfte mit 55 Prozent. Geteilte Zimmer - also, quasi Schlafsäle - gibt verstreut über ganze Berlin. Zumeist sind es reguläre Hostels, die die Seite als Buchungsplattform verwenden.
6. Auch bei Airbnb gibt es saisonale Schwankungen
Wie viel ein Airbnb-Gastgeber mit seiner Wohnung einnehmen kann, hängt von unzähligen Faktoren ab: Ausstattung, Lage, Größe und so weiter. Dennoch hat das Analyse-Unternehmen AirDNA berechnet, wie viel ein Gastgeber mit einer mittleren Wohnung pro Monat verdient. In der Hauptsaison, während der Sommermonate, sind es demnach bis zu 1.500 Euro pro Monat im Median. Im Januar ist es kalt und grau in Berlin - dann verdienen die Gastgeber auch nur rund 500 Euro. Top-Vermieter kommen aber auf weit höhere Einnahmen: Ein Viertel der Gastgeber hat beispielsweise im Oktober 2018 mit der Wohnungsvermietung über Airbnb 2.300 Euro oder mehr verdient.
7. Großteil der Inserate sehr aktiv
Für die Datenauswertung wurden alle Inserate herangezogen, die in den letzten zwölf Monaten zumindest einmal bewertet wurden. Der Großteil der Inserate hat aber ganz aktuelle Bewertungen - ein weiteres Zeichen dafür wie aktiv der Ferienwohnungsmarkt in Berlin ist. Zwei Drittel aller Berliner Inserate hatte Buchungen in den letzten drei Monaten.
Sendung: Abendschau, 03.12.2018, 19:30 Uhr
Nächster Artikel
Tödlicher Streit - Mann in Berlin-Charlottenburg erstochen - Polizei schießt Tatverdächtigen an
0:0 beim Meister - Favoritenschreck Union Berlin schlägt auch in Leverkusen zu
Vorsitzender der Berliner Enquetekommission - Streit um Umgang mit AfD im Bundestag: Saleh kritisiert Spahn
1:1-Unentschieden gegen Darmstadt - Hertha findet zu neuer Stabilität
Siegesserie gerissen - Hertha BSC schaltet beim 1:1 gegen Darmstadt zu spät in den Offensivmodus
A100 in Berlin - Abriss der maroden Autobahnbrücke hat begonnen
Selbstversuch - Mit dem Heimwegtelefon nachts durch Brandenburg
Berliner Nahverkehr - Wie die BVG mit Bettlern umgeht - und wie es andere Städte machen
Berlin-Marzahn - Unbekannter soll 34-Jährigem ins Gesicht geschossen haben
Kompliziertes Angebot der Liga - Alba Berlin kann auch die kommenden Jahre in der Euroleague spielen - theoretisch
Interview | Sportdirektorin von Viktoria Berlin - "Es ist unbedingt wichtig, dass wir den Aufstieg in dieser Saison schaffen"
Neuer Comedy-Club "Punch Line" - Zum Lachen in den Keller
Premiere am Berliner Ensemble - Warten auf die Souffleuse
Fußball-Bundesliga - Abstieg so gut wie besiegelt: Turbine Potsdam verliert in Jena
Fragen und Antworten - Wie es bei einem Abstieg mit Turbine Potsdam weitergehen könnte
Interview | Clärchens Ballhaus - "Ich hatte das Gefühl, hier tanzen noch die Generationen vor mir"
Haftbefehl erlassen - Mann fährt mit lebloser Frau auf Beifahrersitz durch Berlin-Moabit
Regionalliga Nordost - SV Babelsberg bleibt torlos bei Niederlage gegen den Halleschen FC
Berliner U-Bahnlinie - Die U12 ist viel mehr als eine Lückenfüllerin
Staatsanwaltschaft ermittelt - 15-jähriger Berliner soll mit Drohmail Schulausfall in Duisburg ausgelöst haben
Rundfunkratssitzung - Fall Gelbhaar: rbb wehrt sich gegen Kritik des Berliner Senats
Berlin-Westend - Vier Menschen bei Autounfall am Kaiserdamm verletzt
Nach Niederlage in Saarlouis - Alba Berlins Basketballerinnen stehen im Playoff-Halbfinale vor dem Aus
Fahrrad-Demo in Berlin - "Fridays for Future" protestiert vor Parteizentralen gegen Koalitionsvertrag
Aufstiegsrennen in der 3. Liga - Das sind die vier Baustellen von Cottbus-Trainer Claus-Dieter Wollitz
Amt für Statistik - Mehr als 200.000 Berliner und Brandenburger waren noch nie im Internet
Staatsanwaltschaft - Obduktion bestätigt gewaltsamen Tod von Mann in Berlin-Reinickendorf
Potsdams Oberbürgermeister - Disziplinarverfahren gegen Schubert wieder aufgenommen
Innenministerium - 70 Prozent mehr politisch motivierte Straftaten in Brandenburg erfasst
Landesregierung Brandenburg - Bildungsministerium äußert Skepsis über Zivilschutz-Übungen an Schulen
Berlin-Altglienicke - Reizgas in BVG-Bus versprüht - Baby verletzt
Zughersteller - Stadler gibt Standortgarantie für Berlin-Pankow bis 2032
Zwei Yoko-Ono-Ausstellungen in Berlin - Kunst ohne Ego
Benefizfestival in Südbrandenburg - Veranstalter sagen Jubiläumsausgabe von "Mosh gegen Krebs" ab
Verwaltungsgericht Berlin - Aktivist kann nach pro-palästinensischem Protest vorerst in Deutschland bleiben
Grenzüberschreitende Kunst - Kulturzug zwischen Berlin und Wrocław geht in zehnte Saison
Betrug mit Scheinfirmen - Wie kriminelle Netzwerke die Sozialkassen plündern
Fatou im Berliner Zoo - Der wohl älteste Gorilla der Welt feiert 68. Geburtstag
Märkisch-Oderland - MKS-Sperrzone rund um Hönow wird doch nicht aufgehoben
Werneuchen (Barnim) - Feuerwehr löscht brennenden Plastikmüll auf Gelände von Abfallentsorger
Identität unklar - Wasserleiche am Winterhafen in Frankfurt (Oder) entdeckt
Raubtier - Bundesrat will nach Brandenburger Initiative Schutz von Wölfen senken
Interview | Soziologe Albert Scherr - "Es ist eine Zunahme fremdenfeindlicher und rassistischer Stimmungslagen erkennbar"
RE3 und RB24 - Alle Regionalzüge zwischen Berlin und Bernau fallen sieben Wochen lang aus
Staus, Sperrungen, Ersatzverkehr - Diese Hindernisse könnten das Reisen zu Ostern erschweren
Berliner Verkehrsbetriebe - BVG und Verdi einigen sich in Tarifstreit
Rakete in Wohnung geschossen - Staatsanwaltschaft legt Revision gegen Bewährungsstrafe für Influencer ein
Regierungsbildung im Bund - Das bedeutet der schwarz-rote Koalitionsvertrag für Brandenburg
Regierungsbildung im Bund - Das bedeutet der schwarz-rote Koalitionsvertrag für Berlin
Opfer auf Gehweg gefunden - Mann in Berlin-Reinickendorf getötet - Haftbefehl gegen zwei Männer erlassen
Interview | Crash an den Börsen - "Wer Geld anlegen will, sollte sich von Trump nicht beirren lassen"
Mehr Befugnisse für Landeswahlleiter - Berlin bekommt neues Landeswahlgesetz
Basketball - Alba Berlin verabschiedet sich mit Niederlage in Paris aus der Euroleague
Uckermark - Drohende Insolvenz der Krankenhäuser in Angermünde und Prenzlau abgewendet
Neue Kriterien - Konzeptverfahren für Berliner ICC muss verlängert werden
Berlin und Potsdam - Durchsuchungen wegen Darstellungen sexualisierter Gewalt an Kindern
Offizieller Saisonbeginn - Spargelernte rund um Beelitz hat begonnen
Wohnungsbautag in Berlin - Baubranche setzt in der Wohnungsbaukrise auf neue Bundesregierung
Zugverkehr in Berlin - Alle Bahnsteige am Ostbahnhof ab Freitag frei - Stadtbahn unterbrochen
Brandenburg - Neue Skinhead-Bewegung beschäftigt Verfassungsschutz
Bundesverwaltungsgericht - Altkanzler Schröder scheitert mit Klage auf Büro im Bundestag
Katastrophenschutz-Leuchttürme - Oberspreewald-Lausitz ab sofort besser auf Notfälle vorbereitet