Vermeidbares 0:1 - Union erleidet bittere Niederlage in Augsburg
Durch die 0:1-Pleite in Augsburg muss Union Berlin einen Rückschlag im Kampf um einen Champions-League-Platz hinnehmen. Die Eisernen haderten zunächst mit der Chancenverwertung und fanden nach dem Rückstand offensiv kaum noch statt.
Union Berlin hat in der Fußball-Bundesliga eine 0:1-Auswärtsniederlage gegen den FC Augsburg hinnehmen müssen. Die Mannschaft des Trainers Urs Fischer verpasste es in der ersten Hälfte eine ihrer Chancen zu nutzen und rannte in der zweiten Hälfte lange Zeit dem Rückstand hinterher. Das Tor des Tages erzielte Augsburgs Stürmer Dion Beljo nach einem Stellungsfehler von Paul Jaeckel. Die Niederlage war für die Berliner ein Rückschlag im Kampf um einen Champions-League-Platz.
Erste Hälfte: Behrens mit der Großchance
Zu Beginn war es ein Abtasten beider Teams. Union stand kompakt, machte die Räume zu, während Augsburg nicht allzu sehr ins Risiko gehen wollte. Erst in der 14. Minute hatte Janik Haberer mit einem abgefälschten Distanzschuss den ersten Abschluss der Köpenicker. Union blieb am Drücker. Kevin Behrens setzte seinen Kopfball aber knapp neben das Tor (16.). Im Anschluss entwickelte sich ein Spiel mit vielen Fouls und Nickligkeiten. Der Schiedsrichter Florian Badstübner hatte viel zu tun, die Gemüter wieder zu beruhigen.
In der 22. Minute hatte Behrens dann die bis dato beste Chance: Den wuchtigen Kopfball des FCU-Stürmers lenkte Augsburgs Keeper Tomas Koubek gerade noch an den Pfosten. Union kontrollierte im Anschluss die Partie und hatte weitere große Chancen. Erst scheiterte Sheraldo Becker aus kurzer Distanz an Koubek (27.), dann Haberer frei aus 16 Metern (28.). Spätestens zu diesem Zeitpunkt wäre die Führung des 1. FC Union verdient gewesen.
Augsburg blieb weiter harmlos und hatte im Spielaufbau große Probleme, Anspielstationen zu finden. Es bedurfte Unions Keeper Frederik Rönnow, um die erste Chance der Hausherren zu ermöglichen: Arne Engels setzte Unions Torwart unter Druck, der vertändelte beim Pressschlag den Ball und hatte Glück, dass Augsburgs Stürmer Beljo, dem das Spielgerät in die Füße sprang, nur das Außennetz traf (43.). Nach diesem großen Schreckmoment für die Köpenicker ging es in die Halbzeitpause.
Zweite Hälfte: Beljo trifft aus dem Nichts
In der zweiten Hälfte bot sich zunächst ein ähnliches Bild. Union ließ Ball und Gegner laufen, Augsburg lauerte auf Konter. Aus dem Nichts fiel dann das 1:0 für Augsburg: Ruben Vargas flankte genau in die Mitte, wo Dion Beljo sich von Unions Verteidiger Paul Jaeckel clever abgesetzt hatte. Beljo vollendete per Volley. Die Berliner wirkten geschockt und fanden kaum noch Mittel, um gefährlich in gegnerische Tornähe zu kommen.
Im Anschluss wechselte ihr Trainer Urs Fischer mehrmals, aber auch diese personellen Veränderungen brachten keinen positiven Impuls. Augsburg verschanzte sich vor dem eigenen Sechzehner, Union suchte die Lücke und fand sie nicht. Jamie Lewelings Schuss rauschte in der 74. Minute knapp drüber - mehr kam von Union nicht mehr.
Damit blieb es am Ende beim bitteren 0:1. Durch den Sieg von Leipzig in Freiburg rutscht Union in der Tabelle auf Platz vier ab und muss nun um die Teilnahme an der Champions League bangen.
Die Kurzanalyse
Für den 1. FC Union ist das 0:1 in Augsburg am 31. Spieltag gleichbedeutend mit einem herben Rückschlag im Kampf um die Champions League. Gegen den abstiegsbedrohten FCA hatte Union gerade in der ersten Hälfte die Partie lange Zeit im Griff, schaffte es aber nicht, aus seinen guten Chancen etwas Zählbares herauszuholen. Kevin Behrens und Janik Haberer hätten beide für die Führung sorgen können, wenn nicht sogar müssen.
Und so passierte, was dem 1. FC Union in dieser Saison bis dato kaum widerfuhr: Vorne nutzte er seine Chancen nicht und hinten fiel nach einem Abwehrfehler das 0:1. Paul Jaeckel hatte seinen Gegenspieler Dion Beljo einmal entwischen lassen und schon waren die Köpenicker unverhofft in Rückstand geraten. Die Effizienz, sonst immer das Aushängeschild der Köpenicker, war an diesem Samstag eindeutig auf Seiten der Augsburger zu finden.
Erschreckend war im Anschluss, dass der 1. FC Union keine Antwort auf dieses 0:1 parat hatte. Die personellen Wechsel von Urs Fischer verpufften. Union hatte zwar viel Ballbesitz, was fehlte war aber die Durchschlagskraft, um Augsburg ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Man hatte nicht das Gefühl, dass die Eisernen kompromisslos auf den Ausgleich drückten.
Augsburg bleibt durch den Sieg der große Angstgegner der Köpenicker. In den letzten sechs Spielen konnte Union nicht einmal gewinnen. Gleichzeitig verspielte Union die große Chance, die Kontrahenten um die Champions League, Freiburg und Leipzig, auf Distanz zu halten.
Der Liveticker
Sendung: rbbUM6, 06.05.2023, 18 Uhr