Rechtsextreme Dominanz auf Social Media - Kann Tiktok "zurückerobert" werden?

So 29.09.24 | 08:08 Uhr | Von Jonas Wintermantel
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Symbolbild: Das TikTok-Logo auf einem Handydisplay, im Hintergrund die Tastatur eines Laptops. (Quelle: dpa/Porzycki)
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Video: rbb|24 | 27.09.2024 | Jonas Wintermantel, Janek Alva Kronsteiner | Bild: dpa/Porzycki

Die AfD bespielt die Videoplattform Tiktok deutlich erfolgreicher als alle anderen Parteien. Extreme und polarisierende Inhalte dominieren die Plattform. Progressive Kräfte wollen Tiktok "zurückerobern". Kann das funktionieren? Von Jonas Wintermantel

"Lust, mal wieder was auseinanderzunehmen? Ich auch!", sagt Nico direkt in die Kamera. Dann legt er los. Als "N1cosch" nimmt er sich auf Tiktok Verschwörungserzählungen und rechtsextreme Inhalte in Videos anderer Nutzer vor und entkräftet sie Schritt für Schritt - mal in zwei, mal in 10 Minuten. "Das ist meine Erdung und so komme ich auf andere Gedanken", sagt der 42-Jährige aus Nauen im Havelland. "Ich kann meine Klappe nicht halten, wenn Quatsch erzählt wird."

Angefangen hat Nico auf Facebook - damals noch in Schriftform - als rechte und rechtsextreme Inhalte mit der ersten sogenannten "Flüchtlingskrise" an Fahrt aufnehmen. Auf dem Höhepunkt der Corona-Krise mitsamt Verschwörungs-Hochkonjunktur wechselt er Anfang 2021 zu Tiktok. "N1cosch" ist in Brandenburg einer der wenigen politischen Influencer, die mit progressiven Inhalten einigermaßen große Reichweiten erzeugen. Auf Tiktok folgen ihm über 60.000 Menschen, insgesamt haben seine Videos 1,2 Millionen Likes erhalten.

Der Algorithmus bevorzugt polarisierende Inhalte

Wer auf Tiktok nach politischen Inhalten mit Bezug zur Brandenburger Landtagswahl sucht, dessen Startseite wird schnell mit rechten und rechtsextremen Inhalten geflutet. Sehr anschaulich hat das vor kurzem die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" in einem Selbstversuch [faz.net] mit einem neu angelegten Tiktok-Profil gezeigt.

Um junge Menschen zu erreichen, setzen Rechtsextreme dabei auf ganz unterschiedliche Strategien, wie Forschende der Universität Erfurt für die Bundeszentrale für Politische Bildung [bpd.de] analysiert haben. Die Formate reichen von Videos, die Gefühle von Heimatverbundenheit erzeugen sollen, über Memes und lustige Videos bis hin zu "Erklärvideos", die mit seriösem Anstrich etwa Desinformation oder rassistische Narrative verbreiten.

Tiktok funktioniert durch einen Algorithmus, der Nutzerverhalten analysiert und personalisierte Inhalte über den "For You"-Feed bereitstellt. Dieser Algorithmus priorisiert Videos mit hoher Interaktion, unabhängig von der politischen Ausrichtung. Rechte Inhalte verbreiten sich oft rasch, da sie polarisieren und starke Reaktionen auslösen.

Provokative Meinungen, einfache Botschaften und emotionale Themen begünstigen den Erfolg dieser Inhalte. Die AfD hat als eine der ersten Parteien das Potenziel der Plattform entdeckt und sie seither flächendeckend bespielt. Dabei geht Quantität oft vor Qualität. Zugute kommt der Partei auch eine Art "digitales Vorfeld", also eine Vielzahl an Accounts, die ihre Inhalte weiterverbreiten und damit den Algorithmus weiter füttern.

Der generische Content, der vom Tiktok-Algorithmus ausgespielt wird, benachteiligt andere Parteien.

Roland Verwiebe, Soziologe an der Uni Potsdam

AfD dominiert Tiktok im Parteienvergleich

Eine kürzlich veröffentlichte Studie der Universität Potsdam belegt den Eindruck, den ein paar Minuten auf Tiktok hinterlassen. Demnach war die AfD auf Tiktok bei den Erstwählerinnen und Erstwählern doppelt so erfolgreich wie alle anderen Parteien zusammen. Pro Woche würden dieser jungen Wählergruppe neun Videos ausgespielt, die AfD-Inhalte thematisierten. Danach kommt lange nichts - auf Platz zwei liegen demnach die CDU und das BSW mit einem Video pro Woche. Untersucht wurden die Hashtags, die mit den Parteien in Verbindung gebracht werden, wie etwa #AfD.

Studienkoordinator Roland Verwiebe nannte die Ergebnisse alarmierend. "Sie zeigen, wie die AfD - die in Thüringen als gesichert rechtsradikal gilt - es relativ einfach schaffen kann, junge Menschen zu erreichen, die kein starkes Interesse an Politik auf Tiktok angeben und sich auch nicht explizit für bestimmte Parteien interessieren." Für Verwiebe sei klar, dass "der generische Content, der vom Tiktok-Algorithmus ausgespielt wird, andere Parteien benachteiligt, die zum moderaten Spektrum zählen."

Die etablierten Parteien hinken der AfD auf Tiktok hinterher

Die etablierten Parteien hinken der AfD auf Tiktok hinterher. rbb|24 hat bei den vor der vergangenen Landtagswahl im Landtag vertretenen Parteien nachgefragt, wie sie sich die schlechte Performance ihrer Inhalte auf der Plattform erklären und wie sie in Zukunft damit umgehen wollen.

Die SPD in Brandenburg etwa hat im Landtagswahlkampf keinen eigenen Tiktok-Kanal bespielt. Ein "Kaltstart" sei dort nicht möglich, sagt ihr Generalsekretär Dabid Kolesnyk. "Über Instagram und Facebook erreichen wir zudem alle wahlberechtigten Altersgruppen. Ebenso über andere Formate, die genutzt wurden und außerhalb sozialer Medien relevant sind."

Kolesnyk sieht die Verantwortung zur Präsenz seiner Partei auf Tiktok vor allem bei den Bundesparteien. Die Plattformen seien nicht auf ein Bundesland begrenzt - außerdem seien dort vor allem überregionale Themen wichtig. "Kleine Landesverbände, wie wir in Brandenburg, werden die Situation nicht verändern können. Generell braucht es bessere Lösungen gegen die Verbreitung von Fake-News und Hass auf diesen Plattformen."

782 vs. 40.000 Follower

Der CDU-Landesverband Brandenburg hat zwar einen eigenen Account, dem folgen aber gerade einmal 782 Menschen. Zum Vergleich: Dem Account der AfD Brandenburg folgen über 40.000 Menschen. "Uns ist es wichtig, dort zu sein, wo die Brandenburger sind. Also auch im Internet und auf Tiktok", sagt CDU-Generalsekretär Gordon Hofmann.

"Gleichzeitig sehen wir, dass insbesondere die AfD eine wesentlich größere Reichweite hat. Einer der Gründe dafür: Als demokratische Partei spitzen wir weniger zu als Populisten und Extremisten. Außerdem werden populistische Inhalte von den Algorithmen gepusht." Die CDU Brandenburg wolle Tiktok trotzdem weiter nutzen, um ihre Inhalte zu verbreiten - etwa, indem aktuelle Trends auf der Plattform aufgegriffen würden.

Rechtsextreme Inhalte waren auf Tiktok lange fast die einzigen politischen Inhalte. Wir wollen demokratische Kräfte ermuntern, sich dort einzubringen und über andere Themen zu sprechen.

Magdalena Hess, Initiatorin der Kampagne "#reclaimtiktok"

#reclaimtiktok will die Plattform demokratisch "zurückerobern"

Tiktok löst mit seinem undurchsichtigen Algorithmus bei vielen der etablierten Parteien zurecht Unbehagen aus. Auch funktioniert hier die Logik bisheriger politischer Öffentlichkeitsarbeit nicht mehr - etwa in Form aufwändig produzierter Wahlwerbespots. Der AfD gelingt etwas, das die anderen Parteien bisher nicht schaffen: politische Kommunikation auf Augehöhe.

"Lange Zeit gab es eine Diskussion darüber, ob man überhaupt auf Tiktok gehen darf - die war ein bisschen aus der Zeit gefallen. Denn 25 Millionen Nutzerinnen in Deutschland hatten diese Frage für sich schon beantwortet und gesagt: Natürlich sind wir auf Tiktok. Die einzigen, die das dann auch politisch bespielt haben, waren eben Rechtsextreme", sagt Magdalena Hess.

Hess ist Aktivistin bei Fridays for Future und Initiatorin der Kampagne "#reclaimtiktok". Der Hashtag existiert seit März dieses Jahres und entstand im Vorfeld der Europawahlen. Zehntausende Menschen haben seither unter dem Hashtag Videos auf Tiktok gepostet und damit 190 Millionen Ansichten erreicht.

"Die Idee ist, dass man Tiktok als wichtige Diskursplattform nicht rechtsextremen Kräften überlässt. Rechtsextreme Inhalte waren auf Tiktok lange Zeit fast die einzigen politischen Inhalte. Unser Ziel war es, demokratische Kräfte zu ermuntern, sich dort einzubringen und über andere Themen zu sprechen."

"Das Klima auf der Plattform ist deutlich besser geworden"

Die Videos unter #reclaimtiktok setzen bewusst eigene Themen, anstatt sich auf rechte oder rechtsextreme Inhalte auf der Plattform zu beziehen. Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit, das 49-Euro-Ticket oder die Rechte queerer Menschen sind nur einige Beispiele - und auch die Formate können ganz unterschiedlich aussehen. Hess erwähnt ein Video, in dem ein Anwalt minutenlang die Verfassungstreue der AfD behandelt. "Unglaublich trocken aber unglaublich informativ." Das Video ging viral - auch das funktioniert auf Tiktok.

Wichtig ist es Hess zu betonen, dass #reclaimtiktok gerade nicht die Strategie der Rechtsextremen - in Form von Überspitzung, Falsch- und Desinformation - übernehmen wolle: "Eine Art Gegenpopulismus ist nicht unser Ziel. Im Gegenteil. Wir wollen die Art von differenziertem demokratischen Diskurs - soweit eben möglich - auf TikTok bringen und auch Dinge anders und konstruktiver machen."

Fraglich bleibt natürlich, inwiefern eine Initiative wie #reclaimtiktok auf einer Plattform Erfolg haben kann, dessen Algorithmus Filterblasen erschafft und zementiert. Können so überhaupt Menschen erreicht werden, die mit extremen oder antidemokratischen Positionen sympathisieren?

"Das kriegt man nicht in ein paar Monaten mit ehrenamtlichen Strukturen weggedrängt", so Magdalena Hess. "Ich würde trotzdem sagen, dass es möglich ist, eine Gegenöffentlichkeit aufzubauen. Wir haben auch in den letzten Monaten schon große Effekte bemerkt. Das Klima auf der Plattform - gerade auch in den Kommentarspalten - ist deutlich besser geworden. Wenn jemand Hass abbekommt, dann gibt es auch mehr Gegenreaktionen."

Wie groß ist Tiktoks Einfluss auf die Wahlentscheidung?

Bei der Landtagswahl in Brandenburg wurde die AfD in der Gruppe der 16- bis 24-Jährigen mit 31 Prozent stärkste Partei - mit Abstand. Wie groß der Einfluss sozialer Netzwerke im Allgemeinen und Tiktok im Besonderen ist, lässt sich bisher nur sehr schwer statistisch abbilden.

"Wir können in der Forschung bisher noch keinen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Tiktok-Präsenz und Wahlverhalten statistisch valide beweisen", sagt Nina Kolleck, Professorin für Erziehungs- und Sozialisationstheorie an der Universität Potsdam. Im rbb24-Interview spricht sie über die Ursachen für die Radikalisierung von Jugendlichen. Die sieht sie vor allem in den vielen Krisen, von denen junge Menschen stark betroffen seien.

Kolleck: Demokratiebildung und Medienkompetenz stärken

"Ich denke, dass Tiktok zu den Haupteinflussquellen gehört und auch sehr stark erklären kann, warum es diesen Rechtsruck in der jungen Generation gibt. Das sehen wir auch daran, dass wir in repräsentativen Studien die jungen Menschen immer wieder danach befragen, woher sie ihre Informationen beziehen. Und da gilt Tiktok doch mittlerweile als Hauptinformationsquelle, wenn es um politische Informationen geht."

Tiktok liefere dabei eine Bühne für Verschwörungserzählungen, für Missinformationen und auch für Erzählungen, die das Vertrauen in die Demokratie ganz gezielt untergraben. Kolleck plädiert daher für eine Stärkung der Demokratiebildung und der Medienkompetenz. Die müsse nicht nur in den Schulen, sondern gerade auch in den informellen Lernorten stattfinden, zu denen die sozialen Medien gehörten.

"Initiativen wie #reclaimtiktok sind enorm wichtig. Wir müssen diese Kanäle unbedingt nutzen, weil das die einzige Möglichkeit ist, an den Großteil der jungen Menschen heranzukommen. Gerade auch, weil die Schule in der politischen Bildung nicht gerade geglänzt hat und nicht zu einer politischen Mündigkeit geführt hat", so Kolleck.

"Der Populismus hat gesiegt"

Auch der Brandenburger TikToker "N1cosch" hat schon unter #reclaimtiktok gepostet und unterstützt das Vorhaben. Auch, wenn er die Erfolgaussichten bisher als eher begrenzt ansieht. "So ein Hashtag ist ein Ansatzpunkt. Aber wenn da keine Organisation hintersteht wird es schwierig. Man müsste mit Unmengen an Creatorn gleichzeitig sehr viele Inhalte produzieren, um #reclaimtiktok in die Masse zu bringen - vergleichbar mit den Gegen-Rechts-Demos Anfang des Jahres."

Nach drei Jahren als politischer Influencer auf Tiktok klingt N1cosch pessimistisch - auch, wenn er seinen Humor nicht verloren hat. Trotzdem will er weitermachen. "Der Populismus hat gesiegt", sagt Nico, "aber das heißt ja nicht, dass es nicht noch Menschen gibt, die Sicherheit wollen. Wenn ich am Ende als Letzter das Licht ausmache, ist mir das auch egal - ich werde meine Klappe nicht halten."

Beitrag von Jonas Wintermantel

Kommentar

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41 Kommentare

  1. 41.

    Genau so funktioniert rechtsextreme AfD Propaganda. Im Vergleich mit anderen EU Ländern sind wir gut durch die Pandemie gekommen, schaffen dank Grünen die Energiewende, trotz aller Bremser und wenn die Postfaschisten der AfD so weitermachen wie in Thüringen müssen wir uns bals auch darüber keine Sorgen mehr machen.

  2. 40.

    Es geht ja in dem Artikel darum, wie Rechtsextreme vorgehen, um ihre menschenverachtenden Inhalte zu verbreiten. Und zu viele Menschen durchschauen das nicht bzw. wollen das auch nicht durchschauen. Oder an Sie gefragt: Was sollte es den Menschen bringen, rechtsextrem zu wählen, nur weil sie unzufrieden mit der aktuellen Politik sind? Und welche Gründe außer Dummheit und Rechtsextremismus sollte es Ihrer Meinung nach noch geben, um Rechtsextremisten zu wählen?

  3. 38.

    Was BILD seit jeher schon als Druckerzeugnis war - ein Inquisitionsblatt, dessen Grundlage es ist, dass der Angegriffene seine Unschuld zu beweisen hätte -, dies ist Tiktok in puncto Geschwindigkeit, die in ihm liegt: Nur sehr bedingt kompatibel mit demokratischen und rechtsstaatlichen Grundprinzipien. Es gehörte jahrzehntelang eigentlich zum guten Ton, eine Distanz zu BILD zu halten, was Viele der im politischen Bereich Agierten, auch beherzigten, Diejenigen, die überall "mitspielen" wollten, die aber nicht.

    Was gibt es zu erobern, wenn es das Medium als solches ist, was aufgrund Abgehetztheit zehnmal mehr mit Populismus als mit differenzierter Betrachtung vereinbar ist?

  4. 37.

    Das stimmt. Der Wähler glaubt aber, dass es schon nicht so schlimm kommen wird. Der Wähler wirft dem System Schraubenschlüssel in das Getriebe. Er weiß, dass es uns um die Ohren fliegen kann. Der Wähler nimmt das in Kauf weil er befürchtet, dass die Folgen einer „Weiter so Politik“ weitaus schlimmer sein werden. Dass die Nazis und andere Kriminelle draufspringen und versuchen zu übernehmen, sieht der Wähler nicht. Holocaust, Konzentrationslager, Euthanasieopfer… das waren immer die Anderen…

  5. 34.

    Genau das Selbe macht YouTube auch. Denken wir darüber nach, Google zu zensieren?
    Ich bezweifle nicht, dass die jeweiligen Netzwerke ihre Algorithmen nutzen. Ich bezweifle allerdings, dass Tik Tok irgendetwas anders macht als Meta oder alphabet.
    Und nein, ich möchte auf Tik Tok, YouTube oder VK nicht verzichten, nur weil die deutsche Zivilgesellschaft ihren Job nicht macht.

  6. 32.

    Und wieder- Wählerbeschimpfung. Merken Sie gar nicht, daß das nichts bringt? Die ersten Hochrechnungen aus Österreich sagen gerade,
    das die FPÖ gewonnen hat. Woran liegt es wohl? Sind Millionen Menschen plötzlich rechtsextrem geworden? Wenn ja,warum? Und könnte es einen Zusammenhang geben, zwischen aktueller Politik und dem Abdriften nach Rechts?

  7. 31.

    Ich glaube eher, dem Land geht es so schlecht wie lange schon nicht mehr.
    Das brauchen sich die AfD Wähler gar nicht wünschen, das bekommt die Ampel von ganz allein hin wie man täglich hören und sehen kann.

  8. 30.

    Wenn der Autor von "[politischer] Kommunikation auf Augehöhe" schreibt und damit das Verbreiten von manipulativen, verkürzenden, desinformierenden Inhalten zusammenfasst, ist das eine verharmlosende Beschreibung.

    Rechtsextreme sind immer daran interessiert, den Diskurs zu ihren Gunsten zu verändern, den Raum des Sagbaren. Gleiches gilt auch für digitale soziale Netzwerke. Wer laut ist, fällt auf und erhält Reichweite. Mangelnde Differenzierung ist auch bei cDU, FDP oder Teilen des ÖRR weit verbreitet, verfassungswidrige Parolen bleiben uneingeordnet.

    "Reclaim" xyz sowie "Gegenöffentlichkeit" sind Kampfbegriffe der extremen Rechten. Einzelaktionen sind ungeeignet. Vernetzung, ob per correctiv, mimikama oder Volksverpetzer, und das Benennen von Fakten statt gefühltem Wissen sind wichtig für Medienkompetenz. Jedoch wird ausgespart, dass junge Menschen auch begründete Zweifel und Zukunftsängste haben: Coronapandemie und Kriege haben enorm verunsichert.

  9. 29.

    Kann mir mal jemand erklären, wozu man tiktok oder die anderen asozialen Netzwerke überhaupt braucht? Die machen doch eigentlich nur Stress und Arbeit und bringen unnötige Unruhe ins Leben. Frei nach Peter Lustig, "ABSCHALTEN"!

  10. 25.

    Wieso kapern Sie meinen Namen? Als wenn das nicht auffallen würde, wenn sich Ihr Kommentar dann inhaltlich auch so gar nicht mit meinen bisherigen Kommentaren deckt. Wir haben halt traurigerweise wieder Rechtsextremisten in den Parlamenten. Wenn das für Sie belanglos ist, sollten Sie vielleicht Ihren demokratischen Kompass überprüfen. Und unter Ihrem Namen Kommentare schreiben...

  11. 24.

    Was soll sich im Cache denn befinden? Da sind die Inhalte, die ich vorher bei Tik Tok geklickt habe. Der Verlauf auf der Plattform prägt die Zukunft. Das macht Youtube nicht anders. Es gibt auch keine Naziinhalte Made in PR China.
    Da ist Facebook schon anders. Deren Datensätze wurden schon mittels Cambridge Academica gezielt zur Wahlbeeinflußung genutzt. Diese Technologie ist unter anderem Namen noch immer unterwegs. Ich bleibe bei meiner Meinung: Wenn wir unsere Werte nicht transportieren können, liegt das am Abgleich zwischen kolportierten Werten und der Lebensrealität.

  12. 23.

    AfD hier, AfD da - täglich geradezu gebetsmühlenhaft.
    Kann Tiktok "zurückerobert" werden? Sollte es nicht eher heißen, was kann die Politik und ihre Protagonisten tun, die Wähler zurück zu gewinnen?

  13. 22.

    Mir erschließt sich sowieso nicht, wieso alle diese chinesische App nutzen. Da sollte man schon etwas kritischer rangehen.

  14. 21.

    Was ist daran bitte demokratisch, wenn ein Algorithmus populistische Inhalte bevorzugt? Seid wann ist Gehirnwäsche erlaubt? Da wird doch gerade freie Meinungsbildung verhindert, weil in der TikTok-Blase nur noch Aufregerthemen aus Angst und Wut zu lesen sind.

  15. 19.

    Wo wollen Sie das denn herausgelesen haben? Die Foristin "Kathrin" hat lediglich zum Ausdruck gebracht, dass wir der rechtsextremen AFD nicht das Feld überlassen dürfen.

  16. 18.

    Das stimmt so nicht. Während Tiktok Elemente des Socialmedia enthält ist YouTube ein reines Videoportal.
    Tiktok ist zudem eine chinesische Plattform deren Algorithmen (KI) gezielt in die Privatsphäre der Nutzer eingreift, indem sie auf den Cache zugreift und potenziell sensible Daten sammelt und verarbeitet. Darüber hinaus wird mithilfe von KI Meinung im chinesischen Sinne gelenkt.
    Insofern ist Tiktok im Gegensatz zu YouTube eine staatlich gelenkte Bullshitplattform.

  17. 17.

    Diese Plattformen noch mehr zu politisieren und damit noch mehr anzuheizen, kann nicht die Lösung sein. Damit drängt man keine Inhalte zurück, sondern startet nur ein Wettrüsten. Paßt aber zum zeitgeistigen Politikverständnis in Deutschland für Innen- und Außenpolitik, die ja auch eher auf Anheizen von Gegensätzen den Schwerpunkt legt, als auf Ausgleich von Gegensätzen.

  18. 16.

    Tik Tok und YouTube Shorts…. Das sind mittlerweile sehr ähnliche Konstrukte. Die Inhalte werden auf allen gängigen Social Media Kanälen gelegt und laufen dort permanent.
    Die Inhalte sind nicht strafbar gestaltet. Es sind allerdings auch viele echte Scharlatane unterwegs. Wenn unser Schulsystem nicht in der Lage ist, demokratische Werte zu den Kindern zu transportieren, muss etwas falsch laufen. Ich gehe schwer davon aus, dass eine gewisse Intelligenz gepaart mit diversen Kompetenzen eher abtrainiert denn antrainiert wurde. Wir leben im Zeitalter kommender Großkriege. Jemand mit Kompetenz braucht es nur auf der Kommandoebene. Wir lassen verblöden und wollen gleichzeitig eine feindliche Gehirnwäsche verhindern. Das geht nur, wenn wir den Feindsender stören, abschalten oder den Konsum seiner Inhalte unter Strafe stellen. Fragt die DDR Insassen. Die wissen wie das damals war.

  19. 14.

    Was auf tiktok abgeht ist komplett krank.Ich habe mich dort vor 2 Wochen registriert,um mir selbst ein Bild zu machen. Ich habe 3 Stunden AfD Beiträge geschaut. Das ist Gehirnwäsche. Man sollte die Geschehnisse dort nicht als Spaß abtun . Ich hatte nach den Stunden kurzzeitig das Gefühl, nicht mehr so stabil in meiner Meinung zu sein. Es war ganz komisch, schwer zu beschreiben und es ist mir auch peinlich. Aber ich glaube, man verfällt den Aussagen dort sehr leicht. Hinzu kommt, dass junge Menschen leichte Opfer sind

  20. 13.

    Ich glaube nicht, dass junge Menschen, die etwas erkannt haben, glauben, dass Nationalismus und Autokratie ihnen zum Vorteil gereichen.

  21. 11.

    Einfach das Wahlalter wieder hochsetzen :D

  22. 10.

    Due AfDler erklären sich doch immer per se als Opfer. Mal als den Opfer der Wessis ( wenn es um die sogenannten "ostdeutschen Bundesländer" geht), mal als Opfer der Politik, weil sie denken dass sie die "Mehrheit" sind und ihre extremistische Politik keinen Anklang findet.
    Also mal wieder linksgrün geifern und sich als Demokrat zu sehen ist der normale Duktus eines AfDlers und nicht per se demokratisch.

  23. 9.

    Wenn Sie kein Textverständnis haben, dann kommentieren Sie doch bitte keine anderen Kommentare. Und was falsch läuft, zeigt Sie bereits mit dem ersten Wort, in dem Sie meinem Nutzernamen abwerten… Respektvoller Umgang in einer Diskussion sieht anders aus. Merkt nur leider auch nicht der rbb, wenn er Kommentarspalten moderiert.

  24. 8.

    Das typische linksgrüne Verhaltensmuster: sich zum Opfer anderer machen - in diesem Fall von „Algorithmen“. Vielleicht liegt‘s ja einfach nur an den politischen Inhalten, von denen sehr viele junge Menschen längst erkannt haben, dass sie ihnen nicht zum Vorteil gereichen und deshalb andere Inhalte anschauen. Das erkennen natürlich auch die Algorithmen und bringen natürlich mehr davon. So einfach ist das - man könnte auch sagen demokratisch.

  25. 7.

    Muschi, die Plattformen sind da und bleiben. Ebenso das Eigentliche - die Algorythmen, die verstärken und wiederholen, was Du anklickst, simpel. Einfach mal anderes, als dit ätzende afd-Gelumpe suchen!

  26. 6.

    Strafrechtliches Verhalten ist strikt zu verfolgen und wenn Plattformen das vereiteln oder über Moderationen nicht eingreifen, dann muss die Plattform verboten werden. Im Übrigen, die Plattformen braucht es überhaupt nicht. Empfehle ich jedem mal, dass auszuprobieren. Es fehlt einem wirklich nichts, ganz im Gegenteil, es lebt sich wieder entspannter.

  27. 5.

    Es liegt in der Natur der Sache das einfachste Stammtischlösungen schnell, kurz bunt erklärt werden können dazu geht meckern auch schön einfach. Aber gute realistische Lösungen für die weltweite Armutsmigration oder dem Rentenproblem zu erklären geht mit TokTok oder TikTok oder Instragam eben nicht. Früher haben die Bürger und auch die Jugend Zeitungen gelesen, längere Reportagen im Fernsehen oder Youtube angesehen oder mal Diskussionen von Experten dazu gesehen oder gehört, tja.

  28. 4.

    "Womit rebelliert man heute am besten?"

    Mit Mainstream?! Nichts anderes ist die AfD im Osten. Und der finale Schritt zum Establishment ist auch nicht mehr groß.

  29. 3.

    Und auch daran denken, dass die Algorithmusprozesse personalisiert sind. Wenn ich viel nach einem Thema suche, wird man mir verstärkt auch dieses Thema anzeigen. Wie leben in Blasen!

  30. 2.

    Wenn jemand aus der CDU behauptet: wir spitzen weniger zu als Populisten, mag ich das bezweifeln. Denn der Umgang mit der AFD unter dem Deckmantel der Demokratie und durch demonstrative Ausgrenzung hat diese Partei so erfolgreich gemacht. Ebenso verlief/verläuft die Gesundheitspolitik, Verkehrspolitik, Umweltpolitik ... und der aktuelle Umgang mit den Kriegen in der Ukraine und in Nahost.
    Meine Erfahrungen sind, dass sich Jugendliche sehr viel Quatsch(Humor) auf TikTok reinziehen, während sich die Älteren den politischen Darstellungen widmen und diese verbreiten.
    Die Jugend will sich auflehnen, wie jede Generation vor ihr auch, doch wie: Drogen nehmen ihre Eltern, Links, Umweltbewusst und verdammt bunt(Gothic, Punk, Techno, Rap etc) sind sie auch und ebenso Mainstream. Womit rebelliert man heute am besten?
    Einfach mal raus aus der Opfer/Tätersicht treten. TikTok mit vielen verschiedenen Inhalten füllen und der Algorithmus wird Vielfalt lernen.

  31. 1.

    Die Demokraten und die Toleranten in unserem Land sind so von sich selbst überzeugt, dass sie zu faul sind, sich da zu engagieren. Die Intoleranten nutzen verständlicherweise diese Hochnäsigkeit und dieses Vakuum. Im öffentlich rechtlichen Rundfunk gut dazustehen reicht nicht mehr. Dessen Reichweite schwindet und die "normalen" Medien bekommen von den Intoleranten auf Social Media den Ruf der Lügenpresse angehängt. Genau dort muss man sich aktiv einmischen. Wahrheit hat es nie leicht.

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