7.473 ankommende Flüchtlinge registriert - Zahl der Asylbewerber in Berlin um mehr als 50 Prozent gestiegen

So 16.07.23 | 09:20 Uhr
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Symbolbild: Sachbearbeiterin und Dolmetscher beraten am 10.10.2013 zwei Personen in Berlin. (Quelle: dpa/Bernd Von Jutrczenka)
Audio: rbb24 Inforadio | 16.07.2023 | Nachrichten | Bild: dpa/Bernd Von Jutrczenka

Die Zahl der Asylbewerber ist in Berlin im ersten Halbjahr um mehr als 50 Prozent gestiegen. Bis Ende Juni wurden 7.473 ankommende Flüchtlinge als Asylsuchende registriert nach 4.864 im Vorjahreszeitraum. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus dem Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF).

Hauptherkunftsländer sind die Türkei, Syrien, Afghanistan, Georgien, Vietnam und Moldau.

8.502 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine

Hinzu kamen 8.502 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine, die einen anderen Aufenthaltsstatus als Asylbewerber haben. Ihre Zahl ging im Vergleich zum Vorjahr zwar zurück, bewegt sich angesichts des anhaltenden russischen Angriffskrieges aber immer noch auf hohem Niveau.

Im gesamten Vorjahr zählte das Landesamt 14.704 Asylanträge. Hinzu kamen mehr als 1.000 Geflüchtete, die über Sonderprogramme nach Berlin kamen, etwa besonders schutzbedürftige Syrer. Darüber hinaus fanden in Berlin im Vorjahr schätzungsweise 60.000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine eine neue Bleibe.

Die Zunahme beim Zuzug Geflüchteter stellt die Stadt seit geraumer Zeit vor Probleme: Der Senat kommt bei der Schaffung von Unterkünften kaum hinterher. Zuletzt wurde die Zahl der Plätze mit etwa 34.000 angegeben, nur ein kleiner Teil davon ist frei. Die Lage ist derart angespannt, dass der Senat auf große provisorische Lösungen wie Leichtbauhallen auf dem ehemaligen Flughafengelände in Tegel zurückgreifen muss.

Auf dem Areal nahm im Vorjahr das Ukraine-Ankunftszentrum seinen Betrieb auf, die Unterkünfte waren eigentlich nur zur kurzzeitigen Unterbringung von Neuankömmlingen gedacht. Derzeit leben nach Angaben des LAF 2.526 Menschen dort, vielfach schon länger.

Weitere Unterbringungsmöglichkeiten in Planung

Das Amt rechnet damit, dass in Berlin bis Mitte Herbst drei weitere Unterbringungsmöglichkeiten für zusammen knapp 1.600 Menschen eröffnen. Es handelt sich um zwei Gemeinschaftsunterkünfte und eine Aufnahmeeinrichtung. Nach Einschätzung von Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) werden in diesem Jahr 10.000 bis 12.000 neue Plätze zur Unterbringung benötigt.

Auch auf Bundesebene nimmt die Zahl der Geflüchteten zu. Laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge stellten von Januar bis Juni 162.271 Menschen einen Asylantrag in Deutschland (150.166 Erst- und 12.105 Folgeanträge). Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (84.583 Erstanträge) bedeutet dies einen Anstieg um 77,5 Prozent.

Sendung: rbb24 Inforadio, 16.07.2023, 09:30 Uhr

35 Kommentare

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  1. 35.
    Antwort auf [Tilda] vom 16.07.2023 um 17:17

    " holt die Menschen nicht ab "

    eine inhaltsleere Floskel, die menschen wollen nicht " abgeholt" werden, von wo denn ? Deutschland hat inzwischen weit über 80 Millionen Einwohner , zu viel für ein kleines Land

  2. 34.
    Antwort auf [Ausländerfreund2015.] vom 17.07.2023 um 11:37

    "Die afd macht denselben Sch*** und platzt demnächst wie eine Seifenblase nach 10 Jahren Rummurkserei."
    Na, wenn das schon so feststeht, muss sich ja gar keiner beunruhigen... Wozu dann eigentlich die ganze Debatte? :_)

  3. 33.
    Antwort auf [Bernd ] vom 17.07.2023 um 08:54

    Ich bin ganz Ihrer Meinung! In meiner Umgebung fragt man sich, wieviele Asylanten noch hierher kommen.Die meisten Menschen kommen nicht aus Kriegsgebieten. Wo soll das noch hinführen? Krankenversicherung/ Pflegeversicherung ect….alles wird teurer…wer zahlt das alles? Wir.. Die Minister sacken sich mal kurz 3000.00€ ein ohne Steuern zu entrichten.Wir bekamen 300.00€ mussten aber Steuern zahlen!! Wo soll das noch hinführen? Wer keine Arbeit annimmt raus… Arbeitslose genauso-Geld streichen!!!

  4. 32.
    Antwort auf [Tilda] vom 16.07.2023 um 17:17

    Die afd macht denselben Sch*** und platzt demnächst wie eine Seifenblase nach 10 Jahren Rummurkserei.

  5. 31.

    Berlin hat viel Platz! Allein auf dem Tempelhofer Feld lassen sich mehrere zehntausende Flüchtlinge unterbringen. Die neuen Fachkräfte garantieren Berlin einen klaren Standortvorteil. Das bedeutet wirtschaftlichen Aufschwung, wo andere Bundesländer vor Neid erblassen.

  6. 30.

    Ich bin auch sehr für eine humanitäre Unterstützung von Menschen in Not (und selbst ehrenamtlich engagiert) Meine Unterstützung gilt jedoch nur solange ich mir selbst keinen Schaden zufüge. Das nützt Niemandem und wäre Schwachsinn. Meiner Meinung nach sollte deshalb mehr zur Beendigung von Kriegen getan und Hilfe zur Selbsthilfe etc. gegeben werden. Völkerwanderungen gibt es aufgrund von Eroberungen, Kriegen etc. seit Jahrhunderten . Doch seit Jahren hat es eine andere Dimension angenommen.
    Es gab 2018 einen italienischen Bürgermeister, der m.M. nach eine gute Idee hatte:
    Diejenigen seiner Gemeinde, die weiterhin für einen ungehinderten Zustrom von Asylbewerbern waren, wurden verpflichtet, auch Flüchtlinge in ihrer Wohung aufzunehmen. So kann´s auch gehen. Vielleicht sollte unsere Regierung also mit gutem Beispiel vorangehen. Immer mehr Flüchtlilinge aufzunehmen ohne zu wissen, wie sie untergebracht und integriert werden können - DAS ist nämlich Schwachsinn.

  7. 29.
    Antwort auf [Ersil] vom 16.07.2023 um 11:22

    Richtig. Und man wird als "rechts/rechtsradikal/Nazi/ "etc.pp. beleidigt, weil man darauf sachlich richtig darauf hinweist, daß man als Rentner nach jahrzehntelanger Arbeit Grundsicherung beantragen muß, weil die Renten zu niedrig sind oder Erwerbsmindungsrenten zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel sind - und dann erfährt, daß Ukrainer exakt die gleichen Ansprüche haben wie man selbst ... Diese Situation ist Ausdruck des politischen Willens. Nun, diese Botschaft kommt in der Bevölkerung an und wird entsprechend honoriert, wer wundert sich darüber?

  8. 28.

    Der Fachkräftemangel kann durch Asylbewerber auch nicht gedeckt werden.

    Letztlich wandern sehr viele Asylbewerber dauerhaft in unsere Sozialsysteme ein.

    Da jeder Asylbewerber über ein sicheres Drittland nach Deutschland kommt, ist eine Zurückweisung an der Grenze möglich. Es fehlt der politische Wille.

  9. 27.
    Antwort auf [Lorenzo] vom 16.07.2023 um 10:37

    Unterhalten Sie sich mit AfD-geneigter Wählerschaft. Dann bekommen Sie Ihre Antwort.
    Inzwischen kenne ich zwei, die offen über Beweggründe sprechen. Dahinter steckt tatsächlich keine Fremdenfeindlichkeit per se. Es sind die Entwicklungen in Deutschland in den letzten Jahren hinsichtlich Wohnungsmarkt, Kriminalität, Genderdebatten, unbegrenzter Willkommenskultur, Corona-Politik, Inflation, Waffenlieferungen vs. Armut im eigenen Land, marodes Bildungssystem usw.

    Anstatt sich differenziert mit dieser Unzufriedenheit, diesen Sorgen und Nöten und vor allem auf Augenhöhe mit dem AfD-geneigten Wähler auseinandersetzen, wird pauschal in die rechtsextreme Schublade gesteckt. Einmal drin, ist ihm der Rest auch egal, 'dann erst recht'.

    Ein Fünftel(!) der Wahlberechtigten - eine Tendenz, die mich gruseln lässt. Die Ampel macht nichts, hört nicht zu, holt die Menschen nicht ab, überlegt stattdessen ein Parteiverbot. So einfach ist das aber nicht und darf es auch nicht sein.

  10. 26.
    Antwort auf [Brigitte] vom 16.07.2023 um 13:30

    Dem kann ich nur zustimmen. Es ist eine überschaubare Zahl von Menschen in Not, hier geht es schließlich um Asyl. Wer gegen das Grundrecht auf Asyl ist, muss dann schon noch sagen, dass es auf unsere Verfassungs pfeift und ebenso auf die Genfer Flüchtiingskonventionen oder Allg. Erklärung der Menschenrechte insgesamt. Allerdings wird deren Bekämpfung auch energisch vorangetrieben, parteiübergreifend. Wenn bei der Verschlechterung der Lage für ankommende Geflüchtete an den EU-Außengrenzen von "historisch" bahnbrechendem Erfolg zur Einigung im europäischen Rat gesprochen wird, ist das durchaus historisch: Es ist unnachahmlich kontrafaktisch gegen die eigene Existenz der EU. Wir sind aus Blut und Tränen des Zweiten Weltkriegs geboren, inkl. aller menschenrechtlichen Überlegungen und schließlich Maßnahmen. Das ist es, was auf dem Spiel steht. Da sind läppische 10.000 oder 15.000 Geflüchtete in Berlin so wenige, dass sie nicht auffallen. Asyl u. Migration Sind nicht verhandelbar.

  11. 25.

    Die Frage ist doch, wieviel der Ankommenden, dass Asyl verwehrt und wieviel dann abgeschoben wurden.
    Zu der Unterbringung kann ich nur schreiben, dass eine Unterbringung im Wohngebiet Thälmann-Park, in unmittelbarer Nähe zu einer Grundschule, gebaut wird.
    Einer Grundschule, die jetzt schon aus allen Nähten platzt und deren Erweiterungsbau schon seit sieben Jahren gebaut werden soll.

  12. 24.
    Antwort auf [Reimann ] vom 16.07.2023 um 11:25

    "Es ist in jeder Beziehung unerträglich geworden."

    Stimmt. Die Xenophobie, die sich hier Bahn bricht, ist unerträglich. Aber wenn man halt keine Erfolge im Leben aufzuweisen hat, finden sich irgendwo ein paar Flüchtende, an denen man seinen Frust abarbeiten kann.

    7473 Flüchtende sind 0,2% der Menschen in Berlin. Also mit 2 Promille kommt der Deutsche doch erst richtig in Stimmung!

  13. 23.

    Hamed Abdel Samad sagte bei "Markus Lanz", dass es nicht die vorrangige Aufgabe der Regierung sei, das Asylrecht durchzusetzen, sondern staatliche Aufgaben wie Sicherheit, Mobilität, Infrastruktur, Bildung zu erfüllen. " Kein Asylbewerber hat das Recht, sich das Aufnahmeland auszusuchen."(Ruud Koopmans - Migrationsforscher der HU).
    In Frankreich erhalten ukrainische Flüchtlinge etwa ein Drittel der Sozialleistungen,
    in Deutschland werden sie den deutschen Bürgern gleichgestellt.
    Noch Fragen?

  14. 22.
    Antwort auf [EVo] vom 16.07.2023 um 10:12

    Die Leute dürfen aber nicht woanders hin, da sie nach Berlin verteilt wurden und das steht erstmal und man kann daran nichts ändern.

  15. 21.
    Antwort auf [Lorenzo] vom 16.07.2023 um 10:37

    Nein, das liegt an Neonazis und Rassisten. Nicht am Heizungsgesetz.
    Eine "Obergrenze" kann es zum Glück auch gar nicht geben.

  16. 20.

    Also wir halten fest: die weißen Ukrainer verstopfen alles. Aber die anderen Flüchtlinge, die nicht weiß sind, werden als Problem angesehen und bekommen den Hass ab.

  17. 19.
    Antwort auf [Mike Müller] vom 16.07.2023 um 11:47

    Absoluter Blödsinn, Ihr Kommentar.
    Ich war sozialversichert, Mit Eintritt in die Berufsfeuerwehr wurde ich Beamter, zur Belohnung wird meine erarbeitete Rente von 220 Euro wegen Überversorgung von der Pension abgezogen, aber versteuern darf ich sie trotzdem. So geht es allen, die vor dem Eintritt in den Staatsdienst mehr als 60 Monate in die RV eingezahlt haben.

  18. 18.
    Antwort auf [chr/christiane] vom 16.07.2023 um 10:22

    Wie viele Fachkräfte sind unter den Geflüchteten?
    Warum wird diesen die Arbeitsaufnahme so schwer gemacht?
    Unsere Bürokratie bringt so vieles zum Erliegen ...
    Jede gute Fachkraft sollte einen Bogen um Deutschland machen!

  19. 17.

    Nur Fachkräfte und wirklich Schutzbedürftige sollten kommen,alles andere ist zuviel.Arbeitslose Sozialempfänget haben wir mehr als genug.

  20. 16.
    Antwort auf [Pankower] vom 16.07.2023 um 10:53

    @ Pankower: Beamte und Politiker können sich auch nicht vorstellen, wie es sich anfühlt, gesetzlich versichert zu sein. Ansonsten hätten die sich schon lange für die gemeinsame Bürgerversicherung stark gemacht. Stattdessen bricht die GKV demnächst komplett zusammen und wird mit sehr vielen Steuermitteln wieder notdürftig aufgebaut.

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