Großmanöver - Tausende Nato-Streitkräfte fahren bis Sonntag durch Brandenburg

Fr 16.02.24 | 15:24 Uhr
  27
Symbolbild:Ein Militärkonvoi fährt auf einer AUtobahn.(Quelle:picture alliance/dpa/B.Wüstneck)
Bild: picture alliance/dpa/B.Wüstneck

Wegen des größten Nato-Manövers seit dem Kalten Krieg fahren aktuell Militärfahrzeuge mit britischen Soldaten durch Brandenburg in Richtung Polen. Mehr als 5.000 Briten wollen in Eberswalde haltmachen.

Tausende britische Soldaten und Soldatinnen werden bis Sonntag durch Brandenburg fahren und auch übernachten: Im Rahmen einer Militärübung der Nato fahren die Streitkräfte seit Mittwoch von der niedersächsischen Hafenstadt Emden bis zur deutsch-polnischen Grenze in Mecklenburg-Vorpommern, wie das territoriale Führungskommando der Bundeswehr mitteilte.

Mehrere hunderte Militärfahrzeuge sollen demnach an der Übung "Brilliant Jump" teilnehmen. Diese ist mit der nach Angaben der Bundeswehr "größten Nato-Übung seit Ende des Kalten Krieges" verknüpft, die seit Ende Dezember läuft und "Steadfast Defender" genannt wird. Geführt werden die britischen Truppen vom regionalen Kommando des Verteidigungsbündnisses im niederländischen Brunssum.

Route führt über Autobahnen und Bundesstraßen

Die Konvois sollen sich in mehrere, zeitversetzt fahrende Gruppen aufteilen. Auf der Route wurden Versorgungspunkte vorbereitet. Die etwa 1.000 Kilometer lange Fahrstrecke verläuft nach Angaben des territorialen Führungskommandos überwiegend über Bundesautobahnen und -straßen. Die Bundeswehr bittet Autofahrer darum, möglichst großen Abstand zu den Konvois zu halten.

Genaue Informationen zur Fahrstrecke und Zwischenhalten werden aus Sicherheitsgründen nicht bekanntgegeben. Mögliche Routen in Brandenburg wären der Weg über die A2, den Berliner Ring und A11 oder über die A24, den nördlichen Berliner Ring und dann die A11. Auch eine Route im Norden Brandenburgs über die A20 und die A11 ist denkbar.

Mehr als 5.000 Soldaten sollen in Eberswalde haltmachen

Zumindest ein erheblicher Teil der Übungsteilnehmer wird in Eberswalde (Barnim) direkt an der A11 haltmachen: Nach rbb-Informationen werden auf dem Flugplatz im Ortsteil Finow etwa 1.900 Lkw und andere Militärfahrzeuge mit jeweils drei Soldatinnen und Soldaten erwartet. Die insgesamt 5.000 bis 6.000 britischen Armeemitglieder werden sich aber nicht alle gleichzeitig auf dem Flugplatz aufhalten, da sie aufgeteilt nach Polen fahren.

Auf dem Eberswalder Flugplatz standen am Donnerstag bereits einige Militärfahrzeuge vom Typ Oshkosh aus US-amerikanischer Herstellung sowie MAN-Kat-1-Lkw und ein Tankfahrzeug der britischen Armee. Für die Übernachtung der Soldatinnen und Soldaten standen Zelte und Dixi-Toiletten bereit.

Russischer Angriff auf Nato-Gebiet wird simuliert

Bei dem viermonatigen Manöver "Steadfast Defender" übt die Nato das Szenario eines russischen Angriffs auf die Ost-Flanke des Bündnisgebiets. Dieser würde zum Ausrufen des sogenannten Bündnisfalls nach Artikel 5 des Nato-Vertrags führen.

Die Übung streckt sich laut Angaben der Bundeswehr von Rumänien bis nach Norwegen. Nach Nato-Angaben sollen etwa 90.000 Soldatinnen und Soldaten aus 31 Mitgliedsländern sowie Schweden daran teilnehmen, etwa 13.000 davon aus Deutschland. Das Großmanöver soll am 31. Mai enden.

Sendung: Antenne Brandenburg, 16.02.2024, 16:40 Uhr

Mit Material von Sabine Tzitschke

27 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 27.

    "Solange wir zu Russland gute Beziehungen haben wird es Deutschland gut gehen."
    Solche Sätze zu lesen tut wirklich weh, wenn man weiß, wie sich Russland in der Ukraine verhält. Interessiert Sie das überhaupt nicht?

  2. 26.

    Lieber rbb, wo hat Emsen denn bitte einen Hafen? Oder sollte es in einer korrekt gedachten Beitragsversion vielleicht Emden sein? Köstliche Fehler sind unterhaltend, von daher, trotzdem Daumen hoch, aber vielleicht in Zukunft unter alle Beiträge den Hinweis „alle Angaben bitte selbst nachprüfen“ einfügen :-)

  3. 25.

    ......dann habe ich jetzt eine einzige Frage an Sie: Wie finden Sie es denn, wie die Russische Armee in der Ukraine agiert mit allem, was man darüber weiß?

  4. 24.

    Sinnvoll und richtig. Es wird Zeit, dass auch die europäischen NATO-Länder wieder verteidigungsfähig werden. Dass sich jetzt wieder die ganzen Putin-Trolle hier in den Kommentaren austoben, darf einen natürlich nicht wundern.

  5. 23.

    "Sie verurteilen die, die versuchen, auch Ihre Freiheitzu verteidigen"
    Welche Freiheit sehen Sie denn bedroht ? Am Hindukusch ist diese Parole schon mal ad absurdum geführt worden.
    Manche wollen einfach keine Lehren aus der Geschichte ziehen, dazu gehört auch diese geschichtsvergessene Regierung.

  6. 22.

    Äußerst belustigend bis erschreckend, wie hier einige Naive noch ernsthaft denken, man könne mit Putin verhandeln, sprich ihm vertrauen, nachdem er offen das Völkerrecht gebrochen und einen sinnlosen Angriffskrieg entfesselt hat, der lediglich der erste Schritt seines Planes ist, das alte Sowjetreich wiederherzustellen – ein Mann, der zunächst Angriffspläne gegen die Ukraine dementierte, ohne Skrupel gezielt zivile Strukturen beschießen sowie Frauen und Kinder ermorden/foltern lässt, ein Atomkraftwerk als Faustpfand hält, unliebsame politische Gegner bzw. Andersdenkende liquidieren lässt und sich eine Parallelwelt aus Paranoia und Desinformationen aufgebaut hat. Der versteht nur eine Sprache, und zwar die der Abschreckung. Die NATO muss massiv aufrüsten, die Ukraine mit Waffen unterstützt werden, und in Europa benötigen wir einen Plan zur wirksamen Abschreckung, falls sich die USA unter Putin-Fan Trump aus der NATO zurückziehen. Bei Hitler hatte Appeasement auch nichts gebracht.

  7. 21.

    Wo sind die Bauern wenn man sie braucht

  8. 20.

    Ich kann mir schon das Gejammer denken, dass kommt, sollten die Russen auch an ihren Westgrenzen Truppen zusammen zieht. Aggression!! Der Russe kommt!!!
    Vielleicht ist das ja der Plan, um noch mehr in die Rüstung zu stecken.

  9. 18.

    Ein bissel mit den Säbel rasseln?
    Ich habe das Gefühl, dass bei den Einberufungsbefehlen schon die Briefmarke abgestempelt ist.
    Traktoren braucht die Menschheit um etwas zu Essen zu haben, wenn es sein muss auch über die Autobahn. Militär benötigt die Menschheit nicht, es sei denn, dass es für soziale Zwecke eingesetzt wird.
    Verhandeln statt Krieg!

  10. 16.

    Wissen Sie denn, was Sie da schwafeln? Putin hat 2014 bewiesen, das Verhandlung und Diplomatie für ihn Schwäche bedeuten und er meint, sein Zarenreich mit Blut, Krieg, Morden von Frauen, Kindern und Männern, Unterdrückung und durch Missachtung von gültigen Verträgen erschlachten zu müssen. Reden Sie mit ihm und seinen Vasallen. Viel Erfolg. Ich hasse Gewalt und Kriege, ich verachte die, die ihn anzetteln. Sie verurteilen die, die versuchen, auch Ihre Freiheitzu verteidigen. Wenn es Ihnen nicht gefällt: ziehen Sie um nach Russland.

  11. 14.

    "In Russland verdienen sich die Oligarchen gerade dumm und dämlich."
    Ja irgendeiner ist nun mal der Gewinner wenn man Sanktionen kompensieren muss.
    Kennen Sie eigentlich den Aktienkurs von Rheinmetall ?

  12. 13.

    Diese regelrechte Kriegsbesoffenheit hierzulande macht mir Angst. Rüstungslobbyisten wie Frau Strack-Zimmermann sind regelrecht verzückt ob der zu erwartenden Dividende. Es muss andere (diplomatische) Lösungen geben als das geplante Hochrüsten für Europa mit einer "europäischen Atombombe". Wissen die Beteiligten eigentlich von was sie da schwafeln? Solche wirklichen Diplomaten wie Otto von Bismarck wird es wohl hierzulande nie wieder geben. Von ihm stammt auch der verbürgte Ausspruch "Solange wir zu Russland gute Beziehungen haben wird es Deutschland gut gehen." Leider werden die Prioritäten heute anders gesetzt.

  13. 12.

    In Russland verdienen sich die Oligarchen gerade dumm und dämlich. Das kann der hiesigen Wirtschaft (Oligopole / Investoren) nicht gefallen.
    Solange in der Ukraine geschlachtet wird, müssen große Militäretats aktiviert werden.
    1. Wann genau sollen die 1 Million Drohnen in der Ukraine ankommen?
    2. Sitzt Krassikow noch in seiner Zelle oder laufen längst die Deals im Hintergrund? (Nawalny und kein Gesichtsverlust für niemanden)
    3. wer verhandelt da eigentlich, wenn wir das nicht tun? Es wird ja verhandelt, was man so liest.

  14. 11.

    Und Putins Russland ist ein wahrer Friedensengel. Wandere aus nach Russland, Belarus, China oder Nordkorea. Da biste richtig, fall der Demokratie und Freiheit nicht zur Last. Und tschüß

  15. 9.

    "Kein europäisches Land geht derzeit so selbstzerstörerisch vor wie Deutschland."
    ===> Manch anderes Land zerstört lieber seinen Nachbarn.

  16. 8.

    Echt? Ich nicht, die Russenkolonnen waren doch eher nervig, weil die Sonderrechte hatten und alle anderen ausgebremst haben. Dazu die Straßenschäden durch die Panzerketten...

Nächster Artikel