Verteidigungsministerium - Bundeswehr strukturiert an Standorten in Berlin und Brandenburg um

Do 04.04.24 | 15:24 Uhr
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Archivbild: Bundesverteigigungsminister Boris Pistorius (l, SPD) beim Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Schwielowsee mit Oberst Markus Beck (r). (Quelle: dpa/Stache)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 04.04.2024 | Nachrichten | Bild: dpa/Stache
  • regionale Kommando-Standorte der Bundeswehr in Schwielowsee und Berlin
  • mögliche Doppelstrukturen sollen abgebaut werden
  • nach Umstrukturierung soll es nur noch ein zentrales Führungskommando geben

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat am Donnerstag in Berlin seine Reform-Pläne für die Bundeswehr vorgestellt. Demnach soll es künftig ein übergeordnetes operatives Führungskommando geben - und nicht mehr zwei.

Dafür sollen an den bisherigen Standorten in Brandenburg und Berlin Doppelstrukturen abgebaut werden: an der Henning-von-Tresckow-Kaserne in Geltow, einem Ortsteil der Gemeinde Schwielowsee (Potsdam-Mittelmark), und in der Julius-Leber-Kaserne in Berlin-Wedding.

Alle Absprachen sollen zusammenlaufen

In Schwielowsee sitzt bislang das Führungskommando für Auslandseinsätze, etwa in Westafrika oder aktuell mit der Fregatte "Hessen" im Roten Meer, in Berlin das Kommando für die Landesverteidigung und Inlandseinsätze bei Katastrophen. Die beiden Stellen haben sehr unterschiedliche Aufgaben, aber auch einige mögliche Überschneidungen.

In dem neuen Führungskommando der Bundeswehr sollen laut Pistorius alle Absprachen zu nationalen und internationalen Einsätzen zusammenlaufen. So könne man schneller Entscheidungen treffen. Dem Kommando sollen vier Bereiche unterstellt werden - und zwar das Heer, die Luftwaffe, die Marine und eine Cyberabwehr.

Ziel sei es, "die Bundeswehr so umzubauen in ihren Strukturen, dass sie selbst für den Ernstfall, den Verteidigungsfall, für den Kriegsfall optimal aufgestellt ist", sagte Pistorius. Er verwies dabei auf die verschärfte Bedrohungslage in Europa. Die Bundeswehr müsse wieder kriegstüchtig werden.

Eine weitere Großbaustelle der Bundeswehr-Reform bleibt das Personal und die Frage, ob Deutschland nach der Aussetzung der Wehrpflicht eine allgemeine Dienstpflicht einführen könnte. Pistorius lässt dafür Modelle prüfen und orientiert sich an der Praxis in skandinavischen Staaten. Die sogenannte Personaloffensive der Bundeswehr ist in den vergangenen Jahren nicht vorangekommen und die Zahl der Soldatinnen und Soldaten zuletzt sogar auf 181.500 gesunken.

Sendung: rbb24 Inforadio, 04.04.2024, 15:00 Uhr

24 Kommentare

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  1. 24.

    Eigentlich warte ich immer noch auf @Weltenbummlers konkrete Aufzählung oder ersatzweise auf Nickname @Kalles Aufzählung.

  2. 23.

    Ein wenig naiv kann man schon sein, aber ihre Nachfragen zeugen schon von exemplarischer, sie wissen schon. Nur weil nachträgliche Beschlüsse gefasst wurden sind die Einsätze lange nicht legal und von den USA braucht man gar nicht zu reden, da ist kaum ein Einsatz völkerrechtlich legal.

  3. 22.

    Es gab blutige Ausschreitung moskautreuer Kräfte in Vilnius 1991. Und gesichert ist, dass es unter Gorbatschow ein Wirtschaftsembargo und eine Nichtanerkennung des litauischen Referendums zur Unabhängigkeit gab.
    Inwieweit Gorbatschow aber direkt oder in dieser Zeit bereits durch die stalinistischen Hardliner getrieben eine proaktive Rolle einer militärischen Intervention einnahm, ist meines Wissens unklar. Und mir scheint auch plausibel, dass dies für ihn bereits eine rote Linie war. Denn bevor Gorbatschow selbst weggeputscht wurde, war er zugunsten einer regionalen Wirtschaftsgemeinschaft (Unionsvertrag) auch zu erheblichen Zugeständnissen bez. Autonomie der ehemaligen Sowjetrepubliken bereit.
    Fakt ist aber, dass dies auch zum raschen Beitritt des Baltikums in die NATO führte.

  4. 21.

    An welchen völkerrechtlichtswidrigen hat sich ihrer Meinung nach die Bundeswehr jemals beteiligt?
    Und für welche völkerrechtswidrige Kriege bildete Rammstein, sie können ja nur von der USA sprechen, die Drehscheibe?

  5. 20.

    „sei denn man möchte das neue menschenfeindliche Russland bis zum Atlantik.“
    Wie haben Sie das ermittelt?
    Dafür gibt es nicht die geringsten Anzeichen. Aus russischer Sicht sieht er die NATO auf sich zukommen. Also das Gegenteil von dem was Sie behaupten.
    Eine Frage: Hätten die westlichen Verbündeten ein Interesse an Dtl. im Krieg? Bitte ernsthaft und langsam abwägen.

  6. 19.

    "Lieber friedensfähig, statt kriegstüchtig" Meinen Sie, daß sich Putin auf friedensmäßig einläßt? Wenn Deutschland mal angegriffen wird, verlieren wir sowieso wegen schlechtem Denkvermögen.

  7. 18.

    Gedankenspiel: Deutschland neutral und militärfrei seit 1949 - wir wären dann längst Teil von Russland, mit Zwangseinziehungen zur russischen Armee incl. mit Presse- und Medienzensur, Wahlfälschungen und mehr Scheindemokratie seit 75 Jahrenn / Dasselbe erst jetzt starten, dann würde Putin sofort auch bei gegen das Völkerrecht verstoßen, wie in der Ukraine. Sollte ich mich irren, dann müßte Putin ja das von Merkel mit eingeleitete Minsker Abkommen von 2014 einhalten. Fakten: Er tat es nicht. Jeder sowjetische/russische Machthaber führte/führt Krieg. Selbst Gorbatschow ließ 1989 gegen die Autonomiebestrebungen der drei baltischen Staaten die russchische Armee aufmarschieren und es floß Blut www.deutschlandfunk.de/vor-30-jahren-der-blutsonntag-von-vilnius-als-gorbatschow-100.html Die Reaktionen des Kreml auf das Nato-Jubiläum (75') lassen erahnen, daß Russland sich nur auf einen Diktatfrieden einließe - um danach weitere Gebiete/Länder völkerrechtswidrig zu erobern...

  8. 17.

    Der prophezeite Untergang ist schon seit Jahren nicht nur eingeleitet, sondern auch politisches Tagesgeschäft. Immer wieder erstaunlich ist die Chuzpe und die Abgebrühtheit, mit der das Ziel konsequent verfolgt wird. Wer dagegen opponiert muss schon ein dickes Felle haben, und bereit sein, viele Unannehmlichkeiten zu ertragen.

  9. 16.

    "Von 1945 bis 1990 hat das funktioniert" Nachhilfe in Geschichte: von 1945 bis 1990 hat das Gleichgewicht des Schreckens besonders zum Schluß in de Konfrontation Pershings contra SS20 funktioniert. Frieden beinhaltet Respekt (hat Putin nicht) vor nationalen Ländergrenzen und die Bereitschaft den Frieden bei Bedrohingslagen von außen mit kriegsfähiger Armee 8hier die Bundeswehr) zu verteidigen, es sei denn man möchte das neue menschenfeindliche Russland bis zum Atlantik.

  10. 15.

    Der Hindukusch ruft wieder ! Zum Training und um die Demokratie zu verteidigen. Da kann man den lächerlichen Rest an Material und Munition auch noch verschießen und entsorgen. Wer sich selbst entmilitarisiert, von dem kann auch keine Gefahr mehr ausgehen. Frieden schaffen ohne Waffen ! Der alte 68er Traum wird doch noch wahr.

  11. 14.


    Deutschland kann nur entwickelt werden, wenn es im Frieden mit allen seinen Nachbarn lebt. Von 1945 bis 1990 hat das funktioniert und zwar zum Vorteil aller Europäer und der internationalen Gemeinschaft.
    Seitdem befindet man sich permanent in völkerrechtswidrigen Militäreinsätzen, zu denen man sein eigenes Militär schickt ,oder als Standort für fremde Armeen dient.
    Entweder Deutschland wird endlich friedensfähig, oder es geht unter.

  12. 13.

    Struktur schlägt das Handeln? Durch die Wiedervereinigung gab es Untersuchungen, was wir jetzt von der gemeinsamen Armee wollen: Kleinere flexiblere Einheiten, gut ausgerüstet und trainiert, schnell „rein und wieder raus“, flache Hierarchien, das biologische Herauswachsen alter Versorgungsstrukturen und eigentlich auch die Auflösung der unreformierbaren Beschaffung. Fazit: Das Richtige gelingt Keinem...Liegt es am Korpsgeist?

  13. 12.

    Was sie beschreiben ist in Wahrheit eine bedingte binäre Alternative (if ... else...). Allerdings kann angesichts der gegenwärtigen weltweiten Situation (Bedingung), insbesondere durch die betriebene "Außenpolitik" einiger Länder ja nur "kriegstüchtig" wahr sein. Zumindest dann, wenn wir uns wenigstens darauf einigen können, weiterhin in Freiheit unter Annerkennung und Anwendung des Völkerrechts (über)leben zu wollen.

  14. 11.

    Wg. GenZ: Alle anderen Gen1-x zuvor konnten auch erst NACH der Bundeswehr Stiefel schnüren, Hemden auf DIN A4 falten und Stube reinigen. Aber immerhin konnten sie es dann. Die GenZs möchte ICH nicht als Typ daheim haben, sie verhungern und verdursten, wenn der Asia-Ramen und Späti zu sind, wenn die Öffis streiken, sind sie immobil, bei Männerschnupfen erreichen sie die Notaufnahme o_O mit denen kann man nicht mal Räuber und Gendarm SPIELEN.

    Gott bewahre, dass wir JEMALS in die aufgeführte Verteidigungs- oder Kriegssituation kommen, aber für's allgemeine Leben war die Bundeswehr immer Top-Ausbilder ;-) und ein Großteil des luschigen Images ist dem Wegfall der Wehrpflicht geschuldet.

  15. 10.

    Lieber friedensfähig, statt kriegstüchtig

  16. 9.

    Da haben sie verdammt noch mal Recht. Das Zeitfensterfür Pistorius wichtige Weichenstellungen wird im wesentlichen von zwei Dingen beeinflusst. Von dem weiteren konventionellen Engagement der USA in Europa aber insbesondere auch von dem Willen die nukleare Abschreckung aufrecht zu erhalten und von Putins Kriegskosten und möglichem Handlungsspielraum, als Folge der militärischen Unterstützung der Ukraine.
    Wenn ich so den gegenwärtigen Zeitgeist sehe, dann kann Ich wirklich nur für uns alle hoffen, dass das Zeitfenster maximal ist.

  17. 8.

    Tut mir leid aber die Fakten sind da etwas anders gelagert…
    Bereits 2016 noch unter von der Leyen gab es zu wenig Personal bei der Bundeswehr.

    Wir sind uns einig, dass Mann oder Frau da auch was zurückgeben kann…. Aber freiwillig…. Wer das für sich so entscheidet.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass 1 Jahr Wehrdienst der wohl von den Betroffenen eher als Übel angesehen wird die Bundeswehr wirklich voran bringt.
    Und wie gesagt… die meisten Länder verzichten darauf.

  18. 7.

    Leider falsch die Bundeswehr ist einer der beliebtesten Arbeitgeber bei jungen Menschen. Es wurden über 18.000 neue Mitarbeiter, auch Soldaten genannt angeworben. Zeigen sie mir mal bitte ein untenrhemen das nur ein Bruchteil von dem pro Jahr überzeugt. Und ja die Abbrecherquote ist zu hoch und ja es gehen auch viele pro Jahr von der Bundeswehr weg sver zu behaupten es liege an der Attraktivität ist falsch. Der Mangel an Personal ist halt überall spürbar und die Konkurrenz schlägt nicht.

    Egal ob mann oder frau dem Land etwas zurück zu geben was Frieden, Ausbildung und sicherheit in der Kindheit gab finde ich grundsätzlich nicht falsch.... aber da gehen die Meinungen gerne auseinander.

  19. 6.

    Das ist ja mal so ein richtig konstruktiver Beitrag. Was meinen Sie denn, sollte Ihrer Meinung nach getan werden? Oder wollten Sie nur mal wieder ein bisschen rum prollen?

  20. 5.

    Die Frage lautet doch eher wer an dieFront will und auch kann. Die Gen.Z wird es ja kaum sein, die kriegen ja nichtmal ihre Stiefel geschnürt, vom Rest reden wir gar nicht erst. Ich z.B. könnte, aber ich will nicht.

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