Prignitz - Naturschützer ziehen Klage im Zusammenhang mit A14-Ausbau zurück

Do 29.08.24 | 13:49 Uhr
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Die Verschiebung des ersten Teils der Brücke für die A14 bei Wittenberge hat begonnen. (Quelle: rbb)
Bild: rbb

Die rechtlichen Hürden für den Bau eines neuen Abschnitts der Autobahn 14 zwischen Wittenberge und Karstädt in der Prignitz sind ausgeräumt - nächstes Jahr soll in Wittenberge der Bau starten. Das teilte die zuständige Planungsgesellschaft Deges am Donnerstag mit und bestätigte damit einen Bericht der "Märkischen Allgemeinen Zeitung".

Eine Klage des Vereins Naturfreunde Deutschland sei zurückgezogen worden. "Damit ist das Baurecht im Abschnitt 4 unanfechtbar", sagte ein Sprecher.

Naturfreunde-Vorstand Uwe Hiksch sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Naturfreunde hätten die 142 Aktenordner zum Verfahren juristisch geprüft und mehrere Punkte für eine mögliche rechtliche Anfechtung gesehen. Letztlich seien jedoch die Chancen für einen Sieg vor Gericht zu gering eingeschätzt worden, und nötige Gutachten wären über Spenden nicht rasch genug zu finanzieren gewesen, sagte Hiksch.

"Absoluter Wahnsinn"

Nach wie vor halte der Verein den Autobahnbau für einen "absoluten Skandal und absoluten Wahnsinn", so Hiksch weiter. Das Verkehrsaufkommen sei so gering, dass eine Autobahn nicht nötig sei.

Der Verein sei nicht nur gegen den Bau des etwa 18 Kilometer langen Streckenabschnitts zwischen Wittenberge und Karstädt, sondern lehne weitere Autobahnen generell ab. Hiksch räumte ein, dass rechtlich gesehen der Bau des Streckenabschnitts nun bald beginnen könne. "Wir weinen dann immer ein bisschen", sagte er.

Die Deges erklärte, die Vorbereitungen für den Bau seien trotz der Klage weitergeführt worden. "Die Bauvorbereitungen sollen 2026 abgeschlossen werden. Mit ersten Straßenbauleistungen im Bereich der späteren Anschlussstelle Wittenberge ist bereits in 2025 zu rechnen."

Verbindung zum Ostseeraum

Die A14 führt von Nordwestbrandenburg über Schwerin nach Wismar. Offizielles Ziel des Bauabschnitts 4 ist nach Angaben der Deges die Schaffung einer schnellen Verbindung zwischen den Wirtschaftsstandorten im mitteldeutschen Wirtschaftsraum und den Häfen an der Ostseeküste sowie die Schließung der Lücke zwischen der Autobahn A2 am Autobahnkreuz Magdeburg und der A24/A14 am Autobahndreieck Schwerin. Es wird erwartet, dass der Streckenabschnitt Anfang der 2030er Jahre fertig wird.

Die Deges heißt offiziell Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH und ist mit der Umsetzung der Verkehrsprojekte Deutsche Einheit betraut.

22 Kommentare

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  1. 22.

    Ich kann Ihrerseits keinen Bezug zu meinem Beitrag erkennen, obwohl Sie ihn angeführt haben. Kern meines Beitrags waren die Finanzierungsinstrumente, die eine im Zweifelsfall überdimensionierte Autobahn eher in die Welt setzen lassen als eine ggf. angemessenere zweispurige Straße.

    Etwas mehr Inhalt sollte Ihrerseits schon kommen. ;-

  2. 21.

    Viel weiter denken, Tschechien/Ungarn/Niederösterreich/Slowakei - Hamburg und die anderen Nordseehäfen.
    Die A14 wird die Autobahnen/Straßen rund um aber auch in Berlin entlasten aber eben auch mehr Verkehr generieren.
    Derzeit ist der kürzeste Weg mit LKW von Prag nach Hamburg durch Berlin, wenn in Berlin freie Fahrt besteht.
    Für die Prignitz ist das natürlich wirtschaftlich bedeutsam wenn man mehr als lokale Landwirtschaft und EE als wirtschaftliche Basis möchte.

  3. 20.

    Trotz immer derselben Nörgler, wird die A14, weitergebaut.
    Und die Menschen in der Region, warten sehnsüchtig auf die Fertigstellung, Viele Grüße.
    Das kann man aber in Potsdam, natürlich nicht verstehen - wo jede paar Minuten eine Tram, ein Bus, eine S-Bahn, oder ein Regio fährt.

  4. 19.

    Sie haben nicht umsonst von "Straßen / Autobahnen" geschrieben. Genau darum geht es: Es gibt für jeden Umstand die passende Größe. Auf der östlichen A 20 zwischen Rostock und AB-Kreuz Uckermark verlieren sich jedenfalls die Fahrzeuge auf der Autobahn; der Grund dafür ist, dass anstelle einer zweispurigen Straße eine vierspurige Autobahn gebaut wurde, einfach, weil es dazu leichtere Finanzierungsinstrumente gibt.

    Die Kritik an der A 14 entzündet sich ganz wesentlich an diesen Finanzierungsinstrumenten und an der Überdimensioniertheit der Strecke.

  5. 18.

    Autobahnen in und um Berlin, werden durch die neue A14 entlastet.
    Tolle Sache !!!!

  6. 17.

    Herr Pelocke
    ich finde diese neue Rennpiste auch nicht gerade prickelnd, sie geht mir richtig auf den Keks. Aber anstelle sich zu Fragen warum diese Autobahn wegen mangelnden Bedarfs, was selbst ich nicht bestätigen kann, gebaut wird, wäre Ihr Engagement bei der Frage, warum die Bahn bestehende Strecken trotz Bedarf stilllegt sicherlich angebrachter und auch ihrem Niveau entsprechend. Das scheinen ja "richtige" Verkehrswege zu sein. Nur wo findet man die, vorallem jwd, noch? Ich hörte letztens die DB sucht händeringend Fahrplanschätzer, wissen sie genaueres?

  7. 16.

    Das Geld wäre vermutlich für den A100 Stadtring besser ausgegeben gewesen. Dieser ist essenziell für Berlin und die arbeitende Bevölkerung. Das lässt sich auch schon samstags beobachten, sobald das Stück Innsbrucker Platz gesperrt sein wird. Sämtliche umliegenden Straßen und Wohngebiete können den Verkehr nicht aufnehmen und werden normalerweise davon frei gehalten.

  8. 15.

    Ein sehr guter Kommentar von Ihnen !
    Beruflich war und bin Ich dort sehr oft unterwegs - Ich freue mich einfach nur, auf die Fertigstellung der A14, Viele Grüße.
    Die gesamte Region, freut sich und erwartet sehnlichst die Fertigstellung !!!

  9. 14.

    Endlich hat dieser Schwachsinn der Klage ein Ende. Jeder der dort wohnt kann sich die Fertigstellung nur sehnlichst wünschen. Natur ist eben auch den lebenden Menschen dort zu helfen. Ich fahre oft die A14 und habe immer lange Kolonnen gesehen. Ich hoffe das 2030-32 alles fertig ist. Gerne schaufel ich auch mit…..

  10. 13.

    Wissen Sie eigentlich, das für viele Menschen in Ostdeutschland, die Straße/die Autobahn, die einzigste Verbindung zur ,, Außenwelt,, ist und viele Millionen Menschen in Brandenburg, in Sachsen-Anhalt, in Mecklenburg-Vorpommern, tagtäglich auf das eigene Auto, angewiesen sind ???
    Sie wollen den Menschen, in ländlichen Regionen, ihre Mobilität nehmen - ohne ein Flächendeckendes und funktionierendes Bahnnetz, anbieten zu können.
    Viele Bahnstrecken/Bahnhöfe wurden stillgelegt und eine Wiederbelebung dauert Jahrzehnte-oder wird es Nie geben.
    Wir, in unserer Kleinstadt mit ca. 7000 Menschen+neue Wohngebiete+Gewerbegebiete+Touristen, warten seit Jahrzehnten, auf die Reaktivierung der Bahn, LG.
    Ohne Straßen/Autobahnen, geht in vielen Regionen/Kommunen gar Nichts.

  11. 12.

    Ja - Millionen von Menschen in der Hauptstadt Region, in Sachsen-Anhalt/Sachsen und in MV, profitieren von der neuen A14.
    Die Regionen entlang der A14 haben ganz neue Entwicklungschancen.
    Regionen, wie die Altmark in Sachsen-Anhalt, oder der Westen/Nordwesten von Brandenburg, wurden doch bisher von Politik und Wirtschaft, gar nicht wahrgenommen und das, kann und wird sich durch neue und moderne Infrastruktur ändern, LG.

  12. 10.

    Die geringen Erfolgsaussichten der Klage der Naturfreunde liegen daran, daß die deutsche Demokratie von der Autolobby gekauft wurde. Jedes Jahr spendet sie 1 Mrd,€ an die Autoparteien, damit sie der Autolobby genehme Gesetze machen. Das artet dann aus im Bau von immer mehr Autobahnen und Straßen, Abwrackprämien, die den Kauf eines neuen Autos als Bedingung haben, nicht kostendeckenden Parkgebühren, Verkehrsmninistern, die nicht fähig sind, eine Straßenmaut einzuführen, allgemeinem Bahnchaos usw..

  13. 9.

    Wenn der Staat zuviel Geld hat, daß er es für Autobahnen verplempern muß, muß der Preis des Deutschlandtickets nicht erhöht werden und für zusätzliche Züge und Kapazitätserhöhungen im Eisenbahnnetz müßte dann auch genug Geld vorhanden sein. Ich werde diese Autobahn nicht benutzen, weil das unter meinem Niveau ist. Ich nutze nur richtige Verkehrswege. Schlimm ist, daß die Klage aus finanziellen Gründen scheitert. Wenn jemand die Natur schützen will, darf das nicht am Geld scheitern und auch nicht an schlechten juristischen Aussichten. Da müssen die Gesetze besser werden. Warum wird dort eine Autobahn gebaut, wo gar keine Nachfrage besteht? Denn im Dezember 2002 wurde der Fernverkehr wegen mangelnder Nachfrage auf der Strecke Magdeburg . Stendal - Wittenberge eingestellt. Wenige Jahre später wurde ein Fernreisezugpaar wieder eingeführt und verkehrt bis jetzt. Wenn man die Verkehrswege bessern will, soll man diese Strecke und die Strecke Ludwigslust - Wismar für 160 km/h herrichten.

  14. 8.

    Werfen Sie doch mal einen Blick auf die Karte und dann werden sicher auch Sie erkennen, daß Verkehr direkt Richtung Magdeburg, Halle, Leipzig, Dresden fließen kann, ohne den Umweg über die A24, den Berliner Ring, die A9 nehmen zu müssen. Das wird einiges an Entlastung auf den Brandenburger Autobahnen und BUndesstraßen bringen.

  15. 7.

    Hallo für den Naturschutz, sinkende Steuereinnahmen? Nur mal so, dieses Jahr ist die höchste jemals eingenommen Summe.

  16. 6.

    Die A14 mag jetzt kaum genutzt werden. Das wird sich mit der Fertigstellung schnell ändern, denn die Transitwege werden sich verlagern, weg von der A13, A10, A19/24, hin zur A14. Auch die A2 im Bereich zwischen A10 und A14 wird entlastet werden. Der südliche Berliner Ring A10, ja selbst die Berliner A100/A111 werden entlastet vom europäischen Tranitverkehr. Gut und Danke, dass die Naturverbände einsehen, nicht gewinnen zu können. Jedoch große Teile der Bevölkerung und auch jetzt angrenzende stark belastete Naturräume, es weniger sein werden.

  17. 5.

    Das ist eine wichtige Autobahn, die Mitteldeutschland direkt mit der Ostsee verbindet.
    Wichtig für den Westen/Nordwesten von Brandenburg, für Mecklenburg-Vorpommern, für Sachsen-Anhalt, Sachsen, usw.
    Warum, klagen die ,, Naturfreunde,, nicht Tagtäglich gegen das Milliarden-Grab BER, oder auch Tagtäglich gegen die Milliarden-Verschwendung in der Lausitz, gegen künstliche Seen, Kanäle, Jachthäfen und Hotels ?

  18. 4.

    Seht schade. Milliarden für Autopisten die zu immer mehr Verkehr führen.

    Hat es irgendwann eine Ende?

    Milliarden für Kfz Straßen und fast nichts für Fahrradwege.

  19. 3.

    Die eigens dafür zurechtgelegten Planungsinstrumente sehen vor, dass ein Autobahnbau leichter vonstatten gehen kann als der Bau einer zweispurigen Landesstraße. Deshalb solche übermäßigen Projekte wie die A 14 bis nach Wismar und die A 20 von Rostock bis zum Kreuz Uckermark. Auf Bahnebene wäre das so, als würden zugleich alle Nebenstrecken auf ICE-Niveau gebracht. Während bei der Bahn der Nutzen akribisch aufgelistet und in den Vergleich zu den Kosten gebracht wird, scheint im Falle des Straßen-, treffender Autobahnbaus die bloße Spekulation auszureichen.

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