Weit im Plan zurück - Schwarz-Rot verfehlt Wegners Radwege-Ankündigungen deutlich

Mo 12.08.24 | 14:09 Uhr
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Ein Radfahrer wechselt am 17.07.2023 auf der Berliner Grunewaldstraße die Spur um einem parkenden DHL-Transporter auszuweichen. (Quelle: Picture Alliance/Monika Skolimowska)
Audio: rbb24 Inforadio | 12.08.24 | Kirsten Buchmann | Bild: Picture Alliance/Monika Skolimowska

Berlins Schwarz-roter Senat bleibt bei Bau und Ausbau von Radwegen in Berlin deutlich hinter der Bilanz des Rot-grün-roten Vorgängersenats zurück.

Im bisherigen Jahresverlauf wurden lediglich sieben Radwege-Projekte mit einer Gesamtlänge von knapp 4,2 Kilometern für den Verkehr freigegeben, wie die Senatsverwaltung für Verkehr in Reaktion auf eine dpa-Anfrage bekannt gab.

Die rund 25 Kilometer neuen Radwege unter der Grünen-Verkehrssenatorin Bettina Jarasch im Jahr 2022 hatte Berlins Regierender Kai Wegner (CDU) kurz nach seiner Amtsübernahme als "keine gute Bilanz" bezeichnet und angekündigt: "Die Bilanz, die Frau Jarasch hingelegt hat in einem Jahr, die werden wir locker überbieten."

Schwarz-roter Senat verfehlt Vorgaben für Radwegeausbau deutlich

Die Jahresvorgabe für den Radwegebau in Berlin ergibt sich aus dem Berliner Radwegeplan aus dem Dezember 2021. Die Vorgaben des Plans beschreibt der CDU-geführte Verkehrssenat selbst als "konkrete Ziele, Handlungsschwerpunkte und Maßnahmen, um einen attraktiven, leistungsfähigen und sicheren Radverkehr zu gewährleisten". In diesem Plan verpflichtet sich die Landesregierung im Jahr 2024 100 Kilometer Radverkehrswege neu zu schaffen.

Den weiteren Senatsangaben zufolge sind nach bisherigem Planungsstand für 2024 insgesamt 24 Radwege-Projekte mit einer Gesamtlänge von 16,7 Kilometern vorgesehen. Zwar ist das etwa eine Vervierfachung von dem, was in den ersten Monaten des Jahres an Radwegen freigegeben wurde, doch insgesamt lediglich ein Sechstel der senatseigenen Vorgaben für 2024 für die Radverkehrsentwicklung der Stadt.

Sendung: rbb24 Inforadio, 12.08.2024, 14:20 Uhr

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87 Kommentare

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  1. 87.

    Wer es sich leisten kann, jeden 2. Tag zu spät zur Arbeit zu kommen, weil der ÖPNV nicht funktioniert .....
    Stauzeiten kann man einplanen, die kritischen Bereiche sind vorher bekannt. Die Öffis sind unberechenbar- leider.

  2. 86.

    Ups ... schöne Geschichte ... in der die Mehrheit der Radler offenbar regelkonform unterwegs ist. Na was denn nun?

    Also argumentativ ist die Anti-Radfahrer-Front hier in den Kommentaren wirklich sehr schwach unterwegs.

  3. 85.

    Mehr Tote durch Radfahrwege? Können Sie mir bitte erklären, wie Sie auf diese Logik kommen?

  4. 84.

    Radfahrer beteiligen sich in der gleichen Größenordnung wie elektrische Kfz. Obwohl sie weniger Platz in Anspruch nehmen und die Strassen so gut wie nicht belasten. Das ganze ist jetzt schon nicht fair und Sie wollen es noch schlimmer machen?

  5. 83.

    Sie wissen schon, dass es mehr Fahrräder als Autos in Berlin gibt? ... Ihr Post führt ein weiteres, nicht zu Ende gedachtes Argument in einer langen Reihe in diesen Kommentaren auf.

  6. 82.

    Glauben Sie, ich weiß nicht das Straßen Geld kosten. Wir haben in der Infrastruktur einen wahnsinnig großen Rückstau in der Sanierung und Neubau. Deshalb ist kein Geld für den Radwegeausbau übrig, auch wenn es billiger ist. Sie wissen, dass auch Radfahrer auf den Straßen fahren können, zusammen mit den anderen Fahrzeugen. Deshalb ist es sinnvoll, da zu bauen, wovon alle Verkehrsteilnehmer profitieren, diese als Erstes instand und ausgebaut wird. Radwege sind in den nächsten zwanzig Jahren keine sinnvolle Investitionen. Geht es Ihnen um den Klimaschutz, dann setzen Sie sich dafür ein, dass die E-Mobilität mit austauschbaren Batterien voran kommt.

  7. 81.

    Glauben Sie Straßen kosten kein Geld? Statt ÖPNV und Radwege zu fördern, möchten einige, dass noch mehr Leute auf das Auto umsteigen und noch mehr im Stau stehen. Naja, wer es sich leisten kann jeden Tag im Stau zu stehen!

  8. 80.

    Ich denke wenn Fahrradfahrer endlich ehrlich wären und auch sich aktiv mit einer Gebühr an den Kosten beteiligen würden, dann wäre die Akzeptanz höher.
    Ich selber bin Radfahrer und war ungefähr aus Neugier kurze Zeit Autofahrer und war entsetzt was mir im Monat Kosten entstanden.
    Deshalb schnell wieder zurück zum ÖPNV UND dem Fahrrad.
    Es müssen Kennzeichen und Gebühren erhoben werden.
    Alles kostet und jeder muss sich aktiv einbringen.

  9. 79.

    Sie reiten auf den Zahlen rum. Gut, dann eine Zahl von den Radzählstellen in der Stadt. Alle zusammen zählten 48935 täglich im Durchschnitt. Von Ihren 2,9 Millionen Rädern werden demnach sehr wenig genutzt. Nehmen Sie alle motorisierten Fahrzeuge, nicht nur Autos. Es sind durchschnittlich 700.000 Fahrzeuge.

  10. 78.

    Ja das ist ja das lustige an diesem System. Den ganzen Tag höre ich nur Lobeshymnen, aber wenn es um konkrete Taten geht ist die Luft raus. Seit über 30 Jahren schau ich mir jetzt das Theater an und finde es reicht. Der Einfluss von Parteien sollte zurück geschraubt werden. Mehr kompetente Bürger müssen parteiunabhängig in höhere Ämter, Lobbyismus gehört verboten, in den Parlamenten erhalten alle Einzelredner die gleiche Redezeit,
    Parteispenden werden untersagt und jährlich wird öffentlich Rechenschaft abgelegt. In Großstädten sind Wirtschaftskammern der Staatsanwaltschaft zu bilden, Korruption besonders im Baugewerbe bekämpfen.

  11. 77.

    Radwege die zu mindestens 90% im Jahr nicht benutzt werden, braucht niemand, von daher ist es in Ordnung das hier kein Geld verschwendet wird....

  12. 76.

    Cool, Sascha1 ist wach geworden.
    "Für Wenige???" na klar!!!
    War doch letzten Freitag recht anschaulich bei der Sternfahrt der "Hunderte"!!!
    "Eindruck" hat das auf wieviel in Berlin gemacht und sind geläutert?
    Wir waren am Wochenend spontan an die Oder und in Templin.
    Haben uns nicht mal die Mühe gemacht, diese Ziele selbst mit Bahn/Rad-Variante in Erwägung zu ziehen.

  13. 75.

    Ich gebe ihn recht. Ich stehe vor einer roten Ampel eine Mutter mit Kind kommt rechts an mir vorbei schaut kurz links / rechts fährt bei rot weiter. An der nächsten roten Ampel, wieder über rot .Die darauf folgende Ampel zeigt rot und fährt weiter. Alle anderen wartenden Radfahrer schauten sich fassungslos an.

  14. 74.

    Ein fröhliches Hallo sei gewünscht!
    "Und es gibt ca. 2,9 Mio. Fahrräder in Berlin" bedeutet = 2,9 (tägliche) Nutzer!!!
    Oder sind unter den 2,9 Mio. auch der Bestand in all den Läden inbegriffen?
    Auch kenne ich zwei, der eine hat 5, der andere 4 Fahrräder in ihren Besitz - zählen die dennoch als jeweils EINS?

  15. 73.

    Die Luxus Radspuren sind nicht nötig. Millionen von Bürgern werden durch Radler tyrannisiert. Staus, mehr Smog, mehr tote, mehr genervte Verkehrsteilnehmer, höhere Kosten, weniger Zeit für Dienstleister weil sie im Stau stecken, unnötiger Parkplatzsuchverkehr. Sogar Busspuren wurden für Radspuren zurückgebaut.

    Diese Politik wollen Millionen Menschen in Berlin nicht.

  16. 72.

    "Thilo", verzeihen Sie mir, dass ich Ihren Namen falsch geschrieben habe.

  17. 71.

    *Tilo.
    "Es gibt 1,9 Mio Haushalte in Bln. und 2.2 Mio. PKW".
    Tilo, es gibt aber 2,9 Mio. Fahrräder in Berlin.
    "Ich glaube die Verhältnisse sind glasklar". Das finde ich auch. Bitte, denken Sie doch nochmal über Ihren Beitrag nach...

  18. 69.

    Ja, das sind Schätzungen. Ob man denen glaubt oder nicht, bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Da kann man nix machen. Ich fand das aber als Replik auf die Behauptung, das Auto wäre in Berlin das Verkehrsmittel No.1 , ganz angemessen (und dass man deswegen alles andere zweitrangig behandeln könne). Einfach mal so zum nachdenken und ausgleichen. Sozusagen auf die Straße gestellt...:-)

  19. 68.

    Na dann. Von jedem Halter einmalig 100.-€ Steuern einziehen und schon geht’s los mit der Radwegen und einem besseren ÖPNV.
    Wäre doch absolut fair gegenüber der Kfz Steuer

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