Interview | Radikalisierung auf Tiktok und Co. - "Es gibt in der jungen Generation einen ganz starken Drang gegen Propaganda"

So 29.09.24 | 09:18 Uhr
  64
Eine junge Frau guckt sich auf dem Handy ein Video auf einer Social-Media-Plattform an (Quelle: dpa/Niklas Graeber)
Bild: dpa

Auf der Videoplattform Tiktok dominieren populistische und rechtsextreme Inhalte. Damit sind sie für die jungen Nutzer omnipräsent. Wie groß ist der Einfluss auf deren politische Einstellungen? Dazu forscht Nina Kolleck von der Universität Potsdam.

rbb|24: Frau Kolleck, die AfD ist in Brandenburg unter den jungen Wähler:innen mit Abstand stärkste Kraft geworden. Eine aktuelle Studie zeigt außerdem, dass Inhalte der AfD auf Tiktok deutlich mehr Sichtbarkeit bei Erstwählenden erreicht als die aller anderen Parteien zusammen. Wie groß ist der Einfluss von Tiktok auf dieses Wahlergebnis?

Nina Kolleck: Wir können in der Forschung bisher noch keinen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Tiktok-Präsenz und Wahlverhalten statistisch valide beweisen. Ich denke aber, dass Tiktok zu den Haupteinflussquellen gehört und sehr stark erklären kann, warum es diesen Rechtsruck in der jungen Generation gibt.

In umfangreichen, repräsentativen Studien befragen wir die jungen Menschen immer wieder danach, woher sie ihre Informationen beziehen. Da gilt Tiktok mittlerweile als Hauptinformationsquelle, wenn es um politische Informationen geht. Wir wissen aus der Forschung auch, dass Tiktok eine Bühne liefert für Verschwörungserzählungen, für Missinformationen und auch für Erzählungen, die das Vertrauen in die Demokratie ganz direkt untergraben und minimieren.

Zur Person

Universität Potsdam - Nina Kolleck

Nina Kolleck ist Professorin für Erziehungs- und Sozialisationstheorie an der Universität Potsdam. Dort arbeitet sie in der Jugendforschung und beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit sozialen Netzwerken, sozialen Beziehungen, Extremismus und Radikalisierung.

Wie verbreitet sind rechtsextreme Einstellungen in der jungen Generation?

Wir wissen aus Studien, dass ein streng rechtsextremes Weltbild schon in der Mitte der Bevölkerung angekommen ist. Das hat sich auch unter den jungen Menschen verbreitet. Da spielen nicht nur die sozialen Netzwerke eine Rolle, sondern auch die Peergroups. Die beeinflussen sich untereinander und so führt es zu einer Normalisierung.

Rechtsextremes Gedankengut kann in vielen Regionen schon gar nicht mehr als Extremismus bezeichnet werden. In Brandenburg, Thüringen und Sachsen ist es schon in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Da sind die Schulen infiltriert, da sind die Dörfer infiltriert, da gehört es einfach zum normalen Duktus. Im Rahmen unserer Forschungsprojekte sind wir viel in die ländlichen Räume gefahren. Ganz viele junge Menschen dort sagen, sie kennen eigentlich nur noch die AfD. Die hat dort ihren Stand, die hat dort ihre Tiktok-Profile, die hat Maximilian Krah, der der neue Held unter den jungen Menschen ist. Wenn so viele junge Menschen nur noch etwas von der AfD mitkriegen, wo sind denn die Politiker der anderen Parteien?

Wie hängen die aktuellen Krisen und die Radikalisierung junger Menschen zusammen?

Wir wissen, dass die junge Generation mit psychischen Problemen kämpft wie keine andere bisher. Sie wächst in einer Welt auf, in der Demokratie nicht mehr als Selbstverständlichkeit gilt und in der die Demokratie auch kein Gefühl der Sicherheit mehr vermittelt. Es gibt einen Krieg in Europa und sie wissen um die Bedrohung, dass dieser Krieg auch nach Deutschland kommen könnte.

In den sozialen Medien erleben sie gewaltverherrlichende Videos und KI-generierte Propaganda. Auch eine Verrohung der Sprache, das muss man einfach sagen. Nicht nur in den sozialen Medien, auch in der Gesellschaft und von führenden Politikern - auch aus dem demokratischen Spektrum. Da wird persönlich beleidigt, es werden Bedrohungen ausgesprochen, da wird zu Gewalt aufgerufen, als wäre es das Normalste der Welt.

Wenn dann eine populistische Partei kommt und sagt, die Regierung hätte versagt, sie hätten hier ganz viele sogenannte Ausländer reingelassen und dass wir dadurch jetzt ein Sicherheitsproblem hätten. Dann wissen wir aus der Geschichte, dass eben genau so ein Freund-Feind-Bild dazu führt, einen Konflikt auf die Spitze zu treiben und Hass zu schüren.

Populistische Kräfte haben damit natürlich ein gefundenes Fressen. Sie geben den Jugendlichen das, was sie in der Welt nicht finden, in der sie sich verloren fühlen.

Nina Kolleck, Uni Potsdam

Radikale Kräfte setzen also an diesem Unsicherheitsgefühl an?

Bereits radikalisierte junge Menschen treffen sich ja nicht nur auf Tiktok. Es gibt natürlich auch Treffen, die vor Ort stattfinden. Nach den Wahlen haben wir es in Brandenburg erlebt, wo ausländerfeindliche Lieder gesungen wurden. Oder im Bereich des Islamismus, als in Hamburg auf einer Demonstration das Kalifat gefordert wurde. Das erzeugt ein Gemeinschaftsgefühl und ein Gefühl der Sicherheit in der aktuellen politischen Situation, auch in der ökonomischen Situation. Da spielt auch die Inflation mit hinein oder der Wohnungsmarkt - dass es für einen Großteil der Bevölkerung immer schwieriger wird, die Miete zu bezahlen.

Populistische Kräfte haben damit natürlich ein gefundenes Fressen. Sie geben den Jugendlichen das, was sie in der Welt nicht finden, in der sie sich verloren fühlen. In der ihnen der Sinn dafür fehlt, wofür sie einstehen sollen und wo sie ein Gefühl von Gemeinschaft erleben. Auf der anderen Seite geben Plattform wie Tiktok Individuen die Möglichkeit, sich autonom zu fühlen. Diese Plattformen sprechen die individuellen Bedürfnisse auf eine ganz geschickte Art und Weise an. Der Algorithmus führt dazu, dass jeder seine eigene For-You-Page bekommt und nach individuellen Interessen spezifische Videos zugeschleust bekommt.

Was bedeutet es, wenn junge Menschen sich ausschließlich auf einer Plattform informieren, die ihnen ein verzerrtes Bild der Realität darstellt?

Einerseits sind natürlich alle Quellen verzerrt. Auch wenn Jugendliche sagen, dass sie sich nur noch über Tiktok informieren, sind sie ja nicht raus aus der Welt. Informelle Bildung findet überall statt. Sie unterhalten sich mit Gleichaltrigen und bekommen im Idealfall auch in den Schulen etwas vermittelt. Die schulische Bildung, gerade die politische Bildung, ist sehr schwach aufgestellt. Während der Pandemie wurde das Schulfach zunehmend geschwächt. Dazu zählt auch die Medienbildung. Kritische Medienbildung kommt nur bei ganz wenigen Schülern und Schülerinnen an. In den Familien wird eher weniger über politische Fragen diskutiert und dann auch nur in bestimmten sozialen, meist akademischen Milieus.

Die Gefahr besteht darin, dass Videos mit bestimmten Inhalten viel stärker verbreitet werden und viel erfolgreicher sind und sich dadurch in den Köpfen der jungen Menschen viel besser verankern. Wir wissen auch, dass Tiktok seiner Verantwortung nicht gerecht wird und es als Propagandainstrument eingesetzt wird, etwa von der chinesischen Regierung. Wir haben viele Anhaltspunkte dafür, dass auch Russland hier aktiv ist.

Aus der psychologischen Forschung wissen wir, dass Tiktok hier ganz subtil ansetzt. Junge Menschen nutzen Tiktok vor allem passiv, sie swipen von Video zu Video und lassen sich von den Inhalten unterbewusst tief beeinflussen. Dadurch, dass diese Videos auch mit vielen Emotionen einhergehen, sind diese Einflussnahmen noch viel stärker.

Wir müssen das Bewusstsein dafür schärfen, dass das, was sie auf Tiktok, Instagram und Telegram konsumieren, eben oft nicht der Wahrheit entspricht, sondern dass es sich um Fehlinformationen und Propaganda handeln kann.

Nina Kolleck, Uni Potsdam

Können junge Menschen wieder für die Demokratie "gewonnen" werden? Und wenn ja, wie?

Da stehen wir in der Forschung am Anfang. Mittlerweile ist es zum Beispiel möglich, mit KI-generierten Chatbots mit Personen ins Gespräch zu kommen. Wir wissen, wie politische Mündigkeit entsteht. Eine Person, die schon verschwörungstheoretisch veranlagt ist, hat keine politische Mündigkeit gewonnen, weil sie so in ihrer Ideologie festklebt und keinen Widerspruch mehr ermöglicht.

Wir müssen ganz dringend die Demokratiebildung und die Medienbildung in den Schulen stärken. Wir müssen aber unbedingt auch die informellen Lernorte stärken. Alles, was jenseits der formalen Lernorte stattfindet, also insbesondere auf Tiktok oder Instagram. Wir müssen die Kanäle bedienen, die eine große Anzahl an jungen Menschen erreichen. Wir müssen die Kompetenzen fördern, Desinformation zu erkennen und zu bekämpfen. Teilweise kann man auch gar nicht mehr unterscheiden, ob Inhalte KI-generiert sind oder nicht.

Wir müssen das Bewusstsein dafür schärfen, dass das, was sie auf Tiktok, Instagram und Telegram konsumieren, eben oft nicht der Wahrheit entspricht, sondern dass es sich auch um Fehlinformationen und Propaganda handeln kann. Es gibt in der jungen Generation einen ganz starken Drang gegen Propaganda. Sobald man ihnen zeigt, dass sie beeinflusst werden, beispielsweise durch die russische Regierung, überzeugt sie das. Das ist ein Anhaltspunkt.

Können Plattformen wie Tiktok dabei auch eine positive Rolle spielen?

Initiativen wie #reclaimtiktok oder der Kanal "keineerinnerungskultur" sind enorm wichtig. Wir müssen diese Kanäle unbedingt nutzen, weil das die einzige Möglichkeit ist, an den Großteil der jungen Menschen heranzukommen. Es gibt so viele so tolle Instrumente und Methodiken, gerade auch in der digitalen, politischen und historischen Bildung im außerschulischen Bereich. Es sind tolle Sachen entwickelt worden von Vereinen, von Museen und anderen Einrichtungen, die auch auf Tiktok eingespielt werden könnten.

Die AfD hat es einfach sehr früh erkannt - sie hat diese große Mehrheit auf Tiktok. Oft fühlen sich Akteure ohnmächtig und denken: 'Wir kommen doch niemals an die Zahlen heran, die zum Beispiel Maximilian Krah oder Alice Weidel dort erreichen.' Da würde ich nur Mut zusprechen. Denn: die haben ja auch einen viel längeren Vorlauf. Sie haben vor zehn Jahren damit angefangen und erkannt, dass sie auf dieser Ebene enormen Einfluss ausüben können.

Aber es ist ja nicht so, dass Europa dem hoffnungslos gegenübersteht und jetzt einfach nur noch auf den Untergang wartet. Wir haben viele Ressourcen und Quellen. Die können wir einsetzen, um die jungen Menschen davon zu überzeugen, was es heißt, im Frieden aufzuwachsen. Was es heißt, in einer Gemeinschaft ohne Hass aufzuwachsen. Wenn es gelingt, darüber zu informieren, welche Risiken mit einem autoritären System einhergehen, dann sehe ich auch Hoffnung, dass auch über Tiktok eine Demokratisierung erlangt werden kann. Denn: Tiktok als Plattform kann ja auch die Demokratie stärken. Dadurch, dass unterschiedliche Meinungen zur Geltung kommen und dass hier etwa auch unterschiedliche künstlerische Elemente verwendet werden können. Wir dürfen das nicht nur verteufeln.

Vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview führte Jonas Wintermantel, rbb|24

64 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 64.

    "Was bei der Jugend wie Grausamkeit aussieht, ist meistens Ehrlichkeit."
    "Wer der Jugend voran gehen will, muss gerade Wege gehen."
    Jean Cocteau - nicht ganz so alt.

    Na dann mal ran an der Speck und den "Kiddies" ein Vorbild vorleben. Da hat die Gesellschaft genug zu tun, aber meckern oder diskreditieren ist einfacher. Der Weg des geringsten Widerstandes ist ab und an schon verkehrt, allein weil er anstrengend sein kann. Oder?

  2. 63.

    Aber schüren nicht gerade die Politiker der AfD auf TikTok die Ängste vor anderen Menschen und predigen nicht gerade die Leute der AfD tagtäglich von denen da oben, die böse sind und alles falsch machen und lügen? Ist es nicht diese Angst, die zum Hass führt und ist es nicht der Hass, der zum Rechtsextremismus führt? Interessanterweise tun die AfDler immer so, als ob es die anderen wären, die Angst schüren, jedoch ist die Wahrheit anders. Diese Angst, die angeblich von anderen kommt, wird durch die Rhetorik der AfD produziert. Ein geschicktes Spiel, auf das junge Menschen vielleicht hereinfallen? Müssen wir die Kinder nicht schützen vor diesem populistischen Unfug?

  3. 62.

    Wenn mir komplexe Sachverhalte und Grautöne in meiner einfachen "schwarz-weiß-Welt" zu kompliziert sind, dann suche ich einfache Antworten auf schwierige Fragen auf tiktok... und schon lande ich bei der AfD.

  4. 60.

    Das erzählt man den Kindern auf Tiktok auch, genau so, wie Sie es hier schildern. Die bösen da oben sind an allem SCHULD. Sie kennen sich da aus.

  5. 59.

    Nur eine Plattform ist ja auch nicht schlimm, aber alles, was dort auf der Plattform geschieht, wer sich da bewegt, was geäußert wird, was zu sehen ist, Gewalt, verbal, physisch, das lassen wir freiwillig in die Kinderzimmer, obwohl wir die Wohnungstür davor verschließen. Es ist eine Reizüberflutung und Kinder haben die entsprechenden Filter nicht, woher auch, sie lernen noch und können ohne Unterstützung nicht wirklich gut oder böse unterscheiden, denn niemand den sie dort fragen könnten, außer jene, die anonym zu finden sind. Wohin soll das führen? Sozialisation auf Tiktok in einer so entwickelten Gesellschaft? Rolle Rückwärts führt wohin?

  6. 58.

    Ganz meine Meinung, sicher ist die Klassenlehrerin eine Klasse Lehrerin, wer jung anfängt muss gut sein. Da Sie ja auch Schulleiter sind oder in der Schulverwaltung arbeiten, welche Schule ist die Ihre?

  7. 57.

    Die Jugend achtet das Alter nicht mehr, zeigt bewusst ein ungepflegtes Aussehen, sinnt auf Umsturz, zeigt keine Lernbereitschaft und ist ablehnend gegen übernommene Werte“ (Keller, 1989, ca. 3000 v. Chr., Tontafel der Sumerer).

    „Unsere Jugend ist heruntergekommen und zuchtlos. Die jungen Leute hören nicht mehr auf ihre Eltern. Das Ende der Welt ist nahe“ (Keilschrifttext, Chaldäa, um 2000 v. Chr.)

    „Die heutige Jugend ist von Grund auf verdorben, sie ist böse, gottlos und faul. Sie wird niemals so sein wie die Jugend vorher, und es wird ihr niemals gelingen, unsere Kultur zu erhalten“ (Watzlawick, 1992, ca. 1000 v. Chr., Babylonische Tontafel).

  8. 56.

    Na gut wir können es auf tik tok schieben,aber das ist nur eine Plattform.
    Die Ursache und Schuld finden wir woanders.

  9. 55.

    Rechts scheint der neue Trend zu sein. In Österreich werden die Rechten wohl stärkste Kraft mit fast 30 %.

  10. 54.

    "Das ist eine diskriminierende Forderung !" hä?, warum?
    "Wem das der Weisheit letzter Schluss wäre, dann dürften ja Millionen überhaupt erst gar nicht wählen." und das wäre dann wie schlimm?

  11. 53.

    Da bin ich auch gespannt, was unsere Kollegin antwortet. Und Sie? Haben Sie denn Belege für Ihren Nickname?

  12. 52.

    Macht man es sich wirklich so leicht, die derzeitige politische Misere auf TikTok ua.sozialen Plattformen zu schieben?
    Bemüht man auch hier dafür eine unendliche Riege an Experten?
    Haben wir nicht in der jüngsten Zeit erleben dürfen, wie "Expertenmeinungen" einzuordnen sind?
    Wie wäre es, einfach die Politik zu ändern? Nämlich, dass was sie gerne bei Anderen erkennen, die Zukunftsängste zu schüren. Klimakrise, der Russe kommt, die Welt geht unter, vor allen Dingen überall Nazis.

  13. 51.

    Wer TikTok abseits der Unterhaltung nutzt, dem darf das nicht vorgeworfen werden.
    Politik, Kriege, Sex, Religion, cool, für alles finde ich das was ich hören/sehen will, wenn ich will.
    Was ich toll finde, finden andere absonderlich.
    Und trotzdem finde ich es weiter toll, weil = war auf TikTok.

  14. 50.

    ?
    Als Studienrat müssten Sie wissen, dass man auch später, auf dem Zweiten Bildungsweg die allgemeine Hochschulreife nachholen kann. Ich übrigens zudem berufsbegleitend.
    Habe zwei Hochschulabschlüsse, einer davon Staatsexamen für Grundschullehramt.
    Reicht das?

  15. 49.

    "Lügen und ihre Widerlegung:
    So erzählt die AfD auf Social Media, was angeblich im Thüringer Landtag passiert sei." (Stefanie Witte)

    Aktueller Artikel auf tagesspiegel online!
    Warum ist sowas Wichtiges mit Bezahlschranke? ? ?
    Das verstehe ich nicht, liebe Presse!
    Und warum gibts DAZU nicht AUCH einen kurzen Einspieler vom Tagesspiegel auf tiktok?

  16. 48.

    Die jungen Menschen spiegeln genau das wieder, was im familiären, schulischen und freizeitbedingten Umfeld vermittelt wird. Wenn man ewig jammernde Elten hat, die zur Realität keinen Zugang mehr haben, sondern sich immer nur als Opfer - von wem auch immer - empfinden, dann prägt das den Nachwuchs natürlich enorm. Denn sie wollen ja auch nicht im ständigen Widerspruch zu den Eltern stehen.
    Wie ändern? Sehe kaum Möglichkeiten, denn da hat etwas verfestigt, was keine gemeinsame Basis der Verständigung hat.
    Die eigentliche Frage ist eher: wie kann man sich möglichst effektiv von solchen Personen / Strömungen distanzieren!

  17. 47.

    Das ist nicht mein "Demokratieverständnis", das ist das, was ich gegenwärtig als "Demokratieauffassung" deute.
    Ich würde gerne TikTok in seiner Gesamtheit abschalten.
    Aber einfach abfinden damit, und nen Algoritmus finden der nur noch Tiervideos erlaubt.


  18. 46.

    "Im Rahmen unserer Forschungsprojekte sind wir viel in die ländlichen Räume gefahren. Ganz viele junge Menschen dort sagen, sie kennen eigentlich nur noch die AfD. Die hat dort ihren Stand, die hat dort ihre Tiktok-Profile, die hat Maximilian Krah, der der neue Held unter den jungen Menschen ist. Wenn so viele junge Menschen nur noch etwas von der AfD mitkriegen, wo sind denn die Politiker der anderen Parteien?" Im ländlichen Raum nicht mehr präsent, selbst in Berlin werden die Stände immer rarer. Poliker/ politische Entscheider sieht nur noch kaum - wenn sie mit der Mehrheitsbevölkerung nicht in Kontakt treten - wie soll es erst den Jugendlichen gehen? Sie merken auch in Jugendarbeit, Schule usw. das andere Meinungen als die "offiziell gewünschte" nicht erwünscht sind. Also wie in der DDR: Zu Hause reden und meckern ggf. in der Peer Group und dann blau wählen. Vielleicht auch im Sinne der Jugend Probleme lösen: Migration, Kriminalität, Nahverkehr öfters und flexibler, ...

  19. 45.

    Ich habe mit 19 erst die Uni betreten können, nach dem Abitur, Sie allerdings schon mit 15 eine Berufsschule. Heute sind Sie Tutorin, klären Sie uns auf, ob Sie Quereinsteigerin sind oder tatsächlich mit 15 an einer Berufsschule zur Lehrerin ausgebildet wurden. Ich verstehe die Zusammenhänge gerade nicht. Nicht falsch verstehen, aber vielleicht gibt es ja etwas, von dem ich bisher wenig wusste. Man lernt ja immer dazu.

Nächster Artikel

Das könnte Sie auch interessieren