Verstorbener Präsident - Hertha BSC trauert weiter um Kay Bernstein

Mi 17.01.24 | 16:56 Uhr
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Audio: rbb24 Abendschau | 17.01.2024 | Torsten Michels | Bild: IMAGO / Nordphoto

Am Tag nach dem Tod von Kay Bernstein haben zahlreiche Hertha-Fans das Mannschaftstraining besucht, um gemeinsam zu trauern. Viele Fragen wie zum Beispiel die Todesursache und Bernsteins Nachfolge sind noch ungeklärt.

Auch am Tag nach dem plötzlichen Tod von Vereinspräsident Kay Bernstein steht Hertha BSC unter Schock. Den Fans sollte mit dem öffentlichen Training auch eine weitere Möglichkeit zur Anteilnahme gegeben werden, hatte Hertha erklärt. Rund 80 Anhänger nutzten diese Gelegenheit und kamen trotz eisiger Temperaturen auf den Schenckendorffplatz.

Eine von ihnen ist Renate, sie geht schon seit Jahrzehnten zu Hertha. Kay Bernstein hatte sie erst vor wenigen Tagen im Trainingslager zum letzten Mal gesehen. "Wir haben noch Karaoke gemacht und er hat mich umarmt", sagte sie.

Das sei typisch für Bernstein gewesen. "Er war immer so ein liebevoller Mensch und ich kann nicht glauben, dass er nicht mehr da ist", sagte sie. Andere Anwesende äußerten sich ähnlich.

Auch Hertha-Fan Bernhard stellte Bernsteins Persönlichkeit heraus: "Ich glaube, den Menschen kann man nicht ersetzen", sagte er. In seiner kurzen Amtszeit sei es Bernstein aber gelungen, die Hertha-Familie zusammenzubringen und auf den richtigen Weg zu führen. "Wir werden auch keinen reinlassen, der diesen Weg ändern will."

Drescher übernimmt interimsweise

Gemeint ist der "Berliner Weg", wie Bernstein seine Vision nannte, den Verein mit Talenten aus der eigenen Akademie und Mitarbeitern mit Hertha-Vergangenheit wieder an die Spitze zu führen. Diesen wird vorerst Bernsteins Stellvertreter Fabian Drescher weitergehen. Der Vizepräsident übernimmt interimsweise die Amtsgeschäfte.

Das Amt des Präsidenten bleibt aber laut Satzung vakant. Die nächsten Wahlen stehen im November an. Vorgezogene Neuwahlen sind möglich: Präsidium, Aufsichtsrat, Vereinsgericht oder ein Antrag von 10 Prozent der ungefähr 50.000 Mitglieder könnten sie in die Wege leiten.

Aufsichtsratschef Torsten-Jörn Klein, KGaA-Geschäftsführer Thomas Herrich und Drescher wollen Bernsteins Projekte in seinem Sinne weiterführen. Ein offizielles Statement der Vereinsführung gab es bis Mittwochnachmittag noch nicht. Über seinen persönlichen X-Kanal teilte Drescher allerdings bereits mit, man werde "den Berliner Weg weitergehen".

Leichnam wird obduziert

Zumindest die bisher unbekannte Ursache für Bernsteins Tod könnte sich bald klären. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) hat beantragt, dass der Leichnam am Donnerstag obduziert wird.

So seien die unmittelbare Todesursache ungeklärt, ebenso die näheren Umstände des Todes. Hinweise auf einen Suizid oder eine Fremdeinwirkung lägen nach derzeitigem Kenntnisstand nicht vor.

Ein sogenanntes Todesermittlungsverfahren sei ein Standardvorgang, wenn die Todesursache unklar sei, sagte eine Sprecherin der Polizei am Mittwoch. Die Ermittlungen werden von der Kriminalpolizei Brandenburg geführt, weil Bernstein in Hoppegarten (Märkisch-Oderland) wohnte.

Fans nehmen Abschied

Für Herthas Mannschaft geht es am Wochenende in der 2. Bundesliga gegen Fortuna Düsseldorf weiter. Die Spieler werden Trauerflor tragen und es soll eine Gedenkminute für Bernstein geben. Auch die Fans planen Aktionen, sagt Bernhard: "Ich weiß von einem Fanmarsch vom Ernst-Reuter-Platz und ich glaube, die Fans werden eine riesige Choreo veranstalten."

Er selbst bereitet sich auf einen emotionalen Abschied vor: "Ich werde Rotz und Wasser heulen", so Bernhard.

Renate rechnet mit einem sehr ruhigen Olympiastadion, weil alle die große Trauer spüren würden. "Wir stehen alle hinter der Mannschaft und bleiben eine Familie", sagt sie.

Sendung: Antenne Brandenburg, 17.01.2024, 17:00 Uhr

2 Kommentare

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  1. 2.

    Meine herzlichste Anteilnahme gilt der Familie.

  2. 1.

    Hatte er nicht einen Tag zuvor eine Flugreise? Embolie?
    Auf jeden Fall sollte niemand mit 43 Jahren sterben. Aber das Leben und auch der Tod sind leider kein Wunschkonzert.

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