Am 3. Oktober - Breites Bündnis demonstriert in Berlin für Friedensbemühungen

Mi 02.10.24 | 14:49 Uhr
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Symbolbild: Einige tausend Menschen demonstrieren am 25.11.2023 am Brandenburger Tor im Berliner Bezirk Mitte für den Frieden. (Quelle: Imago Images/Olaf Schuelke)
Video: rbb24 | 26.09.2024 | Nachrichten | Bild: Imago Images/Olaf Schuelke

Für den Tag der Deutschen Einheit hat ein Bündnis der Friedensbewegung zu einer Demo am Großen Stern aufgerufen. Protestiert wird gegen die Kriege im Nahen Osten und in der Ukraine und für Verhandlungen.

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Zum Tag der Deutschen Einheit finden am Donnerstag in Berlin zahlreiche Versammlungen und Demonstrationen unter anderem mit Bezug zum Ukraine-Krieg und dem Nahost-Konflikt statt. Zur größten Demonstration am Großen Stern erwarten die Veranstalter rund 25.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wie die Polizei am Mittwoch auf Anfrage mitteilte.

Karte: Demorouten am 3. Oktober 2024 unter dem Motto "Nie wieder Krieg". (Quelle: rbb/nie-wieder-krieg.org)
| Bild: rbb/nie-wieder-krieg.org

Als Redner werden dazu unter anderem Sahra Wagenknecht (BSW) und Peter Gauweiler (CSU) sowie die Linken-Politikerin Gesine Lötzsch (Linke) und der SPD-Bundestagsabgeordnete Ralf Stegner (SPD) erwartet. Die Demonstration richtet sich unter anderem gegen deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine und Israel. Das Motto lautet "Nein zu Krieg und Hochrüstung! Ja zu Frieden und internationaler Solidarität".

Stegner verteidigte am Mittwoch seine geplante Teilnahme an der Friedensdemonstration. Er sehe kein Problem darin, mit Kritikern der Bundesregierung wie der BSW-Vorsitzenden Wagenknecht auf einer Bühne zu stehen, sagte er im rbb24 Inforadio. Sich wegen Wagenknecht aus der Friedensbewegung verdrängen zu lassen, halte er für falsch: "Wenn man das den Populisten überlässt, kommt das dabei heraus, was ich in Sachsen, in Brandenburg, in Thüringen gesehen habe", sagte er.

Stegner hatte bereits in der vergangenen Woche bei der Vorstellung des Demonstrationsaufrufs betont, er sei "kein Pazifist, aber ein entschiedener Kriegsgegner". Die Ukraine müsse sich gegen den russischen Angriffskrieg verteidigen können. Er bezweifele allerdings, dass es allein mit militärischen Mitteln gelingen werde, den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu Verhandlungen zu bewegen.

Auch Linken-Politikerin rechtfertigt sich wegen Demo-Teilnahme

Die Linken-Politikerin Lötzsch sagte, Ziel der Demonstration sei es, ein breites Spektrum an Menschen zu gewinnen. Sie wolle dabei zeigen, dass es möglich ist, gemeinsam für eine Welt ohne Krieg zu demonstrieren, "auch wenn man im Detail unterschiedliche Auffassungen hat".

Aktivisten fordern Vorbereitung von Friedensverhandlungen für Ukraine

Zudem fordern die Veranstalter ultimativ einen Waffenstillstand und Friedensverhandlungen für die Ukraine sowie diplomatische Initiativen der Bundesregierung. Dritter Punkt sei eine Senkung der Rüstungsausgaben, denn die Welt insgesamt und auch Deutschland könnten sie sich einfach nicht mehr leisten, sagte Reiner Braun von der aufrufenden Initiative.

Der Friedensaktivist sagte, dass es sich in der Ukraine um einen Angriffskrieg Russlands handele, sei unter den Veranstaltern des Protests unstrittig. Mit der Demonstration solle die Bundesregierung aufgefordert werden, sich an der Vorbereitung von Friedensverhandlungen zu beteiligen.

Die Friedensdemonstration in Berlin beginnt am 3. Oktober mit drei Auftaktkundgebungen um 12.30 Uhr am Breitscheidplatz, an der Ecke Rathenower Straße/Alt Moabit und am Gleisdreieck/Schöneberger Ufer und endet mit einer Abschlusskundgebung am Großen Stern um 14.30 Uhr.

Sendung: Fritz vom rbb, 26.09.2024, 14:30 Uhr

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81 Kommentare

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  1. 80.

    Ich bin per se auch für Frieden und Verhandlungen, aber nicht um jeden Preis und dem Risiko der Gefährdung unserer eigenen Sicherheit.
    Ich bin für weitere und verstärkte Waffenlieferungen, einschließlich Langstreckenwaffen an die Ukraine, zu deren Verteidigung und ich bin auch für die(militärische) Unterstützung Israels. Wir sollten froh sein , dass es solche mutigen und konsequenten Menschen wie Selenski und Netanjahu gibt. Ohne eine effiziente Verteidigung, der Wehrpflicht und dem genialen Luftabwehr - System Iron- Dome würde Israel nicht mehr existieren.
    Wir selbst wiegen uns in naiver Weise zu sehr in Sicherheit

    Ich halte es für " Kreuz-gefährlich", möglichen Verhandlungen mit dem Putin- Regime oder der von Iran gesteuerten Hamas zu vertrauen.
    Der damalige Nichtangriffspakt zwischen der Sowjetunion und Deutschland wurde von Hitler gebrochen mit verheerenden Konsequenzen.

  2. 79.

    Eventuell machen Sie mal ihre Augen auf. Fahren Sie doch in ihre Ukraine und setzen Sie ihre "vollste Unterstützung" in die Tat um anstatt hier rumzujammern.

  3. 78.

    "Besetzung von Gebieten in der Nachbarschaft war in der Weltgeschichte ... der wichtigste Treiber von Kriege. ... Es gibt kein Frieden mit besetzten Gebieten."

    Nach Ihrer Logik müssten wir ja u.a. auch den Palästinensern Waffen liefern, schließlich besetzt Israel seit Jahren völkerrechtswidrig andere Gebiete.

  4. 77.

    Sie wissen aber schon, dass Deutschland ein besetztes Land ist, dass seit Jahrzehnten bis heute und darüber hinaus, der transatlantischen Bevormundung untersteht.

  5. 76.

    Da werden doch sowieso wieder nur die gängigen Phrasen gebrüllt.

  6. 75.

    Wieso kämpft die Ukraine für unseren Frieden? Wir wurden nicht angegriffen und werden es auch nicht. Putin wird sich nie mit der NATO anlegen.

  7. 74.

    Aber Sie wissen schon, dass die Ukraine keineswegs kurz vor einem militärischen Zusammenbruch steht sondern im Gegenteil auf russischem Gebiet operiert?

  8. 73.

    Warum fahren diese "Friedensdemonstranten" nicht nach Moskau und appellieren an den Verbrecher vor Ort? Friedensdemos natürlich, aber nicht auf Kosten eines Volkes, nur um selbst in Frieden leben zu können!

  9. 72.

    Wir leben in einer gespaltenen Welt.
    Ich bin für Frieden und Abrüstung.
    Allerdings steht jedem Land zu, was mit Waffen angegriffen wird, sich mit aller Härte, Kraft und Hilfe verbündeter sich dagegen wehren.
    Der Krieg gegen die Ukraine ist ein direkter Angriff auf Europa.
    Russische Waffen sind auf Europa gerichtet, es geht um Verteidigung.
    Gebt den Aggressoren keine Chance!

  10. 71.

    Frieden ohne Gerechtigkeit, ist nur eine temporäre Abwesenheit von Krieg; sie verschafft den Völkern ein Durchschnaufen, ein Atemholen, um die Vorräte an Menschenmaterial, Kriegsgerät, Munition für den nächsten Waffengang aufzufrischen. Ein Frieden, den die Menschen als ungerecht empfinden, ist nur ein Quell noch größeren Unfriedens. Soweit die Lehre aus den Pariser Vorortverträgen (Versailles, St.Germain, Trianon, Neully Sevres). Wer heute für Frieden demonstriert, ohne zu Fragen, ist der Frieden gerecht, der demonstriert eigentlich für Krieg. Warum aber sollte jemand, der den Frieden will, für Krieg demonstrieren?

  11. 70.

    Real gesehen hat Deutschland jetzt nicht, und wird auch künftig keine Chance bekommen mit Putin in diplomatische Verhandlungen zu treten, diese Option bleibt anderen Ländern vorbehalten.
    Ergo, hier handelt sich um eine realitätsferne Forderung an die deutsche Regierung, und da diese Forderung mit dem Wunsch an die Ukraine keine Waffen zu liefern verbunden wird, damit stellt man sich eigentlich hinter den Aggressor.
    Wenn hierzulande was zu verurteilen ist, dann das!

  12. 69.

    Die Demonstration findet schon am richtigen Ort statt. Auch hier ist es nicht verkehrt, für eine Verhandlungslösung einzutreten.

  13. 68.

    Viele scheinen nicht zu wissen oder auszublenden, dass dort täglich Soldaten auf beiden Seiten sterben. Zumindest auf Seiten der Ukraine müssen die Männer mittlerweile eingezogen werden. Das Märchen vom heroischen Heldentod ist auserzählt.
    Einfach mal "Ukraine soldaten" googlen. Bei der Frankfurter Rundschau ist beispielsweise ein Artikel vom 01.10. darüber zu finden.

    Daher muss alles dafür getan werden zu einem Waffenstillstand zu kommen und ja, das wird nur mit Verhandlungen zu schaffen sein. Ist nun mal leider die Realität.

  14. 67.

    Es finden auch noch eine handvoll weitere Friedensdemos statt. Man muss also nicht zu dieser einen gehen mit ihren manch suspekten Rednern. Es gibt Alternativen!

  15. 65.

    Vielleicht hat das BSW auch eine Lösung dafür wenn Putin mit der Ukraine fertig ist und weiterzieht? Diese Partei ist eine Sackgasse, solch gefärbte Demos zum 3. Oktober?

  16. 64.

    Hören sie auch zu jammern.
    Sie haben mehr als die Menschen dort drüben und sie kämpfen für unseren Frieden.

  17. 63.

    Vor der russischen Botschaft? Absolut. Anderswo? Sinnfrei.

    Die Geschichte lehrt: Ziel einer Belagerung ist das Aushungern des Belagerten. Lässt der Belagerte dann nach Versprechungen des Angreifers entkräftet die Zugbrücke runter kommt der Feind in die Burg, tötet alle und steckt deren Köpfe auf die Zinnen der Burgmauer. War so, ist so und wird, solange es so Geschichtswurschtler und Despoten wie Putin gibt, immer so bleiben.

  18. 62.

    70 Jahre lang, bis Russland die Krim eroberte, gab es kein Besatzungskrieg in Europa. Dies wurde ermöglicht, weil die Alliierten im II. Weltkrieg ohne Rücksicht auf Kosten und Verluste, für einen Frieden ohne Besetzten einstanden. Auch für Länder, mit denen sie keine gemeinsame Grenzen teilten.
    Putin hat einen Besatzungskrieg begonnen, weil er meint, die Ukraine gehört ihm und weil er hofft, dass die europäische Gesellschaft weniger Bock auf einen Frieden ohne Besetzten hat. Ein erfolgreicher Besatzungskrieg öffnet ganz schnell die Tore für den nächsten Aggressor, der denkt, dass irgendein Gebiet ihm gehört.
    Um eine weitere 70 jährige Friedensperiode für Europa zu sichern, muss Putin in der Ukraine scheitern.

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