Ab Mitte Februar - Angestellte Lehrkräfte können in Berlin wieder verbeamtet werden

Do 09.02.23 | 16:55 Uhr
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Ein Schüler einer vierten Klasse nimmt am Unterricht teil. (Quelle: dpa/Marijan Murat)
Audio: rbb24 Inforadio | 09.02.2023 | Nachrichten | Bild: dpa/Marijan Murat

Seit Jahren steht in Berlin eine Rückkehr zur Verbeamtung von Lehrkräften im Raum, jetzt ist dieser Schritt beschlossene Sache. Allerdings werden tausende Beschäftigte die dafür nötigen Bedingungen nicht erfüllen können. Und um die gibt es Streit.

Lehrerinnen und Lehrer, die in Berlin angestellt sind, können wieder verbeamtet werden. Das Abgeordnetenhaus hat am Donnerstag das entsprechende Gesetz mit den Stimmen von SPD, Grünen, Linken und CDU beschlossen. Die FDP-Fraktion hat dagegen gestimmt, die AfD hat sich enthalten. Das Gesetz soll Mitte Februar in Kraft treten.

5.000 Lehrkräfte erfüllen Bedingungen nicht

Laut Senatsbildungsverwaltung können damit rund 16.000 Lehrerinnen und Lehrer eine Verbeamtung beantragen, wenn sie in diesem Schuljahr maximal 52 Jahre alt werden. Sie müssen außerdem einen Gesundheitstest bestehen.

Bis zu 5.000 Lehrkräfte in Berlin werden diese Vorgaben nicht erfüllen können, schätzt die Bildungsverwaltung. Sie bekommen - als weiterhin angestellte Lehrerinnen und Lehrer - aber eine Ausgleichszahlung von 300 Euro pro Monat. Die GEW hatte einen höheren Nachteilsausgleich von monatlich 900 Euro gefordert, sich damit aber nicht durchsetzen können.

In Berlin fehlen mindestens 1.000 Lehrkräfte

In der Debatte im Abgeordnetenhaus sprach der Bildungspolitiker der SPD-Fraktion, Marcel Hopp, von einem "großen und wichtigen Schritt" für Berlin. Grünen-Politiker Louis Krüger will als nächsten Schritt eine "Ausbildungsoffensive" für Lehrkräfte starten. Die CDU-Bildungspolitikerin, Katharina Günther-Wünsch, kritisierte die Höhe des Nachteilausgleichs als deutlich zu niedrig: "Sechs, setzen!", sagte sie in der Parlamentsdebatte. Genau wie die GEW strebt die CDU Nachverhandlungen nach der Wiederholungswahl an.

Nach 18 Jahren hatte sich Berlin als letztes Bundesland entschlossen, seine Lehrerinnen und Lehrer wieder zu verbeamten. Dieser Schritt soll helfen, den Fachkräftemangel zu beheben. Weil Berlin lange nicht verbeamtet hat, sind zahlreiche Lehrende nach Brandenburg oder in andere Bundesländer abgewandert. Neu eingestellte Lehrerinnen und Lehrer können schon seit vergangenem Jahr verbeamtet werden. In Berlin fehlen nach Berechnungen der Bildungsverwaltung mindestens 1.000 Lehrkräfte.

Sendung: rbb24 Abendschau, 09.02.2023, 19:30 Uhr

19 Kommentare

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  1. 19.

    Jeder kennt da einen der das so macht. Sie denken also das ist also so einfach, einfach zum Arzt und dann immer krankschreiben lassen. Zum einen gibt es Krankheiten die sieht man von außen nicht. Hier immer einen Missbrauch zu unterstellen halte ich für gewagt. Weiterhin geht das alles nicht so einfach, wenn Sie längere Zeit krank sind das gibt es eine Vorstellung beim Amtsarzt, nach mehreren Runden dort wird ggfs entscheiden das sie aufgrund Krankheit in den Ruhestand versetzt werden. Nun kommt aber der nächste Aspekt, mit 40 hat man noch nicht die maximale Höhe für den Ruhestand erreicht. Das kann ja nach Ei stieg in die Beamten Laufbahn und auch welche Schiene (mittlerer Die at oder gehobener Dienst) sehr wenig Geld zum Leben sein.

  2. 18.

    Ich bin vor 20 Jahren aus Berlin weggegangen, weil damals von 108 fertigen Referendaren der Sonderpädagogik nur insgesamt 6 eine Stelle in Berlin angeboten worden ist.
    Begründung vom damaligen Staatssekretär für Schule und Bildung: Berlin hat schon immer für andere Bundesländer ausgebildet. Zwei Jahre später wollten sie mich wieder zurück haben. Dich da hatte ich längst eine feste Stelle in NRW und meine Frau und Kinder waren hinterher gezogen.
    Diese Pleite der Personalpolitik erfolgte mit Ansage.

  3. 17.

    Genau!!!
    Und ein Arzt, der wegen einer besseren Stelle umzieht auch nicht.
    Ebensowenig der Krankenpfleger, die Krankenschwester, der Erzieher oder die wissenschaftliche Mitarbeiterin, die eine Professur angeboten bekommt - sie alle sind nicht würdig, in ihren Berufen zu arbeiten, wenn sie wegen besseren Angeboten ihre Anstellung und den Wohnort wechseln. Am besten werden sie "an die Scholle gebunden", wie es früher mal war!
    Sorry Lotte, aber das ist wirklich totaler Quatsch!

  4. 15.

    Warum müssen Lehrer überhaupt verbeamtet werden? Dies ist absolut nicht notwendig.

  5. 14.

    So etwas kenne ich tatsächlich in der Verwandtschaft. Noch nicht einmal 40Jahre alt und jetzt auf " ach wie bin ich doch krank " ! Zu Hause geht dann eben alles. Traurig, diese Leute!

  6. 13.

    Und die Verbeamtung hat den praktischen Aspekt, dass die LehrerInnen nicht mehr streiken dürfen...

  7. 12.

    Interessant, dass LehrerInnen eindeutig kleinere Klassen und bessere Arbeitsbedingungen fordern und stattdessen die Verbeamtung bekommen. Warum sollte man auch denen zuhören, um die es geht...

  8. 11.

    Aber, um mit 53 auf psychisch schlapp zu machen und Pension zu fordern, ist das wichtig. Wer will denn bitte ohne 4000€ Pension monatlich aufs Altenteil gehen?

  9. 10.

    Bei höheren Beamten 45 Jahre. Bei gehobenen normalerweise noch früher.

  10. 9.

    Das wäre höchst ungerecht, den angestellten Lehrern gegenüber.

  11. 8.

    Davon wird eure miese Art wie ihr mit Lehrer:innen umgeht auch nicht besser!

  12. 7.

    Und nicht zuvergessen das diese Pension verteuert werden muss sowie davon die Beiträge für die PKV zu leisten sind.

  13. 6.

    Um aus gesundheitlichen Gründen pensionierte zu werden Bedarf es zum einen die Verbeamtung auf Lebenszeit und zusätzlich mind. 5 Jahre den Status als Beamter. Insofern ist da schon eine Barriere eingebaut

  14. 5.

    Und nach 5 Jahren als Beamter mit Anspruch auf Mindestpension in Höhe von 1866 Euro.

  15. 4.

    Der Nachteilsausgleich verdient nicht seinen Namen. Aber es ist völlig unglaubhaft, dass die CDU Nachbesserungen gemeinsam mit der GEW anstrebt, reiner Wahlkampf. Darauf fällt sicherlich keine Lehrkraft herein.

  16. 3.

    Das maximale Alter von 52 Jahren halte ich für unverhältnismäßig, wenn z.B. Lehrer/Lehrerinnen diesen Beruf bereits längere Zeit ausüben. Wie kommt der Senat überhaupt auf dieses Alter? Die Verbeamtung sollte auch bei Älteren möglich sein, wenn diese bereits mind. 10 Jahre diesen Job als Angestellte ausüben. Ansonsten wäre es eine Ungleichbehandlung. Einen Gesundheitscheck vor der Verbeamtung halte ich dagegen für gerechtfertigt, um auszuschließen, dass jmd. gleich nach der Verbeamtung aus gesudheitlichen Gründen die Pension anstrebt.

  17. 2.

    Lehrer fehlen aber immer mehr Schüler kommen. Da ist der Beamtenstatus vermuich für die Lehrkräfte attraktiv welche eh in Berlin bleiben wollen.

  18. 1.

    Ein Lehrer, der wegen eines Beamtenstatus umzieht, ist kein Lehrer. Formalqualifiziert vielleicht, professionell nicht.

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