Brandenburg an der Havel -
In Brandenburg an der Havel wird die Unterkunft für Geflüchtete in der Flämingstraße Anfang kommenden Jahres geschlossen. Das haben die Stadtverordneten am Mittwochabend beschlossen.
Die dort lebenden Flüchtlinge werden demnach in das Heim in der Upstallstraße ziehen. Hintergrund ist, dass beide Unterkünfte im Stadtgebiet derzeit nur wenig ausgelastet sind.
Die Stadt möchte in dem Gebäude in der Flämingstraße stattdessen Wohnungen für Studierende und Auszubildende einrichten. "Der Druck in der Stadt ist da", sagte der Kämmerer der Stadt, Thomas Barz, dem rbb am Mittwoch nach der Stadtverordnetenversammlung: "Wir haben festgestellt, dass kleine Wohnungen, die eigentlich anderweitig gebraucht werden, durch Studenten oder Auszubildende belegt werden." Das Projekt werde jetzt ausgeschrieben. Alleine könne die Stadt es nicht finanzieren. Noch sei offen, ob das Gebäude umgebaut oder womöglich sogar komplett abgerissen und neugebaut wird.
Kita-Schließungen vorerst vom Tisch
Im Rahmen der Versammlung wurde auch über die drohenden Kita-Schließungen gesprochen - sie sind vorerst vom Tisch. Es wurde ein Kompromiss beschlossen.
Hintergrund ist, dass in Brandenburg an der Havel in den vergangenen Jahren immer weniger Kinder geboren wurden. Deshalb sind viele Kitas nicht ausgelastet, es gibt aktuell rund 360 freie Plätze. Die Stadt hatte daher geplant, fünf Einrichtungen zu schließen. Es könne kein Leerstand finanziert werden, hieß es.
Nach Elternprotesten soll es jetzt einen runden Tisch geben. Im Rahmen dessen sollen in Absprache mit den Eltern und den Einrichtungen bis zum März gemeinsam Sparpläne gefunden werden. Das Vorgehen hatten die 26 Träger, die in der Stadt 62 Kitas betreiben, auch selbst vorgeschlagen.
Ziel ist es, möglichst keine Einrichtung zu schließen. "Wie das dann funktioniert - da sind wir wirklich gespannt", sagte der Stadtverordnete Rene Kretzschmer (Linke). Eine gemeinsame Diskussion werde sicher nicht schaden.
Sendung: Antenne Brandenburg, 19.12.2024, 8:30 Uhr