Bittbrief von Kiews Bürgermeister Klitschko - Wegner verspricht Hilfen für verletzte ukrainische Soldaten

Sa 20.05.23 | 11:44 Uhr
  40
Oberstarzt Christian Willy blickt auf Röntgenaufnahmen eines zersplitterten Schienbeins im Berliner Bundeswehrkrankenhaus (Quelle: rbb)
Video: rbb24 Abendschau | 19.05.2023 | Thomas Rostek | Bild: rbb

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hatte Berlin um mehr Hilfe für kriegsverletzte Soldaten gebeten. Anders als in anderen Bundesländern war unklar, wer die Behandlung bezahlt. Der Regierende Bürgermeister Wegner hat nun Unterstützung versprochen. Von Angela Ulrich

 

Christian Willy sitzt vor einem Computermonitor und blickt auf Röntgenaufnahmen eines zersplitterten Schienbeins. Solche Verletzungen sieht der Oberstarzt im Berliner Bundeswehrkrankenhaus seit Kriegsbeginn in der Ukraine immer wieder. "In der Regel waren es schwere infizierte Defektwunden im Bereich der Extremitäten", erklärt Willy und zeigt auf den Bildschirm.

Zerschossene Kniegelenke zählten dazu oder Knochen und Weichteile, die nach Explosionen im Kriegsgebiet weggesprengt waren, beschreibt der Leiter der Unfallchirurgie. Wie zum Beispiel bei einem ukrainischen Soldaten, dem der halbe Unterschenkel fehlt, und den Oberstarzt Willy nun aufwändig im Bundeswehrkrankenhaus behandelt. "Teilweise waren Patienten über ein Jahr da", sagt er. "Weil diese klinischen Verläufe auch dadurch gekennzeichnet sind, dass man nicht nur einmal operieren muss, sondern manchmal fünf, zehn, fünfzehn oder gar zwanzig Mal."

Haupteingang zum Bundeswehrkrankenhaus Berlin (Quelle: dpa/photothek)
Im Bundeswehrkrankenhaus Berlin werden die verletzten ukrainischen Soldaten behandelt | Bild: dpa/photothek

Aufwändige Behandlung - mit ungeklärter Finanzierung

Das kostet nicht nur Zeit, sondern auch viel Geld. Bei den ukrainischen Soldaten, die bislang in Berlin behandelt wurden, war zuletzt in mehreren Fällen unklar, wer das bezahlen soll. Janine von Wolfersdorff, die die private Hilfsorganisation "MediCare Hubs Kyiv" gegründet hat, kennt das Problem: "Stellen Sie sich vor, die Evakuierung gelingt, und dann liegt der Soldat in Berlin im Krankenhaus", erzählt die 47-Jährige.

"Dann kommt ein Mitarbeiter des Sozialamtes oder des Jobcenters, und fragt diesen Soldaten, wieviel Einkommen er hat, ob seine Ehefrau Einkommen hat, ob ein Heilsversorgeanspruch der ukrainischen Armee besteht", erklärt von Woltersdorff. "Das heißt, es wird komplett die Bürgergeld-Prüfung durchgeführt, und das führt in einigen Bundesländern dazu, dass die Finanzierung versagt wird."

Der Bund mahnt unbürokratische Hilfe für ukrainische Soldaten an

In Berlin sei das mehrfach passiert, sagt von Wolfersdorff. Dabei gibt es eigentlich klare Vorgaben des Bundes. Kriegsverletzten ukrainischen Soldaten soll möglichst unkompliziert geholfen werden, heißt es in einem Papier des Bundesgesundheitsministeriums. Wörtlich ist da zu lesen: "Der Bund hat die beteiligten Leistungsträger darum gebeten, ihre Antrags- und Bewilligungsverfahren möglichst niedrigschwellig und unbürokratisch zu gestalten." In fast allen Bundesländern läuft das recht problemlos, heißt es aus dem Bundesgesundheitsministerium.

Aber in Berlin hat es zuletzt immer wieder gehakt, wenn es um verletzte ukrainische Soldaten ging – und zwar, seit das System umgestellt wurde, sagt Janine von Wolfersdorff. Nach der Krim-Annexion durch Russland im Jahr 2014 habe es einen Sondertopf für ukrainische Soldaten gegeben.

Damals hatte die Bundeswehr Soldaten ausgeflogen, ihre Behandlung wurde bezahlt. Seit Beginn des Angriffskrieges auf die Ukraine im vergangenen Jahr greift dagegen eine neue Regelung: Ukrainische Geflüchtete, die sich registrieren lassen, werden Gesundheitsleistungen über das SGB II gewährt - also über das Sozialgesetzbuch, in dem unter anderem auch Bürgergeld und Grundsicherung geregelt sind. Allerdings passt das eben nicht immer für ukrainische Soldaten, da sie beispielsweise weiterhin in der Ukraine Wehrsold beziehen. Dieser Sold reiche allerdings nicht aus, um teure deutsche Krankenhausaufenthalte zu bezahlen, sagt von Wolfersdorff.

Hilferuf von Kiews Bürgermeister Klitschko

Deshalb hat Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko vor einer Woche einen Hilferuf an seinen Amtskollegen in Berlin, den Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU), geschickt. In diesem Brief bittet Klitschko Berlin um Unterstützung, auch weil die Hauptstadt so viel Expertise in der Unfallchirurgie hat.

Janine von Wolfersdorff von "MediCare Hubs Kyiv" (Quelle: rbb)
Janine von Wolfersdorff hat die private Hilfsorganisation "MediCare Hubs Kyiv" gegründet | Bild: rbb

"Besonders bewusst ist uns hierbei, dass diese Unterstützung des Bundeswehrkrankenhauses Berlin ja schon seit 2014 besteht, und bereits mehr als 60 unserer Soldaten medizinisch behandelt und versorgt wurden", schreibt Klitschko. Und weiter: "Derzeit ist es für uns allerdings nicht immer sicher, dass Deutschland die Behandlungskosten für die Versorgung unserer Soldaten übernimmt (…) Während verletzte Soldaten in anderen Bundesländern über die sogenannte 'Kleeblattstruktur' komplett versorgt werden können, müssen nach unseren Erfahrungen leider gerade in Berlin private Initiativen die Organisation und Finanzierung dringlicher medizinischer Versorgung übernehmen". Im weiteren Kriegsverlauf rechnet Kiews Bürgermeister mit deutlich mehr kriegsverletzten Soldaten - das Problem werde also drängender.

Klitschko-Brief sorgt für Nachfragen

Der Klitschko-Brief hat nun einigen Wirbel im neuen Berliner Senat verursacht. Vor einer Woche hatte der Regierende Bürgermeister angekündigt, die Sache prüfen zu wollen: "Wenn das in anderen Ländern, in anderen Städten besser läuft, muss das auch in Berlin besser laufen", erklärte Kai Wegner in der rbb24 Abendschau.

Nun folgt eine klare Ansage: Auch in Berlin sei die Finanzierung künftig kein Problem mehr, teilt die Senatskanzlei auf rbb-Anfrage mit: "Soldatinnen und Soldaten werden in Berliner Krankenhäusern versorgt und müssen dafür die Kosten nicht tragen. Diese werden durch die Sozialämter getragen. Warum dies in Einzelfällen nicht geschah, wird durch die zuständige Fachaufsicht geprüft."

Außerdem wolle sich Kai Wegner mit Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) kurzschließen: "Weitere Formen der Unterstützung und medizinischen Versorgung wird der Regierende Bürgermeister mit dem Bundesminister der Verteidigung in Kürze beraten."

Wie diese "weiteren Formen" aussehen, ist noch nicht klar. Ein neuerlicher Sondertopf im Bundesverteidigungsministerium für ukrainische Soldaten könnte im Gespräch sein. Berlin dringt außerdem darauf, dass Bezirksämter bei der Bewilligung von Soldaten-Behandlungen unbürokratischer vorgehen.

Für Bundeswehr-Oberstarzt Willy und Janine von Wolfersdorff von "MediCare Hubs Kyiv" wäre all das eine Riesenerleichterung. Zuletzt hat von Wolfersdorff eine Prothese für einen ukrainischen Soldaten sogar privat bezahlt. Sie zückt ihr Handy, zeigt ein Foto des Soldaten und lächelt: "Das ist unser Soldat. Er ist wieder zurück, er kann laufen, und er wird kämpfen."

Sendung: rbb24 Abendschau, 19.05.2023, 19:30 Uhr

40 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 40.

    Wir werden es erfahren, wenn mutige Menschen den bleiernden Deckel heben(werden).Intelligente Protestformen bahnen sich schon den Weg in die Öffentlichk. Das haben wir gesehen: die Schülerin Masha, die Petersburgerin, die den Eltern Putins den Protest aufs Grab legtBelarus hat früh erkannt, dass es Widerstand gegen Lukashenko geben muss. Die demokrat. Gewählten sitzen im Gefängnis wie in RU die Gegner des Systems. Das sind die autokrat./diktator.Staaten. Und dass das die Menschen nicht haben wollen, das ist schon verständl. Wenn das Internet für alle abgeschaltet wird, nur noch die Meinung des Staatschef zu vernehmen ist, erinnert das an sehr, sehr dunkle Zeiten. Das sollten Sie doch als durchaus gebildeter Mensch sehr wohl verstehen. Was da mal kommt u. wann, dann muss man den Menschen in diesen betroffenen Ländern überlassen, aber gegen Krieg, für Verteidigung der Bürgerrechte, da sollte Hilfe nahen.-- Sagte nicht mal einer, dass die "fetten Jahre vorbei seien"?

  2. 39.

    "Gute den Ärzten und den Patienten im BWK! " Dem schließe ich mich an. Aber das kann kein Dauerzustand werden.

  3. 38.

    "Ich besitze keine Glaskugel" Dito, vielleicht sehe ich es auch zu pessimistisch. Für Moldawien viel Glück, die jetzige Entwicklung wäre wohl am Sinnvollsten für das Land - leider liegt es etwas eingequetscht zwischen zwei Machtblöcken, das wird sicher nicht einfach.
    "Putin pfeif deine Boys nach Hause, nicht in die UKR, nicht n. MOLD! " Sinnvoller Vorschlag, bin ich dafür. Aber was wird dann in Rußland? Kommen dann die richtigen Hardliner an die Macht? Gibt es mal wieder einen Großen Bürgerkrieg und alle versuchen auf einer passenden Seite mitzumischen? Kurzfristig wäre wohl ein straff überwachtes Einfrieren hilfreich bei Aufrechterhaltung des restlichen Drucks. Aber wer hat einen echten mittel- und langfristigen Plan? Brest-Litowsk II wird es wohl nicht sein.

  4. 37.

    Osten und Westen sind in dem Zusammenhang Sammelbegriffe und nur bedingt geographisch - ich denke, Sie verstehen das aber. Die Mächtigkeit liegt weniger in der Mächtigkeit der Armee als in der Mächtigkeit an Rohstoffen in diesem "Osten". Westeuropa ist eher rohstoffarm und in vielen Gebieten auf Importe angewiesen (oder es wird sehr teuer, wenn es hier erschlossen wird - Bsp. Lithium im Erzgebirge), Nordamerika wäre wahrscheinlich im Zweifelsfall auch autark, da geht es wohl eher um die Kontrolle der Wege der Rohstofflieferungen an andere.

  5. 36.

    An der Völkerrechtswidrigkeit des Einmarsches zweifelt doch nicht ernsthaft jemand. Leider gab es aber viele unbedachte Vorbilder vorher, welche jetzt wunderschön als Blaupause und Begründung herangezogen werden können.

  6. 35.

    Sehr gut!
    Und da D Mitglied der EUROP- Konvention der Menschenrechte ist - Russland ist ja im Frühjahr 2022 ausgetreten (quelle blamage, gibt es nicht nur moralisch, sondern auch rechtlich, die Unterstützung.
    Das ist D's Beitrag. Daher alles erdenkl. Gute den Ärzten und den Patienten im BWK!
    Und deshalb ist der Anlass zur prompten Reaktion durch Herrn Wegner peinlichster Natur!
    Den ersten Punkt, den man an ihn vergeben kann.

  7. 34.

    Ich besitze keine Glaskugel, u. werde mich an Prognosen nicht beteiligen. Erst einmal geht es Moldau darum, den russischen Einfluss einzuschränken. Denn wer will schon wieder unter Fahnen- u. Losungsschwenkern leben. Einen kl. Einblick hatte ich mal für Transnistrien, Puppenstubenformat von 'Moskowien', aber sehr gefährlich! Wie man heute weiß, u. das nicht mehr belacht.Jedenfalls unterstützt dieses MOLD die Ukraine nach Kräften. Aber wie so immer, die recht Olten wollenso ein russ. Väterchen, u.das kann die Ukraine derzeit gar nicht gebrauchen. Man kann nur hoffen, dass die demokratisch gesinnten Kräfte zusammenstehen u. Support erhalten. Bis jetzt, war es noch friedlich.-Und die Georgier haben Lawrows Tochter schon mal inTiflis - bloß gut!- die Richtung gezeigt! Man kann nur auf die Jugend hoffen, All das hilft der Ukraine, niemand will diese Waffengewalt, Putin pfeif deine Boys nach Hause, nicht in die UKR, nicht n. MOLD!
    Das Leid sieht das BWK!!!

  8. 33.

    Wer ist denn der Osten? Und wie mächtig ist denn dieser Osten wirklich?

  9. 32.

    Die Dominanz Englands in GB ist eine andere Baustelle und deren spezieller Konflikt ist in 1921 noch vor verbindlichen völkerrechtlichen Regeln verortet.
    Die Ukraine ist jedenfalls völkerrechtlich mit Budapester Memorandum verbindlich ein souveränes Land nach dem Zerfall der SU. Die Ukraine hat weder Russland noch irgendein anderes Land angegriffen, noch Minderheiten menschenunwürdig unterdrückt.
    Obwohl selbst letzteres keine militärische Intervention rechtfertigen würde.

  10. 31.

    Wir sind doch schon im "neuen Kalten Krieg".

  11. 30.

    Ich habe nichts anderes geschrieben. Aber daraus:
    https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/neue-amtssprache-in-moldau-moegliche-wiedervereinigung-mit-rumaenien-18860959.html
    folgt doch auch, daß Bessarabien (Modalwien) wieder zu Rumänien gehören wird. Und damit sind wir doch genau wieder an der Stelle gelandet, wo der ganze Osten am Ende des WK I nach Versailles schon war - wir machen alles einfach nochmal ab da.

  12. 29.

    Mit dieser Vorgehensweise weit jenseit von Diplomatie wollen Sie eine neuen kalten Krieg des Westens gegen den Osten, da es dann zum Auseinanderbrechen der weltweiten Wirtschaft erneut kommen wird in eine westliche Wirtschaftszone unter Führung der USA und eine östliche Zone unter Führung von China (+ den dann Juniorpartnern der BRICS und der Shanghai-Organisation). Jetzt bleibt es ihrer Phantasie überlassen, wo sich die restlichen Staaten einsortieren würden und welcher Stellvertreterkriege es dann bedarf zur weitern Sortierung für die beiden Blöcke. Sie hätten dann das Rad der Geschichte mindestens auf 1945 zurückgedreht - ich vermute sogar, daß es dann 100 Jahre zurückgedreht wäre und wir alles nachmal machen.

  13. 28.

    "Für mich ist es keine Frage ob sondern nur wann Russland die Gebiete verliert." Sie meinen so, wie UK Irland verloren hat? Aber auch dort wird ein Teil (Nordirland) weiterhin gehalten - das wäre übertragen dann der Streifen Ostukraine. Ich finde allerdings, daß das von Roosevelt für Europa vorgeschlagene Prinzip, daß jede Nationalität auch eine eigene Nation bekommen soll, hat sich als Prinzip nicht als tragfähig in der dann folgenden Geschichte erwiesen. Das zeigt sich auch jetzt in der Ukraine, welche bevorzugt eine Ukraine frei von anderen Minderheiten haben will (verstößt nebenbei auch gegen den Minderheitenschutz bei einer EU-Aufnahme) - das Ziel eines ethnisch reinen Gebietes war immer der Auftakt zu Kriegen in Europa, es kommt dann nur darauf an, wer den ersten Schuß abgibt.

  14. 27.

    Werte rbb24-Redaktion: Sind Sie ein User Björn-Veröffentlichungsorgan? Ich hatte auf die Auslassung von 'Björn' zu dessen historischen Exkursionen, die mir unnötig erschien, geschrieben, dass in Moldavien/Moldova die Regierung Maia Sanduu einen aus Sicht der Sprachwisssenschaft bedeutsamen Coup gelandet hat, der für das Land/Zukunft schon wichtig ist: Die Erklärung des Rumänischen als erste Amtssprache, weil es das(sog.)Moldauische gar nicht gibt, eine Erfindung aus dem Vorläuferstaat RU, dem der aggressive Hr. Putin vorsteht. Es wurde immer rumänisch gesprochen, Musik- u. Volkstanzkultur, Orchestrierung/Tonsätze - alles, sehr Schöne, was die nahen Karpaten so zu bieten haben.Mit dieser Entscheidung werden viele Modauer 'erlöst", denn Rumänisch kennt nur die lateinische Schrift. Das Sprachrohr russisch Putins ist da zum Glück eingeschränkt, da sich nun endl. diversiviziert, was 'man mitschneiden muss' u. was nicht. In sofern ist es auch ein Kampf gegen neue Kriegsopfer,wenn man so will

  15. 26.

    Deswegen kann man CDU auch nicht mehr wählen, unfassbar als ob wir die Sozialstation der Welt wären.

  16. 25.

    Es spielt überhaupt keine Rolle was sich Putin in seinem kranken Hirn vorstellt und will.
    Selenskyj spricht mit Putin in der einzigen Sprache die er versteht. Und wenn die Ukraine mit Putin fertig ist, werden die Russen auf Jahrzehnte weniger als eine Regionalmacht sein.
    Da braucht es keine Verträge mehr, die fassen die Ukraine garantiert nicht mehr an!!

  17. 24.

    Wissen sie mehr als alle Medien?
    Ich kenne die Zahlen nicht. Was aber offensichtlich ist, sind erstens x-fache Verluste der Russen und eine enormes Desinteresse der jungen Russen an der „Spezialoperation“.
    Und die Ukrainer werden ihr Land freiwillig verteidigen.
    Nun was sagt uns dieser Befund. Mir sagt er mit Blick in die Geschichte der Befreiungskriege von Anfang an sehr viel, Russland wird die ukrainischen Gebiete nicht befrieden und demzufolge militärisch nicht halten können.
    Für mich ist es keine Frage ob sondern nur wann Russland die Gebiete verliert.

  18. 23.

    Leider kann man hier zu Maia Sandu nichts schreiben, da das sofort der Zensur unterliegt. Bitte suchen Sie selber und überlegen dann, ob das zur Beruhigung der Lage vor Ort beitragen wird.

  19. 22.

    Das könnte man bei einem wie auch immer gearteten Waffenstillstnd durch Friedenstruppen a la KFOR aus dem verbündeten Ausland aufstocken (Camp Bondstell ist ja auch nicht gerade klein) - allerdings müßte man erstmal bis dahin kommen.

  20. 21.

    " Wer auf militärische Überlegenheit setzt, sitzt immer am längeren Hebel, "

    mag sein, aber wichtig ist auch wieviele Soldaten noch kampffähig sind , die Ukraine hat so ca 40 Mill EW und viele haben ihr Leben verloren, viele haben sich dem Wehrdienst entzogen, wieviele bleiben noch ?

  21. 20.

    " bittet Klitschko Berlin um Unterstützung, auch weil die Hauptstadt so viel Expertise in der Unfallchirurgie hat. "

    ach, und andere Bundesländer nicht ?

  22. 19.

    Bisweilen beschleicht mich das Gefühl, daß das immer noch die Nachwehen von Versailles im Osten sind. Denken Sie dabei auch an die Frontverlauf März 1918 bei der Unterzeichnung vom Vertrag von Brest-Litowsk. Oder später an die Sowjetrepublik Donez-Kriwoi Rog. Wie hoch stehen die Chancen, daß Rußland erneut ein Brest-Litowsk II bereit wäre zu akzeptieren?

  23. 18.

    In Moldawien spricht man aber zum überwiegenden Teil rumänisch und nicht russisch - ist historisch bedingt, könnte man aber aus dem Geschichtsunterricht noch wissen. In Transnistrien wäre russisch, ukrainisch und "moldauisch" (rumänsich) gleichbereichtigt, es überwiegt im Alltag aber russsich. Transnistrien gehörte übrigens nach dem WK I zur neu gebildeten Ukraine, Moldawien als Bessarbaien zu Rumänien. Der Geschichtsunterricht in der Schule wird wohl zunehmend schlechter.

  24. 17.

    Bitte informieren Sie sich umfassend, was so alles passiert. Immerhin hat Russland noch das Geld, sich in Moldova einen (eventuellen) Widerstand gegen die europäisch ausgerichtete Regierung der gewählten Präsidentin, Maia Sandu 's (studierte Ökonomin) zu kaufen.
    Ich wage es kaum zu glauben, wie dort die Kraftprobe in der letzten Maidekade ausgehen soll. Man kann nur hoffen, das sich sich die pro-europäischen Kräfte und die Jugend durchsetzen werden. Denn gerade die gut ausgebildeten, jungen Kräfte haben schon das Land verlassen. Ob sie eigens zu diesem Tag einreisen werden? - Es wird doch von Seiten Rossias überall, wo man Russisch spricht, Stimmung pro Russland u. gegen die EU gemacht, siehe das Baltikum und siehe Georgien! Und Sie hat es wohl auch schon "ergriffen"? Wenn es in Russland schon mit Schweigen hingenommen werden muss. Soll sich diese bleiernde Decke über weitere Landstriche ergießen?

  25. 16.

    1. stamme ich aus keiner "linksgrünen Bubble"

    2. ist hier wieder der "falsche" Max unterwegs, der so gerne fremde nicks kapert

    Also hören sie auf mich mit Diffamierungen aus ihrer rechtsbraunen Bubble zu belästigen.

  26. 15.

    "Es ist wohl so gut wie sicher, daß Russland dann das nächste Land überfällt."

    Sicher? Das wird uns zwar täglich eingeredet, aber würde es so kommen? Immerhin ist ein Großteil der angeblichen potentiellen Angriffsziele NATO Gebiet.
    Und ehrlich gesagt, ich kenne nur ein Land, das mit allen Mitteln versucht hat, die NATO in den Konflikt hineinzuziehen. Wenn Raketen bei einem NATO Mitglied einschlagen und noch tagelang, nachdem ihre Herkunft klar war, behauptet wird, es wären russische gewesen, sehe ich das als gezielte Provokation an.

  27. 14.

    „ Ich befürchte jedoch, dass eine hochgerüstete Ukraine, der Ukraine auf Dauer keine Sicherheit bringt.“
    Das sollten sie mal näher erläutern. Wer auf militärische Überlegenheit setzt, sitzt immer am längeren Hebel, Paradebeispiel USA. Mit denen legt sich weltweit niemand an.
    Im Zweifel kann sich die Ukraine nur auf sich selbst verlassen. Noch ist die Ukraine weder in der NATO noch in der EU und was Versprechen der Siegermächte wert sind, müssen sie gerade aufs schmerzlichste selbst erfahren. Bill Clinton höchst persönlich hat sich dafür bereits entschuldigt.

  28. 13.

    Das sagt jemand aus der linksgrünen Bubble, in welcher seit Jahrzehnten gegen unsere Bundeswehr und Soldaten Stimmung gemacht wurde.
    Dort tummeln sich zudem Gelöbnis-Störer und Wehrdienstverweigerer inklusive, die sich nicht an der Verteidigung unseres Vaterlandes beteiligen möchten.

  29. 12.

    Nun ja, das wechselt immer hin und her.
    Wenn es um Waffenlieferungen geht, heißt es, die müssen da hin, weil Putin sich sonst Polen, Moldau und das Baltikum krallt.
    Wenn die Menschen Sorge vor einem Atomkrieg haben, heißt es, nein, keine Sorge, Putin würde niemals die NATO angreifen.
    Wir wissen nicht, was passieren wird.
    Ich befürchte jedoch, dass eine hochgerüstete Ukraine, der Ukraine auf Dauer keine Sicherheit bringt.

  30. 10.

    "Es ist wohl so gut wie sicher, daß Russland dann das nächste Land überfällt." Auch unwahrscheinlich, da danach die Grenze zum NATO-Gebiet kommt und Rußland gegen eine vereinigte Armee der NATO-Staaten hoffnungslos unterlegen wäre.

  31. 9.

    Das Bundeswehrkrankenhaus in Berlin ist glücklicherweise nicht marode und Teil der Regelversorgung in Berlin. Der Gedanke dahinter mag der sein, dass medizinisches Personal der Bundeswehr auch mit zivilen Patienten Erfahrungen sammeln kann. Dass jetzt tatsächlich Kriegsverletzungen behandelt werden können lässt mich frösteln. Selbstverständlich finde ich es trotzdem gut, dass sie dort behandelt werden können.

  32. 8.

    Es kann doch nicht sein, dass Millionen/Millarden für Waffen bereit gestellt werden und die Behandlung der Verletzten muss von Privaten finanziert werden.
    Solidarität? Hilfe für die Ukraine?
    Es lebe unsere Bürokratie ;-(

  33. 7.

    Falsch. Die BW ist so marode und heruntergekommen, da muss erstmal aufgebaut werden. Die BW ist nicht einsatzfähig. Und dafür ist das Sondervermögen.

  34. 6.

    Das den verletzten und kranken Menschen hier geholfen wird finde ich völlig in Ordnung und bei der Finanzierung dieser Aufgabe könnte man doch mal zum "Sonderfonds" der Bundeswehr schielen. Wenn ich mir diesen "Tagesbefehl" reinziehe https://www.bmvg.de/de/aktuelles/sondervermoegen-bundeswehr-markiert-historischen-aufbruch-5542400 komme ich nicht nur aus dem Lachen nicht mehr raus, sondern auch auf die Idee mit dem Geld, muss ja nur 'n bisschen sein - also 'n bisschen von 100 Mrd - mal was vernünftiges anzustellen. Menschen zu helfen z.B.

  35. 5.
    Antwort auf [Jan] vom 20.05.2023 um 11:02

    Der Krieg wird durch Waffenlieferungen nicht intensiviert, sondern das Selbstverteidigungsrecht der Ukraine gestärkt. Was wäre denn die Alternative? Den Russen die Ukraine überlassen? Es ist wohl so gut wie sicher, daß Russland dann das nächste Land überfällt. Etwas weiter denken hilft manchmal...

  36. 4.
    Antwort auf [Marion] vom 20.05.2023 um 11:09

    Repariert und zurück in den Einsatz, um es mal makaber auszudrücken. Allerdings müssen Sie bedenken, wer es sagt. Soldaten haben ein ganz anderes Verständnis. Da gehört Krieg zum Berufsbild. Auch wenn es Ärzte sind.

  37. 3.

    Als verletzter ukrainischer Soldat sollte man wissen, daß es in Deutschland momentan um die medizinische Versorgung von Medikamenten schlecht bestellt ist. Da man nicht mal meine dringend benötigten Medikamente liefern kann, wären die Verletzten besser beraten, in ein Land gebracht zu werden, wo dieser Mangel nicht vorherrscht.

  38. 2.
    Antwort auf [Jan] vom 20.05.2023 um 11:02

    "Wir haben gerade wieder für 2,7 Mrd.€ Waffen zugesagt und damit den Krieg und das Leid intensiviert."

    Hätten wir keine Waffen zugesagt wäre das Leid noch biel größer oder wollen sie die Morde, Plünderungen und Vergewaltigungen der russischen Soldateska nicht wahr haben?

  39. 1.

    Die deutsche Politik kann halt nichts. Die Kosten, die durch alle Ukrainer erzeugt werden, können doch vorgestreckt werden und nach Kriegsende dem Aggressor Russland als Reparationsforderung in Rechnung gestellt werden. Mit Zins und Zinseszins. Genauso, wie es Deutschland damals tat.
    Man könnte auch jederzeit eine Zwischenrechnung nach Moskau schicken.

Nächster Artikel