Volleyball-Playoffs - BR Volleys gewinnen Finale und sind alleiniger Rekordmeister
Die BR Volleys haben einmal mehr die deutsche Volleyball-Meisterschaft gewonnen und sind nun alleiniger Rekordmeister. Die Berliner setzen sich im fünften Playoff-Spiel gegen den VfB Friedrichshafen höchst souverän nach drei Sätzen durch.
Machtdemonstration im Showdown: Der Serienchampion Berlin Recycling Volleys hat den ewigen Rivalen VfB Friedrichshafen im Kampf um die deutsche Meisterschaft erneut bezwungen und sich zum alleinigen Rekordsieger in der Volleyball-Bundesliga gekrönt. Die Mannschaft von Trainer Joel Banks setzte sich am Sonntag souverän mit 3:0 (25:16, 25:16, 25:17) gegen die Häfler durch und holte damit den 14. Titel.
Wie bereits vor zwei Jahren hatte der Hauptstadtklub dabei einen 0:2-Rückstand in der Best-of-five-Serie aufgeholt. Mit dem dritten Erfolg im fünften Spiel sicherten sich die Volleys nun die achte Meisterschaft in Folge und zugleich den Status als alleiniger Rekordsieger der VBL. Zuvor waren die Hauptstädter mit 13 Titeln gleichauf mit dem VfB gewesen, der zuletzt 2015 die Trophäe gewonnen hatte.
Volleys ließen von Beginn an keine Zweifel am Titelgewinn
Vor 8.553 Zuschauern in der ausverkauften Berliner Max-Schmeling-Halle setzten zu Beginn der Partie vor allem die Volleys-Angreifer Tobias Krick und Marek Sotola erste Akzente, VfB-Coach Lebedew nahm beim Stand von 3:7 die erste Auszeit. Zwischenzeitlich verkürzte der VfB auf zwei Punkte, letztendlich entschieden die Berliner den ersten Satz jedoch ungefährdet für sich.
Auch im zweiten Satz ließen die Berliner keinen Zweifel daran aufkommen, wer dieses Finale für sich entscheiden würde, indem sie direkt mit 5:0 in Führung gingen. Ein perfekter Start, einmal mehr inklusive Ass. Gegner Friedrichshafen war gnadenlos unterlegen, erzielte aber mit Mühe und Not zumindest den 1:5-Anschluss und konnten so den glatten Durchmarsch der Volleys verhindern. Zwischenzeitlich kam der VfB durch gute Blockarbeit auf 4:7 heran. Doch immer wieder war es der großgewachsene Tobias Krick, der durch starke Schläge und Blocks die Berliner Dominanz aufrechterhielt, wodurch die Volleys Friedrichshafen auf Abstand (9:6, 10:7) halten konnten.
Durch eine starke Angriffs- wie Annahmequote ließ sich Berlin auch den zweiten Satz nicht nehmen – die Hauptstädter boten dem Gegner nichts an, machten keine Fehler und hielten die Konzentration konstant oben. Eine titelwürdige Leistung, die Friedrichshafen allmählich den Glauben nahm. Die Demonstration der Hausherren ging mit 25:16 im zweiten Satz weiter.
Volleys bis zum Ende voll konzentriert
Der dritte sollte auch der letzte Satz werden: Die Volleys wollten keine Zweifel aufkommen lassen und gingen direkt mit 4:1 in Führung. Doch Friedrichshafen bäumte sich noch einmal auf und verkürzte zwischendurch auf 5:6, was die Berliner aber nicht mehr aus dem Konzept bringen und den Spielstand wieder auf 10:7 ausweiten sollte.
Auch weil es dem VfB nicht gelang, mehrere Spielzüge am Stück sauber zu spielen – oft bereiteten sich die Friedrichshafener selbst die Probleme, während Berlin sein Spiel souverän durchzog. Letztendlich sollte sich auch das diszipliniertere Team durchsetzen. Die Berliner agierten wie ein echtes Spitzenteam, zogen mit 17:11 weg und rollten dem Titel entgegen.
Keine einfache Saison
Am Ende gewannen die Volleys auch den letzten Satz mit 25:17 und damit das gesamte Finale. Und eine Meisterschaft, mit der selbst der erfahrene und meist sehr von seinem Team überzeugte Kaweh Niroomand nicht mehr unbedingt gerechnet hatte. So sagte der Volleys-Manager nach dem Spiel gegenüber rbb|24: "Das Entscheidende war ja, dass wir dieses Jahr 2:0 zurücklagen. Und es war schon sehr deutlich. Anders als vor zwei Jahren, als wir schonmal mit 0:2 hinten waren. Nachher war die Frage: Werden wir mit dem Erwartungsdruck klarkommen? In erster Frage ist das eine Frage der Mentalität. Die haben wir heute besonders gut gezeigt."
Ein Eindruck, den auch sein Spieler Tobias Krick bestätigte: "Es gab über die ganze Saison Höhen und Tiefen. Es hat manchmal nicht so gut geklappt. Im Team und auch persönlich. Aber am Ende zählt das Ergebnis und drei Titel. Der Team-Spirit war immer gut. Wir haben bis zum Ende an uns geglaubt." Auch, weil die Fans nie nachgelassen haben in ihrem Support. Ein Faktor, den Meistertrainer Joel Banks nicht unerwähnt lassen wollte: "Mit diesen Fans hier in der Halle, es waren ja fast zehntausend Leute da, das hat uns geholfen, 3:0 zu gewinnen." Oder um es mit den Worten des Ur-Berliners Ruben Schott zu sagen: "Fühlt sich einfach richtig geil an."
Sendung: rbb UM6, 28.04.2024, 18 Uhr