Von Krumme Lanke bis Mexikoplatz - Senat beschließt Verlängerung der U3 im Berliner Südwesten
800 Meter U-Bahn-Strecke sollen gebaut werden: Der Senat hat eine Verbindung zwischen der bisherigen Endstation der U3 - Krumme Lanke - und der S-Bahnstation Mexikoplatz beschlossen. 2030 soll das Projekt fertig sein.
- U3 wird von Krumme Lanke bis Mexikoplatz verlängert
- Grüne fordern schnelle Umsetzung des Vorhabens
- Senatorin prüft weitere U-Bahn-Verlängerungen, darunter U2 und U9
Die U-Bahn-Linie 3 im Berliner Südwesten wird verlängert. Das hat der Senat am Dienstag beschlossen. Mit der Verlängerung soll die Lücke zwischen der U3-Endstation Krumme Lanke und dem S-Bahnhof Mexikoplatz, die auf der Linie S1 liegt, geschlossen werden, wie Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) mitteilte. Bislang kann auf diesem Abschnitt eine Busverbindung genutzt werden.
"Es ist für das ganze Thema Netz und wie kommen die Pendler aus dem Süden Berlins in die City rein natürlich ein unheimlicher Mehrwert. Auch wenn es nur der eine Kilometer ist, ist es genau der Lückenschluss, der da fehlt", betonte Schreiner. Nach ihren Angaben soll die lediglich rund 800 Meter lange U-Bahn-Strecke unterirdisch unter der Argentinischen Allee gebaut werden. Der neue U-Bahnhof soll südlich des Mexikoplatzes entstehen, um den Platz selbst als Gartendenkmal zu erhalten.
Neue Strecke könnte 2030 eröffnet werden
Nach Schreiners Worten beauftragte der Senat die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) mit weiteren Planungsschritten sowie mit der Umsetzung des Vorhabens. Sie sei guter Dinge, dass der erste Spatenstich noch in dieser Legislaturperiode erfolgen werde, die bis 2026 dauert.
Gebaut werden soll die Verlängerung Schreiner zufolge voraussichtlich in offener Bauweise, ohne Tunnelbohrmaschine. Die Inbetriebnahme ist für 2030 oder 2031 geplant. Die Kosten für das Vorhaben beziffert die Senatorin auf aktuell 103 Millionen Euro. Nach dem üblichen Finanzierungschlüssel übernimmt der Bund drei Viertel der Kosten. Der Rest entfällt auf das Land.
Grüne fordern "Turbo" für das Projekt
Der BVG-Vorstandsvorsitzende Henrik Falk erklärte: "Das ist ein gutes Signal für Berlin. Wenn wir gemeinsam wollen, dass immer mehr Menschen in unserer Stadt sich für umweltfreundliche Mobilität entscheiden, dann müssen wir ihnen auch immer bessere Angebote machen." Ein wachsendes Netz sei dafür eine Grundvoraussetzung.
Die Grünen forderten Senatorin Schreiner auf, bei dem Projekt "endlich den Turbo einzulegen". "Die Verlängerung der U3 ist eine der sinnvollsten und besten neuen U-Bahn-Projekte Berlins", erklärte die verkehrspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion im Abgeordnetenhaus, Antje Kapek.
Die Linie erschließe neue Stadtquartiere und stärke das Berliner Nahverkehrsnetz durch neue Umstiegsmöglichkeiten zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln.
Derzeit umfasst das Berliner U-Bahn-Netz knapp 147 Kilometer und 175 Bahnhöfe. Die U3-Verlängerung ist das erste Neubauprojekt seit der Verlängerung der U5 vom Alexanderplatz zum Hauptbahnhof.
Senat prüft weitere Streckenverlängerungen
Verkehrssenatorin Schreiner verwies nach der Senatssitzung darauf, dass neben der U3 noch weitere U-Bahn-Projekte geprüft würden. Als Beispiele nannte sie die Verlängerung der U8 ins Märkische Viertel, aber auch die Verlängerung der U7 von Rudow zum Flughafen BER sowie von Spandau zur Heerstraße.
Ins Auge gefasst habe die Verkehrsverwaltung auch Verlängerungen der U9 von der Osloer Straße Richtung Pankow und der U2 von Pankow Richtung Norden. Die Planung und Umsetzung solcher Vorhaben dauert sehr lange. Hier rechnen Beteiligte eher in Jahrzehnten als in Jahren. Teil der Verfahren sind unter anderem Kosten-Nutzen-Rechnungen und andere Untersuchungen zur Wirtschaftlichkeit.
Sendung: rbb24 Abendschau, 13.02.2024, 19:30 Uhr
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