Nach Niederlage gegen Union Berlin - Hertha BSC trennt sich von Fredi Bobic
Der abstiegsbedrohte Fußball-Bundesligist Hertha BSC hat seinen Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic von seinen Aufgaben entbunden. Das teilte der Klub nach der 0:2-Derbypleite gegen Union mit. Eine Nachfolgelösung deutet sich bereits an.
Hertha BSC hat sich von Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic getrennt. Präsidium und Aufsichtsrat entschieden am Samstag nach dem enttäuschenden 0:2 (0:1) im Hauptstadtderby gegen den 1. FC Union Berlin, den 51-Jährigen "mit sofortiger Wirkung" von dessen Aufgaben zu entbinden, wie der Verein mitteilte. Unmittelbar nach dem Spiel hatte Bobic noch Interviews gegeben, vor der Partie hatte er Trainer Sandro Schwarz eine Jobgarantie ausgesprochen.
Es deutet sich an, dass auf Bobic eine Doppelspitze folgen wird. Laut Berichten von "Bild" und "Welt", die sich mit Informationen des rbb decken, werden Andreas "Zecke" Neuendorf und Benjamin Weber als Duo die sportliche Leitung bei Hertha BSC übernehmen. Beide kennen den Klub bestens: Neuendorf als Spieler, Jugend-, U23- und zuletzt Co-Trainer unter Pal Dardai; Weber als langjähriger Leiter der Hertha-Akademie. Er hatte den Verein Anfang 2022 verlassen.
Bobic seit 2021 beim Verein
Die Hertha belegt nach dem schwachen Jahresauftakt mit Niederlagen auch beim VfL Bochum (1:3) und gegen den VFL Wolfsburg (0:5) nur Tabellenplatz 17, der nächste Abstieg droht. Für Sonntag um 13 Uhr hat der Klub zu einer Pressekonferenz eingeladen.
Bobic war im April 2021 zur Saison 2021/22 als Geschäftsführer beim Hauptstadtklub engagiert worden und folgte damit auf den langjährigen Manager Michael Preetz. Der frühere Nationalstürmer Bobic hatte zuvor erfolgreich bei Eintracht Frankfurt gearbeitet. Auch in der letzten Spielzeit schwebte Hertha lange Zeit in Abstiegsgefahr und konnte sich mit dem als Retter verpflichteten Felix Magath nur durch die Relegation gegen den Hamburger SV in der Bundesliga halten.
Welche Folgen die Entscheidung gegen Bobic für Sandro Schwarz hat, blieb am Samstagabend offen. "Wir haben auch ein Riesenvertrauen in den Trainer", sagte Kapitän Marco Richter nach der Derby-Niederlage. "Es ist kein Geheimnis, dass er top zu uns passt. Ihm fehlen die Punkte genauso wie uns." Der "gemeinsame Weg" gehe "hoffentlich" weiter.
Sendung: rbb24 Inforadio, 28.01.2023, 20:15 Uhr